Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 375V DC schalten


von Jens K. (hardware_freak)


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Hallo,

ich habe einen Stelltrafo und dahinter eine Kondensatorbank mit 
Gleichrichter, da ich oftmals Gleichstrom benötige. Nach dem 
gleichrichten und glätten kann ich von 0-375V DC alles nutzen. Der 
Stelltrafo kann auf Dauerhaft 10A, jedoch kann es kurzzeitig, bei 
manchen Aufbauten auch zu höheren Strömen kommen. Nun benötige ich bei 
der Kondensatorbank noch eine Möglichkeit die Last zu schalten. Da es 
sich um Gleichspannung handelt, fällt ein Relais raus. Ein Schütz der 
dafür ausgelegt ist, ist mir zu groß und wahrscheinlich auch zu teuer. 
Nun suche ich eine Möglichkeit das ganze auch unter Last abzuschalten. 
Eignet sich dafür ein IGBT oder gibt es was besseres? Wenn ja was müsste 
ich da beachten?

Vielen Dank für eure Hilfe.

: Bearbeitet durch User
von magroma (Gast)


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Karl H. schrieb:
> ich habe einen Stelltrafo und dahinter eine Kondensatorbank mit
> Gleichrichter, da ich oftmals Gleichstrom benötige. Nach dem
> gleichrichten und glätten kann ich von 0-375V DC alles nutzen.

Klingt im Ansatz schon gefährlich. Ist sicher kein Trenntrafo und 375 V 
= eine gefährliche Spannung. Mann kann nur warnen davor - wenn man wenig 
oder keine Ahnung hat.

von Stefan (Gast)


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Karl H. schrieb:
> Da es
> sich um Gleichspannung handelt, fällt ein Relais raus.

wie denn das?

von Bastler (Gast)


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Hallo,

hat er doch geschrieben:
"Ein Schütz der dafür ausgelegt ist, ist mir zu groß und wahrscheinlich 
auch zu teuer."
Schütz = großes Relais (ungefähr).

Halbleiterlösung wird sich anbieten = Power MOSFET  für 400V gibt es 
einige, darüber wird es dünner aber es gibt sie auch - RDS (On) ist dort 
allerdings nicht so gut (gering) wie bei den normalen MOSFET mit 20 / 40 
/60 V Sperrspannung.

Bastler

von ... (Gast)


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immer diese labersäcke von wegen "warnung vor spannung" -.- seht 
wichtig. hmmh. ja. jaja. Seeehr wichtig.

Nimm doch IGBTs. oder ein GTO-Thyritor. Ist bei der Spannung wohl besser 
als die Mosfets. Musst beim abschalten aber schon vor Überspannung 
schützen, wenn mal was induktives dran hängt. im einfachsten fall reicht 
da ja schon eine antiparallele diode.

von Jens K. (hardware_freak)


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Das 375V nicht zum anfassen da sind, ist mir klar, deshalb habe ich von 
Anfang an auch auf das 4mm-Sicherheitsprogramm bei den Kabeln/Buchsen 
gesetzt, damit man nicht mal aus Versehen irgendwo drankommt.

Der IGBT müsste doch gehen, oder?

http://www.reichelt.de/IGBTs/IRG-4PSC-71U/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=129832&GROUPID=2888&artnr=IRG+4PSC+71U

Schaltverluste kann ich ja vernachlässigen, das Ding schaltet ja 
vielleicht einmal in der Minute an und aus. Kann jemand von euch einen 
guten Driver IC empfehlen oder hat eine Beschaltung bei der Hand?

von Karl (Gast)


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STB25NM60N N-Channel, 650 V, < 0,17 Ω, 20 A - D2PAK
gibts bei Max P. gerade

LG Karl

von Markus (Gast)


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Wieso gehen Relais nicht?

Schütz = großes Relais, naja fast.

von Jens K. (hardware_freak)


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Weil ich Gleichspannung habe und da zerlegt es jedes Relais was 
bezahlbar ist und dazu noch kompakt, wenn es überhaupt eins gibt, was so 
kleine Dimensionen aufweißt, wie ich sie brauche. Der Lichtbogen 
zwischen den Kontakten wird nicht gelöscht, weil es keinen Nulldurchgang 
gibt...

von Harald W. (wilhelms)


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Karl H. schrieb:

> Eignet sich dafür ein IGBT

Halbleiter machen aber keine galvanische Trennung; man kann allerdings
Halbleiter und Relais kombinieren.
Gruss
Harald

von Harald W. (wilhelms)


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Karl H. schrieb:

> Der Lichtbogen zwischen den Kontakten wird nicht gelöscht,
> weil es keinen Nulldurchgang gibt...

Dann muss man ihn eben anders löschen. Schliesslich kann man
solche Relais ja kaufen. Klein und billig sind die allerdings nicht.
Gruss
Harald

von Stefan (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Dann muss man ihn eben anders löschen. Schliesslich kann man
> solche Relais ja kaufen. Klein und billig sind die allerdings nicht.


Ein Relais bzw. Schütz das =>4KW schaltet kann konstruktionsbedingt 
nicht sehr klein sein.
Der Preis ist allerdings relativ.
CAD50BD von Schneider Elec. schaltet 600V DC bei 10A und kostet grad mal 
nen Fuffi.

von Markus (Gast)


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Ich selbst bin ein Fan von Schneider und Finder relais.

Da Relais wohl nicht den Ansprüchen genügen: IGBT.
Die Schalten ganz andere Spannungen wie 370V.

von BattMan (Gast)


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Karl H. schrieb:
> Nun suche ich eine Möglichkeit das ganze auch unter Last abzuschalten.
> Eignet sich dafür ein IGBT oder gibt es was besseres? W

Harald Wilhelms schrieb:
> Dann muss man ihn eben anders löschen. Schliesslich kann man
> solche Relais ja kaufen. Klein und billig sind die allerdings nicht.

