Ich habe gerade die RTC RV-2123-C2 eindesigned, kann da irgendwer aus dem Nähkästchen plaudern, irgendwelche Fallstricke? Also CE ist seltsamerweise High-aktiv, daher der Pulldown. Den Clockout und den Int brauche ich garnicht, ich möchte nur die Zeit und das Datum speichern und wieder abrufen. Alarm ist mir auch egal. C26 als Puffer-Kondensator ist jetzt aktuell mit 0,33F vorgesehen, das könnte so 30...60 Tage reichen wenn man von 200nA ausgeht und 3V am Kondensator beim Ausschalten. Zur Software habe ich mir überlegt beim Start des Controllers das OS-Flag zu lesen. Ist das OS-Flag gesetzt sind die Daten ungültig, also war es Power-Up oder der Kondensator unter 1,1V. In dem Fall erstmal ein bisschen warten, versuchen das Flag zu löschen, weiter warten wenn das nicht klappt, Datum und Uhrzeit Default-Werte schreiben. Ist das OS-Flag nicht gesetzt werden Datum und Uhrzeit gelesen und die Default-Werte damit überschrieben. Das die Uhr angehalten wird beim SPI-Zugriff erscheint mir noch etwas seltsam zu sein, der Zugriff sollte also selten und schnell erfolgen damit die Zeit nicht zu sehr wegschmiert.
Rudolph schrieb: > Also CE ist seltsamerweise High-aktiv, daher der Pulldown. Dürfte Absicht sein. Bei Stromausfall zieht ja Dein MC alles auf low, wär dann blöd, wenn die RTC sich angesprochen fühlte. Rudolph schrieb: > Das die Uhr angehalten wird beim SPI-Zugriff erscheint mir noch etwas > seltsam zu sein Steht das wirklich so im Datenblatt? Üblich ist, daß alle Zeitregister beim Beginn des Zugriffs gelatcht werden. Der interne Zähler läuft natürlich weiter.
Peter Dannegger schrieb: > Bei Stromausfall zieht ja Dein MC alles auf low, wär dann blöd, wenn die > RTC sich angesprochen fühlte. Ah, ja, klingt plausibel. Was mein µC macht wenn er tot ist interessiert mich ja eher selten. :-) >> Das die Uhr angehalten wird beim SPI-Zugriff erscheint mir noch etwas >> seltsam zu sein > > Steht das wirklich so im Datenblatt? > > Üblich ist, daß alle Zeitregister beim Beginn des Zugriffs gelatcht > werden. Der interne Zähler läuft natürlich weiter. In der Application-Note steht unter 4.2 Interface Watchdog Timer: During read/write operations, the time counting circuits are frozen. Und im angehängten Bild steht auch "Time counters frozen". Also das nur die entsprechenden Register eingefroren werden damit man keinen Schrott liest würde ja schon Sinn machen. Aber hier steht ja direkt, dass der Schaltkreis angehalten wird.
Das ist ne Mimose, Datenblatt ist der Horror. Ds3231 ist auch sehr genau, 2ppm. Die läuft quasi aus der Box...
Maxim schrieb: > Ds3231 ist auch sehr genau, 2ppm. - das Ding braucht 840nA statt 160nA - das Ding läuft nur bis 2,3 V runter statt 1,1V -> der Ladungsspeicher muss ein vielfaches grösser sein für die gleiche Haltezeit - das Ding hat I2C was ich nicht gebrauchen kann - das Ding ist riesig im Vergleich - ich brauche nur nen Zeitstempel für einen Datenlogger - der RV2123-C2 ist auf der Platine die ich bestellt habe
Rudolph schrieb: > - das Ding braucht 840nA statt 160nA Du kannst Deine ganzen Nanoamperes in der Pfeife rauchen solange Du über Deine Schottky-Diode Microamperes an Reverse-Current abfließen lässt. -> Nimm auf jeden Fall ne andere Diode.
