Ich bin gerade mit einem Microcontroller Projekt fertig geworden und fange an über ein mögliches Folgeprojekt nachzudenken. Ein Thema das mich aktuell interessiert ist das Aufzeichnen digitaler Informationen auf Magnetbandkassetten, wie es die Heimcomputer der 1980er Jahre (Sinclair, Commodore, Atari, KC etc.) gemacht haben. Manchmal werden von Hobbyisten diese Kassetteninhalte am PC per Audiorecorder aufgenommen, ggf. als MP3 komprimiert abgelegt. Was eigentlich gaga ist, ursprünglich magere digitale Daten als Analog-Hefekloss zu archivieren. Mir ist schon bewusst, dass ich dabei bin das Fahrrad neu zu erfinden, ebenso dass es praktikable Alternativen gibt, aber mich reizt die Idee (vor allem als Lernprojekt für mich selber) eine mikrocontroller-basierte Interface-Kiste zu basteln, die in beiden Richtungen in der Lage ist: > aus Audio-Signalen einen digitalen Datenstrom zu berechnen > aus einem Datenstrom die ensprechenden Pfeiftöne zu generiern um diesen auf Kassette aufzuzeichnen Eventuell später mit Optionen um z.B. Commodore, Atari, ein bestimmtes Turbo-Tape usw. zu bedienen, aber zunächst würde mir ein Format zum Probieren schon ausreichen. Zwei Fragen dazu: Gibts irgendwo im Web Doku, wie z.B. das Audio-Format von Commodore strukturiert war? Gibts für z.B. Atmel Microcontroller eine typische/bevorzugte externe Beschaltung um Audiofrequenzen zu messen oder Töne mit bestimmter Frequenz zu erzeugen?
Micha schrieb: > Gibts irgendwo im Web Doku Such mal nach dem Kansas-City Standard. Der beschreibt FSK-Modulation für Speicherung mit 300..2400Bd und wurde bei vielen der ersten PC für Kassettenaufzeichnung verwendet. Der Commodore kam später - keine Ahnung was der benutzt hat.
Ich weiß es nicht, aber ich vermute es wurde das DTMF Verfahren (http://de.wikipedia.org/wiki/Mehrfrequenzwahlverfahren) genutzt. Da gibt es auch entsprechende ICs zum modulieren / demodulieren...
Micha schrieb: > ggf. als MP3 komprimiert abgelegt Das geht voll schief. Sven schrieb: > Ich weiß es nicht, aber ich vermute es wurde das DTMF Verfahren > (http://de.wikipedia.org/wiki/Mehrfrequenzwahlverfahren) genutzt. Da > gibt es auch entsprechende ICs zum modulieren / demodulieren... DTMF nimmt man für Telefone als Wähltöne. Kansas City Standard war schon das richtige Stichwort. Das war "Norm". Ursprünglich waren 300Bd Norm, später schaffte man 1200Bd. Die Schaltungstechnik ist simpel. Hier www.classiccmp.org/dunfield/altair/d/cassette.pdf findest du ein Schaltbild für ein Interface. Wer es einfacher haben möchte, nimmt ein TCM3105 (schwer zu beschaffen, recht teuer) und ist mit 1200Bd dabei.
Die Datasette speichert weder im KansasCity noch im DTMF Verfahren, sondern das Verfahren ist schon in Wikipedia dargelegt. http://de.m.wikipedia.org/wiki/Datasette Man muss kein Analogsignal erfassen, sondern bloss einen Nulldurchgang (Analogkomparator des AVR wäre gut einsetzbar) und die Zeit (von ca. 0.1msec, ständiges Anoassen wegen Bandgeschwindigkeitsschwankungen nötig) stoppen. Das Datenformat ist auch dokumentiert, allerdings verwendet jedes 'Turbo' Verfahren ein anderes.
Micha schrieb: > Ein Thema das mich aktuell interessiert ist das Aufzeichnen digitaler > Informationen auf Magnetbandkassetten, wie es die Heimcomputer der > 1980er Jahre gemacht haben. > Manchmal werden von Hobbyisten diese Kassetteninhalte am PC per > Audiorecorder aufgenommen, ggf. als MP3 komprimiert abgelegt. Solche Daten werden typisch im FSK-Format aufgenommen. M.E. macht es da keinen Sinn, mit MP3 zu komprimieren. Du solltest das Signal dekodieren (Normalerweise macht man das mit ICs wie dem NE567), und den Strom aus Nullen und Einsen aufzeichnen, oder gleich als Bytes speichern. Man könnte sicherlich auch ein kleines Programm schreiben, welches den WAV-Strom dekodiert. > ebenso dass es praktikable Alternativen gibt, aber mich reizt die > Idee (vor allem als Lernprojekt für mich selber) eine > mikrocontroller-basierte Interface-Kiste zu basteln, die in > beiden Richtungen in der Lage ist: >> aus Audio-Signalen einen digitalen Datenstrom zu berechnen >> aus einem Datenstrom die ensprechenden Pfeiftöne zu generiern >> um diesen auf Kassette aufzuzeichnen. Ja, dann sollte man es aber auch richtig machen, so wie es früher auch gemacht wurde: Aus den einzelnen Bytes die beiden Töne gene- rieren bzw. umgekehrt die Töne nach dem FSK-Standard wieder in Bytes übersetzen. Das geht entweder per IC wie früher oder mit einem kleinen Programm. > Gibts irgendwo im Web Doku, wie z.B. das Audio-Format von Commodore > strukturiert war? Sicherlich. Es gab damals sehr viel Literatur darüber, die eigentlich im Netz kursieren sollte. Aber vielleicht reicht es ja, einfach nur nach FSK-Standard zu kodieren und dekodieren. Die damals benutzten Telefon-Modems habenm übrigens den gleichen Standard benutzt. Gruss Harald
Guckst du hier: http://www-user.tu-chemnitz.de/~heha/hs/kcemu_.exe Das darin enthaltene Programm (inkl. Source) KCLOAD unterstützt auch ein paar öfter verwendete Verfahren. Hängt halt von den genauen Datenformaten ab, die du unterstützen möchtest.
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