Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Sind Standard TTL-ICs von 1975 wirklich Müll?


von Peter S. (peersteens)


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Hallo zusammen,

ich habe hier im Forum häufig die Bezeichnung Steinzeit für ältere 
Methoden oder Bauteile gelesen, womit ausgedrückt werden sollte, dass es 
Neueres gibt und die Verwendung der alten Teile ein Fehler sei. Nun habe 
ich aber, weil ich vor rund 35 Jahren vor einer längeren Pause aktiv 
war, eine ganze Reihe verschiedener Standard-TTL ICs neben ein paar 
wenigen der damals modernen TTL-LS ICs, mäusesicher, kühl und trocken 
gelagert.

Ich frage mich (und Euch), warum sollte man die nicht einfach weiter 
verwenden? Dass sie 10mW Verlustleistung haben, stört doch höchstens bei 
großen Projekten. Und solange die 10ns Gatterlaufzeit ausreichen, wozu 
sollte ich schnellere kaufen?

Mir ist schon klar, dass es Schwierigkeiten beim Nachbau gibt, wenn ich 
nun Typen wie den 7413 verwende, die es so in den moderneren Reihen 
nicht mehr gibt.Allerdings glaube ich kaum, dass das Niveau meiner 
Entwürfe für andere interessant wäre.

Habe ich was übersehen? Oder ist es manchmal nur eine ideologische 
Angelegenheit, wenn veraltete Teile als obsolet bei Seite geschoben 
werden?

von Eumel (Gast)


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Wenn die Teile funktionieren und dich ihre Eigenschaften (z.b. der 
angesprochenen Stromverbrauch) nicht stören bzw. bei deinem Projekt 
keine Rolle spielen spricht nichts dagegen.

von kopfkratzer (Gast)


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kopfkratz
Tja nun wenn Du TTL Gräber aufbauen willst um Dich mit z.B. 
Gatterlaufzeiten o.ä. zu beschäftigen oder alte Schaltungen nachbauen 
gibt es nichts was dagegen spricht.
Wenn es jedoch schnell, günstig und flexibel werden soll bringen 
diskrete Aufbauten kaum etwas, außer einer Menge Hitze durch 
Stromverbraten und eine echte Platzverschwendung :-P
Nehmen wir mal als Beispiel eine Eieruhr, die könnte man nun aus 
diskreten Teilen aufbauen mit viel Hühnerfutter und entsprechender 
Abweichung die abzugleichen nochmal extra Schaltungsaufwand bedeutet 
oder man nimmt einen kleinen µC mit Quarz, Summer und Poti.
Es gibt ja schöne Beispiele für diskrete Logik, z.B. gibt es ein Projekt 
für einen Taschenrechner da sind halt "nur" zwei dutzend Platinen 
huckepack drin ;-)

von Jochen F. (jamesy)


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Ich repariere eine ganze Menge älterer Meßgeräte und bin immer froh, daß 
ich noch einige dieser Original TTL-Bausteine hier liegen habe. Ab und 
an benötige ich welche, auch seltene Klunker.
Na klar, der Neubau damit geht zwar, ist aber heute durch andere 
Bauteilfamilien günstiger zu realisieren.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Peter Stein schrieb:

> ich habe hier im Forum häufig die Bezeichnung Steinzeit für ältere
> Methoden oder Bauteile gelesen, womit ausgedrückt werden sollte, dass es
> Neueres gibt und die Verwendung der alten Teile ein Fehler sei.

Das hast jetzt aber mutwillig da rein interpretiert.

> Ich frage mich (und Euch), warum sollte man die nicht einfach weiter
> verwenden?

Warum fragst du? Mach doch. Ist doch offensichtlich Hobby. Da ist 
erlaubt was dir(!) Spaß macht. Hast du so wenig Selbstvertrauen, daß du 
immer die Bestätigung deiner Umwelt brauchst?

> Dass sie 10mW Verlustleistung haben, stört doch höchstens bei
> großen Projekten. Und solange die 10ns Gatterlaufzeit ausreichen, wozu
> sollte ich schnellere kaufen?

Es sind halt oft deutlich mehr als 10mW. Der in einem anderen Thread 
genannte 7490 schluckt eher 160mW. Ein 74192 über 300mW. Da ist nix mit 
Batteriebetrieb oder Solarzellen.

> Habe ich was übersehen? Oder ist es manchmal nur eine ideologische
> Angelegenheit, wenn veraltete Teile als obsolet bei Seite geschoben
> werden?

Das Bessere ist der Feind des Guten. CMOS-Logik ist TTL in so ziemlich 
allen Punkten überlegen. Für Leute, die noch haufenweise TTL gebunkert 
haben, mag die Rechnung anders aussehen. Aber wenn hier Einsteiger 
schreiben, warum soll man denen das alte Zeug empfehlen? Wenn sie es 
womöglich schon gar nicht mehr kaufen können?

Ich habe übrigens auch noch einen ganzen Sack voll nMOS daliegen, aus 
der Z80 Ära. Und TTL. Da konnte ich mich auch noch nicht dazu 
durchringen, das mal wegzuwerfen. Trotzdem greife ich bei einem neuen 
Projekt dann doch lieber zu 74HC oder einem AVR, statt einen U880 zu 
verbauen. Demnächst wirds wohl auch mal ein ARM werden. Und das ist gut 
so. Stillstand ist Rückschritt. Wer nicht mit der Zeit geht, der geht 
mit der Zeit.


