Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik MAX3232 Beschaltung


von Bülent C. (mirki)


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Hallo zusammen,

im Datenblatt des MAX3232 steht:
 Nonpolarized ceramic capacitors are acceptable. If polarized tantalum 
or electrolytic capacitors are used, they should be
connected as shown.

Ich habe viele Schaltungen mit 100nF Kerkos gesehen. Im Datenblatt wird 
der MAX3232 mit 0,1uF Elkos beschaltet.

Worin liegt der Unterschied, ob ich Elko's oder Kerkos verwende im Bezug 
auf stabilität in der Datenübertragung?

von Nico (nico123)


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Gibt es überhaupt 100nF Elkos?

Aus meiner Sicht gibts es keinen Unterschied in Bezug auf Stabilität in 
der Datenübertragung. Wenn im Datenblatt steht Du kannst beide nutzen, 
dann wird das auch funktionieren!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Es dürfte keinen geben, da --wie Du ja selbst zitierst-- laut Datenblatt 
auch Keramikkondensatoren "acceptable" sind.

Also ist es eine Geschmackssache.

Außerdem werden im Datenblatt mitnichten Elkos verwendet, da steht nur 
die korrekte Polarität für den Fall, daß welche /verwendet werden 
sollten/.

von Bülent C. (mirki)


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Nico ... schrieb:
> Gibt es überhaupt 100nF Elkos?

Ja, die gibt es (0,1uF Elkos)

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Es dürfte keinen geben, da --wie Du ja selbst zitierst-- laut Datenblatt
> auch Keramikkondensatoren "acceptable" sind.
>
> Also ist es eine Geschmackssache.

OK, ich habe verstanden, das es keinen Unterschied machen dürfte ob ich 
Elkos oder Kerkos verwende.

Aber die Kondensatoren die verwendet werden sind ja im Grunde genommen 
sogenannte "Pumpen". Ist in so einer konstellation die Energiedichte und 
die Strombelastbarkeit eines Kondensators irrelevant?
Wenn ich mich nicht irre, sind diese beiden Kennwerte bei Elkos höher 
als bei den Kerkos im Speziellen die Strombelastbarkeit bei Ein- als 
auch bei Ausschaltvorgängen höher. Sind das nicht wichtige Kennzahlen 
für Pump-Kondensatoren? Wenn ja, dann wären Elkos doch die besseren 
Kondensatoren für die Beschaltung des MAX3232.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Am besten machst du von jedem je 0,047µ rein :-), dann bist du für alle 
Eventualitäten auf der sicheren Seite...
Schau dir mal die Ströme an, die da fliessen (Innenwiderstände der 
Ladungspumpen)


PS: ich nehme immer Kerkos.

von Wolfi (Gast)


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Ich verwende generell Kerkos, wenn die Kapazitaets- und Strom-Werte 
hinkommen. Nur schon wegen der Lebensdauer.

von Wolfi (Gast)


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sorry, sollte "Spannungswerte hinkommen" heissen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Bülent C. schrieb:
> Aber die Kondensatoren die verwendet werden sind ja im Grunde genommen
> sogenannte "Pumpen". Ist in so einer konstellation die Energiedichte und
> die Strombelastbarkeit eines Kondensators irrelevant?

Du wirst davon ausgehen können, daß der Hersteller des MAX3232 zumindest 
kurz nachgedacht haben wird, als er Keramikkondensatoren für zulässig 
erklärt hat.

von Frank K. (fchk)


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Bülent C. schrieb:

> OK, ich habe verstanden, das es keinen Unterschied machen dürfte ob ich
> Elkos oder Kerkos verwende.

Nur in den Kosten. Und da die 100n im 0603 package ohnehin als 
Abblockkondensatoren haufenweise auf einer digitalen Schaltung vorhanden 
sind, ist es auch immer die kostengünstigere Lösung.
Und die kompaktere.

> Aber die Kondensatoren die verwendet werden sind ja im Grunde genommen
> sogenannte "Pumpen". Ist in so einer konstellation die Energiedichte und
> die Strombelastbarkeit eines Kondensators irrelevant?

In diesem Fall ja. Wobei die MLCC in dieser Hinsicht so schlecht nicht 
sind, sonst würden sie auch als Abblockkondensatoren nichts taugen.

fchk

von Bülent C. (mirki)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Du wirst davon ausgehen können, daß der Hersteller des MAX3232 zumindest
> kurz nachgedacht haben wird, als er Keramikkondensatoren für zulässig
> erklärt hat.

Das ist das eine, aber das andere ist, warum es keinen Unterschied bei 
zwei technologisch gesehen unterschiedlichen Bauteilen macht... Ich 
hätte das gerne Verstanden.

Frank K. schrieb:
> Nur in den Kosten. Und da die 100n im 0603 package ohnehin als
> Abblockkondensatoren haufenweise auf einer digitalen Schaltung vorhanden
> sind, ist es auch immer die kostengünstigere Lösung.
> Und die kompaktere.

Ja, der Unterschied bei den Kosten ist markant. Auch bei der Bestückung 
würde es kosten einsparen, da eine Bauteilart weniger bestückt wird.

von Timm T. (Gast)


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Bülent C. schrieb:
> warum es keinen Unterschied bei
> zwei technologisch gesehen unterschiedlichen Bauteilen macht

Macht es doch. Die Elkos musst Du richtigherum einlöten - was einige 
Leute schon bei den 10µ und 4µ7 Elkos der alten 232 nicht geschafft 
haben.

Ansonsten ist es egal, weil kritische Bauteilwerte (Spannungsfestigkeit, 
Ripplestrom, Mikrofoniefestigkeit, Temperaturgang, Alterung) an dieser 
Stelle keine nennenswerte Rolle spielen (Naja, die Spannungsfestigkeit 
sollte halt über 16V liegen, das dürfte machbar sein).

Wenn Du der Schaltung was Gutes tun willst, spendiere ihr etwas größere 
Ladeelkos (220n), mit 100n ist schon ein deutlicher Ripple zu sehen. Ist 
aber nur ein Schönheitsfaktor.

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