Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Absage, was kann man daraus schließen?


von Larsen (Gast)


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Hallo alle zusammen,

ich hatte vor einiger Zeit den Thread "Mit 24/25 zu alt für eine 
Ausbildung?" eröffnet. Mal abgesehen davon das ich wahrscheinlich weiter 
studieren werde, würde ich gerne eure Meinung wissen. Den alten Thread 
hole ich bewusst nicht mehr hervor, da dass Thema inzwischen sehr OT 
ist.

Heute kam von meinem Favorisierten Unternehmen eine Absage bzgl. einer 
Ausbildung. Leider ist mir überhaupt nicht klar, warum meine Bewerbung 
abgelehnt wurde (gelesen wurde meine Email bereits am 10.03). 
Zurückgeschrieben wurde mir:

"wir danken Ihnen für Ihre Bewerbung und Ihr Interesse an einer 
Ausbildung in unserem Unternehmen. Zu unserem Bedauern müssen wir Ihnen 
mitteilen, dass wir Ihre Bewerbung nicht berücksichtigen können."

Irgendwie hat die Aussage für mich einen harten Beigeschmack. Die 
einfachste These wäre natürlich das die Bewerbungszeit abgelaufen ist. 
Allerdings wurde die Stelle bei der Arbeitsagentur erst 4-tage zuvor 
aktualisiert und ist auch heute noch als aktuell gelistet. Zumal ja auch 
nicht geschrieben wurde, dass man die Bewerbung "nicht MEHR 
berücksichtigen" könne.

Was soll ich daraus deuten? Ich habe natürlich gleich um ein Feedback 
gebeten, weil ich natürlich gerne eine Begründung hätte um mich zu 
verbessern (die Bewerbung hat mich einiges an Zeit gekostet, und die 
Antwort ist nicht mal Ansatzweise zufriedenstellend). Warum hat man 
darauf erst 2 Tage später geantwortet, wenn die Stelle angeblich nicht 
mehr zu besetzen ist?

Frage über Fragen. Ich bin wieder sehr getroffen. Auch wenn ich weiter 
studieren werde, fühle ich mich wie ein Versager der nicht mal die 
Chance zu einem Vorstellungsgespräch bekommt...



Ist das eine Standardantwort? Warum kommt man damit erst 2 Tage nach dem 
man meine Bewerbung gelesen hat? Wenn doch nicht mehr gesucht wird, 
hätte man mir ja gleich zurückschreiben können.

von Tom V. (vzczc)


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Larsen schrieb:
> Ist das eine Standardantwort?

Ja. Es steht auch keine Begründung darin.

Larsen schrieb:
> Warum kommt man damit erst 2 Tage nach dem
> man meine Bewerbung gelesen hat?

1. Der der "gelesen" hat muss nicht zwangsläufig der sein, der die 
Entscheidung getroffen hat.
2. Es ist vermutlich nicht nur Deine Bewerbung, sondern auch die von 
anderen Bewerbern gelesen worden und es musste eine Auswahl getroffen 
werden.

Larsen schrieb:
> Wenn doch nicht mehr gesucht wird,
> hätte man mir ja gleich zurückschreiben können.

Es geht aus der Antwort nirgends hervor, dass nicht mehr gesucht wird. 
Nur DU hast nicht gepasst. (Aus welchen Gründen auch immer!)

von Klaus (Gast)


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Larsen schrieb:
> Heute kam von meinem Favorisierten Unternehmen eine Absage bzgl. einer
> Ausbildung. Leider ist mir überhaupt nicht klar, warum meine Bewerbung
> abgelehnt wurde (gelesen wurde meine Email bereits am 10.03).
> Zurückgeschrieben wurde mir:

Du wirst durch ihr Raster gefallen sein. Irgendein formales Kriterium 
hat vermutlich nicht gepaßt: Zu alt, zu jung, zu große Ohren, zu kleine 
Ohren, zu gute Noten, zu schlechte Noten ... in Zeiten des 
Fachkräftemangels ist das völlig normal. Vergiß die Bude einfach.

von T. S. (sod)


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Absolute Standardantwort, würde ich mir nichts weiter dabei denken.

Interessanter wird es dann nach deiner Ausbildung wenn du Absagen wie in 
etwa "Leider konnten wir Ihre Bewerbung für die Besetzung nicht 
berücksichtigen, da Sie über keinen Studienabschluss verfügen." 
bekommst, das hat dann wirklich einen harten Beigeschmack.

von Larsen (Gast)


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Boah ohne Witz. Inzwischen hasse ich unsere Gesellschaft immer mehr. Ich 
kenne kein Land auf dieser Erde, bei dem so hart ausselektiert wird wir 
hier. Egal ob ich mir Japan, Kanada, Schweden, Amerika oder oder... 
angucke.

Hier wird man bereits ab der Grundschule ausselektiert, damit die 
"besseren" sich nicht mit den Lernschwachen rumschlagen müssen (ich 
kenne kein modernes Land auf dieser Erde bei dem das so ist). Wenn man 
nicht mind. Abi hat, kann man heute nichtmal Koch oder Schreiner werden 
es sei denn in einer 5-Mann Klitsche auf dem Dorf mit viel Glück. Und 
selbst wenn man das Abi hat, muss man noch dankbar sein was zu bekommen. 
Ja das ist ja selbst beim Studium hier so. Hier herrscht voll der 
Kollektiv Gedanke - "wir wollen nur die besten und der Rest ist uns 
egal". Begründung "ja wir müssen ja die Qualität der Ausbildung wahren".

Wenn ich das meinen Freunden in Japan oder der USA erzähle, dann 
verstehen die mich gar nicht, weil die Durchfallquote da nur bei 10% 
oder so liegt und die Unternehmen die Leute ohnehin einarbeiten und 
nicht erwarten das der Bewerber alles kann. Die Begründung der Qualität 
ist natürlich auch völliger Humbug, denn man kann nicht gerade behaupten 
das  Japan oder die USA schlechtere Informatiker hätte - IM GEGENTEIL.

Und selbst wenn man das Studium geschafft hat, muss man sich noch 
anbiedern bei den Personalern, warum das Unternehmen so toll sei und 
warum man UNBEDINGT hier anfangen möchte. Obwohl jeder genau weiß, dass 
der Student noch an 50 andere Unternehmen Bewerbungen geschickt hat und 
man selbst vll. gar nichts zu bieten hat, weil man selbst nur ein 
10-Mann-Krauter ist oder eine Sklavenbude. Denn ehrlich zu sagen "ich 
will einfach nur arbeiten" -was das wahre Motiv für mind 90% der 
Studienabgänger ist - reicht anscheind in Deutschland nicht.

Umso mehr ich darüber nachdenke , umso mehr könnte ich kotzen. Wenn 
meine Lebenserwartung bei rund 68 Jahren liegt, dann hab ich schon über 
1/3 meines Lebens weggeschmissen nur über eine Chance in diesem System 
zu haben. Da ich ja mind bis 29 studiedere, tendiert das schon mehr zur 
Hälfte meines Lebens.

von Blubber (Gast)


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Nun ja,

"gelesen" kann viel bedeuten. Sprich es kann auch sein, dass es die 
Sekretär aufgemacht hat und dann weitergeleitet an die entsprechende 
Abteilungs.

Ich finde 2 Tage Reaktinoszeit sehr gut!

Persönlich habe ich mich am 16.01. bei einer Firma beworben und am 
10.03. eine Absage erhalten... also 2 Monate! Reaktionszeit.

Allerdings muss ich sagen von 5 Bewerbungen habe ich 3 Zusagen bekommen 
und 2 Absagen.

Ab 01.04. bin ich bei einem neuen Arbeitgeber...