Warum schreibt ihr immer an den Fragen der TOs vorbei?
Nach dem Motto: Hauptsache was geschrieben?

Kopfschüttel....

von Gerd E. (robberknight)


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Stefan schrieb:
> CAD50BD von Schneider Elec. schaltet 600V DC bei 10A und kostet grad mal
> nen Fuffi.

Du bist Dir wirklich sicher daß dieses Schütz 600V DC bei 10A schalten 
kann?

Im Datenblatt auf Seite 2/37 ist eine Tabelle für DC-13. Bei 440V stehen 
da 44W. Das ist von 10A noch ein Stückchen entfernt...

Wenn ich mir anschaue was 60V und 10A für Funken geben und Spuren auf 
Steckern/Drähten/etc. hinterlassen, dann wird die 5-fache Spannung für 
ein Schütz echt lustig.

von ass (Gast)


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Wozu denn Relais? IRFP460N und fertig. Der schaltet 20A dauerhaft und 
80A kurzzeitig.

von ass (Gast)


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von Gerd E. (robberknight)


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ass schrieb:
> Wozu denn Relais? IRFP460N und fertig.

Wie Harald oben schon angemerkt hat ist ein Halbleiter für ne 
Potentialtrennung kritisch oder nicht ausreichend. Ich würde den also 
mit nem Relais kombinieren: Relais an, 20ms warten, FET an. FET aus, 
20ms warten, Relais aus.

Ob die 500V von dem IRFP460N ausreichen hängt sehr von der Last und 
Länge der Kabel ab. Mit etwas Induktion und schnellem Abschalten bist Du 
von 325V schnell auf über 500. Wenn Last und Kabel festgelegt sind, 
könnte man nen Snubber nehmen. Im Laborbetrieb würde ich da mit der 
maximalen Sperrspannung des FETs höher gehen.

von ass (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> ass schrieb:
>> Wozu denn Relais? IRFP460N und fertig.
>
> Wie Harald oben schon angemerkt hat ist ein Halbleiter für ne
> Potentialtrennung kritisch oder nicht ausreichend. Ich würde den also
> mit nem Relais kombinieren: Relais an, 20ms warten, FET an. FET aus,
> 20ms warten, Relais aus.
>
> Ob die 500V von dem IRFP460N ausreichen hängt sehr von der Last und
> Länge der Kabel ab. Mit etwas Induktion und schnellem Abschalten bist Du
> von 325V schnell auf über 500. Wenn Last und Kabel festgelegt sind,
> könnte man nen Snubber nehmen. Im Laborbetrieb würde ich da mit der
> maximalen Sperrspannung des FETs höher gehen.

Das ist vollkommen egal ob die Spannung kurzzeitig höher ist. Der 
IRFP460 ist Avalanche Rated, d.h. bei Spannungsspitzen bricht der FET 
einfach durch und begrenzt die Spannung so auf 500V. Falls die Last 
stark induktiv ist kann eine Freilaufdiode antiparallel zur Last 
sinnvoll sein. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dieser FET 
extrem robust ist und brutalsten Missbrauch aushält. Was nicht 
verwundert, da er immerhin 20kW schalten kann.

Der IRFP460 verträgt eine Avalanche Energie von 960mJ. Nur zum 
Vergleich: das entspricht der Energie, die in einem 100mH Induktor bei 
200A gespeichert ist (1/2*L*I^2).

Nur eins verträgt kein FET: Überspannung am Gate. Deswegen gehört IMMER 
eine 12V Z-Diode ans Gate. Dann kann eigentlich nichts schiefgehen.

Und Potentialtrennung ist laut dem TE überhaupt nicht das Thema.

von Stefan (Gast)


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ass schrieb:
> Und Potentialtrennung ist laut dem TE überhaupt nicht das Thema.

Nichts desto trotz sollte man die Leute auf die Wichtigkeit einer 
solchen aufmerksam machen, zumal man den TE bzw. seine 
Erfahrung/Kompetenz nicht kennt.

Wenn man manche Themen hier durchliest und erkennt welche Ideen und 
Vorhaben manche meist unbekannte Nutzer haben, stellt es einem die Haare 
zu berge.

von Jens K. (hardware_freak)


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Wenn es wirklich mit dem IRFP460 klappt, hätte ich sogar alle benötigten 
Teile da. Das ihr die Potentialtrennung anspricht ist gut, denn davon 
habe ich leider relativ wenig Ahnung. Also wie man es technisch Umsetzt 
(Optokoppler, DC-DC Wandler...) ist mir einigermaßen klar nur wann macht 
es Sinn und wieso?

Für die Stromversorgung der Schaltung habe ich ein 13V AC Netzteil und 
in der Box ist eine kleine Platine mit einem Gleichrichter, 
Glättungskondensator und einem 7812. Also jede Spannung von 5-12V wäre 
kein großes Problem.

von ass (Gast)


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Ja, warum soll das nicht klappen? Vergiss nur nicht den Kühlkörper für 
den FET, bei 10A verbrät der 27W, also ein Kühlkörper mit 2K/W sollte 
reichen, sowas in der Größenklasse:

http://www.reichelt.de/Profilkuehlkoerper/V-4329H/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=22221&GROUPID=3383&artnr=V+4329H

von Harald W. (wilhelms)


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BattMan schrieb:

> Warum schreibt ihr immer an den Fragen der TOs vorbei?
> Nach dem Motto: Hauptsache was geschrieben?

Weil der TO anscheinend keine Ahnung von der Materie hat.

> Kopfschüttel....

ja.

von Jens K. (hardware_freak)


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Könnte mir vielleicht einer erklären wann sich die Potentialtrennung 
anbietet?

