Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Überforderung in der Probezeit


von vic (Gast)


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Hallo,

ich habe vor kurzen dem Job gewechselt.

Im alten Job war ich 5 Jahre in  Forschung&Entwicklung. Außer mir gab es 
keine Programmierer oder Leute mit Programiererfahrung.
Ich habe hauptsächlich Kameras in Betrieb genommen bzw. Bildverarbeitung 
mittels OpenCL realisiert und dazu C/C++ Programme geschrieben.
Als Oberfläche kam Qt zum Einsatz.
Ich hab gewechselt damit ich nicht ständig im eigenen Saft koche.

Meine Programmierkenntnisse sind was C betrifft sind relativ gut (hab 
technische Informatik studiert). C++ mittelmäßig. Templates/Makros kenn 
ich, hab ich aber kaum verwendet. Java ist ok. Hab nebenbei

Der neue Job ist eine reine Softwarefirma. Meine Aufgabe ist eine 
Protokollumsetzung in C++.
Als Vorlage dienen Quellen in Objective-C. (Bzw. ist auch eine 
Implementierung in Java/C# vorhanden.) Diese sind gespickt mit 
Templates, Makros, neusten Compiler-Direktiven und kurzen 
Variablennamen. Doku ist keine vorhanden, sprich durch den Code hangeln.
Wenn ich mir den Quellcode an manchen Stelle anschaue hab ich keine 
Ahnung was der tut. Den Entwickler kann ich natürlich um Hilfe bitten, 
allerdings ja auch nicht ständig.

Um die das Protokoll von Grund auf neu zu Schreiben fehlt mir die 
Erfahrung bzw. einfach die Zeit.

Ich komm mir im Moment echt blöd vor. Frage mich halt ob es an mir liegt 
oder ob es anderen ähnlich gehen würde.

Wie würdet ihr weiter vorgehen? Gespräch suchen mit Chef? Anderen Job 
suchen?


Danke für eure Hilfe.

von vic (Gast)


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Nachtrag zu Java:

Hab nebenbei mal kleine Sachen für Android programmiert. Keine riesigen 
Frameworks, nur kleinere Sachen wie Sensoren auswerten usw.

von c++++++++ (Gast)


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besorg dir ein gutes c++ buch, z.b. "der c++ programmierer". templates 
zu verstehen ist wichtig, wenn du c++ anwenden willst. der rest ist 
übung.
sprich: sieh es als herausvorderung und nutze die zeit, dich 
weiterzubilden. dann wird das schon.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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vic schrieb:
> Diese sind gespickt mit
> Templates, Makros, neusten Compiler-Direktiven und kurzen
> Variablennamen. Doku ist keine vorhanden, sprich durch den Code hangeln.

Ich denke, die Templates, Makros und neusten Compiler-Direktiven musst 
Du lernen.

Alles andere ist ein Problem, das nichts mit Dir zu tun hat.

Frag' mal Deinen Chef, ob Zeit ist, dass Du eine ordentliche 
Dokumantation machst, sonst hat der Nachfolger wieder das gleiche 
Problem.

Falls ja: Dann fällt es vllt. auch leichter, den Entwickler zu fragen? 
Falls der ursprüngliche Programmierern noch in der Firma ist: Glück 
gehabt! Andere haben's schwerer.

: Bearbeitet durch User
von Ratgebend (Gast)


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Ich denke auch dir fehlt einfach die Übung und das Auge dafür den Code 
schneller zu überblicken und zu verstehen. Einfach nach Arbeitsende und 
an WEs für ein paar Wochen dir Bücher dazu lesen und vorallem 
Testprogramme schreiben dann wird das schon.

von Entwickler (Gast)


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vic schrieb:
> Doku ist keine vorhanden, sprich durch den Code hangeln.

Was dann auch wieder deine Zeit kostet, wofür dein Chef sicher kein
Verständnis haben wird.

> Wenn ich mir den Quellcode an manchen Stelle anschaue hab ich keine
> Ahnung was der tut.

Wenn das ganze ordentlich dokumentiert wäre, sähe es wahrscheinlich
anders aus. Manchen machen das aus Zeitmangel nicht und andere weil
sie sich damit unverzichtbar machen wollen, was natürlich nicht geht.

> Den Entwickler kann ich natürlich um Hilfe bitten,
> allerdings ja auch nicht ständig.

Der soll erst mal die Suppe, die er da angerichtet hat, selbst
auslöffeln. Da gibts gar keine Ausrede. Klar würde ich mit dem
Chef reden und darum bitten das der Entwickler sich da mal von
seinen sonstigen Aufgaben freimacht und das ganze, am besten
mit deiner Hilfe alles dokumentiert und durchgeht. Je ausführlicher,
umso besser. Wenn der Entwickler nämlich mal selbst die Bude
verlässt, hat die Firma nämlich ein Problem, wenn die alte Software
weiter Bestand haben soll. Wenn man Schaltungen entwirft, muss man
ja auch Schaltpläne und Funktionsbeschreibungen erstellen.

