Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welcher Bus kann das?


von Borislav B. (boris_b)


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Hallo,
ich suche einen Bus um mehrere µC zu vernetzen. Die µCs sollen in einer 
langen Kette an den Bus angeschlossen werden.
Es gibt einen Master und ca. 100 Slaves. Die Slaves haben einen Abstand 
von 10cm, so das der Bus ca. 10m lang sein muss.

Zur Datenrate:

Datenstrom Master -> Slaves:
 - 4 Byte pro Slave (inkl. Addressierung)
 - 60x pro Sekunde
=> 100  60  4 = 24.000 Byte/s = ca. 190 kbit/s

Datenstrom Slaves -> Master:
 - 1 byte pro Sekunde
=> 100 Byte/s = ca. 1 kbit/s


Lässt sich das noch mit I2C machen? Gibt es etwas das besser geeignet 
wäre?

von Frank K. (fchk)


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Bastler würden das sicher mit I2C versuchen. Den halte ich hier aber 
aufgrund der hohen kapazitiven Last, der Länge des Busses und der Anzahl 
der Knoten für ungeeignet. RS422/485 wäre hier besser geeignet.

fchk

von Gero (Gast)


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ich würde da zu CAN tendieren, ein 4-Byte Telegramm ist ja nicht die 
Welt - brauchst halt einen extra CAN-Treiber (SO-8) und einen µC mit 
CAN-Controller.

Du hast den Vorteil dass du Buskolisionen vermeiden kannst 
(Bitarbitrierung) und das CAN auch recht gutmütig mit Stichleitungen 
umgehen kann...

von Hafax (Gast)


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CAN wäre auch noch eine möglichkeit. Ausreichende Übertragungsraten und 
hohe Störsicherheit.

von Borislav B. (boris_b)


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Vielen Dank schon mal für die Tipps. CAN klingt vernünftig.

Gero schrieb:
> brauchst halt einen extra CAN-Treiber (SO-8) und einen µC mit
> CAN-Controller.

Gibt es da was bezahlbares? Ich hatte vor für die Slaves möglichst 
kleine und günstige Atmel Tinys zu nehmen. Aber mit CAN ist da wohl nix 
:-(

Was wäre eien CAN taugliche Alternative (muss ja nicht unbedingt Atmel 
sein)

von zoggl (Gast)


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definitiv CAN, da hast du die Kollisionsvermeidung und Fehlererkennung 
schon dabei.

wenn die slaves zudem zumindest teilweise die selben daten bekommen dann 
hast du das bei CAN auch noch dabei.

von Decius (Gast)


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Nimm doch CAN, der sollte Deine Anforderungen erfüllen und viele uC 
enthalten einen integriereten CAN-Controller, so dass sich das relativ 
preiswert aufbauen lässt.

Und noch einmal RS422/485 sind erstmal nur Hardwarspezifikationen einer 
Schnittstelle, damit wird noch keine Aussage über das Protokll gemacht. 
Aber die Hardware des CAN-Busses sollte weitestgehend der RS485 ähnlich 
sein. Insofern stimme ich dem obigen Beitrag zu.

Die Übertragungsgeschwindigkeit würde ich aber deutlich höher als 
190kbps legen, damit es zu keiner 100%igen Buslast kommt. Aber das 
sollte aufgrund der Kürze des Busses selbst mit 1000kbps kein Problem 
sein (aus dem Bauch heraus).

Bei I2C sollte man sich überlegen was das Kürzel bedeutet und wofür also 
I2C entwickelt wurde. (I2C = Inter-Integrated Circuit) I2C ist für die 
schlanke Verbindung von Schaltkreisen auf einer Leiterplatte entwickelt 
worden. Die Signalleitungen sind Masse bezogen, also sehr viel weniger 
störfest als eine RS485 Verbindung. Daher kommt für mich I2C 
leiterplattenübergreifend nicht in Frage. Und wenn es mal wirklich nicht 
anders geht, sollte man bei längeren Entfernungen I2C/RS485 Umsetzer 
benutzen.

von ich (Gast)


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Boris P. schrieb:
> Gibt es da was bezahlbares?

Der PCA82C251 kostet bei Reichelt 0,97€.
Und der MCP 2515 kostet 1,70€ (wenn du keinen CAN-Atmel benutzen 
willst).

von Gero (Gast)


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sorry, bei Atmel kenne ich mich nicht aus!

Es gibt aber z.B. von ST viieeelle STM32 Derivate mit CAN-Controller, 
ich glaub die ganze 103er-Serie -> STM32F103rb, stm32F103c8...