27W ist natürlich echt happig. Die Idee war nämlich alle Ein/-Ausgänge 
zu schalten vorher hatte ich ein Relais mit 4 Wechslern, aber 
wahrscheinlich muss ich mich von der Idee verabschieden.

von Harald W. (wilhelms)


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Karl H. schrieb:

> Könnte mir vielleicht einer erklären wann sich die Potentialtrennung
> anbietet?

Wenn Du am "angeblich ausgeschalteten" Ausgang keinen Schlag
bekommen willst!

von andi_73 (Gast)


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Potentialtrennung von solchen Spannungen ist nur mit Bauteilen die
mit einer Luftstrecke trennen möglich.
Wenn die Anschlüsse berührt werden könnten sollte man über eine
zweipolige Abschaltung nachdenken.

Goolge nach Maschinenrichtlinie, Gebrauchskategorie, Abschaltkategorie.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gebrauchskategorie

http://www.dguv.de/medien/fb-nahrungsmittel/documents/handlungsleitfaden_masch_anl.pdf

http://www.sifaboard.de/index.php?page=Thread&threadID=7697

von Jens K. (hardware_freak)


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Hallo,

genau so hatte ich es vorher mit dem Relais gemacht, da waren alle Ein- 
und Ausgänge geschaltet. Das würde jetzt natürlich auch wieder gehen, 
dafür bräuchte ich dann mehrere Mosfets. Da könnte man eventuell die 
hier genannte Idee aufgreifen, dass man im Grunde wie vorher über die 
Relais schaltet nur beim einschalten schaltet erst das Relais die beiden 
Ausgänge und dann schließt ein Mosfet der in Reihe ist den Stromkreis. 
Beim ausschalten schaltet erst der Mosfet ab und dann das Relais. Das 
würde doch theoretisch so klappen, oder?

Die Zeitverzögerung würde ich sogar ohne großen Aufwand hinbekommen, in 
dem Ding sitzt eh ein Mikrocontroller, der könnte das ja relativ präzise 
übernehmen.

von Andrew T. (marsufant)


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Karl H. schrieb:
> Weil ich Gleichspannung habe und da zerlegt es jedes Relais was
> bezahlbar ist und dazu noch kompakt, wenn es überhaupt eins gibt, was so
> kleine Dimensionen aufweißt, wie ich sie brauche.

Ein Mosfet/IGBT  mit Kühlkörper für 10..15A Belastung ist auch nicht 
soooo viel kleiner


> Der Lichtbogen
> zwischen den Kontakten wird nicht gelöscht, weil es keinen Nulldurchgang
> gibt...

lb: Löscht man mit in der Nähe der Kontakte angebrachtem Dauermagneten.

von Harald W. (wilhelms)


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Andrew Taylor schrieb:

> lb: Löscht man mit in der Nähe der Kontakte angebrachtem Dauermagneten.

Hast Du mal ein Bild, wie man die zweckmäßigerweise anbringt?

von Arsenico (Gast)


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DC ist der beste 'Kleber' für RelaisKontakte.
Ein SSR macht den Job besser !

von Hodenklemme (Gast)


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Arsenico schrieb:
> DC ist der beste 'Kleber' für RelaisKontakte.
> Ein SSR macht den Job besser !

Aha, und woraus besteht ein SSR? Aus einem MOSFET!

Nur dass halt ein SSR das 400V und 10A DC schalten kann 80 Euro kostet, 
im Vergleich zu den 2 Euro für den FET.

von Arsenico (Gast)


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DU musst doch nichts bezahlen !

von Simon (Gast)


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von Harald W. (wilhelms)


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Simon schrieb:
> http://forum.mosfetkiller.de/viewtopic.php?f=2&t=61697


Soll uns dieser Link zeigen, das es auch in anderen Foren Leute
gibt, die keineAhnung haben, aber trotzdem Ratschläge geben?

von Jens K. (hardware_freak)


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Tut mir leid das ich mich so spät erst melde. Ich weiß nicht was der 
Link bringt? Ich habe das dort vorher gepostet und da ich dort auf wenig 
Resonanz gestoßen bin, habe ich hier mein Glück erneut versucht.

Ich habe nochmal über da Problem nachgedacht und es läuft aus meiner 
Sicht auf folgendes raus:

- Mosfet ist Pflicht, da Relais das abschalten nicht verkraften
- Relais sind Pflicht für galvanische Trennung (oder aber um den Mosfet 
zu entlasten)

Nun habe ich das Problem, dass ich im Gehäuse nicht genug Platz habe 2-4 
Mosfets zu kühlen, wenn das Teil mal wirklich auf Last läuft.

Mein Idee war nun, ein Mosfet parallel zum Relais zu schalten.

Beim einschalten Stelle ich es mir dann so vor, dass erst der Mosfet 
geschaltet wird, dann das Relais und dann geht der Mosfet wieder aus. 
Beim ausschalten geht erst der Mosfet wieder an, dann das Relais aus und 
dann geht der Mosfet aus. Damit hat man nur in der halben Sekunden beim 
Ein-/Ausschalten eine Verlustleistung. Das würde aber dazu führen, dass 
das ganze nicht mehr galvanisch getrennt ist, wenn ich euch richtig 
verstehe, oder? Wäre wirklich nett, wenn mir das jemand nochmal erklären 
kann was es mit der Potentialtrennung auf sich hat. Denn wenn das Relais 
nicht geschaltet ist, fließt ja kein Strom, wieso sollte man dann nicht 
gefahrlos am Ausgang arbeiten können?

von MiWi (Gast)


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Karl H. schrieb:
>
> Nun habe ich das Problem, dass ich im Gehäuse nicht genug Platz habe 2-4
> Mosfets zu kühlen, wenn das Teil mal wirklich auf Last läuft.
>
> Mein Idee war nun, ein Mosfet parallel zum Relais zu schalten.

