Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzteil. wo nehme ich die Phantomspeisung ab?


von Marcel T. (marcel_t)


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Hallo Leute

Erstmal supper Forum, habe hier schon viel gelernt und viele Lösungen 
für meine Einsteigerprobleme gefunden. Habe bereitz diverse kleine 
sachen mit PIC Microcontroller gebaut (Terariumsteuerung, Helikopter 
beleuchtung .....).

Mein neues Projekt soll ein Mikrofonvorverstärker  mit ne5532P (liegen 
hier rum, ich weis das es bessere gibt) für dinamiche Miks Shure PG56 
werden. später werdens dan 4+2 für 2 PG81.

Nun bin ich an der Platine fürs Netzteil und mir ist in letzter minute 
vor dem Äzen in den sim gekommen das die PG81 noch ne Phantomspeisung 
benötigen(Schwein gehabt:-))

Nun stell ich mir die Frage wo ich diese noch abnehme.

1.Kann ich die PH so wie in Schaltplan am jp3 abnehmen +/-12V = 24V.

oder
2.Wäre besser vor den LM's am Gleichrichter +&- abzunehmen & ein 
zusäzlichen Spannungsregler einbauen? nur was ist dan die masse? Gibt 
das nicht indiferenzen?
oder
3.von +15VDC zu Gnd nach gleichrichter mit einenm step-up wandler 
richtige 48V machen. da habe ich schiss wegen emv einstreuung?

Trafo mit Mitelzafung 32V 0.5A

aus dem DB. PG81:
Supply Voltage: 11 to 52 Vdc
Current Drain: 2.0 mA max at 52 Vdc

Für eure Anregungen danke ich im voraus.

Marcel

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Marcel T. schrieb:
> Wäre besser vor den LM's am Gleichrichter +&- abzunehmen & ein
> zusäzlichen Spannungsregler einbauen? nur was ist dan die masse? Gibt
> das nicht indiferenzen?

Die +/- 12V darfst du auf keinen Fall nehmen, denn die Speisemasse der 
Mikrofone ist deren Masseanschluss (XLR Pin 1), du würdest also die -12V 
kurzschliessen.
Du brauchst also aus deinem Trafo noch eine möglichst hohe positive 
Spannung in Bezug auf Masse, am besten mit einem 30V Spannungsregler 
oder so. Dieses Plus legst du dann über 6k8 1/2W Widerstände auf Pin 2 
und Pin 3 der XLRs.
Achtung, denke dran, das diese Spannung auch von deinem Mikroverstärker 
vertragen wird. Phantomspeisung erfordert zwingend symmetrische 
Eingänge, die du ja hoffentlich auch so geplant hast.

von Paul (Gast)


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Hi,

ein dynamisches Mikro braucht keine Phantomspeisung. Außer es ist noch 
ein PreAmp eingebaut, was aber bei dem PG81 nicht der Fall ist.

Gruß

von MaWin (Gast)


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Marcel T. schrieb:
> 1.Kann ich die PH so wie in Schaltplan am jp3 abnehmen +/-12V = 24V.

Jein. Wenn dein Mikro-Eingang potentialfrei ist, ginge das. Üblicher ist 
aber eine Spannungsverdopplung, dann hat man eine saubere Masse.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9
suche > 48V Phantomspeisung aus 2 * 18V Trafo (deine 2 x 15V tuns auch, 
sind dann nicht ganz 48V).

von Overhead (Gast)


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Das PG81 funktioniert ja laut deinen Angaben auch schon mit 12 V 
Phantomspeisung. Die hast du ja zur Verfügung. Und sogar ganz ohne 
Phantomspeisung kannst du des betreiben, wenn du eine 1,5 V AA Batterie 
einbaust. (wird mitgeliefert)

von Marcel T. (marcel_t)


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Hallo Leute

Danke für die schnellen & konstrukiven Antworten!

Beim Mikro mit Batterie hat man doch immer dan keinn Saft wenn mans 
dringend braucht:-).

Die sache mit dem Spannungsverdoppler ist sehr intresant.(Werde mich da 
einlesen!) Würde bei mir zwar nur ca 30V ergeben, aber das sollte für 
die meisten für mich erschwinglichen Miks reichen.

von NL (Gast)


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Bei dem PG81 handelt es sich um ein preisgünstiges Elektret-Mikrofon 
(dauerpolarisiertes Kondensatormikrofon). Der Hersteller SHURE kommt 
erst in der Specifications-PDF zur Sache und spricht verschämt von 
"Microphone Type: Condenser (electret bias)"

Der Hinweis auf eine Phantom-Speisung suggeriert, dass hier ein 
hochwertiges "echtes" Kondensatormikrofon angeboten wird.