Kommt natürlich immer auf die restliche Peripherie an die Du im µC 
benötigst.
Wieviel I/Os, welcher Takt, Flash, RAM...

Ich könnte mir aber eventuell und unter Umständen vorstellen, dass es 
auch Tinys mit CAN-Controller gibt..

Ansonsten gibt es noch externe CAN-Controller z.B. von NXP den SJA1000, 
der ist aber "rießig" in der Bauform und kostet auch gut mal drei ganze 
Euros...

als Treiber nimmst Du einen MCP2551 oder einen 82c251

von kevin (Gast)


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Könntest z.B. einen ATmega32C1 nehmen, ist mit 4-5€ zwar recht teuer, 
aber schön kompakt, dann brauchst du nur noch einen Transceiver.

von René B. (reneb)


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Bei 10cm Abstand und 200k Datendurchsatz kommst du sicher mit RS485 aus. 
Du musst aber Treiber nehmen, die in der Spec "1/4 bus-load" oder 
weniger können.
Als Protokoll kannst du dir etwas an der Uart im 9Bit-Modus basteln. Da 
du Master-Slave Architektur hast, ist das ja nicht so wild.
CAN-Transciever usw. finde ich für die Anwendung und die 10m mit 
10cm-Abstand schon harte Geschütze...

9-Bit Betrieb: Nutze das 9te Bit zur Adressierung vom Master an den 
Slave und gönne ihnen dann ein Zeitfenster um zu antworten.

: Bearbeitet durch User
von Kaj (Gast)


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Boris P. schrieb:
> Es gibt einen Master und ca. 100 Slaves. Die Slaves haben einen Abstand
> von 10cm, so das der Bus ca. 10m lang sein muss.

Ich könnte mir vorstellen das irgendein Bus aus dem Automotivebereich 
das kann (CAN)
Aus Wikipedia, zum CAN-Bus:
"Die maximale (theoretische) Leitungslänge beträgt z. B. bei 1 Mbit/s 40 
m, bei 500 kbit/s sind 100 m möglich und bei 125 kbit/s 500 m."

Ansonsten dürfte es auch mit RS232 und ner Modifizierten Version des 
ccTalk-Protokolls gehen. Das orginal ccTalk sieht nur Baudraten von 
4800/9600 vor. Aber es hält dich nichts davon ab, das zu ändern, da du 
ja Master/Slaves bereitstellst, und du damit festlegst wie schnell auf 
dem Bus beplaudert wird. Und du brauchst mit ccTalk nur eine Ader zur 
Datenübertragung.
Bei nem ATmega mit 18,432MHz Quarz hast du bis 230,4K Baudrate sogar 0% 
Fehler.

Grüße

von Frank K. (fchk)


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Boris P. schrieb:
> Vielen Dank schon mal für die Tipps. CAN klingt vernünftig.
>
> Gero schrieb:
>> brauchst halt einen extra CAN-Treiber (SO-8) und einen µC mit
>> CAN-Controller.
>
> Gibt es da was bezahlbares? Ich hatte vor für die Slaves möglichst
> kleine und günstige Atmel Tinys zu nehmen. Aber mit CAN ist da wohl nix
> :-(
>
> Was wäre eien CAN taugliche Alternative (muss ja nicht unbedingt Atmel
> sein)

PIC18F26K80

Und als Transceiver den MCP2551. Der kann maximal 112 Knoten treiben - 
das mal so als Warnung, dass Du Dich hier einer Grenze näherst. Das ist 
übrigens recht viel, es gibt auch Transceiver, die nur 32 Knoten treiben 
können.

fchk

von kevin (Gast)


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Im Automotive Bereich kommen immer mehrere Bussysteme zum Einsatz, z.B. 
kommuniziert jede Einheit in der Tür über einen sehr kostengünstigen BUS 
(=> LIN) mit einer Steuereinheit für die gesamte Tür, diese wiederrum 
hat die (teurere) CAN Peripherie und kommuniziert mit dem Rest des 
Fahrzeugs.

von Borislav B. (boris_b)


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Hui, da kommt dann leider doch ganz schön was zusammen. Die 
Controller+Transceiver die ihr so vorgeschlagen habt kommen ja auf 
mehrere Euro das Stück. Bei 100 Slaves geht das ins Geld...

Ich hatte ja ursprünglich gehofft, dass mit einem Tiny (<1€) 
hinzubekommen. Schade :-(

von Stefan (Gast)


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Ich würde auch am ehesten zu CAN neigen.

Ganz hübsch und relativ billig ist der neue Cortex STM32F072:
   http://www.st.com/web/catalog/mmc/FM141/SC1169/SS1574/LN1823/PF259608
Das Demoboard dazu gibt es schon für 8€.

