Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik [S/Leihgabe] Elektromechanischer Telegraf?


von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Für ein Schulprojekt möchte ich u. a. auch die Anfänge der Telegrafie
vorstellen.  Besonders schön wäre es dabei natürlich, wenn man mal mit
Morsetaste und einem elektromechanischen Telegrafen die Kinder selbst
ein paar Wörter übermitteln lassen könnte.

Hat zufällig jemand so ein Teil, das er mal ausleihen würde?  (Kauf zu
einem erträglichen Preis würde natürlich auch gehen, aber die 180
Fragezeichen, die hier letztens jemand auf dem Flohmarkt für so ein
Gerät haben wollte, waren dann doch reichlich weit über meinem Budget.)

: Verschoben durch Moderator
von Rainer V. (rudi994)


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http://www.kraus-elektronik.de/ inmitten der Webseite auf HIER klicken
-> Funktechnik/Zubehör ->NVA-Morsetaste, ca. 18€ (3. Artikel von oben)

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Rainer V. schrieb:
> http://www.kraus-elektronik.de/ inmitten der Webseite auf HIER klicken
> -> Funktechnik/Zubehör ->NVA-Morsetaste, ca. 18€ (3. Artikel von oben)

Es würde mich wundern wenn Jörg diese Frage nur für Morsetasten stellen 
würde...
So wie ich das verstehe sucht er nicht die Tasten sondern in erster 
Linie einen Morseschreiber:
http://www.morsetasten.de/morse/bilder/morse156.JPG

Wirklich weiterhelfen kann ich da aber leider auch nicht, Wo ein echter 
Fernschreiber steht wüsste ich zwar, aber ein Morseschreiber...
Aber so etwas ist doch recht schnell gebaut! Ein originales Altgerät hat 
zwar sicher seinen Charme- Aber ein Selbstbau dürfte doch an einem 
Nachmittag möglich sein. (Ich weiß ja nicht wie Umfangreich das 
Schulprojekt sein soll - Aber vielleicht sogar mit den Schülern?)

Das größte Problem würde aus meiner Sicht sein heute noch passende 
Papierstreifen zu bekommen ohne selber mit der Säge Kassenrollen in 
schmale Streifen zu schneiden... (Evtl. Luftschlangen???)

Gruß
Carsten

von Rainer V. (rudi994)


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Carsten Sch. schrieb:
> Es würde mich wundern wenn Jörg diese Frage nur für Morsetasten stellen
> würde...

Habe ich auch gedacht. Diese NVA-Morsetaste ist mir nur eingefallen wg. 
dem recht niedrigen Preis. Angeblich Neuware aus Altbeständen.

Kassenrollen zersägen: Sowas hatte ich mal als Gratis-Zugabe beim Kauf 
eines alten Siemens T68d. Die Papierrollen waren krumm und schief. Ein 
Nudelholz durchzusägen ist sicher einfacher.

Irgendwo müßte ich eine total simple Morsetaste haben, hat damals 4 DM 
gekostet. Die würde ich Jörg gratis schicken, wenn er das Gerümpel hier 
ebenfalls nimmt Beitrag "[V]erschenke Typenrad für Siemens T68d"

von Magnus (Gast)


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Binde die Taste einfach an einen Computer an, da kannst du das ganze 
genauso anzeigen lassen. Auf der anderen Seite reicht doch auch ein 
kleines Video.

von ich (Gast)


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Magnus schrieb:
> Binde die Taste einfach an einen Computer an, da kannst du das
> ganze
> genauso anzeigen lassen. Auf der anderen Seite reicht doch auch ein
> kleines Video.

Wenn man einen elektromechanischen Morseschreiber vorführen möchte, 
reicht ein Computer und ein Video? Wie stillos ist das denn? :-)

Ist doch viel schöner, wenn da ein schöner Schreiber aus poliertem 
Messig steht, und man hört das "klack-klack".

Aber ich kann leider auch nicht weiterhelfen.

von Heiko K. (heikoch)


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Zu DDR Zeiten gab es im Bastlerladen einen Bausatz mit Taste, Piepser 
und Schreiber auf einen Papierstreifen. Wurde mit einer Flachbaterie 
betrieben. Gefunkt hat er nicht. Vielleicht findet sich ja noch einer.