Maxim schrieb: > Na dann zeig mir mal deinen code für das Ding:;-) Den Code fange ich an wenn ich die Platine habe und vor der Uhr ist das Display noch interessanter. :-) Das Datenblatt, bzw. das Application-Manual von dem RV2123C2 fand ich vom bisherigen Überfliegen jetzt nicht so schlimm. Gerd E. schrieb: > Du kannst Deine ganzen Nanoamperes in der Pfeife rauchen solange Du über > Deine Schottky-Diode Microamperes an Reverse-Current abfließen lässt. > > -> Nimm auf jeden Fall ne andere Diode. Hmm, die empfehlen Schottky Dioden dafür und ich hatte die noch von einem Step-Up Regler rumliegen, die haben halt eine kleine Durchlass-Spannung. Und im Datenblatt gibt es gar keine Angaben zum Reverse-Current unter 5V. Ja, was jetzt nicht heisst, dass da nichts mehr passiert. :-) Muss ich mal beobachten, ja. Wobei noch die Frage wäre, welches Potential man an der Anode annehmen soll wenn Aussen die Versorgung abgeschaltet ist. Null Ohm gegen GND wäre zwar Worst-Case ist aber auch überhaupt nicht realistisch.
Maxim schrieb: > Na dann zeig mir mal deinen code für das Ding:;-) Also nachdem ich erfolgreich aus meinem DOGXL160 ein 20x13 Text-Display gemacht habe, habe ich der Platine mal den RV-2123-C2 verpasst. Nach dem Init macht mein Controller das hier:
1 | PORTB |= (1<<PB0); // Uhr auswählen |
2 | SPDR = 0x92; // Lese-Kommando, lesen von Adresse 0x02 |
3 | while(!(SPSR & (1<<SPIF))); |
4 | // Sekunden
|
5 | SPDR = 0x00; // nix schicken, wir wollen lesen |
6 | while(!(SPSR & (1<<SPIF))); |
7 | PORTB &= ~(1<<PB0); // Uhr abwählen |
8 | disp8 = SPDR; |
9 | if(disp8 & 0x80) // OS-Flag gesetzt? |
10 | {
|
11 | PORTB |= (1<<PB0); // Uhr auswählen |
12 | SPDR = 0x12; // Schreib-Kommando, Adresse 0x02 |
13 | while(!(SPSR & (1<<SPIF))); |
14 | SPDR = 0x00; // Sekunden und OS-Flag löschen |
15 | while(!(SPSR & (1<<SPIF))); |
16 | SPDR = 0x26; // Minuten löschen |
17 | while(!(SPSR & (1<<SPIF))); |
18 | SPDR = 0x14; // Stunden |
19 | while(!(SPSR & (1<<SPIF))); |
20 | SPDR = 0x28; // Tage löschen |
21 | while(!(SPSR & (1<<SPIF))); |
22 | SPDR = 0x00; // Wochentage löschen |
23 | while(!(SPSR & (1<<SPIF))); |
24 | SPDR = 0x03; // Monate |
25 | while(!(SPSR & (1<<SPIF))); |
26 | SPDR = 0x14; // Jahre |
27 | while(!(SPSR & (1<<SPIF))); |
28 | SPDR = 0x00; |
29 | while(!(SPSR & (1<<SPIF))); |
30 | PORTB &= ~(1<<PB0); // Uhr abwählen |
31 | }
|
Und im Moment, Test-Code eben, macht der Controller dann einmal die Sekunde das hier:
1 | //RV-2123
|
2 | PORTB |= (1<<PB0); // Uhr auswählen |
3 | SPDR = 0x92; // Lese-Kommando, lesen von Adresse 0x02 |
4 | while(!(SPSR & (1<<SPIF))); |
5 | |
6 | // Sekunden
|
7 | SPDR = 0x00; // nix schicken, wir wollen lesen |
8 | while(!(SPSR & (1<<SPIF))); |
9 | disp8 = SPDR; |
10 | display_data[10][17] = (disp8 & 0x0f) + 0x30; |
11 | display_data[10][16] = (disp8 >> 4) + 0x30; |
12 | |
13 | // Minuten
|
14 | SPDR = 0x00; // nix schicken, wir wollen lesen |
15 | while(!(SPSR & (1<<SPIF))); |
16 | disp8 = SPDR; |
17 | disp8 &= 0x7f; |
18 | display_data[10][14] = (disp8 & 0x0f) + 0x30; |
19 | display_data[10][13] = (disp8 >> 4) + 0x30; |
20 | |
21 | // Stunden
|
22 | SPDR = 0x00; // nix schicken, wir wollen lesen |
23 | while(!(SPSR & (1<<SPIF))); |
24 | disp8 = SPDR; |
25 | disp8 &= 0x3f; |
26 | display_data[10][11] = (disp8 & 0x0f) + 0x30; |
27 | display_data[10][10] = (disp8 >> 4) + 0x30; |
28 | |
29 | // Tage
|
30 | SPDR = 0x00; // nix schicken, wir wollen lesen |
31 | while(!(SPSR & (1<<SPIF))); |
32 | disp8 = SPDR; |
33 | disp8 &= 0x3f; |
34 | display_data[10][2] = (disp8 & 0x0f) + 0x30; |
35 | display_data[10][1] = (disp8 >> 4) + 0x30; |
36 | |
37 | // Wochentage
|
38 | SPDR = 0x00; // nix schicken, wir wollen lesen |