Allerdings gibt es den erst im LQFP64-Gehäuse mit 0,5mm Pitch, falls Du 
selbst löten willst, ist das grenzwertig. Der Controller ist bereits bei 
Rutronik mit ~ 2,00€ gelistet. Andere Gehäuse (STM32F042 im TSSOP20) 
wird es zwar demnächst geben, aber ein Liefertermin stht noch nirgends.
Der eigendliche CAN-Bus-Treiber ist von der Technologie und vom Preis 
her ähnlich wie RS485-Treiber.

Wenn Du wirklich nur Single-Master willst, dann ist RS485 auch möglich. 
Dann ist praktisch jeder Controller benutzbar. Aber dann musst Du 
wirklich alle Slave-Anfragen vom Master aus starten, mal kurz eine Info 
außer der Reihe von einem Slave aus verschicken ist nicht möglich. 
Multi-Master-Systeme mit RS485 sind zwar theoretisch möglich, aber nicht 
ganz einfach.

Bei CAN dagegen kannst Du ganz ohne Master auskommen: jeder Knoten 
verschickt seine Daten dann, wenn diese vorliegen, ohne Rücksicht auf 
den Bus nehmen zu müssen.

Gruß, Stefan

von Konrad S. (maybee)


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MCP2562 als Bus-Treiber (relativ günstig) und "Multi-Processor 
Communication Mode" z.B. mit ATtiny1634 oder ATtiny841 (Hardware-UART 
vorhanden)

von Stefan (Gast)


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Was sollen denn die Controller alles können bzw. wieviel Pins brauchst 
Du?

von Frank K. (fchk)


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Boris P. schrieb:
> Hui, da kommt dann leider doch ganz schön was zusammen. Die
> Controller+Transceiver die ihr so vorgeschlagen habt kommen ja auf
> mehrere Euro das Stück. Bei 100 Slaves geht das ins Geld...
>
> Ich hatte ja ursprünglich gehofft, dass mit einem Tiny (<1€)
> hinzubekommen. Schade :-(

bei digikey:
PIC18F25K80-I/SS-ND: 1.746€
MCP2551-I/SN-ND: 0.6247€

Viel billiger wirds leider nicht.

fchk

von Borislav B. (boris_b)


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Stefan schrieb:
> Was sollen denn die Controller alles können bzw. wieviel Pins brauchst
> Du?

Eigentlich nicht besonders viel: 3xPWM um eine RGB Led anzutreben.

von Stefan (Gast)


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Dann würde ich eher einen LED-Treiber nehmen, der neben der PWM auch die 
Konstant-Stromtreiber integriert hat. Meistens haben die einen seriellen 
Eingang (IIC oder SPI). Den würde ich zwar nicht über 10m verlegen, aber 
wenn Du nur noch einen Controller für 10-20 RGBs hast, dann ist das ja 
auch schon eine Ersparnis.

Welche Leistung sollen die RGBs haben?

Gruß Stefan

von zoggl (Gast)


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noch eine möglichkeit:
daisy chain von mehreren Tinys, 10cm mit usart oder SPI sind ok.

was hast du genau vor, dann können wir dir besser helfen? was soll der 
rückkanal?

von m.n. (Gast)


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Konrad S. schrieb:
> MCP2562 als Bus-Treiber (relativ günstig) und "Multi-Processor
> Communication Mode" z.B. mit ATtiny1634 oder ATtiny841 (Hardware-UART
> vorhanden)

So würde ich es auch angehen, wobei als Bustreiber ein PCA82C250 
deutlich günstiger wäre und auch ein ATtiny2313 passen würde.

von kevin (Gast)


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Du willst nur eine RGB LED ansteuern? Dann ganz klar kein CAN-Bus, das 
wäre mit wohl mit Kanonen oder eher Atomraketen auf Spatzen.

von Borislav B. (boris_b)


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zoggl schrieb:
> was hast du genau vor, dann können wir dir besser helfen? was soll der
> rückkanal?

Vor einigen Tagen bin ich über dieses ziemlich coole Bastelprojekt 
gestolpert:

http://www.it-gecko.de/100pixel-rgb-led-tisch-interaktiv-touch.html

Nun überlege ich, ob man sowas nicht auch etwas geschickter konstruieren 
könnte (vor allem nicht 20kg Kupfer in Form von Leitungen verlegen).
Meine Idee war: alle Knoten (RGB LED + IR-Sensor) etwas intelligenter zu 
machen, so dass diese nur noch über eine einzige Leitung 
(Stromversorgung + Bus) als Kette verbunden werden müssen.