Heiko

von Magnus (Gast)


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Naja, ich seh das so: Das ist ein Schulprojekt, da würde ich nicht zu 
viel Zeit verschwenden, da wird das Anschauungsobjekt gar zerstört.

Heutzutage haben Schulen in den Klassenzimmern leichtsam 2-3 Computer, 
für den PC gibt es viele Morsesimulatoren, mit denen kann man gar über 
das Netzwerk zur Veranschaulichung kommunizieren.

Dass das nichts mit dem ursprünglichen Morsen zu tun hat sollte jedem 
klar sein, aber wenn man nicht zig Stunden Arbeit und Unkosten für ein 
Anschauungsobjekt opfern kann/will durchaus eine Alternative.

von ich (Gast)


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Wenn man keine Lust hat, die Leidenschaft des Morsens rüberzubringen, 
oder wenn einem die Kinder das nicht wert sind, kann man das sicher 
machen. Sowas ist ja auch eine emotionale Sache. Es ist doch was ganz 
anderes, wenn man sagt: "Im Prinzip müßt ihr euch das so und so 
vorstellen. Ich kann's euch zwar nicht zeigen, aber das müßt ihr euch 
denken." Oder man sagt: "Schaut her, damit hat man damals Nachrichten 
übertragen. Kommt her und versucht es selbst mal." Und dann hat man erst 
ein Feeling dafür. Man kann nicht alles als Video oder Bilder 
rüberbringen. Man muß es anfassen, hören, sehen.
Das macht erst den Unterricht interessant. Viel zu selten heute.

@Jörg: Ich drück dir die Daumen, daß du (und wenn es nur leihweise ist) 
einen Morseschreiber findest.

von Udo S. (urschmitt)


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Wenn das Projekt den Aufwand rechtfertigt könnte man sich überlegen das 
Morsegerät in Gruppen mit den Schülern selbst zu bauen. Das wäre dann 
für die Kids nochmal interessanter.
Evt. mit dem Werklehrer in Absprache (wenn es sowas in der Schule gibt)

von ich (Gast)


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@Magnus:

Nicht falsch verstehen, aber ich bin immer ein wenig allergisch, wenn 
ich eine Aussage höre wie: "Nicht zu viel Aufwand und Zeit verschwenden, 
sind ja nur Kinder."
Das ist einer der größten Irrtümer heutzutage. Wenn man den Kindern was 
beibringt, und sie für etwas begeistern kann, ist das in meinen Augen 
keine Verschwendung.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Jörg,

frag mal beim Nixdorf Museum in Paderborn an. Die haben einiges in 
Richtung Telekommunikation in der Ausstellung, wenn ich mich recht 
entsinne auch einiges aus der Morsetechnik.

Ein Besuch da ist übrigens echt lohnenswert. Die haben da eine 
funktionierende Telefonvermittlung auf Relaisbasis zum Ausprobieren, 
eine Cray, diverse Großrechnerkomponenten, Commodore und Apple 
natürlich, und viele Exponate zum Anfassen und Ausprobieren.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Carsten Sch. schrieb:

> Es würde mich wundern wenn Jörg diese Frage nur für Morsetasten stellen
> würde...

Richtig, an Morsetasten leide ich keinen Mangel :) (wenngleich ich
die dort als NVA-Taste bezeichnete bei mir gerade nicht mehr finden
kann).

> So wie ich das verstehe sucht er nicht die Tasten sondern in erster
> Linie einen Morseschreiber:
> http://www.morsetasten.de/morse/bilder/morse156.JPG

Ja, sowas in der Art.

> Aber so etwas ist doch recht schnell gebaut!

Hast du Ideen, wie man die Mechanik für den Vortrieb einfach bauen
kann?  Hatte schon überlegt, die Mechanik eines alten
Kassettenrekorders zu missbrauchen dafür.

> (Ich weiß ja nicht wie Umfangreich das
> Schulprojekt sein soll - Aber vielleicht sogar mit den Schülern?)