Schalte die beiden in Serie.

Relais schaltet ein dann schaltet FET ein > Kontakt geschützt,

Fet schaltet aus, Relais schaltet aus  > und schon wieder Kontakt 
geschützt....

Grüße

MiWi

von chris (Gast)


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MiWi schrieb:
> Schalte die beiden in Serie.
>
> Relais schaltet ein dann schaltet FET ein > Kontakt geschützt,
>
> Fet schaltet aus, Relais schaltet aus  > und schon wieder Kontakt
> geschützt....

und wofür dann bitte überhaupt das Relais?


Karl H. schrieb:
> Beim einschalten Stelle ich es mir dann so vor, dass erst der Mosfet
> geschaltet wird, dann das Relais und dann geht der Mosfet wieder aus.

die Idee ist eigentlich ganz gut. Aber den MOSFET musst du garnicht 
wieder ausschalten. Wenn das Relais parallel dazu geschlossen ist, 
fließt der meiste Strom eh übers Relais (Stromteiler). d.h. die 
Verlustleistung im MOSFET ist sehr gering.

Also einfach
MOSFET an - Relais an --- Relais aus - MOSFET aus

von chris (Gast)


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Nachtrag:
Man könnte natürlich überlegen, ob man eine Überwachung einbaut, ob das 
Relais auch wirklich schließt.
z.B. den Spannungsabfall an MOSFET/Relais messen. Wenn das Relais 
funktioniert, muss der annähernd 0 sein.
Oder aber die MOSFET-Temperatur messen und bei Übertemperatur warnen und 
ggf. abschalten.

Wäre wohl am einfachsten ein Job für nen kleinen ATtiny ;)

von Gerd E. (robberknight)


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chris schrieb:
> Also einfach
> MOSFET an - Relais an --- Relais aus - MOSFET aus

so wird das nix: das Relais bekommt so immer den Schaltvorgang ab und 
dadurch werden die Kontakte verbrannt.

daher:
Relais an - MOSFET an ---- MOSFET aus - Relais aus

von Harald W. (wilhelms)


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Karl H. schrieb:

> Mein Idee war nun, ein Mosfet parallel zum Relais zu schalten.

Dann bekommst Du aber keine galvanische Trnnung. Ob Du die brauchst
oder nicht, kannst nur Du beurteilen. Wie schon oben beschrieben:
Das Schalten von 375V DC ist zwar möglich, aber keineswegs trivial.
Zusatzforderungen wie "besonders klein" lassen sich da dann meist
nicht mehr verwirklichen.
Gruss
Harald

von chris (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> so wird das nix: das Relais bekommt so immer den Schaltvorgang ab und
> dadurch werden die Kontakte verbrannt.

nö, am Relais liegt beim Schalten maximal die Spannung an, die am MOSFET 
abfällt.
Für den IRFP460 also z.B. 0,27 Ohm * I. Also bei 10A gerade mal 2,7V. Da 
brennt noch nix ab ;)

Das eigentliche Abschalten übernimmt dann der MOSFET

von chris (Gast)


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ich rede hier natürlich von der Parallelschaltung von MOSFET und Relais.
Bei Serienschaltung von beiden kann man das Relais dann auch ganz 
weglassen, weil es nutzlos ist. Aber da war ja das Problem die 
Verlustleistung am MOSFET.

von relay (Gast)


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http://pewa.panasonic.com/components/relays/power-relays/high-capacity-dc-power-relays/aep/

Relais mit Lichtbogenlöschung für Spannungen >= 400V bei 10A Trennstrom.
Preislich < 100 EUR

von Harald W. (wilhelms)


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chris schrieb:

> Bei Serienschaltung von beiden kann man das Relais dann auch ganz
> weglassen, weil es nutzlos ist.

Nein; nur das Relais kann galvanische Trennung bieten, die ein
Halbleiterbauelement nicht bieten kann.

von Gerd E. (robberknight)


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chris schrieb:
> ich rede hier natürlich von der Parallelschaltung von MOSFET und Relais.

ok, dann wirds klar.

> Bei Serienschaltung von beiden kann man das Relais dann auch ganz
> weglassen, weil es nutzlos ist.

siehe Haralds Antwort.

> Aber da war ja das Problem die
> Verlustleistung am MOSFET.

Gut, dafür könnte man natürlich noch nen 2. Relais parallel zum FET 
schalten. Damit kriegst Du Verlust über dem FET los. Aber dann wirds 
langsam echt komplex...

von Antimedial (Gast)


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chris schrieb:
> Bei Serienschaltung von beiden kann man das Relais dann auch ganz
> weglassen, weil es nutzlos ist.

Falsch, bei Parallelschaltung ist das Relais nutzlos, weil es seine 
Funktion (galvanische Trennung) nicht mehr erfüllen kann. Dann kann man 
gleich bei einem FET oder IGBT bleiben.

von Harald W. (wilhelms)


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Antimedial schrieb:

> Falsch, bei Parallelschaltung ist das Relais nutzlos, weil es seine
> Funktion (galvanische Trennung) nicht mehr erfüllen kann. Dann kann man
> gleich bei einem FET oder IGBT bleiben.

Nun, ein Relais kann man einmal dafür verwenden, um eine galvanische
Trennung zu erreichen und andererseits um die Verlustleistung der
FETS zu reduzieren. Eine Entlastung des Relais von hohen Schalt-
leistungen, die es möglicherweise nicht verträgt, ist sowohl mit der
Reihen- als auch bei Parallelschaltung möglich. Eine galvanische
Trennung, wie sie m.E. bei obiger Schaltung nötig ist, bringt aber
nur die Reihenschaltung.
Gruss
Harald

von Antimedial (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Nun, ein Relais kann man einmal dafür verwenden, um eine galvanische
> Trennung zu erreichen und andererseits um die Verlustleistung der
> FETS zu reduzieren.

