Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Dienstleister Gründen


von Adrian78 (Gast)


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Ich denke jeder selbständige hat seine Erfahrungen mit den einzelnen 
Dienstleistern gemacht und kennt die Vor/Nachteile einzelner 
Vermittlungsagenturen und Verträge. Ich frage mich in wie weit aus der 
Freiberufler Community ein professionelles Dienstleistungsunternehmen 
entstehen kann. Die Vorteile liegen auf der Hand, viele Hauptkunden 
beschweren sich über Personaldienstleister die keine Ahnung haben und 
keine Ingenieure sind, Transparenz bei der Marge, Werk/Dienstverträge 
können durchsichtiger Gestaltet werden und die Risiken nicht nur auf den 
Auftragnehmer abgeschoben werden, die juristische Recherche Vor einem 
Vertragsabschluss könnte man sich sparen und die das Gefühl das die 
Leihbuden einen wieder mal über den Tisch gezogen haben wäre weg. Dazu 
bräuchte man aber Leute die Interesse an solch einer Gründung haben... 
Ich weiss es gibt viele Dienstleister die klein angefangen haben, dann 
großer geworden sind und sich am Markt wie alle anderen Platzieren 
müssen. Gerade dies ist aber nicht meine Absicht, ich denke an ein spiel 
mit offenen karten, bei dem Ingenieure vermitteln. Aus Erfahrung weis 
ich das Netzwerke Bilden das A und O der Personaler ist, und 
langfristige loyale und ehrliche Kundenbindung der Schlüssel zu einem 
Erfolgreichen Dienstleistungsunternehmen. Ich würde so etwas gerne 
angehen, aber aus der Sicht eines Ingenieurs und nicht aus der Sicht 
eines Betriebswirtschaftlers oder Rechtsanwalts.

von WernerM6 (Gast)


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ich nehme an Du meinst das Gegenteil von dem hier --> 
http://www.mitgründer.com/gruendungsidee/8383#.UxgIqdzRe9M

von Ing. Olf (Gast)


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Ich kenne einen DL, bei dem ein Großteil der "Business Manager" 
Ingenieure sind. Wenn das Geld ruft, werfen die alle ihre Moral früher 
oder später über Bord. So, jetzt hast du also einen Riesentext umsonst 
geschrieben.



Adrian78 schrieb:
> Ich denke jeder selbständige hat seine Erfahrungen mit den
> einzelnen
> Dienstleistern gemacht und kennt die Vor/Nachteile einzelner
> Vermittlungsagenturen und Verträge. Ich frage mich in wie weit aus der
> Freiberufler Community ein professionelles Dienstleistungsunternehmen
> entstehen kann. Die Vorteile liegen auf der Hand, viele Hauptkunden
> beschweren sich über Personaldienstleister die keine Ahnung haben und
> keine Ingenieure sind, Transparenz bei der Marge, Werk/Dienstverträge
> können durchsichtiger Gestaltet werden und die Risiken nicht nur auf den
> Auftragnehmer abgeschoben werden, die juristische Recherche Vor einem
> Vertragsabschluss könnte man sich sparen und die das Gefühl das die
> Leihbuden einen wieder mal über den Tisch gezogen haben wäre weg. Dazu
> bräuchte man aber Leute die Interesse an solch einer Gründung haben...
> Ich weiss es gibt viele Dienstleister die klein angefangen haben, dann
> großer geworden sind und sich am Markt wie alle anderen Platzieren
> müssen. Gerade dies ist aber nicht meine Absicht, ich denke an ein spiel
> mit offenen karten, bei dem Ingenieure vermitteln. Aus Erfahrung weis
> ich das Netzwerke Bilden das A und O der Personaler ist, und
> langfristige loyale und ehrliche Kundenbindung der Schlüssel zu einem
> Erfolgreichen Dienstleistungsunternehmen. Ich würde so etwas gerne
> angehen, aber aus der Sicht eines Ingenieurs und nicht aus der Sicht
> eines Betriebswirtschaftlers oder Rechtsanwalts.

von Ing. Alf (Gast)


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Sind hier Personaler unter uns ? Niemals

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Für jeden Job benötigen die Ausführenden Wissen und soziale Kompetenzen. 
Damit meine ich tatsächliches Wissen und kein Halbwissen oder markige 
Wortgebilde, sowie tatsächliche emotionale Intelligenz und keinen 
Narzissmus. Ingenieure tendieren mehr zu der einen Seite (sonst sind es 
keine Ingeniere) und echte Manager mehr zu der anderen Seite. Dazwischen 
befindet sich die große Masse der „Schwätzer“. Die Personen die du 
suchst, müssen beide Kompetenzen in sich vereinen. Hat jemand diese 
Eigenschaften, dann hat er jedoch schon seinen Platz im Leben gefunden 
und steht dir damit nicht mehr zur Verfügung.

von Tommy S. (tommys)


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Hi Adrian,

Du hast nicht das Gefühl, dass Du der Sache etwas naiv begegnest?

