Hallo! Eine Elektrotechnikfrage: Angenommen, ein Leitungsschutzschalter spricht aufgrund von Überstrom an (sagen wir mal, wegen Kurzschluss, wäre ja worst case). Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass deswegen andere Geräte a) am selben Stromkreis b) an einem benachbarten Stromkreis (im selben Haushalt) beschädigt werden? Müssen das Geräte normalerweise standhalten und werden sie nur dann beschädigt, wenn sie schon irgendwelche Schwächen haben, oder können auch einwandfreie Geräte Schäden nehmen? Könnte man Schäden durch die oben genannte Situation vermeiden, indem man Überspannungssteckerleisten verwendet? Oder helfen da nur Überspannungsableiter im E-Verteiler (also unmittelbar beim ansprechendem LSS) oder gar nur beide? Vielen Dank für die Tipps schon mal im Voraus! Gruß
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Denkst du an Gewitter oder planst du die Überspannung selbst herzustellen?
Wie gesagt, der Leitungsschutzschalter fällt, aufgrund eines Kurzschlusses. Dabei entsteht an den Kontakten des LS ein Lichtbogen (also Überspannung). Das überträgt sich auf den anderen Stromkreis und/oder belastet den selben. So zumindest meine Theorie. Oder ist das gar nicht möglich so?? Sind also Schäden durch einen Kurzschluss an anderen Geräten (desselben oder eines benachbarten Stromkreises im selben Haushalt) gar nicht möglich??
> Wie gesagt, der Leitungsschutzschalter fällt, aufgrund eines Kurzschlusses. noch nachvollziehbar > Dabei entsteht an den Kontakten des LS ein Lichtbogen (also Überspannung) nicht so zutreffend - ein Lichtbogen bedingt was? und eine Auslösung des LSS ergibt zwangsläufig keine Überspannung > Das überträgt sich auf den anderen Stromkreis und/oder belastet den selben. auf welchen anderen SK > So zumindest meine Theorie. richtig - deine Theorie > Oder ist das gar nicht möglich so?? vieles ist möglich, nur nicht so wie du das siehst im Hausstromnetz mit 230 V~ entsteht vllt. sehr kurzzeitig beim Auslösen des LSS unter Vollast ein Abrißfunken, aber kein gewaltiger Lichtbogen daraus resultiert eine Abschaltung der Stromversorgung für den Kreis, wie soll da eine Überspannung entstehen können? wenn du einen konkreten Fall hast, dann schildere den, ohne eigene Interpretationsversuche, nur reine Fakten, ohne etwas zu verklären oder dir erklären zu wollen oder zu müssen
Ich wollte es eig. ganz allgemein wissen, aber konkret deshalb: Ein LS ist gefallen, weil eine Steckdosenleiste eingeschaltet wurde, an dem einige Laptops hingen. Ab dem Zeitpunkt funktionierte ein LAN-Switch nicht mehr ordnungsgemäß, das im Nachbarzimmer angesteckt war (anderer Stromkreis) Erst nach mehrmaligem Neustarten ging es wieder. Über LAN war dieser Switch jedoch mit einem weiteren Switch verbunden, welcher jedoch am Stromkreis des ausgelösten LS hing.
Wenn eine Überstromsicherung anspricht, dann ist das oft mit einem kurzen Lichtbogen verbunden. Der ist zu vergleichen mit dem Lichtbogen, der beim Schweissen auftritt. Die Brennspannung ist niedrig, was den Lichtbogen aufrecht erhält ist ein hoher Stromfluss. Ganz anders ist die Situation, wenn ein Strromkreis abgeschaltet wird, der eine induktive Last enthält. Der hier auftretende Lichtbogen hat eine sehr hohe Brennspannung und einen vergleichsweise geringen Stromfluss (der aber immer noch hoch genug sein kann, Halbleiter zu zerschiessen). Ich kann mir übrigens keinen Reim darauf machen, dass der LAN switch erst nach mehrmaligem Starten "wieder auf die Beine" gekommen sein soll. Oder glaubst du in dem switch spukt es?