Am Ende sitzt dann ein etwas dickerer Controller, der einzelnen Knoten 
auf dem Bus sagt, was sie anzuzeigen haben. Dieser nimmt dann auch die 
Touch-Events der Knoten entgegen und wertet diese aus.

von kevin (Gast)


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Vielleicht wäre LIN für dich eine Alternative, nur ein Draht, LIN 
Transceiver gibt es locker weit unter 1€ wie Sand am Meer und meines 
Wissens kannst du das direkt über UART implementieren.

Wie es mit der Knotenzahl aussieht weiß ich allerdings nicht.

von ws2811 (Gast)


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Boris,
wie wäre es mit 100x ws2811?

von Stefan (Gast)


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Hi Boris,

dafür würde ich für einen n*n-Tisch n WS2812 LedStripes mit jeweils n 
RGBs nehmen. Diese Stripes gibt es mit 30 oder 60 Leds, damit würden 
sich 33mm bzw. 16,5mm Kantenlänge der Quadrate ergeben. Bei 100Leds 
kannst Du die wohl noch in einer langen Reihe verschalten, dafür reicht 
Dir ein einziger Controller.


Dieser Tisch sieht richtig cool aus, gute Idee!

Gruß Stefan

von Jürgen D. (poster)


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Ich würde das einfach mit einer 485 machen.
Ein ganz einfaches Protokoll. Die "LEDs" brachen ja noch nicht mal 
antworten.
Jeder LEDcontroller reagiert auf zwei Adressen.
Einmal eine eigene für jede LED zum Übertragen der RGB Werte, das währe 
das währe dann ja das 4 Byte Telegramm.
Und ein weites Telegramm das nur aus einer broadcast Adresse besteht, 
zum gleichzeitigen Übernehmen der empfangenden RGB Werte zur Anzeige.
Mit einem 9 Bit UART Mode macht man sich da das Leben einfach, das 9te 
Bit ist immer nur beim Adressbyte gesetzt.
Da immer nur der Master sendet braucht da keine Richtungsumschaltung der 
485 Treiber erfolgen. Auch keine Pause zwischen den Telegrammen, da kann 
alles in einen endlosen Strom übertragen werden.
Bei den 485 Treiben, wie schon gesagt, auf die "1/4 bus-load" achten 
damit genug Bussteinehmer erreicht werden können.
Oder beim Master einfach Sternförmig auf mehrere Treiber gehen die 
kürzere Busse treiben, ist einfach wenn der Master nichts empfangen muß.

von Stefan (Gast)


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Oh sorry das Teil hat ja noch Touch - das muss dann noch extra gelöst 
werden.

von Sebastian S. (amateur)


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Bei solch moderaten Anforderungen sollte die Frage schon fast lauten: 
Welcher Bus kann das nicht?
Gut, USB dürfte wohl hier an seine Reichweite gelangen, aber ab RS232 
(12 - 15m) geht es wohl mit fast allen.
Auch scheint das Datenvolumen recht gering zu sein, so dass auch dem 
"Drum prüfe wer ..." - bringt Overhead - nichts im Wege steht.

von kevin (Gast)


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@Jürgen, der Master soll aber so wie ich das verstanden habe auch was 
empfangen, man soll nämlich auf die einzelnen kacheln auch drauf-touchen 
können

von Jürgen D. (poster)


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Mist mein Edit ist verloren gegangen :(
Den Rückkanal habe ich erst später gelesen.

Das würde ich mit einem zweiten Bus machen.
Der Master stöst eine Abfrage mit einem Adresse 0 Telegramm an.
Darauf wartet LED 1. Diese Antwortet mit ihrer Adresse und im 9ten Bit 
Daten über den Sensor.
Darauf wartet LED2 die dann mit ihrer Adresse antwortet u.s.w
Das geht deutlich schneller als alle LEDs zu pollen.

von Borislav B. (boris_b)


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kevin schrieb:
> Vielleicht wäre LIN für dich eine Alternative, nur ein Draht, LIN
> Transceiver gibt es locker weit unter 1€ wie Sand am Meer und meines
> Wissens kannst du das direkt über UART implementieren.