Und was soll das bringen? Das bisschen Verlustleistung steckt ein FET 
locker weg, der kann seinen vollen Strom sogar einige tausend Mal pro 
Sekunde schalten, wenn er richtig ausgelegt ist. Das Relais dagegen geht 
irgendwann daran kaputt.

Harald Wilhelms schrieb:
> Eine Entlastung des Relais von hohen Schalt-
> leistungen, die es möglicherweise nicht verträgt, ist sowohl mit der
> Reihen- als auch bei Parallelschaltung möglich.

Ja was willst du denn jetzt entlasten? Das Relais oder den FET?

Parallelschaltung ist absoluter Unsinn.

von Harald W. (wilhelms)


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Antimedial schrieb:

> Und was soll das bringen? Das bisschen Verlustleistung steckt ein FET
> locker weg, der kann seinen vollen Strom sogar einige tausend Mal pro
> Sekunde schalten, wenn er richtig ausgelegt ist. Das Relais dagegen geht
> irgendwann daran kaputt.

Was unter derartigen Bedingungen eher kaputt geht, ein Relais
oder ein FET, ist gar nicht so sicher. :-)

von Antimedial (Gast)


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Wenn ein Pfuscher am Werk ist, natürlich nicht.

von chris (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Das bisschen Verlustleistung steckt ein FET
> locker weg, der kann seinen vollen Strom sogar einige tausend Mal pro
> Sekunde schalten, wenn er richtig ausgelegt ist.

Wie oben bereits einmal gesagt, bei einem IRFP460 mit 0,27 R_DS sind das 
bei 10A immerhin 27W, die sinnlos verheizt werden. Die muss man erstmal 
wegkühlen.

von Dirk B. (kahless)


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Du kannst dir auch einen Hybridschalter bauen. Dazu benötigst du zwei 
Relais, einen Leistungshalbleiter und ein wenig Steuerungstechnik. Ist 
im Grunde genommen nicht allzu kompliziert.

Dir Grundidee ist wie folgt:

Du hast ein Relaiskontakt parallel zu dem Halbleiter. Dazu in Reihe 
befindet sich ein weiterer Relaiskontakt um eine galvanische Trennung zu 
erreichen. Die metallischen Kontakte führen im Betrieb den Strom und 
sogen somit für minimale Verluste. Lediglich beim Ein- und Ausschalten 
muss der Halbleiter kurz den Strom übernehmen um die Prelllichtbögen und 
den Ausschaltlichtbogen zu unterbinden. Im der Praxis leitet der 
Halbleiter nur so lange, bis entweder das Prellen vorbei ist, oder der 
Schaltkontakt in der Lage ist die wiederkehrende Spannung zu halten (ca. 
1ms). Dabei ist es wichtig, dass der Strom möglichst schnell von dem 
Relais zum HL kommutiert. Das erreicht man durch eine möglichst niedrige 
Induktivität im Kommutierungskreis. Üblicherweise Schaltet der HL den 
Strom hart aus und eine parallel geschalteter Varistor begrenzt die 
häufig auftretende Schaltüberspannung.
Wichtig ist, dass der Relaiskontakt zur galvanischen Trennung nur 
Stromlos schaltet.
Die Reihenfolge und Schaltverzögerungen zwischen den Schalthandlungen 
spielen eine entscheidende Rolle. Dabei können die Bauteile aber relativ 
knapp dimensioniert werden. Immerhin müssen die Relais nur den Nennstrom 
tragen und nicht schalten können. Der Halbleiter muss den Strom nur für 
eine geringe Zeit führen und benötigt keinen Kühlkörper. Entscheidend 
ist lediglich die Wärmekapazität des Halbleiters.

Viele Grüße

Dirk

von Hybrid (Gast)


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@Dirk: Hast du zu dieser Hybridschaltung weitere Quellen?

Wie schaut es im Fehlerfall aus, also wenn die Schaltreihenfolge von 
Relais/MOSFETs nicht garantiert werden kann?

Weil im Fehlerfall muss das erste Relais ja wieder den kompletten Strom 
trennen, also wird ein Relais benötigt das den vollen DC-Strom bei 
voller DC-Spannung trennen kann, und dann kann man sich die 
Hybridschaltung ja gleich sparen?!

von Dirk B. (kahless)


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Hybrid schrieb:
> @Dirk: Hast du zu dieser Hybridschaltung weitere Quellen?

Ich forsche zur Zeit an dem Thema. Allerdings soll ich den Halbleiter 
ohne zusätzliche Quelle ansteuern. Das bedeutet, ich muss sämtliche 
Energie aus dem Lichtbogen beziehen.

> Wie schaut es im Fehlerfall aus, also wenn die Schaltreihenfolge von
> Relais/MOSFETs nicht garantiert werden kann?

Wenn das Relais für die Spannung ausgelegt ist, sollte es auch 
wesentlich höhere Ströme als den Nennstrom sicher trennen können. 
Allerdings eben nicht besonders oft, weil natürlich der Verschleiß am 
Kontaktstück stark vom Material und der Lichtbogenbrenndauer abhängig 
ist. Wichtig ist aber, dass das Relais in der Lage ist die 
Lichtbogenspannung über die treibende Spannung zu erhöhen. Sonst kann 
der Strom im Lichtbogen nicht zu Null gezwungen werden. Entscheidend 
hierfür ist die Betriebsspannung auf das Relais im Gleichstromfall 
ausgelegt ist.
Man kann durch eine halbwegs intelligente Steuerung dafür sorgen, dass 
die Schaltreihenfolge eingehalten wird. Besonders wichtig ist aber der 
Schutz des Halbleiters vor Überspannung und Überlastung. Ein IGBT ist 
prinzipiell Kurzschlussfest. Allerdings nur für eine sehr begrenzte 
Zeit.