Ich erahne, dass das der Chef und der Entwickler auch genau wissen
und du deshalb eingestellt wurdest, um das Problem zu lösen.
Allerdings ist das auch eine Frage der Erfahrung und wenn auf dem 
Arbeitsmarkt keine Erfahrenen zu bekommen waren, die sich damit in
der Tiefe auskennen und den erst Besten genommen haben, hast du
natürlich erst mal die A-karte gezogen, d.h. du wirst immer
schuld sein. Ich weiß nicht, was man dir da sonst noch raten soll,
aber wenn du da nicht kräftig unterstützt wirst, dann fang schon
mal zum Ende der Probezeit (sofern es überhaupt eine gibt) an zu
zittern. Ist schon klar, das die Stellenausschreibung und die
Realität oft ganz anders sind und das die Firma das dann auch selbst 
verschuldet hat, aber entweder lernen die daraus oder auch nicht.

Bei der nächsten Firma wirst du hoffentlich aus dieser Erfahrung
gelernt haben und lässt dir mal einen vorbefasslichen Eindruck
in die Dokumentation geben, bevor du einen Vertrag unterschreibst.

von Floh (Gast)


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vic schrieb:
> Ich komm mir im Moment echt blöd vor. Frage mich halt ob es an mir liegt
> oder ob es anderen ähnlich gehen würde.
> Wie würdet ihr weiter vorgehen? Gespräch suchen mit Chef? Anderen Job
> suchen?

Mimimi? Du wurdest doch für diese Tätigkeit angestelltund Einarbeitung 
gehört nunmal dazu. Nutze die Arbeitszeit, dich einzuarbeiten und dann 
loszulegen. Bei Fragen den Ersteller nerven. Falls es dem Chef zu 
langsam geht, kannste ihm durch die Blume erklären, dass du dich da 
erstmal in den undokumentierten Code reinwühlen musst.

von oszi40 (Gast)


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In ein gewachsenes Sauerkraut-Programm einzuarbeiten ist immer schwerer 
als selbst was auszudenken. Fragen ist keine Schande, sondern eher ein 
Zeichen, daß man Interesse hat. Schlimm ist nur, wenn man 3x das Gleiche 
fragt! Lass Dir die Doku zu diesem Machwerk geben oder vervollständige 
diese (solange Du den Entwickler NOCH fragen kannst)! Er könnte morgen 
schon verschwunden sein. Dann helfen evtl. nur noch Testpunkte im 
Programm um ihm langsam auf die Schliche zu kommen wenn die Doku zu 
schlecht ist.

XP hat über 500 Patche. Erfahrungsgemäß wird ständig etwas verbessert, 
was dann in der Doku (noch???) nicht aktualisiert wurde. Deshalb ist 
eine Frage keine Schande.

von Entwickler (Gast)


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oszi40 schrieb:
> eine Frage keine Schande.

Eine nicht, aber daraus können schnell mehrere werden.

von Patrick C. (pcrom)


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Die Quellcode die du bekommen hast ist nicht dokumentiert. Dann ist sie 
- wahrscheinlich auch sehr schlecht getested. Also fang damit an fuer 
die Sachen die du machst auch gleich testen zu schreiben. Auf fuer die 
empfangen Quellcode. Dann wirst du sehen das es viele bugs darein sein, 
und damit kannst du auch der Chef deutlich machen das die Code 
wahrscheinlich besser neu geschrieben kann werden.

Und noch einen tip - Auch wenn du die Plannung hast jetzt schon andere 
Arbeit zu suchen, dann wirst du (nehme ich an) sowieso noch einige 
Monate dafuer brauchen. Benutze die Monaten.

Grusz
Patrick

von Mirco C. (Firma: s@Td) (mcontroller)


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Vill. siehst du im Moment nur den Berg an Arbeit. Du musst ja nicht 
versuchen alles auf einmal zu verstehen. Auch wenn du gut programmieren 
kannst wird keiner verlangen können, dass du ein großes Softwareprojekt 
verstehst wenn du dir 2 Stunden den Code anschaust.

von würschterl (Gast)


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Wieso portiert das nicht der, der das Verbrochen hat? Der kennt 
wenigstens den Code. Hier jemand Fremden hinzusetzen ist ja das 
allerdümmste was man machen kann, vor allem wenn keine Doku vorhanden 
ist. Ineffizienter gehts wirklich nicht mehr.
Nerv den Typ ohne Ende der das verbrochen hat, was anderes bleibt dir 
sowieso nicht übrig, dann merken sie hoffentlich nebenbei, dass er die 
bessere Wahl für diese Aufgabe ist und er bekommt es aufgehalst.

