Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik input impedance DSO SDS 1102CNL


von M. M. (blackcow)


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Hallo liebes Forum!

Ich besitze ein Oszilloskop von Siglent (SDS 1102CNL) und bin 
offensichtlich zu blöd die User Manual zu lesen...

Ich würde gerne wissen welchen Eingangswiderstand die Eingänge haben. Im 
User Manual steht geschrieben:

Input Impedance: 1 MOhm +-2% || 13 pf +-3 pf
                 50 Ohm +-2%

Die Eingänge haben ja bei einem Oszilloskop normalerweise einen 
möglichst hohen Widerstand. Diese 50 Ohm werden ja verwendet um bei 
RF-Messungen Reflexionen zu vermeiden. Aber da muss ich dann doch 
irgendwo umschalten können?! Kann mich bitte mal jemand aufklären?

von M. M. (blackcow)


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push

von Helmut S. (helmuts)


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50Ω ± 2% (SDS 1202CNL contains this function)

Hättest du einen 1202CNL, ...

von EMU (Gast)


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es gibt einen Soft-Menupunkt "Input" auf der rechten Softmenu-Leiste wo 
man 1MOhm oder 50 Ohm wählen kann
EMU

von M. M. (blackcow)


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Helmut S. schrieb:
> 50Ω ± 2% (SDS 1202CNL contains this function)
>
> Hättest du einen 1202CNL, ...

also habe ich diese funktion nicht?

Theoretisch könnte ich doch ein T-Stück direkt am Eingang hinstecken und 
einmal 50 Ohm und einmal den Tastkopf dranstecken. Macht dies Sinn?

von Helmut S. (helmuts)


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Statt einem T-Stück mit zusätzlichem 50Ohm Abschluss ist ein 
Durchgangsabschluss noch etwas besser.
http://www.reichelt.de/Tastkoepfe-und-Zubehoer/BNC-50-2W/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=5648&GROUPID=4043&artnr=BNC+50-2W

Allerdings ist halt immer noch intern im Oszi ein ganzes Stück 
Stichleitung dran. Deshalb sind Oszis mit internem 50Ohm besser 
geeignet, wenn man mit 50Ohm Abschluss messen will.

von M. M. (blackcow)


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Ok, dankeschön für die Tipps. Ich besorge mir einen Durchgangsabschluss 
für meinen Tastkopf.

von Helmut S. (helmuts)


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M. M. schrieb:
> Ok, dankeschön für die Tipps. Ich besorge mir einen Durchgangsabschluss
> für meinen Tastkopf.

Achtung, da brauchst du dann einen 1:1 Tastkopf. Den kann man natürlich 
nur an Punkten anschließen, die man mit 50Ohm belasten darf.
Die "richtigen" passiven Tastköpfe haben oft zusätzlich einen 450Ohm 
oder einen 950Ohm Serienwiderstand in der Tastspitze. Das ergibt dann 
einen 1:10 bzw. 1:20 Teiler.
Es gibt natürlich auch aktive Tastköpfe mit 50Ohm-Ausgang. Die sind dann 
wiederum hochohmig am Eingang.

von M. M. (blackcow)


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Helmut S. schrieb:
> Den kann man natürlich
> nur an Punkten anschließen, die man mit 50Ohm belasten darf.

Das ist mir bewusst. Ich habe einen passiven Tastkopf der mit dem DSO 
mitgeliefert wurde. Den kann man umschalten (1:1 und 1:10). Soweit ich 
weis ist bei der 1:10-Teilung ein 9 MOhm Widerstand vorne beim Tastkopf 
mit der Eingangsimpedanz des Oszis in Reihe geschalten. Quasi ein 
Spannungsteiler. Und der Abgleichkondensator ist mit diesen 9 MOhm 
parallelgeschalten. Er bildet damit mit der Eingangskapazität des Oszis 
ebenfalls einen Spannungsteiler.

Wenn ich die Belastung eines 100 MHz Signals abschätze, so komme ich 
(bei 1:10) mit einer Kapazität des Tastkopfes von 10 pF auf 160 Ohm. Da 
nehme ich doch dann besser gleich 50 Ohm, die fest definiert sind und wo 
man keine Probleme mit Reflexionen bekommt.

Was ich allerdings nicht verstehe:
-Im Datenblatt steht bei 1:10 eine Kapazität des Tastkopfes von ca. 10 
pF. Im Datenblatt des Oszis stehen 13 pF. Aber müsste dieser kapazitive 
Spannungsteiler nicht auch ein Verhältnis von 1:10 haben? Oder ist das 
die Kapazität gegen Erde?

-Bei 1:1 wird ja die Tastspitze direkt mit dem Oszieingang verbunden. 
Die angegebene Kapazität (80 pF) des Tastkopfes ist diejenige zwischen 
Erde und Messspitze?

Wenn ich z.B. die (ohmsche) Ausgangsimpedanz eines Oszillators messen 
möchte, so würde ich mit einem 50-Ohm-Tastkopf die Spannung messen. 
Danach einen Widerstand (im 50-200 Ohm-Bereich) zum Oszillatorausgang 
parallelschalten und nochmals messen. Mit den Messungen könnte man ja 
dann nach dem dU/dI-Verfahren die Ausgangsimpedanz berechnen. Ist das 
soweit richtig?

von Helmut S. (helmuts)


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> Im Datenblatt des Oszis stehen 13 pF
Da kommen noch die 8ßpF vom Kabel dazu. Dann sind wir schon bei 93pF. 
Ein bisschen muss man noch für den Trimmer vorhalten und schon sind wir 
bei 100pF last.

von Helmut S. (helmuts)


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> Wenn ich z.B. die (ohmsche) Ausgangsimpedanz eines Oszillators messen
möchte, so würde ich mit einem 50-Ohm-Tastkopf die Spannung messen.
Danach einen Widerstand (im 50-200 Ohm-Bereich) zum Oszillatorausgang
parallelschalten und nochmals messen. Mit den Messungen könnte man ja
dann nach dem dU/dI-Verfahren die Ausgangsimpedanz berechnen. Ist das
soweit richtig?

Achtung falls deine Probe einen 10:1 nach 1:1 Umschalter hat, dann hat 
das Kabel keine 50Ohm Wellenwiderstand sondern mehr und es hat 
absichtlich einen relativ hochohmigen Innenleiter (200Ohm?) damit man 
ein gutes Übertragungsverhalten im 10:1 Betrieb bekommt.

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