> Weil im Fehlerfall muss das erste Relais ja wieder den kompletten Strom
> trennen, also wird ein Relais benötigt das den vollen DC-Strom bei
> voller DC-Spannung trennen kann, und dann kann man sich die
> Hybridschaltung ja gleich sparen?!

Man kann durch eine halbwegs intelligente Steuerung dafür sorgen, dass 
die Schaltreihenfolge eingehalten wird. Besonders wichtig ist aber der 
Schutz des Halbleiters vor Überspannung und Überlastung. Ein IGBT ist 
prinzipiell Kurzschlussfest. Allerdings nur für eine sehr begrenzte 
Zeit. Es gilt unter allen Umständen zu vermeiden, dass der Halbleiter 
dauerhaft niederohmig wird.

Man könnte auch einfach mehrere Relais hintereinander schalten. Dadurch 
würde man die Lichtbogenspannung erhöhen (Summe der Teillichtbögen) und 
auch so den Strom zuverlässig unterbrechen. Allerdings wäre der 
Verschleiß an den Schaltstücken erheblich und die Anzahl der 
Schaltspiele sehr gering.

Viele Grüße

Dirk

von Jens K. (hardware_freak)


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Hallo Dirk,

erstmal vielen Dank für die Idee. Dein Projekt klingt auf jeden Fall 
interessant. Das Problem, was ich oben beschrieben ahbe, habt ihr durch 
eure Vorschläge quasi gelöst, jedoch hatte ich die Anforderung 
vereinfacht, weil ich dachte das der Rest keine Rolle spielt, jedoch tut 
er es nun doch...

Ich setze aktuell 2 Relais mit jeweils 4 Wechslern ein, wovon auch 
eigentlich alle genutzt werden. Der Hintergrund ist, dass ich die 
Ein/Ausgänge jeweils schalte, also quasi zwischen Gleichichter und 
Kondensatoren sowie Ausgang und Kondensatoren. Jeweils Plus und Minus, 
so komme ich auf die 4 pro Relais. Wechsler verwende ich deshalb, weil 
wenn das Relais nicht geschaltet ist, werden die Kondensatoren über ein 
10KOhm Lastwiderstand langsam entladen.

2 Relais deshalb, weil es zwei Kondensatoren Bänke mit jeweils 10mF 
sind. Somit kann man entweder mit 10mF oder mit 20mF Glätten, je nach 
Bedarf.

Nun würde ich ungern 4 Relais und 8 Mosfets verbauen, was ich ja bei der 
Hybrid-Schaltung müsste... Bei der Idee einen Mosfet parallel zu 
schaltet, würde man das Problem der Galvanischen Trennung auch nicht mit 
einem Optokoppler am Gate lösen oder? Weil zu den bestehenden Relais nur 
am Ausgang einen Mosfet hinzufügen, wäre ja noch relativ einfach und man 
würde mit 2 bzw. 4 Mosfets hinkommen.


Danke für eure Hilfe!

von Dirk B. (kahless)


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Moin Karl,

sollte das Thema für dich noch interessant sein, hier ein kleiner 
Hinweis zu dem Thema galvanische Trennung:

Damit ist gemeint, dass die Drain-Source- eines MOSFET bzw. 
Collcetor-Emitter-Strecke eines IGBT nie vollständig isoliert. Es 
bleiben immer Leckströme vorhanden, die unter Umständen lebensgefährlich 
sein können. Darum sollte man immer eine Trennstrecke vorsehen, wenn es 
um sicherheitsrelevante Anwendungen geht.
In deinem Fall würden auch zwei Mosfets reichen.

Wenn du willst schicke ich dir mal eine grobe Schaltungsskizze.

Viele Grüße

Dirk

von Carsten R. (kaffeetante)


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Nur mal so gefragt, wofür soll die Konstruktion überhaupt verwendet 
werden? Auch das hat unter Umständen Einfluß auf das Thema galvanische 
Trennung. Eventuell, je nach "Weiterverwendung" des Stromes kann sie 
überflüssig sein, oder auch unzureichend.

Wozu eine galvanisch Trennung, wenn in der nächsten Stufe eine solche 
ohnehin erfolgt oder die spannungsführenden Teile anderwertig ausreichen 
geschützt sind. Eine Glühbirne hat auch keine galvanische Trennung. Das 
ist eine der gängingen Einsatzgebiete für Spartrafos. Wenn damit also 
Geräte betrieben werden die ansonsten auch direkt am Netz als 
ausreichend sicher gelten, sollte Sinn und Nutzen der Trennung geprüft 
werden, z.B. funktioniert der FI der Hausinstallation jenseits der 
Trennung nicht mehr.

Umgekehrt:

Was nützt eine galvanische Trennung die nur im Off-Zustand galvanisch 
trennt, nicht jedoch im Betrieb? Das sollte man nicht an diese netten 12 
Volt Halogenlampen Anschließen, bei denen die Fassungen an frei 
hängenden unisoliertern Leitern ohne Berührungsschutz eingehängt werden.

Der Vollständigkeit halber:

Es wurden Thyristoren genannt. Da muß man sich Gedanken machen wie man 
sie ausschaltet. Zudem benötigt man Informationen über die Last oder muß 
prophylaktisch Maßnahmen fürs Einschalten einbauen da sie keinen 
schnellen Stromanstieg beim Einschalten vertragen, zumindest nicht auf 
Dauer.