XL

von Frank K. (fchk)


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Peter Stein schrieb:

> Ich frage mich (und Euch), warum sollte man die nicht einfach weiter
> verwenden? Dass sie 10mW Verlustleistung haben, stört doch höchstens bei
> großen Projekten. Und solange die 10ns Gatterlaufzeit ausreichen, wozu
> sollte ich schnellere kaufen?

Solange Du in einer Schaltung nur eine Sorte Gatter verwendest, ist 
alles ok. Du wirst aber eventuell Probleme bekommen, wenn Du 
Bausteinfamilien mischt. Stichworte: Logikpegel, Fan-In und Fan-Out. 
Mischen tust Du auch, wenn Du moderne CMOS-Bausteine wie Mikrocontroller 
etc mit den alten Bausteinen verwenden willst. Hier lautet der Rat ganz 
eindeutig: Lass es! Es lohnt nicht.

fchk

von OAmp (Gast)


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Wer würde diese Teile als Müll bezeichnen?
Nur der der sie  nicht braucht.
Zu Ersatzzwecken sind sie für Leute die Dinge nicht gerne wegwerfen
ein wertvolles Lagermaterial.

Es gibt auch Sammler die Lötkolben nur von Fotos kennen...

von Harald W. (wilhelms)


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Peter Stein schrieb:

> Ich frage mich (und Euch), warum sollte man die nicht einfach weiter
> verwenden? Dass sie 10mW Verlustleistung haben, stört doch höchstens bei
> großen Projekten. Und solange die 10ns Gatterlaufzeit ausreichen, wozu
> sollte ich schnellere kaufen?

Nun, hinzu kommt die grössere Störempfindlichkeit, die gerade
Anfängern oft Schwierigkeiten bereitet. Ausserdem der Zwang,
eine stabilisierte Spannungsquelle zu benutzen.
Gruss
Harald

von markus (Gast)


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Eine Versteigerung inder Bucht dürfte noch das Vernünftigste sein. 
Solche alten ICs werden bestimmt für Reparaturen gesucht.

von Takao K. (takao_k) Benutzerseite


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Lohnt sich nicht sich wochenlang mit einer Schalrung abzugeben die dann 
letztendlich nicht viel kann.

Sogar bei Kontrollers wird jetzt oft der Quarz oder Wiederstaende 
weggelassen, wenn es geht, und es wird serieller bus verwendet.

Ja es ist Digitalschrott.

Wenn du wirklich logik brauchst, nimm ein GAL oder CPLD oder einen PIC 
mit CLC- brauchste dann keine Vorratshaltung von 150 verschiedenen ICs.

Am besten entsorgen oder versuchen an Studenten zu verkaufen.

Fuer 5 euro kannst du schon einen Kontroller bekommen mit 128K FLASH, 
32K RAM, und 80 MHz. Brauchste auch kein teures Developement board, 
einfach auf SMD Adapter aufbringen, fertig.

Na klar kannste Z80 computer bauen mit 15 ICs und 10x so langsam und 
braucht 1 Ampere.

Auf ebay gibts Nostalgie ICs zu hohen Preisen, TTL teilweise auch noch 
neu. So manche TTL ICs z.B. schieberegister haben schon noch 
Anwendungen, z.B. LEDs treiben.

Reine TTL ICs also nicht HC oder HCT sind allerdings nicht so gut 
brauchst du immer 5 volt, und auch kein SMD.

von Jochen F. (jamesy)


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Takao K. schrieb:
> Reine TTL ICs also nicht HC oder HCT sind allerdings nicht so gut
> brauchst du immer 5 volt, und auch kein SMD.

Es gab auf älteren Motherboards die 7406 und 7407 häufig als SO-14, auch 
andere sind als SMD verfügbar.

von MaWin (Gast)


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Takao K. schrieb:
> Wenn du wirklich logik brauchst, nimm ein GAL

Na ja, GALs sind auch out.

Logik braucht man höchstens noch für simple Verknüpfungen, 
Invertierungen, FlipFlops, MonoFlops oder Treiber.

Dazu sind SSI Schaltkreise schon ausreichend und durch nchts besseres zu 
ersetzen, ausser single gate tiny logic.

Bloss nimmt man keine Standard TTL mehr, sondern HCMOS.

Daher halte ich TTL auch für Elektronikschrott.

Sie haben mehr Nachteil, als bloss die höhere Stromaufnahmen.

Beispielsweise der stark unsymmetrische Eingang und Ausgang, durch den 
man manche Schaltungen nicht bauen kann.

Schmitt Trigger (7413) wurde angesprochen, untauglich als Entpreller.

Bei 7406 hingegen gibt es keinen HC Ersatz, und auch malche ALUs zum 
Aufbau eines diskreten TTL Microprozessores gibt es nur in (Schottky).