So weit ich weiß kann LIN max 10 Slaves und bis 19 kbit/s. Das wäre also 
beides deutlich zu wenig.

kevin schrieb:
> @Jürgen, der Master soll aber so wie ich das verstanden habe auch was
> empfangen, man soll nämlich auf die einzelnen kacheln auch drauf-touchen
> können

Genau, einen Rückkanal muss es auch geben. Der muss allerdings nicht 
viel übertragen (1x Touch an/aus pro Knoten).

von Thorsten K. (technikadonis)


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Schon mal an den LPC11C24 von NXP gedacht?
ARM Cortex M0 mit CAN-Controller und integriertem CAN-Treiber.
Kostet z.B. bei Mouser 2,85€/Stk. @ 100Stk.

mfg Thorsten

von Konrad S. (maybee)


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m.n. schrieb:
> So würde ich es auch angehen, wobei als Bustreiber ein PCA82C250
> deutlich günstiger wäre und auch ein ATtiny2313 passen würde.

Bei Mouser und Digikey ist der MCP2562 billiger als der PCA82C250. Zudem 
geht der MCP2562 auf der µC-Interface-Seite von 1.8V bis 5.5V 
Versorgungsspannung.

Der ATtiny841 ist billiger als der ATtiny2313, hat mehr Speicher und 
deutlich bessere Peripherie. Unter Anderem hat er 4 16-Bit-PWM-Kanäle, 
was ihn für RGB-Ansteuerung sehr interessant macht.

von Mike (Gast)


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Thorsten Krell schrieb:
> Schon mal an den LPC11C24 von NXP gedacht?

Schon mal an Schieberegister/SPI für den Rückkanal gedacht?
Gut, bei einer 10x10 Matrix ist das nicht die tolle Bitanordnung, aber 
ein irgendein Dual-Core Prozessor wird die 13..20 Byte schon auseinander 
sortiert bekommen.

von kopfkratzer (Gast)


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kopfkratz
Schonmal one-wire angesehen ?

von Borislav B. (boris_b)


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Ich frage mich gerade, auf welche Kosten man pro Knoten kommen kann.
Bei 100 oder mehr Knoten kommt es ja quasi auf jeden Cent an.

 - Kleine Platine
 - µC
 - RGB LED
 - Transistoren zur LED Ansteuerung
 - IR LED und Sensor für die Touch-Funktionalität

Ursprünglich hatte ich gehofft mit max 2€ hinzukommen, aber das wird 
wohl nix. Schade eigentlich :-(

von (prx) A. K. (prx)


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kopfkratzer schrieb:
> *kopfkratz*
> Schonmal one-wire angesehen ?

Kopflang - bei 190kbit/s?

: Bearbeitet durch User
von Lothar (Gast)


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Boris P. schrieb:
> Ursprünglich hatte ich gehofft mit max 2€ hinzukommen

Also der kleinste LPC11C12 mit CAN-Controller+Transceiver kostet 2,50

16KB Flash sollte ja reichen ...

von Konrad S. (maybee)


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Boris P. schrieb:
> Ursprünglich hatte ich gehofft mit max 2€ hinzukommen

µC: ATtiny841 0.6007€@100 (DigiKey)
CAN-Bus-Treiber: MCP2562 0.5446€@100 (DigiKey)
RGB-LED: CLV1L-FKB 0.202€@100 (Mouser)
Transistoren: nicht nötig

Wird eng, könnte aber klappen.

von Mike (Gast)


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Boris P. schrieb:
> Ich frage mich gerade, auf welche Kosten man pro Knoten kommen kann.
> Bei 100 oder mehr Knoten kommt es ja quasi auf jeden Cent an.
>
>  - Kleine Platine
>  - µC
>  - RGB LED
>  - Transistoren zur LED Ansteuerung
>  - IR LED und Sensor für die Touch-Funktionalität
>
> Ursprünglich hatte ich gehofft mit max 2€ hinzukommen, aber das wird
> wohl nix. Schade eigentlich :-(

RGB-LED, Transistoren zur LED Ansteuerung mit Konstantstromquelle und µC 
für PWM gibt es als Meterware vom freundlichen Chinesen. Dazu braucht 
man von einem 5m-LED-Stripe (30 Stück WD2812B-LEDs pro Meter) die ersten 
3,3 Meter. Die Kosten dürften unter 40€ liegen. Dazu kommt die lokale 
IR-Mimik und pro acht Felder ein Schieberegister für ein paar Cent, das 
die IR-Zustände per SPI von allen Feldern einsammelt und beim Master 
vorbei bringt - ganz ohne Adressierung. Da sollte doch was zu machen 
sein.
Der Master muss sich dann ein bisschen um tun, um die WD2812-Ketten mit 
Daten zu versorgen.

von kopfkratzer (Gast)


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A. K. schrieb:
> kopfkratzer schrieb:
>> *kopfkratz*
>> Schonmal one-wire angesehen ?
>
> Kopflang - bei 190kbit/s?