P.S.: Lass doch mal eine Bewerbung von Freunden / Familie etc. 
durchlesen. Ggf. hast du schnitzer drin, die ein Personaler dazu bewegt 
deine Bewerbung nach 30s auf die Seite zu legen...

von Avr N. (balze)


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Gewoehn Dich dran.

Heutzutage bekommt man aus Personalabteilungen (wenn ueberhaupt) eine 
Standardantwort zurueck.

Ich habe einige Bewerbungen geschreiben (an renommierte Unternhemen) bei 
denen ich nicht einmal eine Antwort bekommen habe (nicht mal auf 
Nachfrage :)
"...liegt noch in der Fachabteilung, wir melden uns kurzfristig..."

Auch wenn Du ein persoenliches Vorstellungsgespraech hattest (mit dem 
neuen Abteilungsleiter) und irgendetwas nicht passte (z.B. so wie bei 
mir die Gehaltsvorstellung ;-) bekommst Du einen Standardbrief, meistens 
eine Standard-e-mail.

Es gibt natuerlich auch Ausnahmen! Aber wundern braucht man sich ueber 
solche Antworten heutzutage leider nicht. Und ich habe gelernt diese 
nicht persoenlich zu nehmen. Dafuer gibt es naemlich ueberhaupt keinen 
Grund!

Ich arbeite uebrigens jetzt bei einer der Ausnahmen!  :)

MfG

Balze aka AVR Noob

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Larsen schrieb:

> Leider ist mir überhaupt nicht klar, warum meine Bewerbung
> abgelehnt wurde (gelesen wurde meine Email bereits am 10.03).
> Zurückgeschrieben wurde mir:

Bewerbung in Email mit Lesebstätigung? - Schlechter Stil!

MfG,

von Klaus Kaiser (Gast)


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Mach Dir einfach nicht zuviele Gedanken. Bewirb dich einfach bei der 
Nächsten Firma. Abhaken und Weiterbewerben.

von Jenaer (Gast)


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Larsen schrieb:
> Boah ohne Witz. Inzwischen hasse ich unsere Gesellschaft immer mehr. Ich
> kenne kein Land auf dieser Erde, bei dem so hart ausselektiert wird wir
> hier. Egal ob ich mir Japan, Kanada, Schweden, Amerika oder oder...
> angucke.
Bist du dir da sicher? In den USA herrscht auch hire and fire und in 
Japan möchte ich nicht arbeiten. Totale Knute!

von Larsen (Gast)


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Fpga Kuechle schrieb:
> Larsen schrieb:
>
>> Leider ist mir überhaupt nicht klar, warum meine Bewerbung
>> abgelehnt wurde (gelesen wurde meine Email bereits am 10.03).
>> Zurückgeschrieben wurde mir:
>
> Bewerbung in Email mit Lesebstätigung? - Schlechter Stil!
>
> MfG,

Nix Lesebestätigung. Man hat mir da zurückgeschrieben, dass die 
Bewerbung nun bearbeitet wird (und das war keine auto-email).

Und selbst wenn es eine Lesebestätigung gewesen WÄRE. Drauf geschissen, 
wer jemanden ablehnen will, der findet immer einen Grund. Was für eine 
dämliche Argumentation ist es eigentlich die Ablehnung einer Bewerbung 
mit solchen Lappalien abzubügeln? "Was da ist zuviel Zeilenrand?" , "Was 
eine Lesebestätigung?" - DA HÄTTESTE DIR JA GLEICH DENKEN KÖNNEN DAS 
ABGELEHNT WIRD. Ja ne ist klar ...

von Larsen (Gast)


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Jenaer schrieb:
> Larsen schrieb:
>> Boah ohne Witz. Inzwischen hasse ich unsere Gesellschaft immer mehr. Ich
>> kenne kein Land auf dieser Erde, bei dem so hart ausselektiert wird wir
>> hier. Egal ob ich mir Japan, Kanada, Schweden, Amerika oder oder...
>> angucke.
> Bist du dir da sicher? In den USA herrscht auch hire and fire und in
> Japan möchte ich nicht arbeiten. Totale Knute!

Ich habe Familie in den USA,  und Freunde in Japan. Ja - ich bin mir 
sicher  das dort vieles anders läuft als hier. Und ja, in den USA gibt 
es Hire and Fire - aber im Gegensatz zu hier muss man nicht um einen Job 
betteln, sondern man bekommt die Chance sich zu beweisen und wird 
vernünftig eingearbeitet, weil man per se nicht davon ausgeht, dass man 
etwas kann - es sei denn man hat in der Bewerbung damit geprahlt.

von Justus S. (jussa)


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Larsen schrieb:
> Boah ohne Witz. Inzwischen hasse ich unsere Gesellschaft immer mehr. Ich
> kenne kein Land auf dieser Erde, bei dem so hart ausselektiert wird wir
> hier. Egal ob ich mir Japan, Kanada, Schweden, Amerika oder oder...
> angucke.

wenn du auf jede Absage so reagierst wundert es mich nicht, wenn du nix 
findest...

Und das in der Absage kein wirklicher Grund drinnen steht ist doch 
logisch, da man in D wegen jedem Mist auf Schadensersatz klagen 
könnte...

von Ulli-B (Gast)


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Larsen schrieb:
> Ich habe Familie in den USA,  und Freunde in Japan. Ja - ich bin mir
> sicher  das dort vieles anders läuft als hier. Und ja, in den USA gibt
> es Hire and Fire - aber im Gegensatz zu hier muss man nicht um einen Job
> betteln, sondern man bekommt die Chance sich zu beweisen und wird
> vernünftig eingearbeitet, weil man per se nicht davon ausgeht, dass man
> etwas kann - es sei denn man hat in der Bewerbung damit geprahlt.

Was machst Du dann noch hier in Deutschland?
Geh doch nach USA oder Japan - in die Länder in denen Milch und Honig 
fliessen.
Oder hole dir doch lieber noch eine zweite Meinung ein.

In den USA herrscht ein knall hartes "hire and fire". Als Deutschar hat 
man jedoch den Vorteil, dass die Amerikaner genau wissen, dass wir hier 
in D eine fundierte Ausbildung bekommen. Deshalb bekommst du als 
Deutscher mit jedweder Ausbildung auch sehr schnell einen Job in den 
USA. Ausser du bist eine Pfeife, dann geht auch in den USA nichts. Ganz 
blöd sind die auch nicht.

Für Japan musst du eine an der Klatsche haben um es dort aus zu halten. 
Wie einfach man dort einen Job bekommt weiss ich nicht. Ich weiss aber, 
dass es dort erwartet wird, dass keiner vor dem Chef nach Hause geht. Da 
sieht man dann die Belegschaft herum lungern und darauf warten, dass der 
Chef endlich geht. Produktiver sind die Japaner deshalb nicht. Nur 
müder.
Und auch sonst muss man damit umgehen können, dass immer und ständig ein 
Kotau erwartet wird. Ich könnte noch viel mehr aufzählen ....

Du hast schon Recht, dass es in USA und Japan anders läuft als hier. 
Aber besser ist es deshalb noch lange nicht!

Ulli

von Reinhard #. (gruebler)


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Justus Skorps schrieb:
> ...Grund drinnen steht ist doch logisch,
> da man in D wegen jedem Mist auf Schadensersatz
> klagen könnte...

Schadenersatz vielleicht nicht aber vor dem
allgemeine Gleichbehandlungsgesetz haben die Firmen
schon "Angst".
Hätten Sie dir als Grund dein "hohes" Alter
genannz hättest du klagen können.