Die Chops kann man aufheben.

von Takao K. (takao_k) Benutzerseite


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Jochen Fe. schrieb:
> Takao K. schrieb:
>> Reine TTL ICs also nicht HC oder HCT sind allerdings nicht so gut
>> brauchst du immer 5 volt, und auch kein SMD.
>
> Es gab auf älteren Motherboards die 7406 und 7407 häufig als SO-14, auch
> andere sind als SMD verfügbar.

Meistens sind das AHCT, HCT oder zumindest HC oder LS.

Es ist halt eine 40 Jahre alte Technologie wass ist da zu erwarten, 
Verkaufsschlager bestimmt nicht.

Gabs mal bei Pollin als Sortiment, die meisten total haessliche DDR ICs, 
mitterweile nicht mehr. Ich hab das mal bestellt aber dann nach einiger 
Zeit entsorgt.

Wer will den schon 20x30cm Platinen die 200 Euro kosten und 3 Ampere 
brauchen?

von Peter Stein (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:


> Warum fragst du? Hast du so wenig Selbstvertrauen, daß du
> immer die Bestätigung deiner Umwelt brauchst?

Nichts für ungut, aber wenn ich Rat vom Hobbypsychologen bräuchte, hätte 
ich mich in einem anderen Forum darum bemüht. Und zur Erleuchtung: Ich 
fragte, weil ich mir aus den geäußerten Meinungen ein besseres Bild 
machen wollte.


>  Stillstand ist Rückschritt. Wer nicht mit der Zeit geht, der geht
> mit der Zeit.

Auch mit Papageienweisheiten hilft man anderen nur in den seltensten 
Fällen...

Aber davon abgesehen bedanke ich mich für die vielen hilfreichen 
Hinweise. Ich denke, ich weiß jetzt, was ich zu dem Thema wissen wollte.

von Jochen F. (jamesy)


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Falls die Bausteine entsorgt werden sollen, ich hätte durchaus 
Interesse!
Muß auch nicht zum Nulltarif sein....

von Peter Stein (Gast)


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Jochen Fe. schrieb:
> Falls die Bausteine entsorgt werden sollen, ich hätte durchaus
> Interesse!


Ich werde sie nicht entsorgen. Zum Spielen sind sie sowohl für mich als 
auch die jüngeren hier in der Familie geeignet. Falls von denen mal 
einer Interesse hat. Lehrreich wird die Beschäftigung mit den Teilen 
wohl immer bleiben, auch wenn sie für echte Anwendungen nicht mehr in 
Frage kommen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Sind Standard TTL-ICs von 1975 wirklich Müll?

Nein. Warum denn? Man kann damit immer noch alle diskreten 
Digitalschaltungen aufbauen, die auch immer man möchte.

Wenn nicht industriell, aber gerne im Bastelbereich.

Was hatte mein elektronischer Würfel 1977? Einen 7400, 7408 und 7490. 
Schönes neues Spielzeug damals.

Für die nächste Party baue ich als Amusement einen Reaktionstester mit 
großem Siebensegment-Display. Mit einem 8048 fast aus dem Mittelalter. 
Ich bin überzeugt davon, daß man begeistert sein wird, hatte es schon 
mit Leuten angetestet. Die wollten ihre Schlechtigkeit nicht glauben, 
und immer besser werden. Das fesselt dann ganze Menschentrauben 
laaaaange an so einem ganz simplen Ding. ;-)

Denn kaufen kann man das bis heute fertig nicht. Auch wenn der µC schon 
37 Jahre alt ist.

von Gerald B. (gerald_b)


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Mach dir nichts draus :-)
Ich bin mit den TTL ICs groß geworden und habe damit viel gebaut und 
habe mich lange nicht an µC ran getraut und nicht die notwendige Zeit 
gehabt, mich da einzuarbeiten.
Ich habe auch erst vor einem Jahr mit dem Arduino angefangen.
Ich schmeiße auch nichts weg. Und leistungsfähige 5V Schaltnetzteile 
kosten doch kaum noch was. Als man die Dinger "zu Fuß" analog aufbauen 
mußte und einen Klopper an Trafo M85 oder so dazu, das war wesentlich 
komplizierter.
Und die Erfahrung im Schaltungsaufbau, Layouten, Spannung abblocken etc. 
kann dir keiner mehr nehmen.
Guck doch mal ins Forum, da werden an einen Arduino einen Sack voller 
Schieberegister rangeklöppelt irgendwie über zig Umwege mit haarfeinen 
Leiterzügen mit Strom "versorgt" - Abblock-C's Fehlanzeige. Und dann 
wundert man sich, warum die Schaltung nicht funktioniert - hat ja im 
Internet schon mal einer erfolgreich aufgebaut ;-)

von Michael_ (Gast)


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Jochen Fe. schrieb:
> Es gab auf älteren Motherboards die 7406 und 7407 häufig als SO-14, auch
> andere sind als SMD verfügbar.

Es ist ein sehr interessanter Baustein. Ich hab sie ab und an genommen, 
um LED o.ä. anzusteuern. Das sind Open-Collektor mit einer 
Ausgangsspannung von etwa 30V.
Sie gibt es mindestens auch in LS und HC.

von Lothar S. (loeti)


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> Oder ist es manchmal nur eine ideologische Angelegenheit, wenn veraltete
> Teile als obsolet bei Seite geschoben werden?

Bingo.

