Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schrittmotor Vollschritt belegung


von Tobias N. (silberkristall)


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Hallo,

ich habe 2 Schrittmotoren aber ich blicke durch die Ansteuerung mal voll 
nicht durch. Kann mir jemand mal die Belegung nennen? Ich habe mir viel 
zur Ansteuerung durchgelesen aber ich begreife das Datenblatt des Motors 
schon nicht.

Hier mal das Datenblatt: 
http://docs-europe.electrocomponents.com/webdocs/0739/0900766b807394bd.pdf

Auf dem beiliegenden Zettel bei dem Motor sind noch folgende angaben:

1 = Red
1" = Red / White

2" = Yellow / White
2 = Yellow

3 = Black
3" = Black/White

4" = Orange/White
4 = Orange

Ich verstehe die ansteuerung mal garnicht. Also ich muss ihm 5V geben, 
ich denke mal an Red und Black, und dann?

Klar mit H-Brücke usw aber was wird da wie geschaltet?

Es handelt sich um den unipolor mit 8 Adern.

Danke euch.

: Bearbeitet durch User
von Flohzirkus (Gast)


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Ein Schrittmotor ist kein Gleichstrommotor. Du musst die richtigen 
Aderpaare in der richtigen Reihenfolge mit der richtigen Polarität 
schlaten. Eine guten Artikel dazu findet du unter
http://www.rn-wissen.de/index.php/Schrittmotoren

von Lucky (Gast)


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Tobias N. schrieb:
> Hier mal das Datenblatt:
> http://docs-europe.electrocomponents.com/webdocs/0739/0900766b807394bd.pdf

Wie wär es denn mal mit der genauen Bezeichnung des Motors. Im 
Datenblatt sind mehrere aufgeführt.

> Ich verstehe die ansteuerung mal garnicht. Also ich muss ihm 5V geben,
> ich denke mal an Red und Black, und dann?
>
> Klar mit H-Brücke usw aber was wird da wie geschaltet?
>
> Es handelt sich um den unipolor mit 8 Adern.
>

Für unipolare Ansteuerung gibt es für die 8 adrigen Ausführungen genau 
ein Schaltschema, das dann 6 Anschlüsse für den Treiber bietet.

Zum weiteren Einlesen: http://www.rn-wissen.de/index.php/Schrittmotoren

von Possetitjel (Gast)


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Tobias N. schrieb:

> 1 = Red
> 1" = Red / White
>
> 2" = Yellow / White
> 2 = Yellow
>
> 3 = Black
> 3" = Black/White
>
> 4" = Orange/White
> 4 = Orange

Von allen vier Wicklungen sind beide Anschlüsse einzeln
herausgeführt (deswegen die 8 Strippen). Du kannst Dir
völlig frei aussuchen, ob Du den Motor unipolar oder
bipolar ansteuern willst.

> Ich verstehe die ansteuerung mal garnicht. Also ich
> muss ihm 5V geben, ich denke mal an Red und Black,
> und dann?

Nee. Einfachste Möglichkeit: Unipolar. Eine Seite jeder
Wicklung fest auf "Plus", also z.B. alle zweifarbigen
Anschlüsse (4 Stück).
Andere Seite jeder Wicklung, die vier einfarbigen Drähte,
über jeweils einen Schalttransistor an Masse. Wenn der
Transistor schaltet, wird die Wicklung bestromt.
Freilaufdiode nicht vergessen!

> Klar mit H-Brücke usw aber was wird da wie geschaltet?

Kannst Du machen. Dann musst von den 8 Adern zwei Mal
zwei Stück verbinden; die restlichen 4 kommen an Deine
zwei H-Brücken. --> Datenblatt, "page 1", nach Wahl
oberes oder unteres Schema.

> Es handelt sich um den unipolor mit 8 Adern.