: Bearbeitet durch User
von Ernst O. (ernstj)


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Du musst dir klar mmachen, wie Stellen besetzt weerden. Das 
Standardprozedere ist im Prinzip so:

1  Man hat schon einen Kandidaten und schafft eine Stelle für ihn

2  Man hat eine Stelle zu besetzen und weiss schon einen Kandidaten

3  ... und weiss noch keinen Kandidaten. Dann fragt man ob jemand einen 
Kandidaten vorschlagen kann

4  Wenn dann jemand einen kennt der einen kennt, dann wird es 
wahrscheinlich der.

5  Eine betriebsinterne Stellenausschreibung ist entweder ein Alibi für 
Verfahren 1 bis 4 oder man ist kurz vor dem verzweifeln

6  Wenn das alles nichts bringt, wird ein Stellenangebot veröffentlicht.
Internet, Zeitung, ...... und wenn es gar nicht anders geht auch bei der 
Arbeitsagentur

Die Erfolgschancen sind am Kopf der Liste am höchsten, am Schluss der 
Liste gegen Null.


Nimm diese Liste nicht zu wörtlich, sondern verstehe das Prinzip. Sieh 
zu dass du dich in dieser "Nahrungskette" nach oben durcharbeitest.

von Marx W. (Gast)


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Larsen schrieb:
> Leider ist mir überhaupt nicht klar, warum meine Bewerbung
> abgelehnt wurde...

Dann ruf an und frag nach!
Wir hier sind keine Spezialisten in Neurologie.
Was den Entscheidern störte, wird wohl kaum auf der HP des betreffenden 
Unternehmens zu lesen sein.
Also, ruf an und frag nach.

von 1234567890 (Gast)


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ernst oellers schrieb:
> 1  Man hat schon einen Kandidaten und schafft eine Stelle für ihn

Initiativbewerbung. ;)

@TE: Wo kommst du her und in welchem Bereich willst du dich "ausbilden" 
lassen? Was hast du bisher alles gemacht?

von Marx W. (Gast)


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ernst oellers schrieb:
> Du musst dir klar mmachen, .....

Ja, das glaubt halt keiner von den Milchbubis!
Die glauben immer noch die Märchen ihrer Öko-Paukern!

von Klaus (Gast)


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Larsen schrieb:
> Boah ohne Witz. Inzwischen hasse ich unsere Gesellschaft immer
> mehr. Ich
> kenne kein Land auf dieser Erde, bei dem so hart ausselektiert wird wir
> hier. Egal ob ich mir Japan, Kanada, Schweden, Amerika oder oder...
> angucke.

Das ist aber symptomatisch für Deutschland. Schon im Fernsehen wird es 
vorgelebt - Deutschland ist im Dauerauswählen und Dauercasten: 
Deutschland sucht den Superstar, Top-Model, Der Bachelor, ...

Das Prinzip ist es immer gleich: Man nehme eine selbstgefällige Jury 
(die selbst nicht mehr von anderen ausgewählt wird) und eine maximale 
herangekarrte Menge an Kandidaten, damit man dann mit mehr oder weniger 
dümmlichen Auswahlspielchen "den Besten" ermittelt.

von Ulli-B (Gast)


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Klaus schrieb:
> Das ist aber symptomatisch für Deutschland. Schon im Fernsehen wird es
> vorgelebt - Deutschland ist im Dauerauswählen und Dauercasten:
> Deutschland sucht den Superstar, Top-Model, Der Bachelor, ...

In diesen Sendungen geht es nicht darum den Besten zu finden, sondern 
darum das Volk ruhig zu stellen. Nicht dass das Volk noch anfängt nach 
zu denken. ZB. über die nichtsnutzige Regierung.

Das funktionierte schon im alten Rom: "Brot und Spiele" - das hält das 
Volk ruhig und dumm.

... Ulli

von Wilhelm F. (Gast)


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Ulli-B schrieb:

> In diesen Sendungen geht es nicht darum den Besten zu finden, sondern
> darum das Volk ruhig zu stellen. Nicht dass das Volk noch anfängt nach
> zu denken. ZB. über die nichtsnutzige Regierung.

Ich fürchte dort, daß das Volk aber seine Schlächter (TV-Sendungen) 
selbst wählt, denn die Sendungen werden ja nach Zuschauerzahlen 
ausgewertet, ob sie abgesetzt werden, weiter laufen, oder man immer neue 
hinzu erfindet. Es geht da rein um Einnahmequellen, ums liebe Geld, 
Werbung. Also der Zuschauer bestimmt das Programm, keine Regierung und 
auch die Sendeanstalt nicht. Ob man es wahr haben möchte oder nicht. Es 
gibt da niemanden, der bewußt mit Absicht jemanden ruhig stellen möchte.

Wenn da nur Mist läuft, kann man dies den Massen verdanken, die sich 
dafür entscheiden.

von Marx W. (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Ich fürchte dort, daß das Volk aber seine Schlächter (TV-Sendungen)
> selbst wählt,

Mach dir keine Sorgen, die billig TV-Sender bekommen mit der Sorte 
Unterschichten TV ihre Probleme. Den wer will schon teure Werbeminuten 
zahlen, wenn nur Chips futternde Dauerharzer vor der Glotze sitzen.
Denen kann mal kaum was "hochpreisiges" verticken!
Also bleibt da auch der Werbekuchen wg. mangelnder Absatzchancen gering!

von Wilhelm F. (Gast)


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Marx W. schrieb:

> Denen kann mal kaum was "hochpreisiges" verticken!

Also es gibt da noch die Theorie, daß gerade die Hartz-Fraktion immer 
das neueste Handy und den größten TV besitzt (auch wenn nix zu fressen 
auf den Teller kommt).

von Claus M. (energy)


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Du schreibst EINE Bewerbung und bist gleich am Boden zerstört, wenn die 
dir ne Absage schicken? Junge junge, das Leben wird noch hart für dich!

von Logger (Gast)


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Larsen schrieb:
> Frage über Fragen. Ich bin wieder sehr getroffen. Auch wenn ich weiter
> studieren werde, fühle ich mich wie ein Versager der nicht mal die
> Chance zu einem Vorstellungsgespräch bekommt...

Tja, irgendwie will sich die Herrenrasse da selbst ein Denkmal setzen.
Schlauer wäre es gewesen, da erst mal anzurufen und zu ergründen ob
du die mit deiner Bewerbung überhaupt belästigen darfst.
Wenn ja, klärt man weitere Kontakte ab und hinterfragt mündlich
evtl. Absagegründe. Schriftlich ist heute kaum noch einer so dumm,
dank der Gesetzgebung.

von Amateur (Gast)


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Ich verstehe die Aufregung nicht!

Wird heute eine Stelle ausgeschrieben, so liegen innerhalb kürzester 
Zeit sehr viele Bewerbungen vor.

Die Bandbreite wird wohl von lächerlich bis überqualifiziert reichen. 
Dank elektronischer Kommunikation geht das ja schnell und "kost' fast 
nix".

Findet der Entscheider oder Sachbearbeiter, sagen wir mal 10 geeignete 
Kandidaten, so macht er einfach Schluss. Diese Kandidaten werden dann 
auf den weiteren Entscheidungsweg geschickt.

Natürlich könnte er sich die nächsten 1000 Bewerbungen auch noch 
anschauen, dann bleiben aber zwei einfache Fragen offen:
1. Wann soll er Schluss machen? Z.B. wenn nach 6 Wochen noch ein
   paar Nachzügler kommen?
2. Wer soll das Bezahlen? Möglicherweise sind auch noch andere Stellen
   zu besetzen.

In der Praxis werden ja geeignete Kandidaten gesucht (im wahrsten Sinne 
des Wortes) und nicht der Super-Ideale-Geht-Nicht-Besser-Kandidat. Was 
auch nicht heißt, dass dieser ausgeschlossen würde. Er wird halt nur 
nicht explizit gesucht.