Heute gibt's für die meisten alten 74er moderneren 74HCT Ersatz (gilt 
sinngemäß für viele alte Bauteile) der wesentlich weniger Power 
verbraucht und fast gleiche Eigenschaften* hat.

Allerdings mußt Du dann damit leben können das viele Jüngere 
psychologisch echte Probleme damit haben wenn ein Bauteil verwendet wir 
das letztendlich älter ist als sie persönlich.
Zudem wird an den Unis/FHs, um den Lehrplan zu straffen, viel Altes 
vollständig übergangen** so daß sie es oft auch nicht besser wissen.
Woher denn?

Die Erfahrung das nicht alles Alte schlecht ist und nicht alles Neue
gut müssen viele, auch in diesen Forum, wohl erst noch machen.

Wenn Du eine Schaltung veröffentlichen willst solltest Du sie aber schon 
so konstruieren das sie auch mit heute leicht beschaffbaren Bauteilen 
realisierbar ist.

> Wenn nicht industriell

Auch da werden diese Bauteile, in moderner Bauform, noch häufig 
verwendet.

> Lohnt sich nicht sich wochenlang...

Du benötigst da vielleicht Wochen, Einer mit Übung eine passende 
Experimentierplatine und einen Nachmittag.

> Ja es ist Digitalschrott.

Wohl eher Dein Können und Wissen. s. o.

> Wenn du wirklich logik brauchst, nimm ein GAL oder CPLD oder einen PIC
> mit CLC- brauchste dann keine Vorratshaltung von 150 verschiedenen ICs.

Und wenn Die zu langsam sind oder voll überzogen? Zudem, alle wichtigen 
Elektronikbauteile sind heute im 24h Service erhältlich...

Grüße Löti

*wenn nicht gibt's immer noch die LS Baureihe...

**Das leider führt zu schweren Bildungslücken bei Uni-Praktikanten und 
sogar Absolventen. Was deren Einarbeitungszeit nochmals verlängert.

von Harald (Gast)


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Ich kann mich den Fürsprechern nur anschließen. Bastle selber auch mit 
74, 74ls und anderen. Im Gegensatz zu uC ist das Logik zum anfassen und 
verstehen. Und ich betrachte das als echte Grundlage... Ausserdem macht 
es Spaß ;-)
Die uralten ttl verwende ich auch, weil alle gibt's nicht als ls oder 
hc...

von Lothar S. (loeti)


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> Die uralten ttl verwende ich auch, weil alle gibt's nicht als ls oder
> hc...

Wüsste jetzt nicht welche Funktion Du wirklich nicht mehr als HCT, LS 
oder auch ALS* bekommen könntest.
Die 06 gibt es nicht als HCT da das schnelle Line-Driver sind.
Aber dafür als ALS...

Grüße Löti

*Vor allem das Militär (aber nicht nur) verwendet Die heute immer noch 
zu Hauf da sie wesentlich robuster sind als ihr CMOS-Ersatz...

von Takao K. (takao_k) Benutzerseite


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Naja MC1489 serial Receiver sind ja 4 inverter drin, also einen 
Oszillator bauen mit 3 LEDs oder besser noch 2 ICs und 5 LEDs- Blinklich 
laeuft schoen durch und alle freuen sich darueber.

Hab ich sogar mehrfach gemacht und hab hier noch mindestens 200 
herumliegen- frage mich jedoch was es weiterhin bringen soll.

Wieso denn ein RS232 Kabel basteln wenn die Daten mit SD card 
transportiert werden koennen?

RS232 PIC Prorammer hatte ich mal aber irgenwann mal einfach entsorgt.

Wenn du Schaltungen manuell aufbaust also ohne richtige Platine, wirst 
du wohl die Anzahl der Verbindungen moeglichst klein halten wollen.

CMOS Kochbuch hab ich mir mal durchgelesen so ca. 2000 und eine 
Schaltung mit 20 ICs gebaut, da gabs noch kein eBay, also so ca. 5 mal 
den Elektronikladen aufgesucht, dieser Baustein nicht da und der auch 
nicht, und ordentlich bezahlt.

War anscheinend damals schon Asbach.

von Harald (Gast)


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Die ALU zb

von Lothar S. (loeti)


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> Wenn du Schaltungen manuell aufbaust also ohne richtige Platine, wirst
> du wohl die Anzahl der Verbindungen moeglichst klein halten wollen.

Was denkst Du wozu gibt's denn solche Platinen:
http://www.voelkner.de/products/39965/Experimentierkarte-930-1-Hp-160x60.html
Vielleicht solltest Du zu Dingen von denen Du offensichtlich nicht
auch nur den blassesten Schimmer hast besser nix sagen...

Grüße Löti

: Bearbeitet durch User
von Takao K. (takao_k) Benutzerseite


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Lothar S. schrieb:
>> Wenn du Schaltungen manuell aufbaust also ohne richtige Platine, wirst
>> du wohl die Anzahl der Verbindungen moeglichst klein halten wollen.
>
> Was denkst Du wozu gibt's denn solche Platinen:
> http://www.voelkner.de/products/39965/Experimentierkarte-930-1-Hp-160x60.html
> /Vielleicht solltest Du zu Dingen von denen Du offensichtlich nicht/
> auch nur den blassesten Schimmer hast besser nix sagen...
>
> Grüße Löti

Da gibt es dann noch Mitmenschen die sowohl auf der Lochrasterplatte 
alles abmessen und genau abbiegen, schoen die Verbindungen durchtrennen, 
und dann noch alles dick verzinnen. Nur damit es nach was aussieht.