Da haste ja echt die dreifache Arschkarte mit braunem Rand gezogen. War 
die Stelle auch so ausgeschrieben? Ich vermute nicht, sonst hätte sich 
keiner darauf beworben.

von vic (Gast)


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Hallo Leute,

danke für eure Antworten. Es ist nicht so, dass ich nur rumningeln will. 
Ich möchte nur gern wissen wie andere das sehen. Das man sich 
einarbeiten muss ist mir klar und ich bin auch bereit dazu. Ich hielt 
ich es für besser Leute mit Erfahrung in der Hinsicht zu fragen. ;)

Die Aufgabe scheint schon länger rumzugeistern und mein eigentliches 
Projekt ist noch nicht da. Vieles läuft informell.

Die Implementierungen in den andren Sprachen versteh ich so halbwegs und 
mit bisschen Zeit würde ich das hinbekommen (wenn auch nicht so 
elegant). Allerdings ist die jetzige Vorlage von jemanden entwickelt 
welcher ein absoluter Guru in C++ ist. Schon alleine dahinter zu steigen 
was gemacht wurde, würde viel Zeit verschlingen.
Noch dazu gibt es in der Implementierung viele Nebenschauplätze welche 
zwar schön sind um sich auszutoben und mit Sicherheit elegant gelöst 
wurden, die aber mit der eigentlichen Aufgabe nicht viel zu tun haben 
bzw. die man einfacher abhandeln kann.

Die Frage ist:
- durchbeissen
- durchbeissen und vorher Boss bescheid sagen
- andere Aufgabe vom Boss beziehen
- was andres suchen (wobei ich hier evtl. noch paar Optionen hätte, 
allerdings auch nicht ewig)

von archlinuxUser (Gast)


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Ging mir nach meinem letzten Jobwechsel ähnlich: 10 Jahre altes, 
riesiges Java-Webprojekt, bei dem sich niemand die Mühe gemacht hat, 
über die Jahre hinweg immer mal wieder zu konsolidieren. Stattdessen 
wurden nur Teilbereiche erneuert, aber alte Strukturen, Stile und 
Biliotheken beibehalten. Als Einsteiger in das Projekt (mit vorheriger 
Berufserfahrung) sieht man den Wald vor lauter Bäumen oft nicht und 
fragt sich, wer diesen Mist verbockt hat. Unendlich umständliche 
XML-Konfigurationen an stellen, wo niemand die Konfigurierbarkeit 
gebraucht hätte.

Dokumentation? Fehlanzeige. Steht doch alles im Code!

Testabedeckung? Gleich null. Man will damit anfangen - irgendwas in 
Richtung Clean-Code einzuführen, aber der Kunde wäre nicht bereit dafür 
zu zahlen. Es würde ihm erstmal keinen Vorteil bringen.

UX und Usability? Das spielt keine Rolle. Solange Business die eine 
Auswertungsseite hübsch bekommt und bloß die restlichen, niederen 
Anwender total ineffizent arbeiten müssen, ist es im Rahmen.

Das hilft nur, sich durchzubeißen oder sich doch nach einem anderen Job 
umzusehen.

von K. L. (Gast)


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vic schrieb:

> Doku ist keine vorhanden, sprich durch den Code hangeln.
> Wenn ich mir den Quellcode an manchen Stelle anschaue hab ich keine
> Ahnung was der tut.

Ist wieder mal typisch und scheint mir an der Tagesordnung zu sein. 
Gefrickel aus der Hand und ohne Konzept. Es wird gleichzeitig Konzept 
und Design gemacht, dabei zwischen drin Fehler behoben und getestet.

Die meisten sogenannten Softwareentwickler arbeiten im Chaos und 
unverständlicherweise finden sich nur selten Teamleiter, die ihnen das 
abgewöhnen und dafür sorgen, dass sauber entwickelt wird.

Was ist denn bitte grosses dabei, sich eine Grafik hinzumalen, die die 
einzelnen Blöcke bezeichnet und den Datenfluss skizziert. Dazu noch 
einen groben Ablaufplan über die use cases und abgefangenen fail cases 
und gut ist. Das kostet insgesamt 2 Tage, sowas für eine mittelgrosse SW 
zu leisten.

Diese Informationen müssen ohnehin von jemandem definiert und vorgegeben 
sein. Dazu gibt es das Konzept des Requirement Engineerings. Die 
funktionellen Anforderungen zu erfassen und zu definieren, kostet in der 
Regel 2-3 Wochen! Selbst dann, wenn der SW-Entwickler sich vieles selber 
sagt und vorgibt, kann er es zunächst skizzieren, sich abhaken lassen 
und dann einfach umsetzen. Das ist viel einfacher und schon bei der 
Erstentwicklung schneller!!!

Auch bei Änderungen zahlt es sich aus:

Wenn man die Funktion der SW kennt und sieht, welcher Block was tut, 
dann kann man sehr einfach die Codezeilen interpretieren. Umgekehrt ist 
das eine Ochsentour, kostet viel Zeit und ist fehlerträchtig.

