Hallo, ich habe vor, mit einem Fotowiderstand ein Relais öffnen oder schließen zu können. Mit dem Potentiometer soll die Empfindlichkeit so eingestellt werden, dass das Relais immer abends schaltet. Ich wolle fragen, ob die Bauteile so zueinander passen. Spannung: 12V LDR: http://www.conrad.de/ce/de/product/145483/Fotowiderstand-M-9960-Gehaeuseart-52-x-52-mm?ref=searchDetail Transistor: http://www.conrad.de/ce/de/product/155012/Bipolar-Standard-Leistungstransistor-Diotec-BC547B-NPN-Gehaeuseart-TO-92-IC-200-mA-Emitter-Sperrspannung-UCEO-45-V?ref=searchDetail Poti: http://www.conrad.de/ce/de/product/450036/Potentiometer-Service-GmbH-Drehpotentiometer-ALPHA-POT-16-9307-Mono-Lin-50-k-02-W?ref=searchDetail Relais: http://www.conrad.de/ce/de/product/507690/Miniatur-Automobilrelais-895-Song-Chuan-895-2AC-12V-DC-12-VDC-1-Doppel-Schliesser-2-x-6-A-14-VDC?queryFromSuggest=true
Simon schrieb: > ich habe vor, mit einem Fotowiderstand ein Relais öffnen oder schließen > zu können. Der Nachteil dieser Schaltung ist, das sie sehr schleichend schaltet. Besser ist es, eine Schaltung mit Hysterese und einem Komparator-IC zu nehmen. Wenn das Relais nicht allzu "dick" ist, kann es der Komparator auch direkt schalten. Gruss Harald
Von der Theorie könnte das klappen. Die Einstellung mit dem Poti könnte sehr fummelig sein. Es ist ja auch die Minimalversion eines Dämmerungsschalters. Die Schaltschwellen hängen vom Relais selbst ab. Also extrem ungenau. Bevor man die Schaltung nicht mit den Teilen ausprobiert hat würde ich vielleicht an deiner Stelle einen bequemen Weg nehmen. z.B. mit einem Bausatz wie diesen hier: http://www.conrad.de/ce/de/product/191302/H-Tronic-Praezisions-Daemmerungsschalter-Bausatz-12-15-VDC?ref=list Da hast du sogar die Möglichkeit beide Schaltschwellen getrennt einzustellen. Gruß aus DN Greg
Greg schrieb: > Bevor man die Schaltung nicht mit den Teilen ausprobiert hat würde ich > vielleicht an deiner Stelle einen bequemen Weg nehmen. > z.B. mit einem Bausatz wie diesen hier: > http://www.conrad.de/ce/de/product/191302/H-Tronic-Praezisions- > Daemmerungsschalter-Bausatz-12-15-VDC Das geht auch billiger: http://www.pollin.de/shop/dt/NzU4OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Bausaetze/Bausatz_Daemmerungsschalter.html Da allerdings Pollin seinem Bausatz keine 230V zutraut, müsste man vielleicht noch ein Relais nachschalten. Vielleicht reicht es aber auch schon, das Relais auf eine getrennte Platine zu montieren. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Der Nachteil dieser Schaltung ist, das sie sehr schleichend schaltet. > Besser ist es, eine Schaltung mit Hysterese und einem Komparator-IC > zu nehmen. Wenn das Relais nicht allzu "dick" ist, kann es der > Komparator auch direkt schalten. Man kann auch Schmitt's Trigger nehmen, dann kommt man mit zwei Transistoren aus. Meines Wissens nach hat der Herr Schmitt nichts dagegen. :-) Gruß Andi
Andi schrieb: >> Besser ist es, eine Schaltung mit Hysterese und einem Komparator-IC >> zu nehmen. Wenn das Relais nicht allzu "dick" ist, kann es der >> Komparator auch direkt schalten. > > Man kann auch Schmitt's Trigger nehmen, dann kommt man mit zwei > Transistoren aus. Meines Wissens nach hat der Herr Schmitt nichts > dagegen. :-) ...und er hat auch nichts dagegen, wenn man seine Schaltung in Form eines Komparators mit Hysterese verwirklicht. Gruss Harald
Bausätze, Komparator-IC ... was denn noch. Laßt den Mann etwas lernen! In jedem besseren Bastlerbuch aus den 80ern war ein Dämmerungsschalter mit einem diskreten Schmitt-Trigger drin. Ca. so wie oben gezeichnet. Der Clou der Schaltung ist der zweite Transistor und daß die Transistoren den gemeinsamen(!) Emitter-Widerstand R3 haben. Dieser gemeinsame Widerstand sorgt für eine Mitkopplung, so daß die Schaltung beim Erreichen des Einschaltpunktes schlagartig umschaltet. Zur Dimensionierung: T2 muß den Strom des Relais schalten können. Den nötigen Basisstrom bekommt er von R2. Nehmen wir an, das Relais bräuchte 100mA und T2 habe eine Stromverstärkung von 100. Dann braucht T2 mindestens 1mA Basisstrom. Wir gönnen ihm etwas über 2mA und wählen R2 = 4.7K. Die Hysterese (der Abstand zwischen Ein- und Ausschaltspannung) ist ca. I_Relais * R3. Wir wählen 0.5V und bekommen so R3 = 4.7 Ohm. R1 und P1 müssen passend zum LDR gewählt werden. Zur Funktionsweise: Nehmen wir an, der LDR wäre dunkel, ist also sehr hochohmig, praktisch nicht vorhanden. Dann steuert der