39 | while(!(SPSR & (1<<SPIF))); |
40 | |
41 | // Monate
|
42 | SPDR = 0x00; // nix schicken, wir wollen lesen |
43 | while(!(SPSR & (1<<SPIF))); |
44 | disp8 = SPDR; |
45 | disp8 &= 0x1f; |
46 | display_data[10][5] = (disp8 & 0x0f) + 0x30; |
47 | display_data[10][4] = (disp8 >> 4) + 0x30; |
48 | |
49 | // Jahre
|
50 | SPDR = 0x00; // nix schicken, wir wollen lesen |
51 | while(!(SPSR & (1<<SPIF))); |
52 | disp8 = SPDR; |
53 | display_data[10][8] = (disp8 & 0x0f) + 0x30; |
54 | display_data[10][7] = (disp8 >> 4) + 0x30; |
55 | |
56 | PORTB &= ~(1<<PB0); // Uhr abwählen |
Praktischerweise braucht die RV-2123-C2 den SPI genauso wie das DOGXL160. Ich lasse den SPI mit 2,5MHz laufen, ein Transfer sind also so 3,2µs. Mal schauen, was das Ding dann am Montag anzeigt. :-)
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Bearbeitet durch User
Ach ja, zwei Merkwürdigkeiten sind mir aufgefallen. Das eine ist das ich beim Schreiben einen zusätzlichen Transfer brauche, also wenn ich das letzte "SPDR = 0x00; ..." weglasse, dann wird in dem Beispiel oben das Jahr nicht geschrieben. Das andere ist, unbenutzte Bits werden nicht unbedingt als Null gelesen, bei den Minuten war Bit 7 gesetzt, jetzt lösche ich einfach alle Bits die nicht gebraucht werden. Hilfreich war auch die Erkenntnis, dass die RV-2123-C2 scheinbar verwand mit der PCF2123 ist, das Datenblatt NXP war um einiges ausführlicher als das App-Manual von Micro Crystal.
Rudolph schrieb: > das Datenblatt NXP war um einiges ausführlicher als > das App-Manual von Micro Crystal. Na endlich mal ein vernünftiges Datenblatt. "After this read/write access is completed, the time circuit is released again and any pending request to increment the time counters that occurred during the read/write access is serviced. A maximum of 1 request can be stored; therefore, all accesses must be completed within 1 second" Das klingt doch schon deutlich freundlicher. Der Überlauf des Vorteilers wird sich also gemerkt. Damit führt jeder Zugriff <1s zu keinem Gangfehler.
Meine Vermutung ist ja, das MicroCrystel von NXP die PCF2123 als bare-die kauft und mit neuer Verpackung und abgestimmten Quarz den RV-2123-C2 draus macht. Was jetzt wirklich nicht schlimm wäre, nur sowas könnte man auch gleich ins Datenblatt schreiben. Oder im weniger optimalen Fall ist das Teil nur Funktions-kompatibel und solche Aussagen wie zu den Registern beim Zugriff bleiben weiterhin schwammig.
Ich habe die Schweizer mal nach Sampler code gefragt, haben wir nicht, so die Aussage. Die bekommen die selbst nicht zum Fliegen;-)
Naja, NXP hat auch keinen Beispiel-Code, das wäre auch etwas speziell. Mit dem Stichwort PCF2123 habe ich dann zum Beispiel Linux Quellcodes gefunden. Das war nur für den AVR nicht zu gebrauchen, da stehen 32 Bit SPI Transfers drin. Ich hätte da auch nichtmal nach gesucht, wenn ich nicht bei meinm ersten Versuch das Teil nur zu lesen einen Copy-Paste Fehler gemacht hätte. Ist auch ganz einfach, nach dem Chip-Select kommt ein Kommando. %1001xxxx Lesen von Adresse xxxx %0001xxxx Schreiben an Adresse xxxx Bei folgenden Transfers wird diese Start-Adresse automatisch hochgezählt. Sowohl bei Micro Crystal als auch bei NXP im Datenblatt findet sich im Grunde genommen nur das Soft-Reset Kommando dazu als Beispiel-Datenstrom. Verstanden hatte ich das gleich auch mit dem Micro Crystal App-Manual, nur nicht korrekt umgesetzt. :-) Ist doch super entspannt, vor allem im Vergleich zu dem schnarch langsamen Multi-Byte Status-Bit Gefriemel vom I2C auf der tollen TWI-Unit im AVR. Das "Das ist ne Mimose, Datenblatt ist der Horror." von "Maxim" kann ich bestenfalls als Guerilla-Marketing verstehen.