Es gibt den "Overdrive-Modus" da kommt man auf ca. 140kbit/s und man 
könnte den Master mit zwei Bussen bestücken ...

von Frank K. (fchk)


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Boris P. schrieb:

> Nun überlege ich, ob man sowas nicht auch etwas geschickter konstruieren
> könnte (vor allem nicht 20kg Kupfer in Form von Leitungen verlegen).
> Meine Idee war: alle Knoten (RGB LED + IR-Sensor) etwas intelligenter zu
> machen, so dass diese nur noch über eine einzige Leitung
> (Stromversorgung + Bus) als Kette verbunden werden müssen.

Nutze die Topologie aus!
Du hast dann nicht einen Bus mit 10m Länge, sondern 10 Busse mit 1m 
Länge und 11 Devices. Das sollte mit I2C noch machbar sein.

Mit drei PCA9545(A|B|C) kannst Du die einzelnen Busse multiplexen und 
immer einen auf Deinen Controller schalten.

Wenn Du auf PWM verzichtest, reicht für jede Kachel ein PCF8574(A) aus. 
Je ein Pin pro Grundfarbe plus ein Pin zum Zurücklesen des 
Touch-Signals. Zwei Pins pro Grundfarbe würden auch noch gehen, damit 
ließen sich dann insgesamt 64 Farben bei 4 Farbstufen pro Grundfarbe 
darstellen.

Achtung! Du kannst maximal 8 PCF8574 an einen I2C hängen. Daher brauchst 
Du sowohl PCF8574 als auch PCF8574A (die haben eine andere I2C 
Basisadresse).

Wenn Du die PCF8574(A) durch PCA9554(A) ersetzt, bekommst Du sogar einen 
Interrupt, wenn der Touch ausgelöst wird.

Denke mal darüber nach.

fchk

von Thomas L. (ics1702)


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Lothar schrieb:
> Boris P. schrieb:
>> Ursprünglich hatte ich gehofft mit max 2€ hinzukommen
>
> Also der kleinste LPC11C12 mit CAN-Controller+Transceiver kostet 2,50
>
> 16KB Flash sollte ja reichen ...

1,71 Euro.

LPC11C22 Series 32 Bit ARM 32 Kb Flash Cortex-M0 Microcontroller - 
LQFP-48

-http://de.futureelectronics.com/de/technologies/semiconductors/microcontrollers/32-bit/Seiten/5006541-LPC11C24FBD48-301,.aspx?IM=0#sthash.yieImdI3.dpuf

von m.n. (Gast)


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Konrad S. schrieb:
> Bei Mouser und Digikey ist der MCP2562 billiger als der PCA82C250.

Bei meinem dt. Lieferanten kostet der PCA82C250 0,44ct@100. Der Tiny841 
ist nicht schlecht, ein 2313 wäre (Konjunktiv) eine Option mit mehr 
Pins.
Letztlich es aber egal. Den Hauptaufwand sehe ich eher bei den Platinen 
und der Software.

Boris P. schrieb:
> Ursprünglich hatte ich gehofft mit max 2€ hinzukommen, aber das wird
> wohl nix. Schade eigentlich :-(

Ich bin immer wieder verblüfft, was die Leute alles und viel haben 
wollen, was dann aber garnichts kosten darf!
Mit Aufkommen der ersten PCs vor einigen Jahrzehnten hat man immer 
wieder Leute getroffen, die meinten: "Die Hardware war so teuer, die 
Software darf jetzt nichts mehr kosten." Das fällt mir immer wieder zum 
Thema 'billig' ein :-)

Ich denke, die Realisierung wird an den mangelnden Erfahrungen mit 
Elketronik+µCs scheitern. Andernfalls wäre die Frage garnicht gestellt 
worden.

von Borislav B. (boris_b)


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m.n. schrieb:
> Ich bin immer wieder verblüfft, was die Leute alles und viel haben
> wollen, was dann aber garnichts kosten darf!
> Mit Aufkommen der ersten PCs vor einigen Jahrzehnten hat man immer
> wieder Leute getroffen, die meinten: "Die Hardware war so teuer, die
> Software darf jetzt nichts mehr kosten." Das fällt mir immer wieder zum
> Thema 'billig' ein :-)

Das Problem ist die Stückzahl. Bei mindestens 100 Knoten (könnten aber 
auch 200 werden), wäre ein preis von 1 bis 2 Euro noch akzeptabel.
Wenn man den Knoten etwas großzügiger plant und mit 5€ rechnet, kostet 
der Spaß schon 1000€. -> Du siehst das Problem?

m.n. schrieb:
> Ich denke, die Realisierung wird an den mangelnden Erfahrungen mit
> Elketronik+µCs scheitern. Andernfalls wäre die Frage garnicht gestellt
> worden.