Strom durch R1 und P1 den Transistor T1 durch. T1 schließt die Basis-Emitter-Strecke von T2 praktisch kurz, so daß T2 sperrt. Dabei fließt durch R2, T1 und R3 ein geringer Strom von (wie gewählt) ca. 2mA. Wird der LDR jetzt beleuchtet, dann sinkt sein Widerstand und er klaut dem T1 immer mehr Basisstrom. Irgendwann leitet T1 nicht mehr gut genug und T2 bekommt etwas Bassistrom. Der von T2 um Faktor 100 verstärkte Strom fließt aber nicht nur durch das Relais, sondern auch durch R3. Dadurch wird die Spannung am Emitter von T1 angehoben, die effektive Basis-Emitterspannung von T1 sinkt, T1 kriegt noch weniger Basisstrom und leitet noch weniger. Die Schaltung kippt also schlagartig um und das Relais zieht an. Beim Ausschalten passiert das gleiche in anderer Richtung. Da über R3 bei angezogenem Relais wie vorgegeben ca. 0.5V abfallen, muß die Spannung über dem LDR auf ca. 0.7V + 0.5V = 1,2V steigen, damit die Schaltung wieder zurückschaltet. Und morgen erzählt euch der Onkel, wie ihr mit einer Nadel, einem Stück Bleiglanz, etwas Draht und einem Kopfhörer ein Radio basteln könnt ;) XL
Nachtrag: ich habe die Logik so gewählt, daß das Relais wie vom TE vorgesehen einschaltet wenn der LDR beleuchtet ist. Wenn man R1 und LDR tauscht, dann invertiert man damit das Verhalten: das Relais zieht an, wenn der LDR nicht beleuchtet ist. Was man dann auch als Dämmerungsschalter bezeichnet.
Axel Schwenke schrieb: > Und morgen erzählt euch der Onkel, wie ihr mit einer Nadel, einem Stück > Bleiglanz, etwas Draht und einem Kopfhörer ein Radio basteln könnt ;) Dann beeile Dich mit Deinen Erzählungen, damit nicht vorher der letzte leistungsstarke AM-Mittelwellensender abgeschaltet wird! Bekommt man heutzutage eigentlich noch neue (!= halb verrotete Lagerbestände aus den 1970er Jahren) Kristallohrhörer?
Axel Schwenke schrieb: > Und morgen erzählt euch der Onkel, wie ihr mit einer Nadel, einem Stück > Bleiglanz, etwas Draht und einem Kopfhörer ein Radio basteln könnt ;) ...mit dem man dann vermutlich nichts hören wird. Es sei denn, man wohnt zufälligerweise in der Nähe eines der noch verbliebenen Mittelwellensendern. Und selbst die sind meist stark begrenzt worden. Die eigentlichen Hauptsender sind (meines Wissens nach) alle abgeschaltet. Nur die eigentlich als Reserve oder Störungsfall gedachten kleineren Sender sind noch in Betrieb (dort, wo überhaupt noch Sendebetrieb ist).
Harald Wilhelms schrieb: > ...und er hat auch nichts dagegen, wenn man seine Schaltung in Form > eines Komparators mit Hysterese verwirklicht. Nee, natürlich nicht. Aber du hast bestimmt an ein IC gedacht, und die Dinger kannte er 1939 noch gar nicht. Gruß Andi
Andi schrieb: > Man kann auch Schmitt's Trigger nehmen, dann kommt man mit zwei > Transistoren aus. Meines Wissens nach hat der Herr Schmitt nichts > dagegen. :-) Harald Wilhelms schrieb: > ...und er hat auch nichts dagegen, wenn man seine Schaltung in Form > eines Komparators mit Hysterese verwirklicht. Andi schrieb: > Nee, natürlich nicht. Aber du hast bestimmt an ein IC gedacht, und die > Dinger kannte er 1939 noch gar nicht. Der durchschnittliche Nachkriegs-Deutsche hat halt eine gewisse Abneigung, einfach Sachen aus 1939 nachzubauen ... :-)
Axel Schwenke schrieb: > Bausätze, Komparator-IC ... was denn noch. Laßt den Mann etwas lernen! Grundsätzlich hast Du zwar recht; allerdings ist die entsprechende Transistorschaltung für Anfänger m.E. wesentlich schwieriger zu verstehen als eine Schaltung mit Komparator-IC. Die verlinkten Bausätze haben ja auch noch den Vorteil, das man sich im INet die Schaltpläne ansehen kann, und so die Schaltung nachbauen kann, ohne den Bausatz zu kaufen. Gruss Harald
Neben der Schaltungen, die bis jetzt genannt wurden gibt es auch noch einen NE555. Mit diesem Baustein kannst Du auch recht viel machen. http://www.sentex.ca/~mec1995/gadgets/555/555.html
Historiker schrieb: > Der durchschnittliche Nachkriegs-Deutsche hat halt eine gewisse > Abneigung, > einfach Sachen aus 1939 nachzubauen ... > :-) Ich habe doch nichts von Röhren geschrieben. :-) Einen Schmitt-Trigger kann man durchaus mit Transistoren realisieren. Wie auch schon von Axel Schwenke gestern um 13:09 aufgezeigt.
Axel S. schrieb: > Und morgen erzählt euch der Onkel, wie ihr mit einer Nadel, einem Stück > Bleiglanz, etwas Draht und einem Kopfhörer ein Radio basteln könnt ;) Ganz der McGyver......Super erklärt nebenbei
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