Schön, dass Du es zum Laufen gebracht hast. Ich benutze die RTCs von Micro Crystal auch gerne, speziell die 3049 mit Temperaturkompensation. Die max3234 scheint von den specs zwar etwas besser zu sein, aber deren unglaublich wuchtiges package ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Den externen pulldown am CE kannst Du Dir übrigens sparen, den hat die 2123 intern (siehe AppMan p.26) Gruß, Daniel
Der Pulldown hat aber 240...550kOhm (Seite 30), das ist mir etwas zu üppig.
Rudolph schrieb: > Gerd E. schrieb: >> Du kannst Deine ganzen Nanoamperes in der Pfeife rauchen solange Du über >> Deine Schottky-Diode Microamperes an Reverse-Current abfließen lässt. >> >> -> Nimm auf jeden Fall ne andere Diode. > > Hmm, die empfehlen Schottky Dioden dafür und ich hatte die noch von > einem Step-Up Regler rumliegen, die haben halt eine kleine > Durchlass-Spannung. > Und im Datenblatt gibt es gar keine Angaben zum Reverse-Current unter > 5V. > Ja, was jetzt nicht heisst, dass da nichts mehr passiert. :-) > Muss ich mal beobachten, ja. Zur Diode: Im Datenblatt Figure 3 und 4 kannst du bei 5V und 25 Grad Celcius ein reverse current von 10*10^-6 bis max. 30*10^-6 ablesen, d.h. 10uA bis 30uA. Das ist 70 bis 200 mal so viel wie die RTC selbst verbraucht. (der Unterschied zu 3V3 ist da nicht gravierend.) Verglichen mit der BAS40 mit 20nA bei 5V siehst du was machbar ist. Bei der Schaltung ist R27 überflüssig, da an CE ein Interner Pull-Down sitzt. Was ist dir an dem Internen zu üppig? Was siehst du da für Probleme? Ebenso kann R26 vermutlich weg gelassen werden, da die selbe Funktion auch per Software gesetzt werden kann..
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Bearbeitet durch User
Frank M. schrieb: > Im Datenblatt Figure 3 und 4 kannst du bei 5V und 25 Grad Celcius ein > reverse current von 10*10^-6 bis max. 30*10^-6 ablesen, d.h. 10uA bis > 30uA. > Das ist 70 bis 200 mal so viel wie die RTC selbst verbraucht. (der > Unterschied zu 3V3 ist da nicht gravierend.) > > Verglichen mit der BAS40 mit 20nA bei 5V siehst du was machbar ist. Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich das noch im Blick habe, ich werde da wahrscheinlich eine BAT54 einbauen. Der Datenerhalt war jetzt noch nicht so wichtig wie überhaupt da Daten rein und raus zu bekommen. :-) > Bei der Schaltung ist R27 überflüssig, da an CE ein Interner Pull-Down > sitzt. Was ist dir an dem Internen zu üppig? Was siehst du da für > Probleme? Die gleichen wie mit den AVR-Reset Pins, in verseuchter Umgebung kann es zu Fehl-Auslösungen kommen. Nur hat der Mega644P am Reset so 30...60 kOhm, das halte ich für meine Anwendung für total unkritisch. Dennoch packe ich da auch vorsichtshalber nen 10k dran, tut doch nicht weh. Einen Widerstand für <0,1 ct kann man wegdiskutieren wenn man 100k Geräte die Woche produziert aber doch nicht bei einem ersten Test-Design. Und in Serie würde ich sowas auch immer vorhalten, bestenfalls nicht bestücken. > Ebenso kann R26 vermutlich weg gelassen werden, da die selbe Funktion > auch per Software gesetzt werden kann.. Nein, man kann zwar per Software den Ausgang abschalten, damit wäre der Eingang aber immer noch offen und man lässt unbenutze Eingänge nicht einfach so offen rumhängen.