So schlimm ist es garnicht. Ein bisschen Ahnung hab ich schon. 
Allerdings kenne ich mich eher auf der Softwareseite aus...
Da das Projekt aber nicht sooo komplex ist und man hier im Forum immer 
Kompetente Hilfe bekommt, mache ich mir da keine Sorgen ;-)

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Frank K. schrieb:
> Bastler würden das sicher mit I2C versuchen. Den halte ich hier aber
> aufgrund der hohen kapazitiven Last, der Länge des Busses und der Anzahl
> der Knoten für ungeeignet. RS422/485 wäre hier besser geeignet.

Mal nachgerechnet:
* 100 Knoten, kapazitive Last je 5pF
* 500ns Rise Time
* Low Level 0V, High Level 3V

Macht bei einer gesamten kapazitiven Last von 500pF insgesamt 1,5nC zum 
Umladen. Geteilt durch 500ns Rise time komme ich auf 3mA zum Treiben.

Pullups also 1k. Ein LPC81xx kann mindestens 4mA am Pin nach Low 
treiben, Entladen geht also auch. Die Teile sind auch schön billig 
(deutlich unter 1 EUR) und lieferbar.

Damit wäre ich für I2C oder (besser) SPI. Bei SPI kann man zwischendrin 
auch noch mal einen Treiber spendieren, falls es doch nicht reicht.

Max

von m.n. (Gast)


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Boris P. schrieb:
> Du siehst das Problem?

Nein, das sehe ich nicht. Ich hätte ja auch gerne meinen Privat-Jet, der 
jedoch meine finanziellen Möglichkeiten übersteigt. Das ist aber kein 
Problem, ich kann auch ohne Flieger leben.

Boris P. schrieb:
> Da das Projekt aber nicht sooo komplex ist und man hier im Forum immer
> Kompetente Hilfe bekommt, mache ich mir da keine Sorgen ;-)

Du siehst doch, welch teilweise inkompetente Empfehlungen Du bekommen 
hast, die Deine Vorgaben einfach ignorieren. In der Praxis wirst Du 
sehen, dass Multibus auch 'Multi-Fehler' bedeutet. Das wird Dir nur 
Keiner sagen können, weil Keiner dies jemals zuvor gemacht hat.

An anderer Stelle hatte ich dem TO empfohlen, zunächst eine einfach zu 
finanzierende Lösung für 5-10 Knoten umzusetzen. Dann kannst Du schon 
mal abschätzen, ob es überhaupt funktionieren kann und ob weitere 
finanzielle Ausgaben gerechtfertigt sind.

von Conny G. (conny_g)


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Boris P. schrieb:
> Stefan schrieb:
>> Was sollen denn die Controller alles können bzw. wieviel Pins brauchst
>> Du?
>
> Eigentlich nicht besonders viel: 3xPWM um eine RGB Led anzutreben.

Wie wärs dann mit DMX?

von Borislav B. (boris_b)


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m.n. schrieb:
> Nein, das sehe ich nicht. Ich hätte ja auch gerne meinen Privat-Jet, der
> jedoch meine finanziellen Möglichkeiten übersteigt. Das ist aber kein
> Problem, ich kann auch ohne Flieger leben.

Du meinst also, man darf bei so einem Projekt nicht auf den Preis 
schauen? Und wenn es zu teuer wird, soll man es lieber gleich bleiben 
lassen? Sehe ich nicht so.
Wenn man sich bei der Komponenten-Auswahl ein bisschen bemüht, kann man 
(gerade bei größeren Stückzahlen) viel Geld sparen. Daran sehe ich 
nichts Verwerfliches. Und so lässt sich das Projekt dann vielleicht doch 
realisieren...

m.n. schrieb:
> An anderer Stelle hatte ich dem TO empfohlen, zunächst eine einfach zu
> finanzierende Lösung für 5-10 Knoten umzusetzen. Dann kannst Du schon
> mal abschätzen, ob es überhaupt funktionieren kann und ob weitere
> finanzielle Ausgaben gerechtfertigt sind.

An sich natürlich ein sinnvolles Vorgehen. Nur sehe ich hier die 
Schwierigkeit, dass sich viele Probleme erst bei vollem Umfang (d.h. 
über 100 Knoten) zeigen werden. Was also mit wenigen Knoten noch 
wunderbar funktioniert hat, kann sich mit mehr Knoten als konzeptionelle 
Sackgasse erweisen.