Nee. Das "unipolar" ist zuviel. Es handelt sich um den
mit 8 Adern.

von Possetitjel (Gast)


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Possetitjel schrieb:

Vergessen:

>> Klar mit H-Brücke usw aber was wird da wie geschaltet?
>
> Kannst Du machen. Dann musst von den 8 Adern zwei Mal
> zwei Stück verbinden; die restlichen 4 kommen an Deine
> zwei H-Brücken. --> Datenblatt, "page 1", nach Wahl
> oberes oder unteres Schema.

Das ist dann bipolare Ansteuerung.

von Helge A. (besupreme)


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??? Wo ist da ein Problem. In dem Dokument sind doch alle möglichen 
Beschaltungen drin. Mit Schaltplan.

Welche der Beschaltungen du auswählst, hängt von deiner 
Leistungsanforderung ab und der gegebenen Betriebsspannung.

von Tobias N. (silberkristall)


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Also es handelt sich genau um diesen:

http://de.rs-online.com/web/p/schrittmotoren/4328289/?searchTerm=52ncm&relevancy-data=636F3D3226696E3D4931384E4B6E6F776E41734D504E266C753D6465266D6D3D6D61746368616C6C7061727469616C26706D3D5E5B5C772D5C2E2F252C5D2B2426706F3D313326736E3D592673743D4D414E5F504152545F4E554D4245522677633D424F5448267573743D35326E636D26

Ich will ihn konstant auf 5V legen und dann jeweils mit gnd schalten 
mittels bd241c transistoren. Möglichst im Vollschritt betrieb. Wie wird 
der dann dann rechts/links herum gedreht? Und muss ich die Transistoren 
dann immer der reihe nach kurz schalten?

Danke euch

von Mike (Gast)


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Tobias N. schrieb:
> Ich will ihn konstant auf 5V legen und dann jeweils mit gnd schalten
> mittels bd241c transistoren.

Wenn du bei höheren Schrittfrequenzen vernünftig Drehmoment rausholen 
möchtest, solltest du eine gehörige Überspannung und einen Treiber mit 
Stromregelung verwenden.

von Lucky (Gast)


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Tobias N. schrieb:
> Ich will ihn konstant auf 5V legen und dann jeweils mit gnd schalten

Im oben verlinkten Artikel gibt es diese Tabelle:
http://www.rn-wissen.de/index.php/Schrittmotoren#Unipolare_Ansteuerung_Vollschritt

Die Commonanschlüsse sind dort fest mit GND (-) verbunden und die Plus 
(+) wird geschaltet. Tausche einfach alle Pluszeichen in der Tabell mit 
Minuszeichen und umgekehrt. Dann schaltest du mit GND.

> mittels bd241c transistoren. Möglichst im Vollschritt betrieb. Wie wird
> der dann dann rechts/links herum gedreht? Und muss ich die Transistoren
> dann immer der reihe nach kurz schalten?

Obige Tabelle zeigt die Schaltzustände aller 6 Anschlüsse Schritt für 
Schritt einer Drehrichtung. Nach Schritt 4 kommt wieder Schritt 1, 2, 3, 
4 ... Für rückwärts wird die Reihenfolge einfach andersrum geschaltet 
also Schritt 4, 3, 2, 1, 4, 3, ...

Bei unipolarer Ansteuerung braucht es keine H-Brücke. Die BD241 sind bei 
den 1,1 Ohm Phasenwiderstand des Motors aber zu schwach dimensioniert.

von Possetitjel (Gast)


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Mike schrieb:

> Tobias N. schrieb:
>> Ich will ihn konstant auf 5V legen und dann jeweils
>> mit gnd schalten mittels bd241c transistoren.
>
> Wenn du bei höheren Schrittfrequenzen vernünftig
> Drehmoment rausholen möchtest, solltest du eine gehörige
> Überspannung und einen Treiber mit Stromregelung verwenden.