Ups, mit der MBRM130L hat es nichtmal übers Wochenende gereicht, ein echt starker Grund da gleich eine neue Diode reinzufummeln. :-)
Rudolph schrieb: > Das war nur für den AVR nicht zu gebrauchen, da stehen 32 Bit SPI > Transfers drin. 32Bit = 4 * 8Bit, ist das so schwer?
Peter Dannegger schrieb: > 32Bit = 4 * 8Bit, ist das so schwer? Nein, natürlich nicht, habs doch auch zum Laufen bekommen, war nur etwas faul forumuliert. :-) -- Das war nur für den AVR nicht direkt zu gebrauchen, da stehen zum Beispiel 32 Bit SPI Transfers drin mit Funktions-Aufrufen ohne die Funktionen dazu. -- Besser? :-)
So gewissermassen zum Abschluss nochmal der aktualisierte Schaltplan-Schnipsel. Als Diode habe ich mich jetzt für eine BAS20 entschieden, die sah von allen kleinen Dioden die ich so hier habe am besten aus. Die Eingangs geschätzen 30...60 Tage nur anhand der Kondensator-Kapazität, der Spannungs-Werte und einem angenommenen Strom halte ich inzwischen auch für unrealistisch. Der Strom ist wahrscheinlich höher, selbst wenn das IC wirklich nur 160nA aufnimmt. Und der Kondensator müsste nicht nur die angegebene Kapazität haben, er müsste beim Abschalten auch wirklich voll geladen sein. Ich bin nur nicht sicher, wie ich das bewerten soll, eine Messung verfälscht bei solchen Strömchen ja schnell das Ergebnis. Die Laufzeit liesse sich jetzt durch einen Kondensator mit höherer Kapazität verlängern der zudem noch auf eine höhere Spannung aufgeladen wird. Für 5V an der Uhr (mit 5,5V Regler vor der Diode) würde ich aber am SPI Pegelwandler benötigen, da ja der Controller auf 3,3V läuft. Naja, erstmal zur Seite schieben, als Problem identifiziert. :-) Wenn die Uhr morgen noch läuft reicht mir das erstmal. :-)
Schmeiss die BAS20 wieder raus und nimm die BAS40 oder irgendeine andere, noch bessere, Schottky Diode mit geringem Reverse Current und geringer Forward Voltage. Die BAS20 hat zwar einen geringeren Ir als deine bisherige, jedoch, da sie keine Schottky-Diode mehr ist, eine sehr hohe Vf: http://diodes.com/datasheets/ds12004.pdf Also gewonnen hast du nun nicht wirklich was, da nun die maximale Spannung nur noch 2.6V ist. Du somit nur noch mit 1.5V Spannungsdifferenz arbeiten kannst, anstatt mit 1.9V im Fall der BAS40 :-) Das sind 3 Tage bei 500nA. Zum Messen würde ich die Caps sich voll aufladen lassen (ein zwei Stunden), dann die Schaltung vom Netzteil abklemmen und für einen oder zwei Tage so stehen lassen. Danach hat sich die Spannung meist stabilisiert und die Selbstentladung der Caps bleibt konstant. Dann anfangen jeden Tag die Spannung am Caps kurz messen um daraus den mittleren Stromverbrauch pro Tag zu berechnen. Nach ein paar Tagen hast du dann schöne und aussagekräftige Messwerte. Natürlich erst, nachdem du eine gescheite Diode eingebaut hast. Die Spannungsmessung für 2 Sekunden ruiniert dir da nichts. Dann würde ich das selbe Spiel nochmals machen, nur ohne R27. Und dann nochmal ohne R26 um den Einfluss der beiden Widerstände bestimmen zu können. Und wie immer wäre es für andere sicherlich auch interessant wenn du deine Ergebnisse hier weiter posten würdest.
Da die Vf vom Strom abhängig ist komme ich mit der BAS20 auch auf 3,0xV. Nach ein paar Stunden bin ich jetzt auf 2,8V runter ohne das der Kondensator vorher wirklich voll war. So richtig schlecht ist das also gerade nicht.