Aber das Beispiel ist leider kein Einzelfall. In meiner direkten 
Umgebung sehe ich andauernd Duos von Entwicklern, die zu zweit am PC 
sitzen und Codeanalyse betreiben, weil sie an etwas weiterstricken 
sollen, was einer zusammengewichst hat, da weggegangen ist.

Mir ist es einfach komplett unbegreiflich, warum sowas nach wie vor 
exisitert und man Softwareentwicklern nicht schon an der Uni beibringt, 
geradlinig zu arbeiten.

Zu Zeiten der 8Bit-Computer mit 3k RAM war es noch möglich, dass sich 
ein Schüler ein komplettes Programm ausdenkt und im Kopf behält, aber 
heute doch nicht mehr.

Die Zeiten der Hacker sind vorbei!

von Logger (Gast)


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Klaus L. schrieb:
> Mir ist es einfach komplett unbegreiflich, warum sowas nach wie vor
> exisitert und man Softwareentwicklern nicht schon an der Uni beibringt,
> geradlinig zu arbeiten.

Das ist gar nicht so ungewöhnlich. Gerade in Klitschen machen die Chefs
oder Vertriebler dem Kunden gern Versprechungen, um schnell Umsätze und 
Achtungserfolge zu generieren. Die Qualität bleibt dann auf der Strecke
weil dafür nicht genug Resourcen vorhanden sind. Auch in betriebliche 
Strukturen wo ein Teamleiter kein Softwerker ist, haben solche Probleme.

von Falk B. (falk)


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@ Klaus L. (klausi5000)

>Die Zeiten der Hacker sind vorbei!

Die Zeichen der Zeit erkannt du hast.

von Marek W. (ma_wa)


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Also ich würde hier einmal schauen, welche Verfahren zur Sicherung und 
Dokumentation des Codes verwendet werden. Wenn dann die Doku auf einer 
Serviette steht und die Sicherung der Arbeit auf einer Time Machine 
erfolgt, brauchst du garnicht weiter fragen ob Model- oder Testgetrieben 
entwickelt wird.

Mein Vorschlag.
Schaue dir den Code genau an und analysiere, wo deine Probleme liegen. 
Du wirst feststellen, das du eine Menge Skills aufbauen musst. Danach 
analysiere was dich daran hindert den Code schnell zu erfassen und ggf. 
umzusetzen. Sammle das ganze und bereite dich auf ein Gespräch mit 
deinem Entwickler und deinem Chef vor. Das Gespräch solltest du mit 
beiden gleichzeitig führen, so fühlt sich keiner übergangen und es kann 
dich auch keiner hintenherum unter Druck setzten. Lege dein Probleme auf 
den Tisch und mache deutlich wo dir der Schuh drückt. Der Rest hängt 
auch etwas von der Reaktion deiner gegenüber ab.

Sollte es keine Dokumentation und revisionierte Codeablage geben, kannst 
du gerne die Einführung von SVN, GIT oder Doxygen vorschlagen. Der 
Aufwand für einen späteren Einstieg ist zwar nicht ganz ohne, lohnt sich 
aber und es wird ja eh deine Aufgabe sein, den Code zu dokumentieren. 
Viel wichtiger ist es da, ob deine Kollegen dir folgen und es selber 
umsetzen oder oder ob die die Arbeit lieber versuchen auf die 
abzuschieben. Ist letztes der Fall und bekommst du keinen Rückhalt vom 
Chef, nutze die verbleibende Zeit dir einen neuen Job zu suchen.

Ich erlebe das in Projekten gerne immer wieder, das gerade 
programmierende Ings. sich mit den Werkzeugen wie GIT oder SVN schwer 
tun und nicht bereit sind sich in so etwas einzuarbeiten. Der Code wird 
dann in Verzeichnisse mit Datumsangabe zwischen gesichert und die 
Katastrophe ist damit schon vorprogrammiert.

: Bearbeitet durch User
von Logger (Gast)


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Marek Walther schrieb:
> ...damit schon vorprogrammiert.

Sinngemäß?

von Possetitjel (Gast)


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Klaus L. schrieb:

> Was ist denn bitte grosses dabei, sich eine Grafik
> hinzumalen, [...]
> Diese Informationen müssen ohnehin von jemandem definiert
> und vorgegeben sein.

Im Prinzip richtig - das kann der Programmierer aber nicht
im Alleingang machen. Das Umfeld muss schon halbwegs stimmen.
Wenn Dein Chef ein Chaot ist, der sich von den Kunden auf der
Nase herumtanzen lässt, hast Du schlechte Karten.

> In meiner direkten Umgebung sehe ich andauernd Duos von
> Entwicklern, die zu zweit am PC sitzen [...]

???
"Pair programming" kann sinnvoll sein.

> Mir ist es einfach komplett unbegreiflich, warum sowas
> nach wie vor exisitert und man Softwareentwicklern nicht
> schon an der Uni beibringt, geradlinig zu arbeiten.

Weil die optimale Methoden von
- den Programmierern,
- dem Umfeld und
- dem Problem
abhängt.