: Bearbeitet durch User
von Jens K. (hardware_freak)


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Hallo,

tut mir leid das ich mich jetzt erst melde. Habe vor ein paar Tagen das 
Projekt wieder aufgenommen. Das ganze soll in einem Netzteil eingesetzt 
werden. Dort ist der ein Spartrafo + Gleichrichter + Glättungselkos 
verbaut. Die Elkos sind auf zwei Bänke verteilt. Diese können einzeln 
oder zusammen betrieben werden. Wenn man nun den Trafo mit einer 
Elkobank nutzt, soll man diese auch wieder abschalten können, sodass die 
Ausgänge dann spannungsfrei sind. Die Idee dahinter ist, dass man den 
Verbraucher kurz trennen kann um z.B. veränderungen durchzuführen, 
deshalb sollte das ganze natürlich schon sicher sein. Als Verbraucher 
kann eigentlich alles dranhängen, ist halt ein Netzteil. Wenn ich das 
richtig verstanden habe ist die einzige sichere Lösungen die, dass man 
Relais und MOSFET in Reihe Schaltet und dazu noch ein Relais, nur so 
kann man eine galvanische Trennung erreichen, oder?

von Harald W. (wilhelms)


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Jens K. schrieb:

> Als Verbraucher kann eigentlich alles dranhängen, ist halt ein Netzteil.
> Wenn ich das richtig verstanden habe ist die einzige sichere Lösungen
> die, dass man Relais und MOSFET in Reihe Schaltet

Ja, so macht man es, wenn der Ausgang eindeutig spannungsfrei sein soll.
Falls das Netzteil per Stecker angeschlossen werden soll, braucht man
ein weiteres Relais für die zweite Anschlussklemme.

Wenn der Schalttransistor von der entstehenden Verlustleistung
im eingeschalteten Zustand entlastet werden soll, braucht man
ein weiteres Relais parallel zum Transistor. Der Aufwand für die
Gesamtschaltung ist nicht unerheblich und man sollte dann wirklich
überlegen, ob man stattdessen nicht gleich ein Relais nimmt,
welches mit der Schaltlast zurecht kommt.
Wie bereits oben bemerkt: Das Schalten von 375V bei 10A ist zwar
möglich, aber keineswegs trivial. Man kann sowas weder besonders
klein, noch besonders billig verwirklichen. Ich kann Dir nur
empfehlen, Dir Hilfe vor Ort zu suchen bei Personen, die sich mit
diesem Thema wirklich auskennen.
Gruss
Harald

von MaWin (Gast)


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Irgendiwe habe ich die Befürchtung daß

Jens K. schrieb:
> Als Verbraucher kann eigentlich alles dranhängen,

bedeutet, daß man damit auch mal Kurzschlüsse machen kann, Experimente 
ob mit der Kondensatorladung bei den Spannungen geschweisst werden kann, 
seinerseits Elkos aufgeladen werden, und keineswegs sicher gestellt ist, 
daß es bei 10A Ausgangsstrom bleibt, nicht mal bei 20A, sondern bei 
375V/Innenwiderstand von eingen Milliohm, also jenseits der 100000A.

Relais sind träge, aber MOSFETs sind ruck-zuck bei mehr Strom als im 
Datenblatt steht kaputt und leiten dann immer.

von Harald W. (wilhelms)


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MaWin schrieb:

> MOSFETs sind ruck-zuck bei mehr Strom als im
> Datenblatt steht kaputt und leiten dann immer.

Wenigstens gibts dann keinen Schaltlichtbogen mehr. :-)

von Jens K. (hardware_freak)


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Das ist richtig. Ich würde natürlich vermeiden bei Last abzuschalten. 
Das man gerade in der Sekunde wo man einen Kurzschluss produziert 
abschaltet, halte ich für unwahrscheinlich.

von Harald W. (wilhelms)


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Jens K. schrieb:

> Das man gerade in der Sekunde wo man einen Kurzschluss produziert
> abschaltet, halte ich für unwahrscheinlich.

Eine zusätzliche, für diese Leistung geeignete Sicherung
sollte man auf jeden Fall vorsehen. Standardsicherungen
sind für 375V = nicht geeignet.
Gruss
Harald

von Udo S. (urschmitt)


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Jens K. schrieb:
> Das ist richtig. Ich würde natürlich vermeiden bei Last abzuschalten.
> Das man gerade in der Sekunde wo man einen Kurzschluss produziert
> abschaltet, halte ich für unwahrscheinlich.

Du hast es wirklich nicht kapiert. Genausowenig wie das Thema 
galvanische Trennung.
Irgendwie beschleicht mich der Verdacht, daß du es wirklich auf die 
evolutionäre Art lernen willst.
Im Moment bist du für den Darwin Award nominiert.

Mein Tipp, kauf dir einen Regel-Trenn Trafo mit maximal 30V Sekundär.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Jens K. schrieb:
> Das man gerade in der Sekunde wo man einen Kurzschluss produziert
> abschaltet, halte ich für unwahrscheinlich.

... sagte ein Optimist. Dann brach die Quell-Spannung etwas zusammen und 
der Relaiskontakt öffnete sich laaangsam?

von Carsten R. (kaffeetante)


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Es irritiert mich ein wenig, daß Du damit Verbraucher versorgen willst 
an denen du experimentieren willst ohne zu wissen wie man solch eine 
Spannung und Stromstärke zuverlässig trennt.

Ein fertiger Verbraucher sollte selber auch schon über so eine 
Abschaltmöglichkeit verfügen. Ich will damit nicht sagen, daß man sich 
daher darauf verlassen kann, daß das "Netzteil" nicht unter Last trennen 
muß, sondern vielmehr, daß das nötige Kno-How schon vorhanden sein 
müßte.