Der trainierte Kampfbastler nimmt einfach Vorwiderstände
und dreht zum Ausgleich die Stereoanlage leise :-)

von Possetitjel (Gast)


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Lucky schrieb:

> Bei unipolarer Ansteuerung braucht es keine H-Brücke.
> Die BD241 sind bei den 1,1 Ohm Phasenwiderstand des
> Motors aber zu schwach dimensioniert.

Nennstrom je Wicklung ist 2A; die BD241 können 3A/5A.

von Lucky (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Lucky schrieb:
>
>> Bei unipolarer Ansteuerung braucht es keine H-Brücke.
>> Die BD241 sind bei den 1,1 Ohm Phasenwiderstand des
>> Motors aber zu schwach dimensioniert.
>
> Nennstrom je Wicklung ist 2A; die BD241 können 3A/5A.

Ich würde die Common Anschlüsse nicht konstant auf 5V legen und dann mit 
BD241 GND schalten, so wie Tobias N. es vorhat. Falls er keine 
Stromregelung zusätzlich verwendet sollte er einen geeigneten MOSFET 
benutzen.

von Tobias N. (silberkristall)


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Also habe ich am ende 4 VCC Leitungen und 4 GND Leitungen.

Da die ja MAX 2A ziehen können kann ich ja dann jeweils einen 7805 mit 
entsprechendem Kühlkörper pro VCC verwenden oder müssen die aus der 
gleichen Versorgung stammen?

Die Beschaltung dachte ich mir wie folgt:

ATMega32

PC4 - PC5 auf zwei BC548. Diese schalten dann jeweils zwei BD240C (3A) 
die wiederrum die Versorgung auf die 4 7805er schalten.

PC0 - PC3 auf je einen BD241C (3A) die dann jeweils GND schalten.

Auf dem Mega32 soll dann die Steuerung der Motoren laufen. Richtung, und 
Drehwinkel und Motor 1 oder 2 wird dann per i2c an den Mega32 übergeben.

Sollte der Mega mit einem Quarz betrieben werden? Und wie steuert man 
die Geschwindigkeit?

Wenn ich das richtig verstande habe schaltet man dann z.b. Transistor 
3-4-3-4-3-4 für z.b. links herrum und 4-3-4-3-4-3 dann damit er sich 
entgegengesetzt also rechts rum dreht, richtig?

Danke euch schonmal.

von stefanus (Gast)


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Wenn EINE Spule 2A zieht, kann der Strom wohl kaum auf ZWEI Vcc 
Leitungen kommen. Du brauchst einen Spannungsregler, der genug Strom 
liefern kann. Der 78S05 kann 2A.

Aber eigentlich wirfst Du Perlen vor die Säue, wenn Du die Spannung für 
den Motor stabilisierst. Schrittmotoren brauchen keine stabilisierte 
Spannung.

von Amateur (Gast)


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Deine Frage offenbart ein sehr großes Defizit bezüglich der 
Funktionsweise von Schrittschaltmotoren.
Zieh' Dir doch um Himmels Wilhelm mal die bestimmt verfügbaren Wikis 
oder die Artikel unter rn-wissen rein.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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von Joe (Gast)


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Amateur schrieb:
> Deine Frage offenbart ein sehr großes Defizit bezüglich der
> Funktionsweise von Schrittschaltmotoren.
> Zieh' Dir doch um Himmels Wilhelm mal die bestimmt verfügbaren Wikis
> oder die Artikel unter rn-wissen rein.

Dem muss ich wohl zustimmen.

Wenn das Grundverständnis fehlt, dann nutzen verbale Erklärungen nichts.
ich verweise dringend auf eigene Erfahrungen mit Schrittmotoren.

Dazu ist ein erster Schritt notwendig!
Welche Kabelpaare gehören zusammen?
Befestige an der Achse des Motors einen langen Zeiger und versorge die 
einzelnen Anschlusspaare mit einer Spannung.
Kennzeichne die Stellung des Zeigers und schließe die Kabelpaare der 
Reihe nach an, bis du ein gleichmäßiges weiterdrehen des Zeigers 
erreichst.