Ich gebe Dir durchaus recht, dass die Arbeitsmethodik
vielerorts schlicht und einfach zum Kotzen ist - aber
es ist nicht trivial, das zu verbessern, und mit der
Brechstange funktiniert es sicher nicht.

> Die Zeiten der Hacker sind vorbei!

Hihi... das hättest Du gern... :)

von Falk B. (falk)


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@ Possetitjel (Gast)

>> Die Zeiten der Hacker sind vorbei!

>Hihi... das hättest Du gern... :)

Er meinte wohl eher die "professionellen" Frickler und Einzelkämpfer.
Da hat er schon recht. Wo wäre Linux und Co ohne die Zusammenarbeit 
tausender Enthusiasten? Und die müssen sich auch koordinieren und 
kommunizieren.

Im Bereich Hardware ist es ähnlich. Ich hatte mal das Vergnügen, ein 
Projekt zu übernehmen, welches ein solides Update kriegen sollte. Doku? 
"Ja, komm dann mal mit nem Zettel und Stift vorbei, ich sag dir wie das 
so ungefähr funktioniert." Bitte? Ich hab dann fast die gesamte Doku des 
Systems (Hardware, Grundkonzept) auf diese Weise und duch viel Rumfragen 
und auch Messen reverse engineered und aufgeschrieben. Unnötig zu 
erwähnen, dass das keine Sau interessiert geschweige denn honoriert 
hatte. Die hielten sich einfach für zu genial, sowas zu brauchen. Naja, 
am Ende der Probezeit war ich dann wieder weg, sowas muss man sich nicht 
antun, schon gar nicht als junger Mensch (Die fehlende Doku war nicht 
das Problem, wohl aber gewisse Leute dort).

: Bearbeitet durch User
von Marek W. (ma_wa)


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Falk Brunner schrieb:
> Die hielten sich einfach für zu genial, sowas zu brauchen. Naja,
> am Ende der Probezeit war ich dann wieder weg, sowas muss man sich nicht
> antun, schon gar nicht als junger Mensch (Die fehlende Doku war nicht
> das Problem, wohl aber gewisse Leute dort).

Ich finde, so etwas sollte man sich gerade als junger Mensch ein oder 
zweimal antun. Das prägt, bringt Erfahrung und man kann verdammt viel 
dabei lernen. aber man muss dann auch schnell sehen, das man den 
Absprung in ein seriöses Unternehmen findet.

von P. M. (o-o)


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Klaus L. schrieb:
> Mir ist es einfach komplett unbegreiflich, warum sowas nach wie vor
> exisitert und man Softwareentwicklern nicht schon an der Uni beibringt,
> geradlinig zu arbeiten.

Softwareentwicklung krankt insgesamt daran, dass man in kürzester Zeit 
Dinge von unglaublicher Komplexität und Funktionalität bauen kann. Ein 
Maschinenbauingenieur, der sich etwas ausdenkt, der muss danach 
tage-/wochen-/monatelang warten, bis er den teuren (!!!) Prototypen in 
der Hand hält. Dort haben die Unternehmen gelernt, dass man besser 
zweimal denkt, bevor man produziert. Softwerker hingegen können ihre 
Gedanken in Minutenfirst in die Realität umsetzen und Konsequenzen von 
Fehlern und Fehlplanungen können genau so schnell wieder korrigiert 
werden. Bis zu einem gewissen Punkt jedenfalls, aber der kommt meist 
relativ spät...

von Falk B. (falk)


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@ P. M. (o-o)

>Softwareentwicklung krankt insgesamt daran, dass man in kürzester Zeit
>Dinge von unglaublicher Komplexität und Funktionalität bauen kann.

Jain.

> Ein
>Maschinenbauingenieur, der sich etwas ausdenkt, der muss danach
>tage-/wochen-/monatelang warten, bis er den teuren (!!!) Prototypen in
>der Hand hält. Dort haben die Unternehmen gelernt, dass man besser
>zweimal denkt, bevor man produziert.

Wohl wahr.

> Softwerker hingegen können ihre
>Gedanken in Minutenfirst in die Realität umsetzen und Konsequenzen

Scheinbar.

> von
>Fehlern und Fehlplanungen können genau so schnell wieder korrigiert
>werden.

Das glaube ich eher nicht. Wenn das wirklich so wäre, wäre 
Softwareentwicklung deutlich kürzer und stressärmer. Software ist eines 
der meisten unterschätzten und wohl am meisten ausufernsten Dingen, die 
der Mensch so produziert.

von London (Gast)


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Sowas nennt man sich ausserhalb seiner Komfortzone zu befinden. Bleib 
dran, gib nicht auf, das ist das Beste was dir passieren koennte.

von Timonius (Gast)


