Forum: Ausbildung, Studium & Beruf AEVO-Prüfung, wo ablegen?


von Ralf (Gast)


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Hallo,

die IHK bietet die Möglichkeit, die AEVO-Prüfung abzulegen. Sie ist aber 
freilich nicht die einzige Institution, die das anbietet. Die Frage ist, 
sind die Alternativen besser (die finanzielle Seite mal außer acht 
gelassen, dass es evtl. günstigere Anbieter gibt)?
Falls jemand Erfahrungsberichte von "beiden Seiten" gehört hat, fände 
ich es toll, wenn er die Ansichten hier teilen kann.
Und dann wäre noch die Frage, ob man sich Vorbereitungsmaterial abseits 
der Unterlagen, die man zur Verfügung gestellt bekommt, besorgen soll. 
Ich habe hierzu von 30€ für ein "Karteikartensystem" mit Fragen zur 
Vorbereitung bis hin zu Büchern im dreistelligen Eurobereich alles 
gesehen, die Frage ist, was (davon) bringt was?

Ralf

von Marx W. (Gast)


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Ralf schrieb:
> Falls jemand Erfahrungsberichte von "beiden Seiten" gehört hat, fände
> ich es toll, wenn er die Ansichten hier teilen kann.

Manchmal wird an FH`s der AEVO-Schein angeboten!

Fernsudiengänge sind da auch noch erste Wahl!

von Christian R. (supachris)


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Also ich hab bei der IHK den Vollzeit-Kurs gemacht, war wie 2 Wochen 
Urlaub. Für einen Studierten ist das unterstes Lern-Niveau. Fast alle da 
waren auch Handwerker usw.
Dementsprechend war auch die Prüfung.
Bezahlt hat den ganzen Zirkus der Arbeitgeber.

von Marx W. (Gast)


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Christian R. schrieb:
> Bezahlt hat den ganzen Zirkus der Arbeitgeber.

Mann, für das Geld  wo der AG den Lohnausfall zahlt, hättest dir ja auch 
einen Deal ausdenken können in der Form:
"Ok ich mach das im Fernlehrgang (Irgend ein Anbieter).
Und den gesparten Arbeitsausfall, da möcht ich dafür noch ein paar 
andere Kurse besuchen."

Wenn dir deine AG die 80hx40€ als Budget für deine Weiterbildung zur 
Verfügung stellt, sind da ganz schöne Scheine drin.
Damit haste mehr als manch anderer!

von Christian R. (supachris)


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Naja, Fernlehrgang wollt ich nicht machen, da damals gerade der Große 
geboren war, also war ich gar nicht böse mal zwei ruhige Wochen zu 
haben. Der alte Ausbilder war in Rente gegangen und nun mach ich das. 
Außerdem gabs sogar nach bestandener Prüfung noch einen Bonus vom AG 
(Fraunhofer). Waren nochmal 1200€ brutto oder sowas.

von Marx W. (Gast)


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Christian R. schrieb:
> Waren nochmal 1200€ brutto oder sowas

Woher haben die die Kohle?

von Ralf (Gast)


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@Marx W:
> Manchmal wird an FH`s der AEVO-Schein angeboten!
Guter Tip, die FH Furtwangen hat hier ne Niederlassung, da könnt ich mal 
schauen.

> Fernsudiengänge sind da auch noch erste Wahl!
Fernlehrgang wäre auch eine Möglichkeit, aber mir wäre lokal in der 
Gegend lieber. Hab ich vergessen zu sagen, sorry.
Macht aber erstmal keinen Unterschied.

@Christian R:
> Also ich hab bei der IHK den Vollzeit-Kurs gemacht, war wie 2 Wochen
> Urlaub. Für einen Studierten ist das unterstes Lern-Niveau. Fast alle da
> waren auch Handwerker usw.
Ich hoffe das ist nicht abwertend gemeint, ich bin nur Facharbeiter ;)

> Dementsprechend war auch die Prüfung.
Soweit ich das mitbekommen habe, ist es Arbeits- und Jugendschutzgesetz 
lernen sowie eine Präsentation über die Durchführung eines 
Ausbildungsthemas. Kommt das ungefähr hin?

> Bezahlt hat den ganzen Zirkus der Arbeitgeber.
Hat mir meiner auch angeboten. Ich bin noch am Überlegen, ob ich's doch 
aus eigener Tasche zahle.

Ralf

von Christian R. (supachris)


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Marx W. schrieb:
> Woher haben die die Kohle?