: Bearbeitet durch User
von Markus M. (adrock)


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...diskutieren wir übrigens auch gerade hier zum gleichen Thema:

http://www.mikrocontroller.net/topic/326455#new

Die Frage ist auch, wie man das touch realisiert. Also IR oder 
kapazitiv? Und wenn IR mit was für einer Lösung (fertiger Proximity 
sensor? Eigene Schaltung mit Photodiode+OP+AD-Wandler)...

Und das alles zu moderaten Kosten :-)

Grüße
Markus

von m.n. (Gast)


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Boris P. schrieb:
> Du meinst also, man darf bei so einem Projekt nicht auf den Preis
> schauen?

Nein, man muß sehen, ob man sich seine Träume leisten kann oder nicht.

> Was also mit wenigen Knoten noch
> wunderbar funktioniert hat, kann sich mit mehr Knoten als konzeptionelle
> Sackgasse erweisen.

Anders herum: wenn es mit wenigen Knoten nicht funktioniert, hat man 
nicht eine Menge Material in den Sand gesetzt.
Und wenn es funktioniert, hat man ein Muster, an dem sich einschätzen 
läßt, ob es erweiterbar ist. Es ist keine Funktionsgarantie, aber ein 
sinnvoller Ansatz zur Erprobung.

von Frank K. (fchk)


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Boris P. schrieb:
> m.n. schrieb:
>> Nein, das sehe ich nicht. Ich hätte ja auch gerne meinen Privat-Jet, der
>> jedoch meine finanziellen Möglichkeiten übersteigt. Das ist aber kein
>> Problem, ich kann auch ohne Flieger leben.
>
> Du meinst also, man darf bei so einem Projekt nicht auf den Preis
> schauen? Und wenn es zu teuer wird, soll man es lieber gleich bleiben
> lassen? Sehe ich nicht so.

Du kannst die Kosten reduzieren, wenn Du mehrere Kacheln zu einer 
Einheit zusammenfasst, zB 2x2, 3x3 oder 4x4. Letzteres ergibt nur 1/16 
der Busteilnehmer, 1/16 der Controlleranzahl etc. Dazu kommt, dass zB 
die üblichen LED-Treiber meist 8 oder 16 oder teilweise auch 24 Ausgänge 
haben. Das kannst DU dann besser nutzen.

fchk

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Die Kommentare hier sind mal wieder zum Grausen. Der TO will seine 
Kosten im Rahmen halten (was jeder auch nur andeutungsweise vernünftige 
Ingenieur tut) und muss sich dafür blöd anmachen lassen.
Der Ansatz, erst mal ein Dutzend LEDs laufen zu lassen und dann auf 100 
hochzurüsten, erscheint allerdings vernünftig. Mit einem brauchbaren 
Oszi kann man ganz gut anschauen, wie die Signale mit mehr 
Busteilnehmern aussehen werden.

Back to topic: du könntest auch den TLC5947 verwenden. Der kann 24 
Kanäle PWM, du bräuchtest also 17 Stück davon.
Allerdings wirst du dann in irgendeiner Form multiplexen müssen, der 
Baustein hat zwar eine serielle Anbindung, ist aber wohl nicht busfähig. 
Dafür hat er die Leistungsschalter an Bord, die du bei der µC-Lösung 
wohl extern spendieren müsstest. Es ist wie immer eine Abwägungsfrage.

Nochmal zur SPI: ich finde es immer noch die sinnvollste Lösung. Du 
solltest dann aber die Adressierung über Bussignale statt CS-Leitungen 
machen, sonst wird es ein bisschen voll auf dem Board. Da du alle 
Bausteine selbst unter programmierst, ist das aber kein Problem. Es 
sollten nur nicht die MISO verschiedener µC gegeneinander treiben.

Max

von Borislav B. (boris_b)


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Markus M. schrieb:
> ...diskutieren wir übrigens auch gerade hier zum gleichen Thema:
>
> http://www.mikrocontroller.net/topic/326455#new

Das Thema scheint weg zu sein? Auch über die Suche komme ich nicht mehr 
dran...

von Markus M. (adrock)


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Ja, keine Ahnung warum. Es gibt jetzt einen neuen Thread :-)

Beitrag "LED Tisch mit Berührungs-/Gegenstandserkennung"

von MCUA (Gast)


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>ich suche einen Bus um mehrere µC zu vernetzen. Die µCs sollen in einer
>langen Kette an den Bus angeschlossen werden.
.........
>Gibt es da was bezahlbares?
.........
Die kleinsten uCs mit UART kosten bloss 0,20..0,30eu, damit geht es 
schon.
(Leitungstreiber optional)

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