Es geht ja um die Praxis und nicht um Gerechtigkeit - wie auch immer 
diese definiert werden soll.

von Klaus (Gast)


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Amateur schrieb:
> Ich verstehe die Aufregung nicht!
>
> Wird heute eine Stelle ausgeschrieben, so liegen innerhalb kürzester
> Zeit sehr viele Bewerbungen vor.
>
> Die Bandbreite wird wohl von lächerlich bis überqualifiziert reichen.
> Dank elektronischer Kommunikation geht das ja schnell und "kost' fast
> nix".

Gute Bewerbungen kosten immer Arbeit - und deshalb finde ich auch das 
Gebaren von einigen Unternehmen unverantwortlich gegenüber diesen 
Bewerbern. Das Unternehmen sucht [i]eine[/i] Person und generiert 
unnütze Arbeit bei Hunderten - manchmal sogar nur "um zu gucken was so 
am Markt los ist". Viele von den Bewerbern bräuchten sich gar nicht erst 
bewerben, wenn sie wüßten, was das Unternehmen wirklich sucht. Wenn es 
in kurzer Zeit extrem viele Bewerbungen sind, ist das in meinen Augen 
immer ein Zeichen dafür, dass die Anforderungen schlecht waren und wenn 
ich hunderte Bewerbungen bekomme und trotzdem viele ungeeignete dabei 
sind, habe ich als Unternehmen bei der Stellenausschreibung einfach grob 
versagt.

von Antimedial (Gast)


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Larsen schrieb:
> Was soll ich daraus deuten? Ich habe natürlich gleich um ein Feedback
> gebeten, weil ich natürlich gerne eine Begründung hätte um mich zu
> verbessern (die Bewerbung hat mich einiges an Zeit gekostet, und die
> Antwort ist nicht mal Ansatzweise zufriedenstellend).

Richtiges Feedback wird es meistens nicht geben, dafür hat der 
Gesetzgeber mit seinem unsinnigen AGG gesorgt. Vielleicht wollen die 
wirklich nur Leute, die frisch von der Schule sind, aber sobald sie das 
sagen, müssen sie mit einer Klage rechnen. Inzwischen wurde sogar vor 
Gericht schon diskutiert, ob es Diskriminierung ist, wenn man eine 
Stelle ausdrücklich für Hochschulabsolventen ausschreibt! Das ist 
verrückt.

Larsen schrieb:
> Wenn ich das meinen Freunden in Japan oder der USA erzähle, dann
> verstehen die mich gar nicht, weil die Durchfallquote da nur bei 10%

Bedenke, dass amerikanische Studenten auch einiges an Kohle auf den 
Tisch legen müssen.

Larsen schrieb:
> Denn ehrlich zu sagen "ich
> will einfach nur arbeiten" -was das wahre Motiv für mind 90% der
> Studienabgänger ist - reicht anscheind in Deutschland nicht.

Was aber nicht heißt, dass man nicht wenigstens ein bisschen Interesse 
an seiner Arbeit und seinem potentiellen Arbeitgeber zeigen kann. 
Außerdem: Wenn man mal zu einem Kunden muss, muss man wenigstens 
ansatzweise die Produkte positiv vertreten können, auch wenn man davon 
gar nicht überzeugt ist. Wenn man das noch nicht einmal bei sich selbst 
kann, macht das einen richtig miesen Eindruck.

von jannick (Gast)


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schön das mein beitrag weg ist.
hat hier ein schlauer mod meinen nick gesperrt?!
naja, egal. dann lass ich es eben wenn hilfreiche beiträge nicht 
erwünscht sind. :)

von Bananenbootfahrer (Gast)


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von Larsen (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Du schreibst EINE Bewerbung und bist gleich am Boden zerstört,
> wenn die
> dir ne Absage schicken? Junge junge, das Leben wird noch hart für dich!

Ich hab schon viel erlebt. Wenn ich mal Dampf ablasse, dann ist das 
immer harsch - keine Angst, ich komm schon klar :D ...

Claus M. schrieb:
> Gute Bewerbungen kosten immer Arbeit - und deshalb finde ich auch das
> Gebaren von einigen Unternehmen unverantwortlich gegenüber diesen
> Bewerbern. Das Unternehmen sucht [i]eine[/i] Person und generiert
> unnütze Arbeit bei Hunderten - manchmal sogar nur "um zu gucken was so
> am Markt los ist". Viele von den Bewerbern bräuchten sich gar nicht erst
> bewerben, wenn sie wüßten, was das Unternehmen wirklich sucht. Wenn es
> in kurzer Zeit extrem viele Bewerbungen sind, ist das in meinen Augen
> immer ein Zeichen dafür, dass die Anforderungen schlecht waren und wenn
> ich hunderte Bewerbungen bekomme und trotzdem viele ungeeignete dabei
> sind, habe ich als Unternehmen bei der Stellenausschreibung einfach grob
> versagt.

Ich habe auf Anfrage Feedback bekommen. Mir wurde geschrieben:

"Grundsätzlich kann ich Ihnen nur mitteilen, dass uns Bewerbungen 
vorliegen, die unseren Wünschen und Anforderungen noch näher kommen.
Bitte sehen Sie darin keine negative Wertung Ihrer fachlichen Kenntnisse 
und Person."

Ich weiß nicht von welchen Anforderungen die sprechen die noch näher 
kommen sollen. Das ist auch genau das was mich stört - jetzt nicht per 
se, sondern überhaupt. Ich sag mal mit was die Stelle dotiert war:

- mind. Guter Realschulabschluss.
- mind. 18 Jahre

Wünschenswert:

- Nachweisbare Programmierkenntnisse  (bspw. Schule oder Hobby)
- Grundlegendes Verständnis für Betriebssysteme
- Praktika in dem Bereich.
- Führerschein.


Was ich zu bieten hatte waren u.a Nachweisbare Programmierkenntnisse 
durch Studium und Praktikum. Ich habe einen Führerschein. Ich habe 
Verständnis für Betriebssysteme (Studium Note 1.5, Praktikum in der 
Administration). Bin 24 Jahre alt. Eine bereits abgeschlossene 
Berufsausbildung. Habe eine Fachhochschulreife mit einem guten 
Durchschnitt vor allem in Naturwissenschaftlichen Fächern.

Ich habe formal gewiss alles erfüllt (das suggeriert mir zumindest die 
Antwort der Frau). Es wird also an etwas anderes gelegen haben. Was kann 
mir die Frau natürlich nicht sagen, denn hier kommen die Gesetze ins 
Spiel die ihr bereits erwähnt habt. Vll. bin ich zu dick (eigentlich 
nicht aber wer weiß), zu bleich, zu wenig Haare, Brille nicht erwünscht, 
zu alt, zu "überqualifiziert"...

Warum kann der Gesetzgeber nicht einfach erlauben, dass die Unternehmen 
wirklich haargenau darlegen dürfen, wer da eigentlich gesucht wird. Ich 
mein es ist doch keine Schande, wenn das Unternehmen jemanden bspw. 
unter 20 sucht der noch keine Erstausbildung hinter sich hat und das 
auch genau so offenlegt. Das Unternehmen würde ja sowieso niemand 
anderen einstellen.

Das ist wieder diese Gutmenschen Moral die mich in Deutschland so 
ankotzt. Jeder will es allen recht machen. Bloß nix sagen, man könnte ja 
jemanden auf den Schlips treten. Lieber die Zeit der Masse verbrennen 
damit sich der Einzelne nicht in seinen Freiheiten und Rechten beraubt 
fühlt.

von J. A. (gajk)


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Larsen schrieb:

> Umso mehr ich darüber nachdenke , umso mehr könnte ich kotzen. Wenn
> meine Lebenserwartung bei rund 68 Jahren liegt, dann hab ich schon über
> 1/3 meines Lebens weggeschmissen nur über eine Chance in diesem System
> zu haben. Da ich ja mind bis 29 studiedere, tendiert das schon mehr zur
> Hälfte meines Lebens.