Die zahlen ja sonst nur nach TVöD. Da bleibt ja genug Geld übrig.

Ralf schrieb:
> Ich hoffe das ist nicht abwertend gemeint, ich bin nur Facharbeiter ;)

Nee, das nicht, aber als Ingenieur ist man andere Prüfungen gewoht.

Ralf schrieb:
> Soweit ich das mitbekommen habe, ist es Arbeits- und Jugendschutzgesetz
> lernen sowie eine Präsentation über die Durchführung eines
> Ausbildungsthemas. Kommt das ungefähr hin?

Ja genau, aber statt Präsentation kannst du auch eine Lehrunterweisung 
vorspielen. Haben eigentlich alle bei uns gemacht. War eine sehr lustige 
Angelegenheit. Außerdem gibts bei der IHK alle Schulungsunterlagen und 
Hefte zur Prüfungsvorbereitung gleich dazu, also im Preis drin.

Ralf schrieb:
> Ich bin noch am Überlegen, ob ich's doch
> aus eigener Tasche zahle.

Warum solltest du?

von Marx W. (Gast)


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Ralf schrieb:
> Soweit ich das mitbekommen habe, ist es Arbeits- und Jugendschutzgesetz
> lernen sowie eine Präsentation über die Durchführung eines
> Ausbildungsthemas. Kommt das ungefähr hin?

Ja!

von Marx W. (Gast)


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Ralf schrieb:
> Guter Tip, die FH Furtwangen hat hier ne Niederlassung, da könnt ich mal
> schauen.

Allerdings mußt du als Student eingeschrieben sein um da kostenlos so 
(er den angeboten wird) besuchen zu können!

von Klaus I. (klauspi)


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Marx W. schrieb:
> Fernsudiengänge sind da auch noch erste Wahl!
Naja, der FernLEHRgang eines sehr bekannten Instituts ist da sicherlich 
eher extrem überteuert und die Lehrmaterialien fand ich da auch nicht 
wirklich prickelnd. Da hat man mit einem passenden Buch für 30 EUR und 
den Prüfungsfragenkatalog von der IHK deutlich mehr für das Geld.

Den Fernlehrgang habe ich nur gemacht, weil das durch die 
Begabtenförderung finanziert wurde und das eine sinnvolle Verwendung 
dafür war. Letztendlich kann mit wenigen Büchern das gleiche lernen und 
ich war auch etwas enttäuscht vom Fernlehrgang.

Was IMHO wirklich wichtig war: Ich hatte Kollegen die den Kurs direkt 
bei der IHK gemacht haben und mir geholfen haben. Die Schwerpunkte der 
Prüfer sind halt je nachdem, etwas anders gerichtet.

Marx W. schrieb:
> Ralf schrieb:
>> Soweit ich das mitbekommen habe, ist es Arbeits- und Jugendschutzgesetz
>> lernen sowie eine Präsentation über die Durchführung eines
>> Ausbildungsthemas. Kommt das ungefähr hin?
>
> Ja!

Ja ungefähr kommt das hin, wobei dieses eindeutige "Ja" wieder komplett 
verkehrt ist. Das ist nicht überall gleich und je nach Beruf ist es 
wieder komplett andersrum :o)

Eine reine Präsentation war bei uns nur die Ausnahme. Dort war die Regel 
die praktische Unterweisung mit der 4-Stufen Methode. Je nach Berufsbild 
würde sich auch unter Umständen ein Lektion im Frontalunterricht 
anbieten, aber das muß der Prüfer schon sehr mögen. Generell hat man mit 
einer ganz simplen Unterweisung nach der 4-Stufen Methode schon 
ausreichend Gelegenheit um den Zeitrahmen sinnvoll zu füllen und kann 
dabei sehr flexibel agieren.

Augenmerk auf Arbeitssicherheit ist super und die Ausbildungsnachweise 
sind ja das wichtigste Dokument überhaupt.
Achja, wenn Du den IHK-Kurs nicht gemacht hast, wirst Du zwar sicherlich 
bestehen aber nicht die guten Noten der IHK-Kurs-Teilnehmer ergattern 
;o)

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Klaus I. schrieb:
> Achja, wenn Du den IHK-Kurs nicht gemacht hast, wirst Du zwar sicherlich
> bestehen aber nicht die guten Noten der IHK-Kurs-Teilnehmer ergattern

Das ist evtl. die Frage...
(Ohne den Lehrgang zu kennen:)
Wo sich der Unterschied sicherlich auswirken dürfte ist bei der 
"Praktischen" Prüfung. Da nur aus Büchern zu lernen auf was die Prüfer 
wirklich wert legen und was man vernachlässigen kann ist bei jeder 
Praktischen Prüfung schwer.