Laut Hersteller liefert eine (im Mikrofon integrierte) Alkaline 
AA-Batterie eine Betriebsdauer von bis zu 10.000 Stunden. Das entspricht 
einem Dauerbetrieb von über einem Jahr. Da würde ich doch auf eine 
"Phantomspeisung" verzichten, mit all dem damit verbundenen technischen 
Aufwand. Ich vermute, dass das Mikrofon nicht einmal einen symmetrischen 
Ausgang besitzt.

von Georg A. (georga)


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> Der Hersteller SHURE kommt erst in der Specifications-PDF zur Sache

Naja, Elektret kann billig sein, gibt aber auch gute. Und das PG81 ist 
ja ein Einsteigermikro. Kann ja auch nicht alles so preisgünstig wie ein 
KSM32 sein ;)

> Laut Hersteller liefert eine (im Mikrofon integrierte) Alkaline
> AA-Batterie eine Betriebsdauer von bis zu 10.000 Stunden.

Beim Rode NTG2 ist die Aussteuerbarkeit mit einer AA-Zelle deutlich 
schlechter als mit Phantomspeisung. Ich nehme mal an, dass das 
prinzipbedingt beim PG81 nicht anders sein wird.

von Tom K. (ez81)


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Georg A. schrieb:
> Ich nehme mal an, dass das
> prinzipbedingt beim PG81 nicht anders sein wird.
1
Output Clipping Level (1 kHz, 1 % THD)
2
2000 ohm load
3
-13 dBV (0.22 V) (phantom)
4
-17 dBV (0.14 V) (battery)

von Georg A. (georga)


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> -13 dBV (0.22 V) (phantom)
> -17 dBV (0.14 V) (battery)

Ooops, das ist beidesmal sehr wenig. Das NTG2 hat AFAIR was um 4.5dBV 
mit Phantomspeisung. Aber trotzdem: Phantomspeisung hat 4dB Vorsprung...

von oszi40 (Gast)


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Bevor ich ein Netzteil anschließen würde, welches Dir evtl. noch ein 
Brummen auf die Leitung bringt, würde ich lieber eine Kiste 
AA-Alkali-Batterien kaufen.

von Marcel T. (marcel_t)


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Unglaublich wie detailiert manche die Materie kennen:-)


So habe mich da eingelesen

Weis nur nich ob ichs auch richtig begriffen habe.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9
Bin nicht so der asc2 Schltplan lese spezialist, eine Klammer bedeutet 
doch Kreuzung ohne kontakt?

Kan das so Funktionieren.

Wens dan Brummt kann ich immer noch auf Batterie umsteigen!

Danke

Zusatzfrage:

Line-out pegel ist doch 775mV. Wiso versorgt man die OpAmps mit +/- 15V?
+/-5 würden doch auch reichen? Hat das mit dem Rauschabstand zu tun?

von Tom K. (ez81)


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Marcel T. schrieb:
> Line-out pegel ist doch 775mV. Wiso versorgt man die OpAmps mit +/- 15V?

In alten Analogzeiten hat man reichlich Reserve gelassen: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Bezugspegel_(Tontechnik) .
Norm-Line-Pegel¹ sind 4dBu = 1.228V, mit Reserve bis 22dBu =  9.75V. 
Dafür müssen bis +-13.8V (Peak) geliefert werden können, das wird mit 
+-15V schon knapp. Consumerkram muss sich natürlich nicht daran halten, 
da macht jeder was er will und plant reichlich Reserven nach unten 
(reichlich Verstärkungsreserven) und unten (Lautstärkeregler) ein. Die 
deutschen Rundfunktechnik-Eurokarten liefen zum großen Teil mit 24V 
single supply und hatten die Eingangs-/Ausgangsübertrager als 2:1/1:2 o. 
ä. ausgelegt, um intern mit den durch die Spannungsversorgung begrenzten 
kleineren Pegeln arbeiten zu können.


¹International, die ARD hatte leicht andere Werte.

von Tom K. (ez81)


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Die Ladungspumpe in Deiner SChaltung passt nicht ganz, so wie im Anhang 
kommen bei einem 18V-0-18V Trafo ca. 60V an C4 heraus.

von Harald W. (wilhelms)


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Tom K. schrieb:
> Die Ladungspumpe in Deiner SChaltung passt nicht ganz, so wie im Anhang
> kommen bei einem 18V-0-18V Trafo ca. 60V an C4 heraus.

Naja, eine Villardschaltung sieht anders aus.

von Tom K. (ez81)


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Harald Wilhelms schrieb:
>  Villardschaltung sieht anders aus.

In welchem Zusammenhang steht die Villardschaltung mit der Aufgabe, bei 
einem ohnehin benötigten +-15V-Trafo_-Netzteil mit sinnvollem Aufwand 
eine wenig belastete Hilfsspannung von 48V + Reglerreserve zu erzeugen?

Man kann D6 natürlich an Masse statt an C1 legen und dafür eine Stufe 
mehr einbauen. Dann sieht es aus wie im Lehrbuch.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Tom K. schrieb:
> kommen bei einem 18V-0-18V Trafo ca. 60V an C4 heraus

Richtig. Genau passend auch bei 10% Netzunterspannung als 
Eingangsspannung für einen 48V Spannungsregler.

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