Dir ist es unbenommen, dich an einer US-Uni einzuschreiben.

Die nehmen da wirklich jeden und so und sind bei den Prüfungen großzügig 
und so...

P.S. Nicht vergessen, die 50.000 Dollar für das Studienjahr mit 
einzupacken.

von Mladen G. (mgira)


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Larsen schrieb:
> Das ist wieder diese Gutmenschen Moral die mich in Deutschland so
> ankotzt.

Kannst ja Auswandern ;)

Seit dem AGG gibt es eben keine Begruendung mehr bei Absagen, fertig.
Die waeren ja schoen bloed sich danach verklagen zu lassen.
"Explizite" Absagen sind heute auch nicht mehr ueberall ueblich, oft 
gibt es nur eine "implizite" Absage, naemlich gar keine Antwort.

Ansonsten?
Hast schon eine Ausbildung, bist schon Mitte 20.. hm, vielleicht, aber 
auch nur vielleicht hat da ja etwas damit zu tun? ;)

von Larsen (Gast)


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J. Ad. schrieb:
> Dir ist es unbenommen, dich an einer US-Uni einzuschreiben.
>
> Die nehmen da wirklich jeden und so und sind bei den Prüfungen großzügig
> und so...
>
> P.S. Nicht vergessen, die 50.000 Dollar für das Studienjahr mit
> einzupacken.

Ach weißt du was. Wenn ich die 50.000 Dollar hätte, wäre das sogar eine 
Option! Ich finde eine Hürde (ich bin auch für Auswahl- und 
Eignungsprüfungen) den Studenten fairer gegenüber, als sie ihre 
Lebenszeit verschwenden zu lassen und sie notfalls noch im letzten 
Semester zu exen. Bei uns an der FH haben nach einem Jahr bereits 80% 
das Handtuch geschmissen, auch weil von denen 70% durch die Prüfung 
gerasselt sind. Wo ist der Sinn?

von Larsen (Gast)


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Mladen G. schrieb:
> Ansonsten?
> Hast schon eine Ausbildung, bist schon Mitte 20.. hm, vielleicht, aber
> auch nur vielleicht hat da ja etwas damit zu tun? ;)

Ja vielleicht! Und wäre schön wenn man das auch so sagen dürfte, schon 
in der Ausschreibung, weil dann hätte ich ja mich ja erst gar nicht 
bewerben brauchen (wie oben auch geschrieben)- da und wahrscheinlich 
noch bei ein paar anderen Unternehmen. Da hilft dir ein kein 
zwinker-smyle.

von J. A. (gajk)


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Larsen schrieb:

> Heute kam von meinem Favorisierten Unternehmen eine Absage bzgl. einer
> Ausbildung. Leider ist mir überhaupt nicht klar, warum meine Bewerbung
> abgelehnt wurde (gelesen wurde meine Email bereits am 10.03).
> Zurückgeschrieben wurde mir:
>
> "wir danken Ihnen für Ihre Bewerbung und Ihr Interesse an einer
> Ausbildung in unserem Unternehmen. Zu unserem Bedauern müssen wir Ihnen
> mitteilen, dass wir Ihre Bewerbung nicht berücksichtigen können."

1. Das ist eine völlig normal Form der Absage, die außer dir vielleicht 
150 andere auch bekommen haben. Daher: Schwamm drüber! Lass dich nicht 
entmutigen. Wenn du nen Korb von ner Frau bekommst, gehst du ja auch 
nicht ins Kloster deswegen.


> Was soll ich daraus deuten? Ich habe natürlich gleich um ein Feedback
> gebeten, weil ich natürlich gerne eine Begründung hätte um mich zu
> verbessern (die Bewerbung hat mich einiges an Zeit gekostet, und die
> Antwort ist nicht mal Ansatzweise zufriedenstellend). Warum hat man
> darauf erst 2 Tage später geantwortet, wenn die Stelle angeblich nicht
> mehr zu besetzen ist?

Du kennst das doch: tonnenweise Dinge zu erledigen, sei es in Papierform 
oder elektronisch. Da bleibt auch mal was liegen. Außerdem sagen sie 
natürlich erst ab, wenn der "Wunschkandidat" dann auch unterschrieben 
hat, sonst steht der Personaler ja mit leeren Händen da.

> Frage über Fragen. Ich bin wieder sehr getroffen. Auch wenn ich weiter
> studieren werde, fühle ich mich wie ein Versager der nicht mal die
> Chance zu einem Vorstellungsgespräch bekommt...

> Ist das eine Standardantwort? Warum kommt man damit erst 2 Tage nach dem
> man meine Bewerbung gelesen hat? Wenn doch nicht mehr gesucht wird,
> hätte man mir ja gleich zurückschreiben können.

Es hört sich so an, als ob es deine erste und einzige Bewerbung war, die 
du bisher abgeschickt hast. Stell dich darauf ein, dass du noch locker 
10, 20 oder 30 Bewerbungen schreiben wirst und n-1 Absagen erhalten 
wirst.

Die Kunst ist, jetzt nicht die Fassung zu verlieren, wenngleich Absagen 
nach so viel Arbeit beim Studium und beim Formlieren des Anschreibens 
immer bitter sind.

Ungeschickt wäre es, wenn die Absagen aufgrund formaler Fehler zustande 
kommen, die Rechtschreibung unter aller Sau ist oder die Anrede nicht 
stimmt. Tipp: Lass nen Kumpel mit Deutsch-Ahnung drüberschauen was du so 
verschickst. Wer einen Text nicht selbst geschrieben hat, findet viel 
leichter mögliche Fehler.

Außerdem ist ein Sparringspartner hilfreich beim Formulieren der schönen 
Bewerbungssätze.

Also: Kopf hoch - auch wenn gerade der Heli landet!

von Mladen G. (mgira)


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Larsen schrieb:
> Ja vielleicht! Und wäre schön wenn man das auch so sagen dürfte, schon
> in der Ausschreibung, weil dann hätte ich ja mich ja erst gar nicht
> bewerben brauchen (wie oben auch geschrieben)- da und wahrscheinlich
> noch bei ein paar anderen Unternehmen. Da hilft dir ein kein
> zwinker-smyle.

Hast dich ja freiwillig beworben und da ist auch ok so.
Wenn man es nicht probiert findet man es nicht heraus..

Jetzt bist du ja schlauer, jammern hilft dir jetzt auch nicht mehr 
weiter.

Fuer jemanden der so darauf erpicht ist ins Gesicht gesagt zu bekommen 
warum er nicht genommen wurde bist du imho ganz schoen sensibel..

von Logger (Gast)


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Larsen schrieb:
> Ich weiß nicht von welchen Anforderungen die sprechen die noch näher
> kommen sollen. Das ist auch genau das was mich stört - jetzt nicht per
> se, sondern überhaupt. Ich sag mal mit was die Stelle dotiert war:
>
> - mind. Guter Realschulabschluss.
> - mind. 18 Jahre
>
> Wünschenswert:
>
> - Nachweisbare Programmierkenntnisse  (bspw. Schule oder Hobby)
> - Grundlegendes Verständnis für Betriebssysteme
> - Praktika in dem Bereich.
> - Führerschein.