Aber der Theorieteil sollte für die meisten hier doch wirklich kein 
Problem sein. IChhabe mir gerade mal den Spass erlaubt und die Online 
"Demoprüfung" gemacht ohne das ich überhaupt mal in die Unterlagen 
geschaut habe. (Thread gelesen, gegoogelt und Versuch gestartet)
Ist vom Umfang ungefähr ein Drittel der echten Prüfung bei selben 
Schwierigkeitsgrad. (26 Fragen in 60Minuten statt knapp über 70 in 
180Minuten)
Ergebniss: Nach 14 Minuten (bei erlaubten 60) war ich durch und hatte 
über 70 %, (Wie gesagt -ohne vorher jemals konkret in den Stoff gesehen 
zu haben oder zwischendurch nachzuschlagen)

Wenn man dann noch bedenkt das man in der echten Prüfung auch die 
Gesetzestexte und Verordnungen nutzen kann.

Und ich glaube nicht das ich so ein Überflieger bin das dieses Ergebniss 
nicht auch Rückschlüsse auf einen großen Teil der "vernüftigen" 
Forenteilnehmer hier zulassen würde. Mit nur "wenige" Initiative sollte 
da also auch ohne Kurs eine gute bis sehr gute TEilnote bei rauskommen 
können.

Anders sieht es natürlich bei der Praktischen Prüfung aus. Da ist man 
mit einem Lehrgang sicher viel besser aufgestellt!
Und beim lernen ganz aus Büchern ohne überhaupt jemanden zu haben der 
Erfahrung mit der Prüfung hat ist das bestehen dort wohl auch bei guter 
Vorbereitung etwas Glückssache.

Gruß
Carsten

von Thomas K. (muetze1)


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Ich habe den Kurs als Crash Kurs an einer Fortbildungseinrichtung 
gemacht. Der ging eine Woche und wirklich gut, da der Leiter den Stoff 
super vermitteln konnte. Danach dann die Prüfung bei IHK direkt. Der 
Kurs inkl. Prüfungsgebühren war ein komplettes Angebot der 
Bildungseinrichtung hier vor Ort. Preis müsste ich mich kundig machen, 
da mein AG dies getragen hat.

Zum Lernen habe ich mir diese "Memory Cards" zur AEVO Prüfung geholt. 
Die waren wirklich super zum Lernen. Immer mal wieder zwischendurch und 
man hatte die Dinge schnell drauf. Die waren in meinen Augen ihr Geld 
wert.

von Christian R. (supachris)


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Ich hatte gar keine Zeit zum lernen, da ich hier einen wenige Tage alten 
Racker zu Hause hatte. Trotzdem hab ich jetzt eine dolle Urkunde über 
besonders herausragende Leistungen bei der AEVO Prüfung. Dabei hatte ich 
nur 88% in der Theorie. Naja und die praktische Vorführung nach der 
4-Stufen Methode ist doch die reinste Farce, ich hatte einen Azubi von 
uns mit der den Azubi gespielt hat, wir hatten richtig Spaß. Ohja, 
Arbeitsschutz, da muss man auch mal "streng" werden (Autoritärer 
Führungsstil). Und Berichtsheft, gaaaanz wichtig. Das beste an der 
ganzen Sache war unser Dozent, ein Prof. ca. 70 Jahre, der halbes Jahr 
in D das andere halbe Jahr in USA lebt und an der Uni Tampa 
unterrichtet. Und nebenbei noch ein Restaurant führt. Der hatte 
Geschichten zu erzählen, herrlich. Die Kantine der IHK Dresden kann sich 
auch sehen lassen ;)

von Tom V. (vzczc)


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...ich habe mich einfach privat letztes Jahr bei der örtlichen IHK zur 
Prüfung angemeldet (ein vorbereitender Kurs ist keine Pflicht). Hat mich 
170,- gekostet, die mir mein Arbeitgeber, nachdem ich überraschend die 
Urkunde abgeliefert habe, natürlich erstattet hat ;-)

Ich hatte mir im Vorfeld das Prüfungsvorbereitungsbuch der IHK besorgt 
und mir weiteres Wissen aus dem Internet gesaugt... Mit dem Nachstellen 
einer "Ausbildungssituation" hatte ich keine Probleme, da bereits 
praktische Erfahrung vorlag.