Probiere alles zu dokumentieren, dabei fallen am ehesten weitere Lücken 
auf.

Dann frage nochmal hier im Forum.

Joe

von Karl H. (kbuchegg)


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Joe schrieb:

> Dazu ist ein erster Schritt notwendig!
> Welche Kabelpaare gehören zusammen?
> Befestige an der Achse des Motors einen langen Zeiger und versorge die
> einzelnen Anschlusspaare mit einer Spannung.
> Kennzeichne die Stellung des Zeigers und schließe die Kabelpaare der
> Reihe nach an, bis du ein gleichmäßiges weiterdrehen des Zeigers
> erreichst.

Hinweis.

Dazu muss an den Motor noch keine Elektronik angeschlossen sein. Es 
reicht völlig wenn du mit den jeweils unisolierten Enden der Kabel an 
die Klemmen an deinem Netzteil gehst.

Du kannst auch, so wie du dir das ursprünglich vorgestellt hast bzw. wie 
das weiter oben schon mal erwähnt wurde, einfach mal alle 2-farbigen 
Adern gemeinsam am Minus deines Netzteils ansschliessen.
Dann bleiben dir noch 4 Adern übrig. Wenn du mit einer davon dann den 
Plus-Pol deines Netzteils berührst, dann macht der Motor einen Schritt. 
Nimmst du dann die nächste Ader, dann macht der wieder einen Schritt, 
wie du ganz deutlich am Zeiger sehen kannst. Ziel der Sache ist es 
jetzt, herauszufinden in welcher Reihenfolge du jeweils welche Adern an 
Plus legen musst, damit alle Schritte in die gleiche Richtung laufen.


(Oder alles genau anders rum: die farbigen kommen alle an Plus und dann 
probierst du alle einfärbigen der Reihe nach durch.)

Ich kann dir nur raten, das wirklich auszuprobieren. Denn danach, wenn 
du das Teil in Aktion siehst, ist dir vieles auf einmal klarer.

: Bearbeitet durch User
von Tobias N. (silberkristall)


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Also ich meine dann pro Spule einen 7805 und einen BD241C.

Und dann ein uc der dann halt die Transistoren steuert.

von Karl H. (kbuchegg)


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den 7805 brauchst du nicht wirklich.
So eine Motor ist ja kein filigranes High-Tech Gerät. Das sind einfach 
nur Spulen, die bei Anlegen der SPannung ein Magnetfeld aufbauen. Mehr 
nicht.
Ob du in die Spule 5V oder 8V ungeregelt reingibst, ist Jacke wie Hose. 
Hast du denn in der Zwischenzeit schon mal probiert, den Motor rein nur 
durch verbinden der jeweiligen Anschlusskabel mit dem Netzteil Schritte 
machen zu lassen? Dann müsste dir eigentlich aufgefallen sein, dass es 
keinen unterschied macht, ob du da an die ungeregelte Spannung vor einem 
7805 (von vielleicht 8 bis 10V) gehts oder an die geregelten 5V nach dem 
7805. Solange du da keine 50V auf die Spulen legst, brennen die nicht 
durch. Das ist einfach nur aufgewickelter Draht.

: Bearbeitet durch User
von egal (Gast)


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stefanus:
> Schrittmotoren brauchen keine stabilisierte Spannung.
Tobias:
> Also ich meine dann pro Spule einen 7805 und einen BD241C.

Tut mir leid, aber Tobias ist mir sofort als lernresistent in Erinnerung 
gekommen. Eine Suche nach "Tobias lernresistent" bringt gleich 7 Teffer, 
von denen Herr Silberkristall 4 verbuchen kann.
Vergebene Liebesmüh?

von Tobias N. (silberkristall)


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Nunja, der Motor soll mit 12 bzw 15 volt betrieben werden, daher wollte 
ich das so runter regeln.

von Tobias N. (silberkristall)


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Ich habe das mal versucht, ja aber ich kriege keine wirklichen 
bewegungen / drehungen hin

von Tobias N. (silberkristall)


Angehängte Dateien:

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So, ich habe nun mal noch ein wenig versucht. und voila, es klappt, 
jedoch geht es NUR mit 5V schon bei 6V geht es nicht mehr (Kurzschluß) 
aber mit 5V geht es dann 1A.