Moechte ich zwar nicht bewerten, aber machen moechte ich das nicht.

von Wilhelm F. (Gast)


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Takao K. schrieb:

> War anscheinend damals schon Asbach.

Meines ist von 1980, und wahrscheinlich vom amerikanischen Autor um 1975 
herum erstellt worden.

Die Grundlagen über CMOS 4000 und 74HC sind aber sehr brauchbar. Auch 
uralte OP wie der CA3130 rein in CMOS. Einige brauchbare 
Trickschaltungen.

Spezialbausteine für z.B. Modem und Videotreiber kannste natürlich 
vergessen, was vor 40 Jahren war.

von Lothar S. (loeti)


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> Da gibt es dann noch Mitmenschen die sowohl auf der Lochrasterplatte
> alles abmessen und genau abbiegen, schoen die Verbindungen durchtrennen,
> und dann noch alles dick verzinnen.

Das ist aber genau nicht der Sinn der Sache.

> Nur damit es nach was aussieht.

Dazu gibt's Gehäuse.

> Moechte ich zwar nicht bewerten, aber machen moechte ich das nicht.

Dann bist Du für bestimmte Aufgaben, auch heute, nur halt leider nicht 
geeignet.

Grüße Löti

von Lothar S. (loeti)


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Die Minuspunkte Rächer kommen...

> Dann bist Du für bestimmte Aufgaben, auch heute, nur halt leider nicht
> geeignet.

Will sagen: Für bestimmte Anwendungen ist die moderne hochintegrierte 
CMOS-Technik leider absolut ungeeignet.
Erzählt der Prof. an der Uni natürlich nicht...

Grüße Löti

von Takao K. (takao_k) Benutzerseite


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Lothar S. schrieb:
>> Da gibt es dann noch Mitmenschen die sowohl auf der Lochrasterplatte
>> alles abmessen und genau abbiegen, schoen die Verbindungen durchtrennen,
>> und dann noch alles dick verzinnen.
>
> Das ist aber genau nicht der Sinn der Sache.
>

Musste mir nicht erzaehlen.

>> Nur damit es nach was aussieht.
>
> Dazu gibt's Gehäuse.
>

Ja sicher.

>> Moechte ich zwar nicht bewerten, aber machen moechte ich das nicht.
>
> Dann bist Du für bestimmte Aufgaben, auch heute, nur halt leider nicht
> geeignet.
>

Ja sicherlich nicht, wenn mir dass der Vorgesetzte beim Bund sagt und 
ich antworte "Das ist doch veraltet", der antwortet "Ist Vorschrift", 
kann ich es entweder machen oder nach Hause gehen.

Ansonsten entscheidet der Markt.

Schau ich mir dann mal ein PDF von Mitsubishi an ueber 
Vielfachtelefonie, denke ich mir dann "Also dass kann ich nicht und will 
ich auch garnicht verstehen".

Na und? Aber hat wohl mit der Fragestellung TTL ICs = veraltet nichts zu 
tun sondern wie man sich Anweisungen geben laesst und wie man 
eigenstaendiges Denken handhabt.

Es gibt Menschen die wenn die Bezahlung stimmt so ziemlich alles 
aufbauen so wie es verlangt wird.

Aber richtig, ich habe mich schon mal mit einem Auftraggeber 
herumgeaergert weil es veraltet war was dieser haben wollte. Am Ende des 
Tages (At the end of the day), dies ist eine feststehende REdewendung in 
Englisch, fand ich dann heraus dass dieser unter anderem daran 
interessiert war "to f*** with people", also sich mit Vorwand eines 
Problems an Mitmenschen abzureagieren.

> Grüße Löti

Ja Danke, die Bewertung ist nicht von mir. Da brauchts schon etwas mehr.

Ich fand den Gedankengang
> Dann bist Du für bestimmte Aufgaben, auch heute, nur halt leider nicht
> geeignet.
interessant, wobei ich das "leider" in Frage stellen moechte.

So manch einen sollte ich wohl verstaerkt zurueckweisen und einfach mein 
Ding machen so wie ich es mir vorstelle. Und nun ab zum Psychiater...

von Takao K. (takao_k) Benutzerseite


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Lothar S. schrieb:
> Die Minuspunkte Rächer kommen...
>
>> Dann bist Du für bestimmte Aufgaben, auch heute, nur halt leider nicht
>> geeignet.
>
> Will sagen: Für bestimmte Anwendungen ist die moderne hochintegrierte
> CMOS-Technik leider absolut ungeeignet.
> Erzählt der Prof. an der Uni natürlich nicht...
>
> Grüße Löti

Ist doch eine qualifizierte Antwort...

Uebrigens CMOS/TTL hab ich durch genauso wie BASIC und 8bit Kontroller.

von Lothar S. (loeti)


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> Ich fand den Gedankengang interessant, wobei ich das "leider" in Frage
> stellen moechte.