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Klingt ja leider so, als würde überall hauptsächlich gepfuscht.  Unser 
Unternehmen erzählt den Mitarbeiter auch immer groß vom Arbeiten nach 
Prozess/Spice Level Blahblahblah, aber machen tut's trotzdem niemand. 
Wenn man da das Wort Prozess erwähnt, kriegen alle entsetzte Gesichter 
und wechseln das Thema.
Da haben's die Maschinenbauer 'einfacher', dass die Teile eher in einer 
Kostenaufstellung auftauchen.  Arbeitszeit selbst wird 'bei uns' gefühlt 
nicht berücksichtigt. Anstatt ein Problem mal anzupacken, wird 
stundenlang geredet, diskutiert und philosophiert, obwohl teilweise noch 
nicht mal eine faktische Grundlage vorhanden ist. Als Diskussion über 
Spekulation.
...und bei meiner Bewerbung dachte ich mal, ein so großes Geschäft 
sollte doch seriös arbeiten, damit ich aus der Uni-Bastelecke mal 
rauskomme. Schade, das war's nicht. Ich werde weitersuchen.

von oszi40 (Gast)


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> Wenn man da das Wort Prozess erwähnt, kriegen alle entsetzte Gesichter

Über Prozesse spricht man NUR, wenn sie nicht funktionieren. Oft ist die 
Veränderung schneller als Dein Prozess...

von vic (Gast)


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Ja das mit der fehlenden Doku ist ärgerlich, aber vielleicht noch 
verschmerzbar. Bitte hängt euch da nicht so dran auf.

Danke @London.
Meine Komfortzone ist praktisch nicht vorhanden. Ich sehe kaum Erfolge 
und fühle mich einfach blöd weil ich bei jeder kleinen Sache nachfragen 
muss und nach 8h nicht viel mehr auf die Reihe gebracht hab. Fühle mich 
wie in ner Prüfung von der ich keinen Plan habe.

Würdet ihr das Gespräch mit dem Chef suchen?

von Falk B. (falk)


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@ vic (Gast)

>Meine Komfortzone ist praktisch nicht vorhanden. Ich sehe kaum Erfolge
>und fühle mich einfach blöd weil ich bei jeder kleinen Sache nachfragen
>muss und nach 8h nicht viel mehr auf die Reihe gebracht hab. Fühle mich
>wie in ner Prüfung von der ich keinen Plan habe.

Schlecht.

>Würdet ihr das Gespräch mit dem Chef suchen?

Ja, aber nicht nach drei Tagen. Versuch es wenigstens 4 Wochen. Wenn du 
dann kein Land siehst, sprich mit dem Chef.

von progger (Gast)


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vic schrieb:
> Ja das mit der fehlenden Doku ist ärgerlich, aber vielleicht noch
> verschmerzbar. Bitte hängt euch da nicht so dran auf.
>
> Danke @London.
> Meine Komfortzone ist praktisch nicht vorhanden. Ich sehe kaum Erfolge
> und fühle mich einfach blöd weil ich bei jeder kleinen Sache nachfragen
> muss und nach 8h nicht viel mehr auf die Reihe gebracht hab. Fühle mich
> wie in ner Prüfung von der ich keinen Plan habe.
>
> Würdet ihr das Gespräch mit dem Chef suchen?


kommt immer wieder mal vor dass man sich in nicht dokumentierte sw 
einarbeitrn muss. wenn du dann immer nach 2 tagen zum chef läufst und 
heulst, hat keiner was davon. nutze die ersten paar wochen um dich mit 
c++ und den tools vertraut zu machen. anstatt alle 5min zu fragen lern 
mit dem debugger umzugehen und sieh zu was der code tatsächlich macht.
wenn die lage nach 1monat immer noch aussichtslos ist kannst du dad 
thema ja mal anschneiden. aber vorerst musst du da durch!

von Jubi (Gast)


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progger schrieb:
> aber vorerst musst du da durch!

Nein, er kann kündigen, denn er ist ein freier Mensch und kein Sklave!

von progger (Gast)


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Jubi schrieb:
> progger schrieb:
>> aber vorerst musst du da durch!
>
> Nein, er kann kündigen, denn er ist ein freier Mensch und kein Sklave!

kann er.
jederzeit.

die frage ist nur: ist es sinnvoll, beim kleinsten widerstand im leben 
davonzulaufen? oder ist es vielleicht besser, mal durchzubeissen? 
vielleicht ist ja garnicht der code so schlecht, vielleicht sind es die 
fehlenden c++ kenntnisse.
man kann es als chance sehen, mal vernünftig c++ zu lernen. man kann 
natürlich auch einen anderen job suchen und hoffen, dass dort alles 
besser ist. und vielleicht ist dort alles besser.

von Lund (Gast)


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Mitteilung an den Chef, dass es dir nicht leicht fällt und du es ohne 
Unterstützung nicht in time schaffst.
Gleichzeitig aber zeigen, dass du es gerne machen willst.

von Rudi Radlos (Gast)


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Es gibt Sachen, die beherrscht man erst nach 2 Jahren perfekt. Sauge die 
die neuen Dinge auf wie ein Schwamm und besorge Dir rechtzeitig 
notwendige Hilfsmittel und Bücher wenn es Dir hilft.