Alle einfarbigen auf Plus gelegt und die jeweils Weiß/Farbig machen dann 
"einen schritt, 1,8Grad) Die Reihenfolge habe ich auch sodass es 
losgehen kann. :)

Ich habe mir mal einen kleinen Code geschrieben, soweit sollte der 
funktionieren nur weis ich nicht, da ich nicht so viel Ahnung mit Arrays 
habe ob ich diese richtig schiebe, wegen der Reihenfolge.

jedesmal wenn man die funktion mone_vor/back() oder mtwo_vor/back() 
aufruft sollte sich der motor einen Schritt (1,8Grad) bewegen. Ob ich 
das delay dazwischen brauche weiss ich nicht genau. Habe das noch nicht 
getestet.

Mit einer for schleife könnte man ja nun auch "mehrere" schritte 
realiesieren, oder? Also z.b. mone_vor(3); würde dann 3 schritte machen, 
und in der funktion dann halt noch eine for-schleife rein.

Kann da mal einer kurz drübersehen?

Danke euch schonmal.

: Bearbeitet durch User
von karadur (Gast)


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Hallo

hast du dir schon mal überlegt was passiert wenn der Motor steht.  1R1 
an 5V - Uec. Max. Strom Motor 2A!

von Tobias N. (silberkristall)


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wenn er steht zieht er ja keine Spannung. Es soll ja nur was hin und her 
bewegen. Also Kraft und SPannung braucht er somit nur beim bewegen.

Was sollte denn dann im Stand passieren?

von Tobias N. (silberkristall)


Angehängte Dateien:

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So wie nun im anhang sollte das ja funktionieren .

von spess53 (Gast)


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Hi

>So wie nun im anhang sollte das ja funktionieren .

Mag sein. Aber das ist kein Vollschrittbetrieb. Das ist ein 
Halbschrittbetrieb bei dem du die Vollschrittpositionen überspringst. 
Bei einem Vollschrittbetrieb werden immer zwei Spulen angesteuert.

MfG Spess

von Stepper (Gast)


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Tobias N. schrieb:
> wenn er steht zieht er ja keine Spannung. Es soll ja nur was hin und her
> bewegen. Also Kraft und SPannung braucht er somit nur beim bewegen.

Spannung zieht sowieso niemand. Wenn ein Schrittmotor steht, hält er 
fest. Und dafür braucht er Kraft. Und für Kraft braucht ein 
Elektromagnet Strom.

von Tobias N. (silberkristall)


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spess53 schrieb:
> Hi
>
>>So wie nun im anhang sollte das ja funktionieren .
>
> Mag sein. Aber das ist kein Vollschrittbetrieb. Das ist ein
> Halbschrittbetrieb bei dem du die Vollschrittpositionen überspringst.
> Bei einem Vollschrittbetrieb werden immer zwei Spulen angesteuert.
>
> MfG Spess

Ich brauche jetzt 200 schritte für eine umdrehung, also 200 mal 1,8 
grad. Welche spulen müssen denn bei Vollschrittbetrieb angesteuert 
werden? Dann sind es ja nur 0,9 grad pro schritt. Ok, wäre schön wenn 
ich das hinkriegen würde aber so präzise muss es dann auch nicht sein.

von Karl H. (kbuchegg)


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Tobias N. schrieb:
> So wie nun im anhang sollte das ja funktionieren .

Nö.
Der ganze Code ist einerseits Quatsch, andererseits fehlerhaft.