> Was ich zu bieten hatte waren u.a Nachweisbare Programmierkenntnisse
> durch Studium und Praktikum. Ich habe einen Führerschein. Ich habe
> Verständnis für Betriebssysteme (Studium Note 1.5, Praktikum in der
> Administration). Bin 24 Jahre alt. Eine bereits abgeschlossene
> Berufsausbildung. Habe eine Fachhochschulreife mit einem guten
> Durchschnitt vor allem in Naturwissenschaftlichen Fächern.

Naja, ein Studium wird offensichtlich nicht verlangt. Die Wirtschaft
hat sich die dumme Angewohnheit zugelegt alle Menschen in Kasten
zu verteilen. Nach meiner Einschätzung bis du überqualifiziert, dass
ist schon alles. Passt vermutlich nicht in die betriebliche Struktur
vergleichbar Qualifizierter mit mäßigen Marktwert, denn deiner
wäre wohl deutlich höher und das wollen die wahrscheinlich nicht
bezahlen. Es haben schon Leute versucht eine Antwort ein zuklagen,
aber die Gerichte spielten da nicht mit.

> Ich habe formal gewiss alles erfüllt (das suggeriert mir zumindest die
> Antwort der Frau). Es wird also an etwas anderes gelegen haben. Was kann
> mir die Frau natürlich nicht sagen, denn hier kommen die Gesetze ins
> Spiel die ihr bereits erwähnt habt. Vll. bin ich zu dick (eigentlich
> nicht aber wer weiß), zu bleich, zu wenig Haare, Brille nicht erwünscht,
> zu alt, zu "überqualifiziert"...

Mein reden. Man könnte höchsten versuchen mal mit dem Vorgesetzten oder
sogar den Chef zu sprechen versuchen, aber die werden wohl genau so
blocken. Dreimal beim gleichen Unternehmen kann man es ja versuchen.
Danach dürfte die Erde verbrannt genug sein, dass man den Laden in
Zukunft meidet. Beim dritten Versuch wäre es auch nicht mehr schädlich
mal Tacheles zu reden und zu fragen ob den Firmen ihr Ruf nichts mehr
Wert wäre. Da könnte hier und da mal die Einsicht einkehren, dass
Fachkräfte nicht auf Bäumen wachsen und man Geld nicht essen kann.

> Warum kann der Gesetzgeber nicht einfach erlauben, dass die Unternehmen
> wirklich haargenau darlegen dürfen, wer da eigentlich gesucht wird. Ich
> mein es ist doch keine Schande, wenn das Unternehmen jemanden bspw.
> unter 20 sucht der noch keine Erstausbildung hinter sich hat und das
> auch genau so offenlegt. Das Unternehmen würde ja sowieso niemand
> anderen einstellen.

Das war ja keine fixe Idee mit dem AGG unserer Regierung, sondern
der EU-Kommissare, oder wer immer das bei denen tatsächlich entscheidet.

> Das ist wieder diese Gutmenschen Moral die mich in Deutschland so
> ankotzt. Jeder will es allen recht machen. Bloß nix sagen, man könnte ja
> jemanden auf den Schlips treten. Lieber die Zeit der Masse verbrennen
> damit sich der Einzelne nicht in seinen Freiheiten und Rechten beraubt
> fühlt.

Ich gebe dir da völlig Recht, nur das dem Wohlergehen der Wirtschaft
eine höhere Priorität eingeräumt wird als dem gemeinen Individuum.
Solange die Wirtschaft boomt wird sich da auch kaum was ändern.
Mit ein paar Dutzend Bewerbungen wirst du wahrscheinlich nicht
weit kommen. Da wirst du einen zielgerichtere Strategie, aus Anrufen
und Bewerbung, dir überlegen müssen, ansonsten verbrennst du nur Geld
für Sinnlos-Bewerbungen. Ist leider traurige Realität.

von progger (Gast)


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Larsen schrieb:
> Ist das eine Standardantwort? Warum kommt man damit erst 2 Tage nach dem
> man meine Bewerbung gelesen hat? Wenn doch nicht mehr gesucht wird,
> hätte man mir ja gleich zurückschreiben können.

deswegen ruft man davor kurz an, denn dann kann man sich manchmal die 
arbeit einer bewerbung gleich schon ersparen.
in 50% der fälle haben die leute gleich schon gesagt, dass sie gar nicht 
mehr suchen, und das inserat nur noch "versehentlich" geschalten ist 
oder ähnliches.
hat mir also einiges an arbeit erspart, diese 1-5min telefonate.

2 tage ist eh schnell. manchmal dauert >1monat bis die antworten.

soll man sich vorwürfe machen, wenn die bewerbung nicht klappt?
meist nicht, wenn man weiß wie eingestellt wird.
außer die bewerbung ist wirklich schlecht. dann bitte hier nachlesen: 
"Das überzeugende Bewerbungsgespräch für Hochschulabsolventen: Bachelor 
- Master - Diplom - Magister - Staatsexamen - Promotion",  Christian 
Püttjer, Uwe Schnierda

von Katze (Gast)


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Hallo Larson,

hast Du Dich denn auch in allen Regionen beworben? Welchen Beruf 
möchtest Du denn gerne ergreifen? Kannst Du nicht einfach nach dem 
Studium, wenn Du es abbrichst, einen Techniker machen oder die 
Meisterschule besuchen?

von Larsen (Gast)


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Vielen Dank für eure Antworten :) Tut gut sich das mal von der Seele zu 
schreiben.

Katze schrieb:
> Hallo Larson,
>
> hast Du Dich denn auch in allen Regionen beworben? Welchen Beruf
> möchtest Du denn gerne ergreifen? Kannst Du nicht einfach nach dem
> Studium, wenn Du es abbrichst, einen Techniker machen oder die
> Meisterschule besuchen?

Ich würde gerne eine Ausbildung zum Fachinformatiker/Systemintegration 
machen. Vorausgesetzt, ich versemmel die nächste Prüfungsperiode. 
Techniker oder Meisterschule sind leider für mich keine Option. Ich habe 
in meinem alten Ausbildungsberuf nie gearbeitet. Ich hab die Lehre mit 
ende 14 angefangen und die eigentlich nur gemacht, weil ich nicht wusste 
wo die Reise ungefähr hingehen soll. Damals habe ich "entscheiden kannst 
du später, aber dann hast du schon was in der Tasche" für ein sinnvolles 
Argument gehalten. Heute weiß ich, dass meine Eltern sich einfach Luft 
schaffen wollten :D ... Ja ich war halt jung.

von Possetitjel (Gast)


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Larsen schrieb:

> ich hatte vor einiger Zeit den Thread "Mit 24/25
> zu alt für eine Ausbildung?" eröffnet.

Ahhh. - In dem Thread wollte ich eigentlich so etwas
wie "Klar bist Du mit 25 Jahren zu alt! Das Leben ist
gelaufen! Kannst Dich nur noch um den richtigen
Liegeplatz unter der grünen Wiese kümmern!" schreiben.
Ich fürchte aber, mein Sarkasmus wird irgendwie nicht
richtig verstanden werden...

Nur um das klarzustellen: Ich habe meine Berufsausbildung
mit 44 Jahren abgeschlossen; ein Kollege in unserer Gruppe
war deutlich über 50.

Noch Fragen bis hierher? :-)

> Was soll ich daraus deuten?

Erstmal gar nix.

Mein Rat: Versuche zu verstehen, wie Personaler ticken. Um
es mit Lem zu sagen: "Man soll weder lieben noch hassen,
sondern verstehen." Das sind auch Menschen, die manches
richtig, anderes falsch machen, und sie sind - wie alle,
die im Arbeitsleben stehen - zahlreichen Einflüssen und
Zwängen ausgesetzt.