In der Rüstungsindustrie oder auch der Medizintechnik wir sehr gut 
bezahlt... Soviel zu leider.

> Es gibt Menschen die wenn die Bezahlung stimmt so ziemlich alles
> aufbauen so wie es verlangt wird.

Wenn die Anwendung es so verlangt dann wirst Du wohl müssen.
Oder dir einen weniger anspruchsvollen Job suchen.

> Und nun ab zum Psychiater...

Viel Erfolg!

Grüße Löti

von Lothar S. (loeti)


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> Uebrigens CMOS/TTL hab ich durch genauso wie BASIC und 8bit Kontroller.

Und die gut bezahlten Job's wohl auch...

von Takao K. (takao_k) Benutzerseite


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Lothar S. schrieb:
>> Uebrigens CMOS/TTL hab ich durch genauso wie BASIC und 8bit Kontroller.
>
> Und die gut bezahlten Job's wohl auch...

Kannst wohl Gedanken lesen? z.B. mal fuer 800 yen/Stunde gearbeitet, das 
sind so ca. 6 Euro.

Sehe ich aber keinen Zusammenhang da ich sehr wohl damit abgegeben habe.

von Lothar S. (loeti)


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> da ich sehr wohl damit abgegeben habe.

Dann solltest Du auch die Stärken dieser Bauteile kennen, was Du aber
nicht tust.

Grüße Löti

von Takao K. (takao_k) Benutzerseite


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Lothar S. schrieb:
>> da ich sehr wohl damit abgegeben habe.
>
> Dann solltest Du auch die Stärken dieser Bauteile kennen, *was Du aber*
> nicht tust.
>
> Grüße Löti

Ja klar, z.B. ein Address latch aufbauen fuer externes RAM mit 
Mikrocontroller. Brauchste nur 2 ICs und so ca. 100 Draehte.

Aber im Ernst, was sind denn die vorteile wenn du einen GAL Brenner 
hast, sowie GALs, und die Software dafuer? Und CPLD sowiese, PICs mit 
CLC (Logikzelle). Brauchste dann nur 100 mal den gleichen IC und kannst 
es als Flip Flop, AND, NAND, XOR usw. programmieren, und mikrocontroller 
gleich eingebaut nichtmal ein Quartz erfoderlich.

Habe mal 2010 damit angefangen eine "Message in Space", also eine LED 
Kette die schnell bewegt wird und dann einen Text erscheinen laesst, nur 
mit TTL aufgebaut. Richtig toll die binaerwerte einzeln in das RAM zu 
laden und das Addressregister neu zu setzen und dann den Oszillator zu 
starten.

Hatte dann so ca. 3 Platinen aber hab es dann entsorgt, weil es halt 
klobig war.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Takao K. schrieb:

> Ja klar, z.B. ein Address latch aufbauen fuer externes RAM mit
> Mikrocontroller. Brauchste nur 2 ICs und so ca. 100 Draehte.

Mein $GOTT, zählen kann es auch nicht!

> Aber im Ernst, was sind denn die vorteile wenn du einen GAL Brenner
> hast, sowie GALs, und die Software dafuer?

GALs waren immer schon Scheiße. Stromverbrauch wie TTL und beschissen zu 
programmieren. Für Neuentwicklungen genauso obsolet heutzutage. Man 
könnte fast sagen, GALs sind im Bereich der programmierbaren Logik, was 
(Standard)TTL im Bereich der diskreten Logik ist. Die ersten Versuche. 
Zum Zeitpunkt ihrer Entstehung möglicherweise bahnbrechend. In der 
Rückschau eher kläglich. Ich versteh grad überhaupt nicht, wie man TTL 
beschimpfen kann und gleichzeitig GALs toll finden.


XL

von Takao K. (takao_k) Benutzerseite


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Axel Schwenke schrieb:
> Takao K. schrieb:
>
>> Ja klar, z.B. ein Address latch aufbauen fuer externes RAM mit
>> Mikrocontroller. Brauchste nur 2 ICs und so ca. 100 Draehte.
>
> Mein $GOTT, zählen kann es auch nicht!
>
>> Aber im Ernst, was sind denn die vorteile wenn du einen GAL Brenner
>> hast, sowie GALs, und die Software dafuer?
>
> GALs waren immer schon Scheiße. Stromverbrauch wie TTL und beschissen zu
> programmieren. Für Neuentwicklungen genauso obsolet heutzutage. Man
> könnte fast sagen, GALs sind im Bereich der programmierbaren Logik, was
> (Standard)TTL im Bereich der diskreten Logik ist. Die ersten Versuche.
> Zum Zeitpunkt ihrer Entstehung möglicherweise bahnbrechend. In der
> Rückschau eher kläglich. Ich versteh grad überhaupt nicht, wie man TTL
> beschimpfen kann und gleichzeitig GALs toll finden.
>
>
> XL

Hab ich nicht gesagt dass die toll sind.

Also wer TLL Schaltungen aufbauen will mit mindestens 30 ICs solls halt 
machen. Hab ich mal so einen Toaster gesehen nicht mit Kontroller 
sondern wirklich 5 TTL ICs. Aufbrechen wollte ich ihn dann aber nicht 
also auch entsorgt. Vielleicht so eine Art Erstlingswerk/Meisterwerk 
also ich wollte das wirklich eher in Ruhe lassen. Nur mal die Blende mit 
den Tasten abgebrochen.