Adrian78 schrieb:
> ... die keine Ahnung haben und ...

Aber Ingenieure haben Ahnung von Vertragsgestaltung etc.?

> die juristische Recherche Vor einem Vertragsabschluss könnte
> man sich sparen

Wieso das?

> Leihbuden einen wieder mal über den Tisch gezogen haben wäre weg.

Richtig. Dafür würden die Einkaufsabteilungen der Auftraggeber die 
Ingenieure reihenweise über den Tisch ziehen...

> an ein spiel mit offenen karten, bei dem Ingenieure vermitteln.

Siehe ein Absatz weiter oben.

> Aus Erfahrung weis ich das Netzwerke Bilden das A und O

Aus Erfahrung weiß ich, dass Netzwerke bilden bei Ingenieuren leider 
nicht so erfolgreich klappt...

> Sicht eines Ingenieurs und nicht aus der Sicht
> eines Betriebswirtschaftlers oder Rechtsanwalts.

Viel Erfolg dabei. Wenn Du eine passende Truppe beisammen hast, melde 
Dich bitte. Meine Einkäufer glauben sowieso, dass unsere Freiberufler zu 
viel kassieren. Denen käme ein Spiel mit offenen Karten gerade recht...

Sorry für den Sarkasmus an manchen Stellen, aber ich glaube, Du müsst 
noch viel Lernen im Leben...

Grüße,
Tommy.S

von Bewerber (Gast)


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Noch einen Zuhälter kann dieses Land sowieso nicht vertragen.
Ein lauter Knall in dieser Branche ist da längst überfällig.
Die Geschäftsmoral tendiert da in der Regel: Wessen Brot ich ess...
Die Bewerber werden da dann nur wie Gehaltshuren behandelt und
wenn dann eine Lücke im LL ist, oder der Kandidat zu alt ist, dann
haben die gar keine Bewerbung erhalten. Aus den Augen, aus dem
Sinn. Sozialkompetenz sollte anders aussehen. Direkt einstellende
Firmen sind aber häufig auch nicht viel besser.

von Rübezahl (Gast)


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Bewerber schrieb:
> Direkt einstellende
> Firmen sind aber häufig auch nicht viel besser.

Also was jetzt? Alles Sch..ße?
Michael?

von oha (Gast)


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> Also was jetzt? Alles Sch..ße? Michael?

Nee. Mach mal. Wenn die Kohle dann sprudelt, werd ich auch Teilhaber und 
lass die Leute ackern. :-)

von Kritiker (Gast)


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Leiharbeit ist doch cool. Damit kann man richtig tolles Geld verdienen, 
wenn man andere arbeiten lässt. Laut diesem Forum gibt es doch so viele 
Top Leute die man für kleines Geld haben kann. Also super Bedingungen 
für DL Gründer! also am einfachsten ist, man fängt mit Hilfsarbeitern 
oder Facharbeitern an, die man für kleines Geld aus dem Osten der 
Republik sich holt, befristet mit Probezeit natürlich und dann in den 
industriellen Zentren des Südens vermietet. Wenn der Kunde den 
Leiharbeiter nicht mehr baucht, kommt halt die Kündigung und gut ist. 
Daher geringes Risiko.

von Logger (Gast)


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Rübezahl schrieb:
> Also was jetzt? Alles Sch..ße?

Hier mal ein Antwortschreiben, das heute erst (6.März) bei mir einging:
(Das Bestätigungsmail von der Bewerbung im Dezember sprach von
einer zu erwartenden Reaktion im Januar, aber das darf man wohl
ohnehin nicht verbindlich nehmen).

Sehr geehrter Herr Schlagmichtot,

bitte entschuldigen Sie, dass wir uns erst jetzt bei Ihnen melden.
Aufgrund aktueller Veränderungen hat das Verfahren etwas länger 
gedauert.