...liegt somit auch am Lerntyp, was am sinnvollsten ist...

von Klaus I. (Gast)


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Habe da noch etwas vergessen:
Man benötigt auch noch die Ausbildungsrahmenplan für den Beruf den man 
dann unterweist. Man muss ja herleiten, wie man darauf gekommen ist und 
welcher Teil des Ausbildungsrahmenplans abgedeckt wird.

Vielleicht gibts den inzwischen schon im Internet. Ich glaube ich habe 
den damals auf einer speziellen IHK Seite bestellt.

von Christian R. (supachris)


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Die Ausbildungsverordnungen gibts mittlerweile fast alle im Internet. 
Meist auf irgendwelchen IHK Seiten, aber über Suchmaschinen zu finden.

von Ralf (Gast)


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Hallo zusammen,

vielen Dank an alle für die Beiträge. Sehr informativ bisher.
Ich tendiere momentan immer noch dazu, den Lehrgang bei der IHK zu 
machen, da sie in der Nachbarstadt ansässig ist.
Kosten liegen bei etwa 760€ inkl. Prüfungsgebür. Wenn ich's per 
Fernlehrgang o.ä. mache kommt's die Firma wahrscheinlich auch nicht 
billiger.

@Marx W.:
> Allerdings mußt du als Student eingeschrieben sein um da kostenlos so
> (er den angeboten wird) besuchen zu können!
Von kostenlos war ja nicht die Rede, wenn er gut (bzw. besser als 
beispielsweise der von der IHK) ist, kann man ja mal nachhaken.

@Klaus I.:
> Da hat man mit einem passenden Buch für 30 EUR und den
> Prüfungsfragenkatalog von der IHK deutlich mehr für das Geld.
Welches hast du denn genommen? ;)

> Habe da noch etwas vergessen:
> Man benötigt auch noch die Ausbildungsrahmenplan für den Beruf den man
> dann unterweist. Man muss ja herleiten, wie man darauf gekommen ist und
> welcher Teil des Ausbildungsrahmenplans abgedeckt wird.
Der dürfte nicht schwer zu finden sein (Elektroniker für Geräte und 
Systeme). Die Frage ist nur welches Thema ich nehme, das muss ich mir 
noch überlegen. Löten, etc. irgendwie sowas.

@Thomas K.:
> Zum Lernen habe ich mir diese "Memory Cards" zur AEVO Prüfung geholt.
Die hier?
http://www.memopower.de/AEVO/AEVO.htm
Die hab ich auch im Fokus

Ralf

von Klaus I. (klauspi)


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Ralf schrieb:
> @Klaus I.:
>> Da hat man mit einem passenden Buch für 30 EUR und den
>> Prüfungsfragenkatalog von der IHK deutlich mehr für das Geld.
> Welches hast du denn genommen? ;)

Selber ;) du XYZ
Soll ich jetzt ernsthaft meine Katakomben durchsuchen, um das inwzischen 
veraltete Buch herauszusuchen?

Lass mal stecken ;)

von Ralf (Gast)


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> Soll ich jetzt ernsthaft meine Katakomben durchsuchen, um das inwzischen
> veraltete Buch herauszusuchen?
Oh, doch schon so lang her? ;) Passt schon, ich werd mir einfach eins 
raussuchen, soll's die Firma zahlen...

Ralf

von Christian R. (supachris)


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Wenn du den Lehrgang bei der IHK direkt machst, brauchst du kein Buch, 
denn du bekommst ein großes da geich mit dazu. Und da sind auch 
Übungsaufgaben drin. Kannste dir alles sparen.

von Thomas K. (muetze1)


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Ralf schrieb:
> @Thomas K.:
>> Zum Lernen habe ich mir diese "Memory Cards" zur AEVO Prüfung geholt.
> Die hier?
> http://www.memopower.de/AEVO/AEVO.htm
> Die hab ich auch im Fokus

Genau die. Also mir hatte das gut geholfen.

Ansonsten bezüglich Literatur hatte meine Firma mir netterweise alle 
wichtigen Gesetze, Lehrplan etc vorbereitet und beim Kurs gab es ein 
komplettes Buch als Ordner dazu (war inkl.).

von Autor (Gast)


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Und neuerdings will jeder Ausbilder werden? :-D

Sehr lukrativ.

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