Also außer den 7 Laptop-Netzteilen, durch deren Einschalten mittels schaltbarer Steckerleiste der LS fiel, war da fast nichts dran. Es ist ein reiner Schuko-Kreis. Und moderne Netzteile sind ja eher kapazitiv, oder sind nach wie vor auch noch Trafos drin? Wie wirkt sich das alles also auf die Stromkreise (den Betroffenen und die Nachbarkreise) aus, wenn sowas passiert?? Das mit dem öfters Starten konnte ich mir auch nicht erklären.
> Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass deswegen andere Geräte > a) am selben Stromkreis > b) an einem benachbarten Stromkreis (im selben Haushalt) > beschädigt werden? Das hängt von den Umständen ab aber sowohl a) als auch, mit geringerer Wahrscheinlichkeit b) ist nicht unmöglich. > ... oder können auch einwandfreie Geräte Schäden nehmen? Bingo. Genau für solche Fälle gibt's 'nen Feinschutz. Grüße Löti
Wenn ein LS auslöst, ist kein geschlossener Stromkreis mehr vorhanden, damit heben sich Indunktionen in den parallel geführten Leitern nicht mehr auf. Eine solche Sofortauslösung erfolgt bei mindestens 3-fachem Nennstrom, also in "gewöhnlichen" Installationen bei mehr als 40A. Dadurch wird auf dem N-Leiter ein Spannungsimpuls erzeugt. Außerdem ist es möglich (aber nicht sehr wahrscheinlich), daß auf anderen in der Nähe befindlichen Leitungen auch ein Spannungsimpuls induziert wird. Wenn du nun 7 Laptops an einen Switch anschließt an einem anderen Stromkreis, kann durch kapazitive Kopplung ein "latch up" erfolgt sein. Das passiert, wenn sich auf dem Substrat der eingebauten Chips eine unzulässige Spannung aufbaut. Diese Spannung baut sich häufig nach einer Weile von selbst wieder ab. Allerdings würde ich selber einem so mißhandelten Gerät alsbald einen Ersatz zur Seite stellen.
@Lothar: Also eine Überspannungssteckerleiste würde Geräte vor sowas Schützen, man bräuchte also keinen Überspannungsschutz im Stromkasten (würde sowas auch genügen? Ist ja mittelschutz, oder?) @Helge: Die Laptops waren am Switch nicht angeschlossen, da Hängen andere Geräte dran. Allerdings hängt auch ein weiterer Switch dran, der am ausgelösten Kreis hängt. Der war aber auch nicht mit den Laptops verbunden
Helge A. schrieb: > Wenn du nun 7 Laptops an einen Switch anschließt 1.Verschleppe Spannungen über LAN? 2.Induktive Abschaltspannungen von irgendwo 3.Spannungseinbruch bei schwächlicher Zuleitung Wer die Funktion eines Schaltnetzeil kennt, wird nie freiwillig 7 Stück GLEICHZEITIG einschalten wollen. 7x Elkolast und 7 Störschutzkondensatoren sind nicht von Pappe. http://de.wikipedia.org/wiki/Schaltnetzteil#Aufbau
Wie gesagt, die Laptops waren mit LAN nicht verbunden (nur WLAN).
@ TO meinst du mit neustarten des Switches das wiederholte aus und einstecken des Netzteils des Switches? Falls ja schieß ich mal mit der Ferdiagnose ins Blaue: 2 Möglichkeiten vor allem wenn das Gerät schon einige Zeit im Dauerlauf ist 1. Das Netzteil hat ne Macke(defekte Elkos) und liefert daher nicht mehr die Nennspannung bzw ist diese mit gehörig Ripple versehen. 2. Im Switch selber sind die Elkos defekt, bzw erholen sich erst langsam nach dem Stromausfall wieder. Auch im Switch wird die vom Netzteil angelieferte Spannung nochmals auf verschiedene Spannungen aufgeteilt. Bei defekten Elkos fangen diese an zu schwingen und erzeugen eine unsauberer teils auch falsche Spannung. Ergo nicht der Abfalls des Leistungsschutzschalters hat den Switch gekillt, sondern der ist langsam vor sich hin gestorben und der Stromausfall hat nur dafür gesorgt das der Fehler auffällt. Das passt auch gut zu der Aussage das der Switch nach einiger Zeit wieder fuinktionierte. Ich würde sagen wenn in ein paar Monaten wieder mal der Strom ausfällt wird der Switch nicht mehr anlaufen. Erleben Servicetechniker alle Jahre wieder im Sommer. Kaum geht mal ein Gewitter nieder und der Strom fällt aus füllen sich die Werkstätten vornehmlich mit Geräten die dauerhaft in Betrieb waren, also Sat-Receiver, Videorecorder, Telefone (mit AB oder Dect die also eine Wandwarze brauchen), Router, Switche etc... Gruß René
@René: Du hast Recht, der Switch ist im Dauerbetrieb. Den ersten Neustart (Ein- und Ausstecken) habe ich zwei Tage nach dem Ausfall versucht (er blinkte auch vorher vor sich hin, aber das Internet verteilte er nicht) Da ging es aber noch nicht. Erst am Tag darauf ging es nach dem 3. Neustart. (Wie genau er neu gestartet wurde, weiß ich nicht, habe nicht ich gemacht) Jetzt kommt's mir aber erst: Der Switch hing, glaube ich, doch an der ausgelösten Sicherung. War also das Auslösen mit den 7 Laptops Schuld, oder musste das Gerät schon angeschlagen sein, damit das passieren konnte? Wäre das auch passiert, wenn eine Überspannungssteckerleiste in Einsatz gewesen wäre?