Das führt direkt zum nächsten Punkt: Du hast, wenn ich das
richtig verstanden habe, schon eine abgeschlossene Berufs-
ausbildung. Richtig? - Das junge Weib auf dem Arbeitsamt
sagte mir, dass Leute, die
- bereits einen Beruf haben und/oder
- ein gewisses Alter (25? Vergessen.) überschritten haben,
einen (weiteren) Berufsabschluss nicht auf dem Wege einer
klassischen Lehre, sondern nur über eine Umschulung machen
können. (Ich weiss aber nicht, ob das nur eine amtsinterne
Regelung ist, oder ob das allgemeingültig ist.)

Es könnte als schlicht juristische oder organisatorische
Gründe dafür geben, dass man Dich nicht wollte.

Ganz allgemein: Wenn Du etwas "unnormales" tust, dann
solltest Du genau wissen, was "normal" ist, damit Du auf
die Reaktionen vorbereitet bist. (Das gilt nicht nur im
Berufsleben :)
Informiere Dich also bei allen, die vom Thema Ahnung haben
könnten - IHK, Arbeitsamt, Freunde, Verwandte, Bekannte.

> Ich habe natürlich gleich um ein Feedback gebeten, weil
> ich natürlich gerne eine Begründung hätte um mich zu
> verbessern

Ungünstige Reihenfolge, meiner Meinung nach. Wenn mich eine
Stelle interessiert, ich aber nicht 101,5-prozentig passe,
rufe ich vorher an und spreche das an. Häufig hört man
schon heraus, wie die Stimmung so ist. (Mein Suchmuster
sind aber ausschließlich kleinere Betriebe.)

> Warum hat man darauf erst 2 Tage später geantwortet,

Hallo?! Machst Du Witze?

Mein Freund und Kollege hat mal nach 6 Jahren (!!) eine
Absage bekommen :)
Mein persönlicher Rekord liegt bei einem halben Jahr.

> Ich bin wieder sehr getroffen.

Sehr verständlich, aber nicht zielführend :-)

> Auch wenn ich weiter studieren werde, fühle ich mich
> wie ein Versager der nicht mal die Chance zu einem
> Vorstellungsgespräch bekommt...

Hallo?! - Bitte dringend eine Kalibrierung des Maßstabes
durchführen!

Ich weiss nicht, wie Andere das sehen, aber ich sag mal so:
Wenn Du auf jede 5. Bewerbung hin zum Vorstellungsgespräch
eingeladen wirst, hast Du eine sehr gute Ausbeute.

von Arne Maximilian R. (arnemaximilian_r)


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Larsen schrieb:
> Boah ohne Witz. Inzwischen hasse ich unsere Gesellschaft immer mehr. Ich
> kenne kein Land auf dieser Erde, bei dem so hart ausselektiert wird wir
> hier. Egal ob ich mir Japan, Kanada, Schweden, Amerika oder oder...
> angucke.

Tut mir leid, dass ich auch noch was dazu beisteuern muss, jedoch ist 
dein Beitrag sehr interessant!
Das Japan, welches du erwähnst möchte ich tatsächlich gerne 
kennenlernen. Ich habe mehrere Freunde aus dem Japan östlich von China 
und mache dort auch seit einem halben Jahr ein Praktikum. Dein Japan hat 
aber irgendwie nichts mit dem Japan zu tun, in dem ich gerade lebe...

In meinem Japan werden Kinder nach der Grundschule schon mit Tests 
selektiert. Zwar geht es dabei um Schulen mit dem gleichen Abschluss, 
dass Ergebnis ist aber ein völlig anderes...
So kommt es dazu, dass Kinder schon ab der Grundschule keine Freizeit 
und Freunde mehr haben, weil sie zum Teil 3 Stunden zur Schule fahren 
(also ein Weg, zurück dann noch einmal bis zu 3 Stunden).
Ist man einmal auf der falschen Laufbahn, so kann man nicht mehr 
wechseln (also es gibt Wege, die sind aber theoretischer Natur). Es gibt 
aber auch keine Ausbildung, wodurch man sich zumindest einen gewissen 
Stand erarbeiten kann, wenn man es nicht zum Studium schafft. Dann 
bildet man nämlich wirklich die Unterschicht!

In Deutschland wird man zwar nach der Grundschule selektiert, jedoch 
bekommt man immer wieder die Chance einen neuen Weg einzuschlagen.
Ich war damals "nur" in der Realschule, musste ein Jahr wiederholen und 
hatte wirklich kein guten Abschluss. Einen guten Ausbildungsplatz konnte 
ich aber ohne Probleme bekommen und die FH-Reife gab es mit ein wenig 
Zusatzaufwand dazu. Nun nach dem Bachelor kann ich in Deutschland auch 
an die Top Unis gehen, weil ich bei meinem Wegwechsel mir Mühe gegeben 
hab und erfolgreich war.
Nun kenne ich viele, die genau diesen Weg genommen haben (also in 
Deutschland). In Japan gibt es so etwas nicht. Es gibt keine richtige 
Ausbildung, kein Techniker, kein Master, kein Betriebswirt, etc.. In 
Japan musst du direkt von der Grundschule an gedrillt werden.

Larsen schrieb:
> Die Begründung der Qualität
> ist natürlich auch völliger Humbug, denn man kann nicht gerade behaupten
> das  Japan oder die USA schlechtere Informatiker hätte - IM GEGENTEIL.
Die Japaner sind nicht dumm, jedoch würde ich sie keines Wegs als besser 
bezeichnen. Ich verstehe bis heute nicht, warum ich in einer Abteilung 
für eine Produktserie bin, in der 100 Leute arbeiten (alle studiert an 
spitzen Unis). In Deutschland habe ich für Firmen gearbeitet, die für 
technisch ähnliche Produkte nur 15 Entwickler haben.
(Es gibt natürlich auch viele Abteilungen, die effizienter Arbeiten - 
gleichen Standard wie in Deutschland!)


Ich könnte jetzt noch von Geschichten berichten, wie die Arbeitswelt 
dann wirklich aussieht (z.B. das man erfährt, dass man VIELLEICHT in 
vier Monaten mit seiner Familie von Japan nach Deutschland zieht und 
zwar für 5 Jahre - nein sagen kann man da nur mit einer Kündigung - und 
dass man schonmal überlegen sollte, ob man sein Haus/Auto/Sonstwas 
verkauft) aber ich zweifle stark daran, dass es dir helfen wird. 
Deutsche sind und bleiben "Heulsusen".
Wenn der Deutsche die Chance auf eine Beförderung wittert, diese aber 
nicht bekommt, dann ist die Firma der letzte Scheiß. Wenn ein Japaner 
unverschuldet eine Gehaltskürzung bekommen würde, dann ist die Firma 
immer noch super und toll.


P.S.: Jetzt bitte kein falsches Bild von Japan bekommen. Es ist wirklich 
ein schönes Land. Japan wird aber besonders toll dadurch, dass die Leute 
einfach nicht nörgeln, sondern froh über das sind was sie haben oder 
weil sie es zumindest sagen.
Das ist aber auch in viele Ländern so. Deutsche sind einfach dafür 
bekannt, dass sie die unzufriedensten Menschen der Welt sind (oder wie 
mir hier Amerikaner und Japaner erklärten: Japaner und Amerikaner können 
nur mit Worten Scheiße als Gold verkaufen. Deutsche hingegen haben 
zumindest schonmal Silber verkaufen es sich selber aber als Scheiße).

von Daniel (Gast)


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Arne Maximilian R. schrieb:
> In meinem Japan werden Kinder nach der Grundschule schon mit Tests
> selektiert.

Es wird ja auch angenommen, dass dies der Grund ist, warum Japan so eine 
enorm hohe Selbstmordrate unter Jugendlichen hat.
Der Erfolgsdruck ist einfach immens hoch.