Du sortierst doch nicht das Array um, nur um dann immer das Element 0 
aus dem Array auszugeben! Da baut man sich eine Zählvariable ins 
Programm, welche einem die Information gibt, welche Port-Pin Belegung 
(aus dem Array) als nächstes für den Motor zu realisieren ist. Und den 
Zähler zählt man dann um 1 hoch bzw. macht den Überlauf nach 0 nach 
jeweils n Schritten. (bzw. umgekehrt, wenn der Motor in die andere 
Richtung laufen soll)
1
unsigned char CoilsOne[] = { 1<<MONEORANGE,
2
                             1<<MONERED,
3
                             1<<MONEBLACK,
4
                             1<<MONEYELLOW
5
                           };
6
7
8
unsigned char stepOne;
9
10
void motoren_init() 
11
{ 
12
  MONEDDR |= (1<<MONEORANGE); 
13
  MONEDDR |= (1<<MONERED); 
14
  MONEDDR |= (1<<MONEBLACK); 
15
  MONEDDR |= (1<<MONEOYELLOW); 
16
17
  stepOne = 0;
18
} 
19
20
void mOneForward()
21
{
22
  MONEPORT &= ~CoilsOne[stepOne];
23
24
  stepOne++;
25
  if( stepOne == sizof(Coils) )
26
    stepOne = 0;
27
28
  MONEPORT |= CoilsOne[stepOne];
29
}
30
31
void mOneBackward()
32
{
33
  MONEPORT &= ~CoilsOne[stepOne];
34
35
  if( stepOne == 0 )
36
    stepOne = sizeof(Coils) - 1;
37
  else
38
    stepOne--;
39
40
  MONEPORT |= CoilsOne[stepOne];
41
}
42
  
43
void mone_vor(int schritte) 
44
{
45
  for( int i = 0; i < schritte; i++ )
46
  {
47
     mOneForward;
48
     _delay_ms(1); 
49
  }
50
} 
51
52
void mone_back(int schritte) 
53
{ 
54
  for (int i = 0; i<schritte; i++)
55
  {
56
    mOneBackward;
57
    _delay_ms(1); 
58
  }
59
}

>  Welche spulen müssen denn bei Vollschrittbetrieb angesteuert werden?

Jeweils 2 benachbarte Spulen. Dann stellt sich der Rotor genau zwischen 
die beiden bestromten Spulen.

Also nicht
1
unsigned char CoilsOne[] = { 1<<MONEORANGE,
2
                             1<<MONERED,
3
                             1<<MONEBLACK,
4
                             1<<MONEYELLOW
5
                           };

sondern
1
unsigned char CoilsOne[] = { 1 << MONEORANGE | 1 <<MONERED,
2
                             1 << MONERED | 1<<MONEBLACK,
3
                             1 << MONEBLACK | 1 << MONEYELLOW,
4
                             1 << MONEYELLOW | 1 << MONEORANGE
5
                           };

der Vorteil ist, dass dann 2 Spulen den Rotor in Position halten. Und 
natürlich kann man dann auch beides kombinieren, und den Rotor mit 8 
Schritten einen Schrittzyklus ausführen lassen. Der oben gezeigte Code 
passt sich durch die Verwendung von sizeof an die neue Arraygröße an, 
ohne dass du im Code selber etwas anpassen müsstest (der Compiler macht 
die Anpassung)
1
unsigned char CoilsOne[] = { 1 << MONEORANGE,
2
                             1 << MONEORANGE | 1 <<MONERED,
3
                             1 << MONERED,
4
                             1 << MONERED | 1<<MONEBLACK,
5
                             1 << MONEBLACK,
6
                             1 << MONEBLACK | 1 << MONEYELLOW,
7
                             1 << MONEYELLOW,
8
                             1 << MONEYELLOW | 1 << MONEORANGE
9
                           };

und gewöhn dir bitte an, dass der korrekte Datentyp für 'Byte' ein 
unsigned char ist und kein char. char ist für Textverarbeitung. Hast du 
Textverarbeitung? Nein, hast du nicht. Also ist char dafür nicht gut.
1
   signed char    int8_t    für kleine Zahlen mit Vorzeichen
2
   unsigned char  uint8_t   für kleine Zahlen ohne Vorzeichen (vulgo Byte)
3
   char           char      für Textverarbeitung

Halte dich an diese einfache Faustregel und du hast weniger Probleme, 
weil dir der Compiler nicht wahlweise einen plain vanilla char als 
entweder signed oder unsigned ansieht. An dieser Stelle 
(Byte-Bearbeitung) willst du dich nicht dem Compiler ausliefern sondern 
selbst bestimmen, dass deine Byte kein Vorzeichen haben.