Schlapp 21 Stunden später sind es 2,67V, also mehrere Tage sind mit der BAS20 und dem 0,33F Doppelschichtkondensator schon drin. Vor allem wenn man dem Kondensator mehr als ein paar Minuten zum Aufladen gewährt. :-)
Ich hielt früher auch die Supercaps für ne tolle Idee. Aber wenn man sich mal anschaut was ne CR2032-Batterie und nen gescheiter Halter dafür kosten und wie lange die dafür bei diesen Strömen halten, dann sieht der Supercap zumindest für mich alt aus.
10:15 2,57V Die 0,33F hatte ich noch rumliegen aus einem anderen Projekt. Die haben 13mm Durchmesser. Also äquivalent wäre eine CR1220, die ist mit so 35mAh Stunden angegeben. Das wären dann so ca. 100 Tage - einfach nur mit der angegebenen Kapazität gerechnet ohne auf die Entlade-Characteristik zu schauen. Der Halter 1 Euro, die Zelle 0,5 Euro bei Reichelt. Die Kondis kamen von Farnel zu etwa 4 Euro das Stück, was vergleichbares gibt es bei Reichelt leider nicht. Also nach zwei bis vier Jahren, je nachdem wie lange das Gerät einfach nur im Regal liegt, gewinnen die Kondensatoren. Oh ja, und ganz fürchterlich, man braucht mit einer Batterie ja ZWEI Dioden. :-)
Rudolph schrieb: > Oh ja, und ganz fürchterlich, man braucht mit einer Batterie ja ZWEI > Dioden. :-) Sollte man nicht vielleicht einfach eine RTC verwenden, die einen separaten Eingang für Backup-Spannungsversorgung besitzt und automatisch zwischen den Spannungsquellen umschaltet?
Ich denke der Vorteil an den Caps ist: + Die Entsorgung ist unproblematischer, denn die Lithium-Knopfzelle müsste zur Entsorgung entfernt und seperat entsorgt werden. + Man fördert den Umsatz an Caps, somit das Interesse der Firmen in diese Technolgie weiter zu investieren, somit beschleunigt man die Weiterentwicklung dieser meiner Meinung besseren Technologie gegenüber Batterien. + Man weiß, dass die Schaltung auch nach 5 Jahren noch wie am ersten Tag funktioniert. Eine Batterie ist dann leer, muss erst mal als leer erkannt werden, ausgewechselt werden, ... Die Nachteile: - Die Kapazität ist geringer verglichen mit Batterien. Wenn das Gerät aber einmal alle paar Monate benutzt wird, kann es einem egal sein.
Daniel P. schrieb: > Sollte man nicht vielleicht einfach eine RTC verwenden, die einen > separaten Eingang für Backup-Spannungsversorgung besitzt und automatisch > zwischen den Spannungsquellen umschaltet? Kennst Du eine mit SPI-Schnittstelle die ebenso klein ist und genauso leicht lieferbar ist? Ich war ja schon überrascht, dass es sowas inzwischen überhaupt mit SPI gibt, ich hatte schon befürchtet I2C benutzen zu müssen. Die BAS20 die ich jetzt benutze ist im SOT23, es gibt genug Doppel-Dioden mit gemeinsamer Kathode in dem Gehäuse, man braucht also nichtmal ein zusätzliches Bauteil für die zweite Diode, daher der ":-)".
Rudolph schrieb: > Kennst Du eine mit SPI-Schnittstelle die ebenso klein ist und genauso > leicht lieferbar ist? > Ich war ja schon überrascht, dass es sowas inzwischen überhaupt mit SPI > gibt, ich hatte schon befürchtet I2C benutzen zu müssen. Na sicher, die RV-3049. Gibts sogar bei Reichelt: http://www.reichelt.de/RV-3049-C2/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=101071&artnr=RV+3049-C2&SEARCH=3049 Die benötigt jedoch mit aktivierter Temperaturkompensation (die allerdings abschaltbar ist) etwas mehr Strom.
Ah okay, mich hat gleich der vielfach höhere Strom abgeschreckt und für den Datenlogger ist mir die Genauigkeit nicht so wichtig. Laut App-Manual Seite 7 muss man an den RV-3049-C2 einen Quarz anschliessen - scheinbar ziemlich mies zusammen kopiert, sowas schreckt auch schnell ab, dabei noch grundlos.
Rudolph schrieb: > Laut App-Manual Seite 7 muss man an den RV-3049-C2 einen Quarz > anschliessen - scheinbar ziemlich mies zusammen kopiert, sowas schreckt > auch schnell ab, dabei noch grundlos. Tja, wer sich immer auf die bei Reichelt verlinkten Datenblätter verlässt ist verloren...
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