Zusätzlich frage ich mich was passiert, wenn man den "Stecker zieht". 
Ich meine den, der Netzteil mit Verbraucher verbindet. Hohe 
Gleichspannung, hoher Strom, Lichtbogen...

Wie sieht es aus mit der Sicherung gegen Wiedereinschalten? Nich daß im 
Fehlerfall oder versehenlich wieder scharf gschaltet wird.

Noch etwas: Kondensatorbank.... Sorge dafür daß die entladen wird. Nicht 
daß Du dein Netzteil ausschaltest / ausstöpselst und trotzdem noch Saft 
drauf ist. Damit rechnet keiner. Darum haben die Kondensatoren nach 
einer Weile Spannungslos bzw im ungefährlichen Bereich zu sein. hast Du 
daran auch gedacht? Wie hast du das umgesetzt?

Du baust gefährliche Sachen in einer hohen Leistungsklasse und scheinst 
dazu mehr als diese eine Frage zu haben. Ich bin mir nicht einmal sicher 
ob du dir bewußt bis, daß dir da noch ein paar lebenswichtige Fragen 
fehlen, nicht nur die Antworten.

von Jens K. (hardware_freak)


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Zu der Frage mit den Kondensatoren. Ich habe einen 10kOhm Lastwiderstand 
auf einem Kühlkörper, der sofern die Relais im Off Zustand sind, die 
Kondensatoren entlädt. Das dauert natürlich seine Zeit bis die komplett 
leer sind aber das ganze sinkt ja auch nicht linear, also hat man 
relativ schnell eine Spannung welche nicht mehr Lebensgefährlich ist.

Ich habe gerade nochmal nachgedacht, das Netzteil schafft zwar 375V DC, 
das ist natürlich ein Hausnummer aber wenn ich damit "bastel", also 
dahinter eine Schaltung habe sind es MAXIMAL 60V DC. Normalerweise eher 
im Bereich von 12-30V. Ich hatte zwar auch schon mal einen Motor mit 
300V angeschlossen, aber den habe ich erst angeschlossen, dann langsam 
die Spannung erhöht und dann die Spannung wieder gesenkt. Also nicht 
an/aus geschaltet oder an der Schaltung gearbeitet als das Netzteil an 
war. Nun könnte ich auch damit Leben wenn das Netzteil bis 60V sicher! 
trennt, also ohne stehenden Lichtbogen etc.

Das müsste ja deutlich einfacher zu realiseren sein, oder?

von Friedhofsgärtner (Gast)


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Jens K. schrieb:
> denn davon
> habe ich leider relativ wenig Ahnung. Also wie man es technisch Umsetzt
> (Optokoppler, DC-DC Wandler...) ist mir einigermaßen klar nur wann macht
> es Sinn und wieso?

Laufen lernt man mit kleinen Schritten. Hüte Dich vor Spannungen > 42V.
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0411091.htm

von Jens K. (hardware_freak)


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http://de.wikipedia.org/wiki/Kleinspannung

Dort steht, dass man bei 60V als erwachsener Mensch ruhig mit seinen 
großen Fingern dran darf, so hatte ich das auch im Kopf.

"Bei Arbeiten in engen Räumen und gefährdeten Bereichen zum Beispiel im 
Innern von Kesseln und Tanks ist für Elektrohandgeräte u. a. eine 
Sicherheitskleinspannung von 42 V üblich."

Ich hatte eigentlich nicht vor in einem Kessel zu basteln :D

von oszi40 (Gast)


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Jeder ist seines Glückes Schmied. Auch schon mit weniger Volt fliegen 
kleine Elkos oder TO220 gut.

von Harald W. (wilhelms)


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Jens K. schrieb:

> Ich habe gerade nochmal nachgedacht, das Netzteil schafft zwar 375V DC,
> das ist natürlich ein Hausnummer aber wenn ich damit "bastel", also
> dahinter eine Schaltung habe sind es MAXIMAL 60V DC. Normalerweise eher
> im Bereich von 12-30V.

Für solche Experimente nimmt man ein Labornetzteil mit <60V, vollstän-
diger Netztrennung und Strombegrenzung. Das 375V-Netzteil sollte man
wirklich nur dann nehmen, wenn man derartig hohe Spannungen wirklich
braucht. Seit der Abschaffung der Röhren kann man 99% aller üblichen
Experimente mit <60V machen.
Gruss
Harald

von Stefan (Gast)


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Ich weiß, dass dieser Beitrag schon etwas älter ist, aber ich sehe auch, 
dass es nur  wenige Wortmeldungen gab, die sich mit dem eigentlichen 
Thema beschäftigten.

DC Schalten für die galvanische Trennung kann man derzeit noch am besten 
mit DC Schützen, da sind Magneten zur Funkenlöschung verbaut und oft ein 
Schutzgas enthalten z.B. Stickstoff oder Wasserstoff.

Wichtig und richtig ist der Hinweis zu den Kondensatoren, diese müssen 
vorgeladen werden ( zusätzliches Schütz mit strombegrenzenden 
Widerstand)

Ansonsten reicht für so eine Appliaktaion ein kleines DC Schütz wie das:
http://www.gigavac.com/sites/default/files/catalog/spec_sheet/p115.pdf

Bis 1500V und 50A tragend ( Schaltzyklen hängt davon ab welche Spannung 
und welchen Strom man hat) z.B. bei 375V und 10A sind das mehr als 
10.000 Ein und Auschaltungen.

Wichtig ist bei DC Schalten einige Dinge wie Vorladung und Coil 
suppression( Sofern nicht bereits eingebaut) zu beachten. Einige 
Hinweise dazu gibt es hier:

http://www.gigavac.com/application-notes/index-for-power-products

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