Frage 2 ist, ob Du schon Plan B hast, wenn Du jetzt schon aufgeben 
willst.

von Falk B. (falk)


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@ Rudi Radlos (Gast)

>Es gibt Sachen, die beherrscht man erst nach 2 Jahren perfekt.

Darum geht es doch gar nicht! Der OP ist am absaufen!

>Sauge die
>die neuen Dinge auf wie ein Schwamm und besorge Dir rechtzeitig
>notwendige Hilfsmittel und Bücher wenn es Dir hilft.

Ach was? Aber das ist gerade unter Termindruck alles andere als einfach!

von vic (Gast)


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Danke nochmal an alle für eure Unterstützung.
Kleinere Erfolge sind mittlerweile eingetreten, allerdings bin ich noch 
weit entfernt davon alle Zusammenhänge zu verstehen. Bin gespannt wie 
sich das noch entwickelt. Ich bleib dran und werd ab und zu mal hier 
posten.

von vic (Gast)


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Hallo,

ich hab nochmal diesen alten Thread herausgekramt um eine Rückmeldung zu 
geben.

Was die anfänglichen Probleme betrifft:
Ich hab nach ein/zwei Monaten ein Gespräch gesucht, was auch positiv 
gewertet wurde.
Zur fachlichen Seite: der Code, den ich umsetzen sollte wurde von einem 
absoluten Guru in Sachen generischer Programmierung geschrieben.Man muss 
sagen, dass viele meiner Kollegen bei dem Code die Ohren anlegen. Also 
lag es nicht nur an mir.

Generell habe ich viel daraus gelernt, nicht nur auf fachlicher Ebene 
sondern auch auf zwischenmenschlicher Ebene.
Ich denke rein aus der Sicht Erfahrungen zu sammeln, war es auf jeden 
Fall richtig nicht gleich die Flinte ins Korn zu werfen.

Bin nun mittlerweile ein Jahr in der Firma und hab mich recht gut 
eingelebt. Die Arbeitsbedingungen sind gut, ich habe nette Kollegen und 
auch ein gutes Gehalt.
Die altbekannten Probleme mit fehlender Doku, architektonischen 
Schnellschüssen,fehlender Kommunikation und gewachsenen historischen 
Strukturen sind allerdings leider noch da.

von Karl Popper (Gast)


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Vielen Dank für die Rückmeldung!

von Falk B. (falk)


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@vic (Gast)

>Bin nun mittlerweile ein Jahr in der Firma und hab mich recht gut
>eingelebt. Die Arbeitsbedingungen sind gut, ich habe nette Kollegen und
>auch ein gutes Gehalt.

Klingt gut!

>Die altbekannten Probleme mit fehlender Doku, architektonischen
>Schnellschüssen,fehlender Kommunikation und gewachsenen historischen
>Strukturen sind allerdings leider noch da.

Die werden nie vollständig verschwinden. Du solltest dazu eine gesunde 
Einstellung entwickeln. Nicht alles zu ernst nehmen, dich daran nicht 
aufreiben. Trotzem immer wieder auf die Misstände hinweisen und selber 
so weit wie möglich an deren Überwindung arbeiten. Perfekt wird es nie.

von Jay (Gast)


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vic schrieb:
> Zur fachlichen Seite: der Code, den ich umsetzen sollte wurde von einem
> absoluten Guru in Sachen generischer Programmierung geschrieben.Man muss
> sagen, dass viele meiner Kollegen bei dem Code die Ohren anlegen. Also
> lag es nicht nur an mir.

Ich werde hier ja immer gehauen wenn ich mal schreibe, dass man nicht 
jede neue Programmiersprache braucht und nicht jedes Feature einer 
Programmiersprache benutzen sollte, nur weil es da ist. Nun weißt du 
warum. Man erzeugt Wartungsprobleme.

Das verstehen auch Sprachdesigner nicht, die nicht die Finger davon 
lassen können in ihre Sprache den neusten Rotz einzubauen, nur weil 
diverse andere Sprachen den Rotz auch haben. Den Sprachdesignern folgen 
dann Programmierer die den Rotz auch noch verwenden, weil "ist neu", 
"macht man heute so".

Ziel für Codequalität und -komplexität ist, was der durchschnittliche 
Programmierer gut warten kann und ein schlechter Programmierer gerade 
noch so in den Griff bekommt.

Dieses Einzelkämpfer-Heldentum "Ich und meine IDE gegen den Rest der 
Welt" ist Gift für Projekte. Leider ist es so, dass viele Chefs solche 
Gurus für besonders wertvoll halten und übersehen dabei, welchen Schaden 
sie anrichten.

von EGS T. (egs_ti)


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vic schrieb:
> Als Vorlage dienen Quellen in Objective-C. (Bzw. ist auch eine
> Implementierung in Java/C# vorhanden.)