Das Auswahlverfahren wurde zwischenzeitlich vorzeitig beendet, da wir 
die ausgeschriebene Stelle vorerst nicht besetzten werden. Eine 
Neubesetzung wird aller Voraussicht nach nicht vor Ende 2015 erfolgen.

Wir bedanken uns ausdrücklich bei Ihnen für Ihr Interesse an unserem 
Institut und die Mühe, die Sie sich mit Ihrer Bewerbung gemacht haben. 
Gleichzeitig wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei der Suche nach einer 
neuen beruflichen Herausforderung.


Mit freundlichem Gruß

Zimtzicke vom Dienst

Ist das nicht Toll? Damit ist das schon die zweite Stelle, von der ich
jetzt verlässlich erfuhr, dass die gar nicht ERNSTHAFT existiert.
Wird ja immer toller.

von ttiitteenn (Gast)


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Logger schrieb:
> Rübezahl schrieb:

> Das Auswahlverfahren wurde zwischenzeitlich vorzeitig beendet, da wir
> die ausgeschriebene Stelle vorerst nicht besetzten werden. Eine
> Neubesetzung wird aller Voraussicht nach nicht vor Ende 2015 erfolgen.

hahahaaaaa nicht vor ende 2015. Es fehlt nur der satz 
"selbstverständlich würden wir uns dann auf ihre bewerbung freuen, der 
link zu unserem bewerbersystem ist www.bla.de/blaaaa/blaaaa"

DER MANGEL IST DA !!!

von QuarkMitSenf (Gast)


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Leute mal ehrlich: Wer was auf dem Kasten hat, der braucht keinen 
Dienstleister der einem zum Arbeitstisch trägt.
Inzwischen sollte doch jeder, der normal denken kann, wissen, wie der 
Hase läuft und welche Anforderungen die Auftraggeber haben. Oder?
Warum klammert ihr euch überwiegend an diese, oft dubiosen, 
Dienstleister.
Das angesprochene Networking bekommt man auch selbst hin und findet als 
Resultat gute Aufträge, ohne einen Dienstleister einschalten zu müssen.
Warum ich das schreibe? Weil ich es genau so(!) gemacht habe. An mir hat 
kein Dienstleister einen Krümel verdient.
Man muss eben auch mal "Arsch in der Hose" beweisen und selbst nach 
Außen aktiv werden.

Ich könnte mich jedes Mal köstlich amüsieren, wenn wieder ein armes 
Ingenieurlein sich nach dem und jenem Dienstleister erkundigt.
Was soll das immer? Habt ihr keinen Mumm in den Knochen?

von Arsch & Friedrich (Gast)


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QuarkMitSenf schrieb:
> Das angesprochene Networking bekommt man auch selbst hin und findet als
> Resultat gute Aufträge, ohne einen Dienstleister einschalten zu müssen.
> Warum ich das schreibe? Weil ich es genau so(!) gemacht habe. An mir hat
> kein Dienstleister einen Krümel verdient.
> Man muss eben auch mal "Arsch in der Hose" beweisen und selbst nach
> Außen aktiv werden.
>
> Ich könnte mich jedes Mal köstlich amüsieren, wenn wieder ein armes
> Ingenieurlein sich nach dem und jenem Dienstleister erkundigt.
> Was soll das immer? Habt ihr keinen Mumm in den Knochen?

Die neuen festen Stellen bei den Unternehmen sind nicht in dem Ausmaße 
da, um alle versorgen zu können - absichtlich. Man will eine viel 
größere frei verfügbare Ingenieurmasse via Dienstleister à la hire und 
fire in den Konzernen haben.
Die SPD hat der Zeitarbeitsbranche damals Tür und Tor mit den erlaubten 
uendlich langen Zeitarbeitsverhältnissen geöffntet.
Und auch die KMUs bieten nicht soviel Stellen, dass keiner bei den 
Konzernen im Dienstleisterverhältnisse schuften muss. Wird zwar immer 
behauptet, dass es zahlreiche unbekannte KMUs gibt, die keine einzige 
Bewerbung von einem Ingenieur über das ganze Jahr bekommen, aber das ist 
kompletter Bullshit.
Heute kann man froh sein, wenn der Jobeinstieg zeitnah geklappt hat, 
wenn man nur wie viele ein graues Mäuschen unter den 
Ingenieurabsolventen ist.
Klappt der zeitnahe Einstieg nicht, gibts weder im Anschluss einen 
Dienstleisterjob noch bei der kleinsten Klitsche. Dann waren Minimum 
dreieinhalb Jahre komplett für Arsch und Friedrich.

von Bewerber a.D. (Gast)


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Arsch & Friedrich schrieb:
> Klappt der zeitnahe Einstieg nicht, gibts weder im Anschluss einen
> Dienstleisterjob noch bei der kleinsten Klitsche. Dann waren Minimum
> dreieinhalb Jahre komplett für Arsch und Friedrich.