Wer sich fuer 500 Euro massenhaft TTL ICs, Fassungen und tolle? Platinen 
kauft, legt sein Geld falsch an. Erstmal Mikrokontroller ausprobieren 
und dann darueber nachdenken "Brauche ich jetzt TTL und warum".

von MaWin (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Reaktionstester
> Denn kaufen kann man das bis heute fertig nicht

Doch, natürlich, als App auf dem Smartphone, eine von hundert für 0.00€. 
Warum Hardware bauen, wenn flexiblere schon fertig rumliegt?

von Soul E. (Gast)


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Peter Stein schrieb:

> Habe ich was übersehen? Oder ist es manchmal nur eine ideologische
> Angelegenheit, wenn veraltete Teile als obsolet bei Seite geschoben
> werden?

Es gibt Leute, die bauen mittelalterliche Ritterbugen nach, mit 
Werkzeugen und Materialien, wie sie in der Epoche verwendet wurden. Und 
das, obwohl es heute Stahlbeton-Hochbau und modernste Baumaschinen gibt 
!!!!!!!!!

Warum wohl?

von Peter D. (peda)


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Peter Stein schrieb:
> Ich frage mich (und Euch), warum sollte man die nicht einfach weiter
> verwenden?

Du kannst sie ruhig verwenden.
Mir ist es allerdings zu aufwendig, damit Schaltungen zu entwickeln. 
Übersteigt der Aufwand 4 Logik-ICs nehme ich lieber einen MC.

Erfahrungsgemäß stimmt nicht alles auf Anhieb oder die Funktionen sollen 
noch erweitet werden. Dann muß ich mit einem MC nichts umlöten, sondern 
kann einfach nur das neue Programm flashen.

GALs, CPLDs, FPGAs nehme ich auch nicht mehr für neue Projekte, die 
werden schneller abgekündigt, als man gucken kann.

GALs gibt es zur Zeit nur noch von Atmel (ATF16V8, ATF22V10).

von Andreas D. (rackandboneman)


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"die Verwendung der alten Teile ein Fehler sei"

In Hobby/Kunst ist nichts ein Fehler, ausser es vereitelt einen 
gewünschten Erfolg, wie auch immer dieser definiert ist :)

Und TTL-ICs brauchen ja nicht gerade viel Lagerplatz, ausser du hast 50 
Stangen da liegen...

von Wilhelm F. (Gast)


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MaWin schrieb:

> Wilhelm F. schrieb:
>> Reaktionstester
>> Denn kaufen kann man das bis heute fertig nicht
>
> Doch, natürlich, als App auf dem Smartphone, eine von hundert für 0.00€.
> Warum Hardware bauen, wenn flexiblere schon fertig rumliegt?

Ich staune ja! Aber ein Smartphone besitze und kenne ich überhaupt 
nicht.

Auf dem Notebook könnte ich ja noch was programmieren. Aber was nimmt 
man da eigentlich für einen Compiler, nur für reines C, den es 
bestenfalls gratis gibt? Die Tastatur ist bestimmt auch nicht richtig 
echtzeitfähig für Millisekunden. Ist sie es am Smartphone eigentlich?

Ein altes Brett von 20x30cm Entwicklungsboard für den 80535 und ein 
großes Siebensegment-Display dran, vielleicht noch einen Riesen-Button 
wie ein Notschalter dran, das fasziniert Leute aber trotzdem. Ein 
Smartphone haben ja sowieso alle, das ist dann etwas langweilig.

;-)

von Falk B. (falk)


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@ Peter Dannegger (peda)

>Mir ist es allerdings zu aufwendig, damit Schaltungen zu entwickeln.
>Übersteigt der Aufwand 4 Logik-ICs nehme ich lieber einen MC.

Was aber nur geht, wenn die Geschwindig nicht zu hoch ist.

>GALs, CPLDs, FPGAs nehme ich auch nicht mehr für neue Projekte, die
>werden schneller abgekündigt, als man gucken kann.

Na, da wird mal wieder kräftig Eintopf gekocht und alles in einen Topf 
geschmissen ;-)

GALs sind uralt, OK, nimmt keine mehr.
CPLDs sind noch halbwegs aktuell, kann man nehmen, nur halt möglichst 
"neue" Familien.
FPGAs SIND aktuell und auch recht lange verfügbar. Schau dir aml an, 
welche alten FPGAs von vor über 15 Jahren noch zu kaufen sind, das sind 
EINIGE!

von Andreas D. (rackandboneman)


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Ein 80535 und ein Standard-TTL-IC haben eben gemeinsam dass es veraltete 
Implementationen alter aber nicht veralteter Technologien sind - 
MCS51-Kerne und 74er-Logik findet man ja durchaus in aktueller Hardware 
versteckt... und zum Lernen dieser Technologien langt auch die veraltete 
Implementation.

von Amateur (Gast)


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TTL war u.v.a. auch ein Standard.
Zuletzt hat es keinen Interessiert, wie die Teile im Innern funktioniert 
haben. Hauptsache die äußeren Spezifikationen stimmten.
Einen minimalen Vorteil haben die Teile immer noch: Man kann auf den 
größten Teil der ESD verzichten.