Im Vergleich würde ich auch die USA nicht unbedingt als Eldorado der 
Lehre und der Arbeitswelt herziehen.
Es mag zwar für die Qualität der Ausbildung förderlich sein, dass es an 
den Unis hohe Studiengebühren gibt, aber für die Fairness ist es der 
Tod.

Denn dies führt unweigerlich zu einer Geld-Elite.

Es gibt hauptsächlich 3 Möglichkeiten wie du in den USA studieren 
kannst:

- du hast reiche Eltern
- du verpflichtest dich beim Militär oder den Geheimdiensten
- du verschuldest dich für die nächsten 20 Jahre

Und auf viele Unis kommst du erst garnicht, wenn du nicht die richtigen 
Eltern hast.
Wo ist da also die schöne neue Welt?

Unser Schulsystem und unsere Unis sind weit davon entfernt perfekt zu 
sein. Aber im internationalen Vergleich stehen wir sehr gut da.

Und was die Arbeitswelt betrifft, wurde hier ja schon die Hire-And-Fire 
Mentalität in den USA erwähnt. Einen Arbeitnehmerschutz oder gar Hartz4 
gibt es da nicht.

von Larsen (Gast)


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Next.

"Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass wir Sie aufgrund der 
zahlreichen Bewerbungen nicht in die engere Wahl nehmen konnten. Es ist 
uns leider nicht möglich mit allen interessanten Kandidaten ein 
persönliches Gespräch zu führen, um neben den Informationen aus den 
Bewerbungsunterlagen einen persönlichen Eindruck zu gewinnen.

Nach eingehender Prüfung der Unterlagen haben wir uns für einen anderen 
Kandidaten entschieden, der dem spezifischen Anforderungsprofil für die 
zu besetzende Position noch mehr entsprochen hat.

Wir bedauern sehr, Ihnen keine positivere Nachricht geben zu können"

<3

von Cyblord -. (cyblord)


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Daniel schrieb:

>
> Es gibt hauptsächlich 3 Möglichkeiten wie du in den USA studieren
> kannst:
>
> - du hast reiche Eltern
> - du verpflichtest dich beim Militär oder den Geheimdiensten
> - du verschuldest dich für die nächsten 20 Jahre

Stipendien vergessen. Damit finanzieren wohl die meisten ihr Studium.

von Stefan (Gast)


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@Larsen:
Warum wirst du wohl eine Absage erhalten haben? Du erhälst eine 
Bewerbung von einem, der mitten im Studium steht. Warum bewirbt der sich 
wohl? Weil er kein Bock mehr hat auf das Studium. Eine Bewerbung, die 
sich auf ein Motivationstief bezüglich einer "besseren" 
Handlungsalternative gründet, möchte ich auch nicht. Der Bewerber wird 
schnell feststellen, dass eine Ausbildung als Fachinformatiker für den 
Dingens ist und jeder, der auch nur mal ansatzweise Abi+Studium (und sei 
es Fachabi + FH) gekostet hat, total unterfordert und frustriert sein 
wird. Mach also dein Studium fertig und vergiss den Quark bez. 
Ausbildung. "Ausbildung" ist Käse.
BTW.: Wenn Du die Zeit bis zum Ende deines Studiums als "verlorene 
Lebenszeit" o.ä. empfindest, dann stimmt ja vielleicht was mit deiner 
sonstigen Einstellung oder mit "Work-Life-Balance" usw. nicht, d.h. du 
solltest vielleicht einfach mal mehr Spass haben.
S.

von Larsen (Gast)


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Harte Worte @Stefan, aber wahrscheinlich hast du sogar recht. Ich mir 
vorgenommen, es mit dem Studium weiter zu versuchen - allerdings brauch 
ich vll. wirklich mehr Ausgleiche.

von Antimedial (Gast)


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"Überqualifiziert" (bzw. fehlqualifiziert) kann durchaus sein. Bei mir 
in der Gegend gibt es einen Standort eines Großkonzerns (>100000 
Mitarbeiter weltweit), denen laufen die Auszubildenden in Scharen weg, 
weil sie zu "gute" Leute einstellen. Denen sind die typischen 
Facharbeiterjobs zu langweilig, deswegen gehen die meisten danach 
studieren.

Bei dir könnte es das gleiche Problem sein. Man möchte keinen 
gelangweilten Azubi haben, der hinterher gar keinen Facharbeiterjob 
machen will, sondern lieber als Ingenieur/Informatiker arbeiten würde 
(davon würde ich als Personaler ausgehen, wenn du deine 
Programmierkenntnisse im Lebenslauf hervor hebst). Doch für die 
Ingenieurjobs stellt man lieber Leute ein, die das Studium auch 
geschafft haben. Als Studienabbrecher stehst du dann zwischen den 
Stühlen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Antimedial schrieb:

> Als Studienabbrecher stehst du dann zwischen den
> Stühlen.

Ein Abbrecher hat noch nicht mal eine Berufsausbildung, geschweige denn 
einen Meister oder Techniker. Er ist also im Prinzip gar nichts, außer 
ungelernter Hilfsarbeiter.

Also: Das Ding mit dem Studium wenigstens durchziehen. Damit man 
überhaupt etwas gescheites hat.

In einer Firma, wo ich früher mal war, wurde ein Abbrecher mit 26 als 
Produktionsmitarbeiter eingestellt. Aber als Ungelernter. Selber Status 
also, als wenn er ein schlechter Hauptschüler gewesen wäre, und danach 
rein gar nichts machte.

von Logger (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Aber als Ungelernter. Selber Status
> also, als wenn er ein schlechter Hauptschüler gewesen wäre, und danach
> rein gar nichts machte.

Muss man aber nicht mit sich machen lassen. Der böse Trick ist dabei
nämlich, dass man schnell anspruchsvollere Arbeiten aufgedrückt bekommt,
aber noch den schlechteren Lohn bekommt. Bei so ungünstigen Bedingungen
sollte man eine vertragsgebundene Tätigkeitsbeschreibung aushandeln.
Wenn die Firma dann mehr will, muss sie eben nachverhandeln und mehr
bezahlen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Logger schrieb:

> Der böse Trick ist dabei
> nämlich, dass man schnell anspruchsvollere Arbeiten aufgedrückt bekommt,
> aber noch den schlechteren Lohn bekommt.

Ja das stimmt. Mit den gelernten Elektronikern wollten sie auch mal 
Ingenieure ersetzen. Das bekam ich aber nicht mehr mit.

Ich sah nur noch einen, dem der Chef sagte, ob er für so Aufgaben denn 
intellektuell zu doof wäre. Er stand da wie ein Elefant, der bei halb 
abgelassenem Wasser vom 10m-Turm springen sollte. Der Rest, ohne Worte.

von Эраст Петрович Фандорин (Gast)


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>Mit den gelernten Elektronikern wollten sie auch mal Ingenieure ersetzen.

Du bist Ingenieur? Gut, dann erkläre ich es Dir so lange, bis Du es 
verstanden hast.

von Wilhelm F. (Gast)


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Эраст Петрович Фандорин schrieb:

> Gut, dann erkläre ich es Dir so lange, bis Du es
> verstanden hast.

Also dem jenigen würde ich auch mal ordentlich den Marsch blasen!

von Andreas D. (rackandboneman)


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> damals habe ich "entscheiden kannst
> du später, aber dann hast du schon was in der Tasche" für ein sinnvolles
> Argument gehalten. Heute weiß ich, dass meine Eltern sich einfach Luft
> schaffen wollten :D ... Ja ich war halt jung.

Das gibt es genau so in andersherum... wenn einem der Instinkt rät erst 
eine Ausbildung zu machen und erste Berufserfahrung zu machen sollte man 
darauf hören.

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