Die Verluste die man als Arbeitnehmer hinnehmen muss und die sich die
Wirtschaft erlaubt gehen sowieso auf keine Kuhhaut. Andererseits
haben über 45 Mio. ja Jobs. Da könnte es sich die Wirtschaft ja
erlauben, den kümmerlichen hoch qualifizierten Rest auch mit zu
schleifen. Statt dessen überlässt man das lieber dem Staat und
der tut sich mit dieser Klientel schwer.

von hier gehts lang (Gast)


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Ihr müsst euch endlich davon verabschieden, dass Dienstleister 
grundsätzlich böse und schlecht sind. In den Großkonzernen ist der 
Zukauf von menschlicher Arbeitskraft Tagesgeschäft und inzwischen 
absolut üblich.

Der Einkauf als Abteilung beschafft längst nicht mehr nur Teile und 
Material, sondern eben auch Arbeitskraft. Gerade im Projektgeschäft ist 
der Zukauf von Arbeitskraft sehr praktisch, da man so ein planbares 
Budget hat und die Ressource "Arbeit" zeitlich begrenzt nutzen kann.

Da heute in der Industrie vom Bau einer Fabrik über die 
Maschinenbeschaffung bis zum Lebenszyklus eines Produkts alles als 
Projekt definiert werden kann, wird es in Zukunft noch mehr 
Projektarbeit und damit einhergehend zeitlich begrenzten Bedarf an 
Arbeitskraft geben.

Der Grund, warum vor allem Großunternehmen auf Dienstleister 
zurückgreifen, ist der hohe Organisationsgrad dort. Man kann Externe 
aufgrund der Prozesse und Strukturen einfach leicht, schnell und 
kostengünstig einsetzen. Die KMU haben solche Strukturen noch nicht, 
werden aber nicht drum herum kommen.

Übrigens:
Gute Dienstleister zahlen ihre Mitarbeiter auch gut. Der externe 
Projektmitarbeiter muss also nicht zwangsläufig das "Opfer" sein, das 
nur ausgenutzt wird. Man kann dort durchaus mehr verdienen als die 
Festangestellten mit Tarif-Gehalt.

Ironischerweise fördern gerade die Gewerkschaften mit ihren verkrusteten 
Strukturen, die übertriebenen Privilegien der Stammbelegschaft und das 
sture Festhalten an vermeintlichen Errungenschaften wie der 35 h Woche 
die zunehmende Verlagerung von Aufgaben an Externe.

Ich behaupte sogar, dass ein moderner Konzern im Jahr 2014 ohne 
Dienstleister und Externe kein Geschäft mehr betreiben könnte. Die 
schnellen Veränderungen im internationalen Umfeld und die hochdynamische 
Konkurrenz aus dem Ausland würde unsere von den Gewerkschaften gelähmte 
Industrie in kürzester Zeit vom Markt fegen.

Man muss es einfach akzeptieren:
Ohne Dienstleister, Outsourcing und flexiblen Einsatz von Arbeitskraft 
kann Deutschland mit seinen hohen Löhnen nicht mehr international 
konkurrieren. Eine solche Flexibilität muss nicht zwangsläufig zur 
Ausbeutung von Arbeitskräften führen. Die Vorbehalte gegenüber der 
Flexibilisierung von Arbeit kommen von den gleichen Leuten, die den 
deutschen Kündigungsschutz um jeden Preis verteidigen. Es hilft nur nix.

Ähnlich wie Wasser findet Geld immer einen Weg!

von Wilhelm F. (Gast)


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hier gehts lang schrieb:

> Ihr müsst euch endlich davon verabschieden, dass Dienstleister
> grundsätzlich böse und schlecht sind.

Das stimmt. Man kann sich von denen verabschieden.

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