Wie an anderer Stelle bereits angedeutet sprechen heute die unnötig hohe 
Verlustleistung gegen ihre Verwendung und die zunehmende 
Inkompatibilität zu der immer mehr um sich greifenden 3,3V 
Speisespannung. Die Signale können noch harmonieren, die 
Betriebsspannung tut es aber nicht. An dieser Stelle tritt dann meist 
der Chef, mit der Frage auf: "Geht das nicht auch mit einer Spannung?"

Hast Du aber 5V in ausreichendem Maße zur Verfügung, und bleibst Du im 
technischen Rahmen, so spricht nichts gegen eine Verwendung.
Bei den heute üblichen Frequenzen sollte man aber ein Auge auf die 
Geschwindigkeit haben.

von Wilhelm F. (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:

> GALs waren immer schon Scheiße. Stromverbrauch wie TTL und beschissen zu
> programmieren.

Bezüglich CPLD gab es doch aber auch mal Mikropower.

Immer wollte ich auch mal was mit CPLD experimentieren, aber kenne mich 
da mit Boards und Tools überhaupt nicht so aus, und ob das nicht auch 
höllisch Geld kostet. Mein Budget ist ja im Hobby stark limitiert.

Ansonsten mache ich ja alles, was mit Logik zu tun hat, auch mit µC. Das 
ist nur oft viel zu langsam, einen Adreßselektor für einen µC-Bus kann 
man damit meistens vergessen. Manchmal braucht man echte Hardware. Und 
da ist es halt schön, ein Gattergrab in einen einzigen Baustein zu 
kloppen.

von Andreas D. (rackandboneman)


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"An dieser Stelle tritt dann meist der Chef, mit der Frage auf: "Geht 
das nicht auch mit einer Spannung?"

Das würde er auch bei LS, F usw. :) Wenn Du das auf die gesamte 
TTL-Technik von H bis ABT bezogen hast: da gibt es 3.3V-taugliche 
Varianten :)

Hin und wieder findet man ja noch 7406/7407/7438 (ohne LS) in nicht ganz 
so steinzeitlicher Technik um LEDs, Aktuatoren etc. zu treiben...

von Bastler (Gast)


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Hallo,

vom reinen Hobbystandpunkt aus (also kein Chef, keine Kunden, kein 
Kostendruck, nur sehr wenige Vorgaben die beachtet werdem müssen) :

Warum nicht : Besonders zum erlehrnen der Digitaltechnik sind TTL oder 
auch die "moderneren" 4000er CMOS Logik ICs sehr geeignet - mann kann 
Anwendungen wirklich von unterster Ebene aus verstehen lehrnen-

Nur die wenigsten werden einen µC einfach als Herausvorderung mit 
Logikschaltkreisen nachbauen.

Aber mal einen Halbaddierer, Flip-Flops usw. als einzelnes Bauteil 
kennenlehrnen oder aus Grundelementen zusammenzubauen, trägt sehr viel 
dazu bei zu verstehen wie etwas größeres (z.B. ein µC) im innersten 
Funktioniert.
Und nein:  Simulationen und reine Theorie sind kein vollwertiger Ersatz 
für solche Erfahrungen.

Wohl nur mittels praktischer Beschäftigung auf untererster Ebene bekommt 
man auch ein Gefühl was für ein Hightechbauteil selbst ein kleiner 
ATTiny µC immer noch ist - ganz zu schweigen von den "echten" HighEnd 
Bauteilen.

Notwendig für den praktischen Einsatz ist das wohl nicht mehr -
nur als Beispiel aus einen ganz anderen Bereich:
Warum werden immer noch Musikinstrumente aus Holz, Metall etc. gebaut 
und auch gespielt wenn doch alles viel einfacher, unaufwendiger mittels 
Computer gemacht werden kann  ?

mfg

      Bastler

von Andreas D. (rackandboneman)


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Vielleicht gibts ja in den nächsten Jahren mal wieder einen 7400 Contest 
wie 2012... da hätte ein Beitrag mit ausschliesslich >35 Jahre alten 
Bauteilen eine Menge Stil!

von Wilhelm F. (Gast)


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Andy D. schrieb:

> Vielleicht gibts ja in den nächsten Jahren mal wieder einen 7400 Contest
> wie 2012... da hätte ein Beitrag mit ausschliesslich >35 Jahre alten
> Bauteilen eine Menge Stil!

Ein Azubi eine Ausbildungsgruppe nach mir gewann mit TTL mal 1976 einen 
Preis bei Jugend forscht. In den Noten Fernmeldehandwerk stand er aber 
glatt 5,0. Da mußte man neben Elektronik eben auch mal Eisen feilen, 
oder eine Bleimuffe löten. Das war ein bißchen falsch für ihn. In Bonn, 
da hätte er sich anscheinend besser bei sowas wie Klöckner Moeller 
beworben, anstatt bei der Post.

Ansonsten gab es da mit den Gatterbausteinen aber auch immer schöne 
kniffelige Schaltwerke. Die Jungs hatten ja früher nicht viel, und 
mußten auch alles daraus machen.

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