Wieso gibt es keine anständige Doku?

von Falk B. (falk)


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Weil es Software ist ;-)

von Bronco (Gast)


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vic schrieb:
> Zur fachlichen Seite: der Code, den ich umsetzen sollte wurde von einem
> absoluten Guru in Sachen generischer Programmierung geschrieben.Man muss
> sagen, dass viele meiner Kollegen bei dem Code die Ohren anlegen. Also
> lag es nicht nur an mir.

Ich erinnere mich noch gut an einen alteingesessenen Superexperten, der 
anstatt
1
a = a - 1;
lieber
1
a = a + 0xFFFF;
verwendete, weil dies auf dem 8051 angeblich schneller verarbeitet 
wurde. (Das wir damals einen MSP430 verwendet haben, ist ihm dabei wohl 
entgegangen).

Was ich draus gelernt habe:
Die wahre Kunst ist es, verständlichen und wartbaren Code zu schreiben.
Soviel zum Thema "absoluter Guru".

von vic (Gast)


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Jay schrieb:
> Ich werde hier ja immer gehauen wenn ich mal schreibe, dass man nicht
> jede neue Programmiersprache braucht und nicht jedes Feature einer
> Programmiersprache benutzen sollte, nur weil es da ist. Nun weißt du
> warum. Man erzeugt Wartungsprobleme.

Wartungsprobleme sehe ich dann sogar mit weitaus mehr Aufwand als die 
eigentliche Entwicklung.
Dabei liegt es nicht mal unbedingt daran, dass es nur Einzelkämpfer 
sind. Vielmehr wird einfach aus "Spaß" an der Technik rundrum ein 
übelster Mehraufwand betrieben und die eigentliche Aufgabe wird aus dem 
Blickfeld verloren.

Im übertragenen Sinn:
Entwicklung eines Rasenmähers: heraus kommt ein Monster mit 
BiTurbolader, Kompressor, nutzergesteuerter Kennfeldanpassung etc. und 
alles natürlich vom Anwender konfigurierbar. Das alles wird nur 
entwickelt "weil mans kann"

Die Wartung sieht dann so aus, dass die eigentlich (billige) 
Wartungsaufgabe (Messer schärfen etc.) völlig zur Nebensache wird und 
man sich plötzlich mit Kennfeldern rumschlägt...

Stichwort: Overengineering


Jay schrieb:
> Ziel für Codequalität und -komplexität ist, was der durchschnittliche
> Programmierer gut warten kann und ein schlechter Programmierer gerade
> noch so in den Griff bekommt.

Das ich kann 100% unterschreiben.




Zur Dokumentation: Natürlich ist jeder angehalten sein Zeug zu 
dokumentieren. Im allgemeinen ist es aber meistens so, dass erst 
dokumentiert wird wenn der Softwarestand "fertig" ist. Und da das 
gewöhnlich nie erreicht wird, fehlt halt meistens die Doku. und es wird 
sofort zur Wartung/Bugfixes usw. übergegangen.

von ?verwundert? (Gast)


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Augen auf bei der Jobwahl...

von K. L. (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Im Prinzip richtig - das kann der Programmierer aber nicht
> im Alleingang machen. Das Umfeld muss schon halbwegs stimmen.

Ich glaube, dass hier der Hase im Pfeffer liegt. Die jungen Entwickler 
kommen erst mal in die Klitschen rein, wo alles auf Druck und 
Oberflächlichkeit ausgelegt ist. Am Schlimmsten geht es da bei den 
Zeitarbeitern zu. Statt in Qualität und Nachhaltigkeit zu investieren, 
wird nur das Allernötigste gemacht, weil mehr nicht bezahlt wird - 
höchsten im Folgeauftrag. Habe da so meine eigenen Erfahrungen.

Hinterher wird es schwer, sich nochmal einen anderen Stil 
anzugewöhnen...

von Torsten R. (Firma: Torrox.de) (torstenrobitzki)


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Nabend,

vic schrieb:
> Jay schrieb:
>> Ziel für Codequalität und -komplexität ist, was der durchschnittliche
>> Programmierer gut warten kann und ein schlechter Programmierer gerade
>> noch so in den Griff bekommt.
>
> Das ich kann 100% unterschreiben.

Das Ganze kann dann aber auch zu einer Abwärts-Spirale führen, bei der 
die besten dann gehen und der Durchschnitt dabei immer weiter sinkt. Als 
freelancer sehe ich ja so die eine oder andere Entwicklungsabteilung und 
kann berichten, dass der "Durchschnittsentwickler", je nach 
Unternehmen/Abteilung sehr unterschiedlich sein kann.

Ich denke, wir werden damit leben müssen, dass es sehr große 
Unterschiede gibt und nun ausgerechnet den Besten, die meist die höchste 
Produktivität haben, Steine in den Weg zu legen, halte ich für nicht 
Zielführend.

Dann eher mal die Besten zu internen Schulungen verdonnern und gemeinsam 
von den Besten lernen ;-)

mfg und frohe Ostern,
Torsten

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