Also ich sehe als Ursache bei dem Switch einfach Alterung. Ich kenne das aus langer Berufserfahrung. Beispiel Sat-Receiver. Das Gerät ist ständig am Netz. Die Elkos im Netzteil trocknen langsam aus und verlieren damit Kapazität. Solange das Gerät nicht vom Strom getrennt wird ist alles bestens weil der Netzteil IC sich selbst versorgt über einen Abgriff am Trafo. Wird das Gerät vom Strom getrennt muss der Anlauf danach über die angelegte Netzspannung erfolgen. Oft wird hier einfach per Widerstand noch vor der Gleichrichtung auf den Elko am Betriebsspannungspin des NT IC's eingekoppelt. Es muss sich da ja nur kurzeitig UB einstellen, der IC läuft an und die Versorgung wird wieder vom Trafo übernommen. Ist der Elko defekt funktioniert die Prozedur nicht mehr weil sich die Startspannung nicht mehr aufbaut. Solange das Gerät im Betrieb war ist der Elko an UB eher nebensächlich weil der IC kaum Strom braucht. Beim Start kommt die Spannung jedoch auf einem sehr hochohmigen Weg und ohne Elko baut sich dann am IC nichts mehr auf. Frag doch mal Tante Google nach Sperrwandlernetzteil mit TDA4605 Funktionsprinzip. Das ist zwar eine Standard Schaltung aus den 80er und 90er Jahren, als Lehrbeispiel jedoch gut nutzbar. Das Prinzip wird auch heute noch verwendet, möglicherweise nicht mehr mit dem TDA4605 Gruß René
Ok, das heißt, das Problem war einfach, das die Versorgung weg war. Also keine Überspannung o.ä. Für den Switch heißt es dann wohl "auf Wiedersehen!". Oder lohnt es sich, mit einem neuen Netzteil zu probieren? Passen müsste ja nur Spannung, Polarität und der Maximalstrom sollte gleich oder höher sein, nicht wahr? Gibt es noch andere Faktoren, die berücksichtigt werden müssen?? Und um nochmal darauf zurückzukommen: Kann nun ein Ansprechen einer Sicherung (warum auch immer das passiert) in seinem bzw in benachbarten Stromkreisen Schaden anrichten (wenn ja, zB in welchen Fällen?), oder nicht? Ist es sinnvoll Geräte vor solchen Fällen mit Überspannungsschutzsteckerleisten zu schützen? Und vielen Dank für die bisherigen Rückmeldungen!
> Kann nun ein Ansprechen einer Sicherung (warum auch immer das passiert) > in seinem bzw in benachbarten Stromkreisen Schaden anrichten (wenn ja, > zB in welchen Fällen?), oder nicht? In seinem Ja. > Ist es sinnvoll Geräte vor solchen Fällen mit > Überspannungsschutzsteckerleisten zu schützen? Unbedingt > man bräuchte also keinen Überspannungsschutz im Stromkasten Der Mittelschutz ist für Überspannungen aus dem Gebäude. Grüße Löti
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