: Bearbeitet durch User
von eProfi (Gast)


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Autor:  spess53 (Gast) Datum: 04.05.2014 23:41
> Mag sein. Aber das ist kein Vollschrittbetrieb. Das ist ein Halb-
> schrittbetrieb bei dem du die Vollschrittpositionen überspringst.
nennt sich auch Wave-Mode.

von Tobias N. (silberkristall)


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Also wenn man 4 spulen hat würde man schalten,

Halbschritt:

Spule 1 => Spule 2 => Spule 3 => Spule 4 =>....

Vollschritt:

Spule 1 => Spule 1+2 => Spule 2 => Spule 2+3 => Spule 3 => Spule 3+4 => 
Spule 4 => Spule 4+1 =>.....

Richtig?

Bei 52Ncm wieviel KG wären das dann? Also wie rechnet man das?

Und um die Kraft zu halten bestromt man die entsprechende/n Spulen 
dauerhaft, korrekt?

: Bearbeitet durch User
von karadur (Gast)


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Und um die Kraft zu halten bestromt man die entsprechende/n Spulen
dauerhaft, korrekt?

Dann sind wir jetzt wieder bei 1R1 und 2A.

von Physiker (Gast)


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Tobias N. schrieb:
> Bei 52Ncm wieviel KG wären das dann? Also wie rechnet man das?

- Newton ist die SI-Einheit der Kraft
- Nm die SI-Einheit für das Drehmoment
- kg die SI-Einheit für die Masse
http://de.wikipedia.org/wiki/Internationales_Einheitensystem#Abgeleitete_SI-Einheiten_mit_besonderem_Namen

Möchtest du jetzt Birnen in Äpfel umrechnen?

von spess53 (Gast)


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Hi

>Also wenn man 4 spulen hat würde man schalten,
>Halbschritt:
>Spule 1 => Spule 2 => Spule 3 => Spule 4 =>....
>Vollschritt:
>Spule 1 => Spule 1+2 => Spule 2 => Spule 2+3 => Spule 3 => Spule 3+4 =>
>Spule 4 => Spule 4+1 =>.....

>Richtig?

Nein. Sieh dir für Vollschritt in

www.weigu.lu/a/pdf/MICEL_B3_Schrittmotor.pdf

einfach mal S.39 an.

MfG Spess

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Tobias,

> Bei 52Ncm wieviel KG wären das dann? Also wie rechnet man das?

Drehmoment ist Kraft mal Hebelarm, also M=F*r. Wie sieht dein Hebel aus?

Beispiel: Hebelarm 10cm=0,1m -> F = M/r = 52Ncm/10cm = 5,2N ~= 0,53kg
Wobei ich eigentlich immer dafür plädiere, in Basiseinheiten zu rechnen, 
also F = M/r = 0,52Nm/0,1m = 5,2N. Das verhindert Rechenfehler, wenn die 
Eingangsgrößen in unterschiedlichen Einheiten vorliegen.

> Und um die Kraft zu halten bestromt man die entsprechende/n Spulen
> dauerhaft, korrekt?

Ja. Wobei es durchaus üblich ist, den Strom zu reduzieren, wenn man denn 
eine Schaltung mit Stromregelung hat. 50% des Nennstroms bringen noch 
50% des Haltemoments, verursachen aber nur 25% der Verluste (wegen 
P=I²*R).

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

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