Es sind 6 x 1,5 h, in denen ich die Kommunikation etwa vom
französischen Flügeltelegrafen bis zur heutigen Zeit rüberbringen
will.  Wenn man ein Gerät in einer Viertel- oder halben Stunde
aufbauen könnte, wäre das sicher OK, aber der Bau sollte nur Mittel
zum Zweck und nicht Selbstzweck sein, denn eigentlich will ich das
Ding dann auch benutzen.

> (Evtl. Luftschlangen???)

Ja, an Luftschlangen hatte ich da auch gedacht.

Heiko Koch schrieb:
> Zu DDR Zeiten gab es im Bastlerladen einen Bausatz mit Taste, Piepser
> und Schreiber auf einen Papierstreifen.

Sowas wäre natürlich ideal.

p.s.: Funk soll natürlich später auch dabei sein.  Einen
Löschfunkensender habe ich schon gebaut. ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von hatge (Gast)


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einfach eine Spule mit einem Anker nehmen, wenn der Schalter betätigt 
wird, wird durch das Magnetische Feld ein Stift angezogen.
Hier unter Schaltplan zu finden:

http://schule.a-city.de/holbein-gymnasium/Seminare/Ph-Geraete/Plakat_morse.pdf

Ist sehr schnell gebaut.

von micha (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
>> So wie ich das verstehe sucht er nicht die Tasten sondern in erster
>> Linie einen Morseschreiber:
>> http://www.morsetasten.de/morse/bilder/morse156.JPG
>
> Ja, sowas in der Art.
>
>> Aber so etwas ist doch recht schnell gebaut!
>
> Hast du Ideen, wie man die Mechanik für den Vortrieb einfach bauen
> kann?  Hatte schon überlegt, die Mechanik eines alten
> Kassettenrekorders zu missbrauchen dafür.

Auf dem Bild sieht es so aus, als ob das mit einem Federmechanismus 
funktioniert. Aber die Idee mit einem alten Kasettenrekorder ist gut.

Ansonsten einfach ein (Gummi-)Rad auf einen Getriebe-Motor, zweites Rad 
darunter und mit konstanter Geschwindigkeit von der Rolle ziehen. 
Eventuell kann man da was mit Lego oder Fischertechnik bauen.

Andere Möglickeit wäre es, zwei Papier-Rollen zu nehmen und die 
geschriebe Nachricht aufzuspulen - ist mechanisch etwas einfacher (nur 
Antrieb der Spule) hat aber den Nachteil, dass man die fertige Nachricht 
wieder von der Spule rollen muss.

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Für ein Schulprojekt möchte ich u. a. auch die Anfänge der Telegrafie
> vorstellen.

Bis ca. 1965 wurden Morseschreiber noch auf Nebenbahnbahnhöfen
verwendet. Vielleicht suchst Du mal gezielt auf INet-Seiten
von Eisenbahnfreunden.
Gruss
Harald

von Rainer V. (rudi994)


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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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hatge schrieb:
> einfach eine Spule mit einem Anker nehmen

Hmm, ja, der Teil der Übung war mir schon klar. :-)

(Vermutlich würde ich einfach ein altes Relais dafür benutzen.)

micha schrieb:
> Auf dem Bild sieht es so aus, als ob das mit einem Federmechanismus
> funktioniert.

Ja, so eine Art Uhrwerk.  Muss ich natürlich nicht unbedingt haben,
ein Getriebemotor wäre schon auch OK.  Braucht aber halt noch eine
Fixierung, Gummirollen und dergleichen.  Nichts, was ich im Moment
irgendwo halbfertig rumliegen habe.

von Guido B. (guido-b)


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Kleiner Schrittmotor mit Rädchen in U-förmigem Aluprofil?

von Udo S. (urschmitt)


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Jörg Wunsch schrieb:
> raucht aber halt noch eine
> Fixierung, Gummirollen und dergleichen.

Altes Kassettenlaufwerk?

von Helge A. (besupreme)


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Notfalls, weil es ja nur als Mittel zum Zweck dienen soll, Gummirolle 
aus einem Drucker und eine Handkurbel dranbauen. Es muß ja kein 
perfektes Gerät sein, sondern nur das Funktionsprinzip gezeigt werden.

Solange Nachrichten geschrieben werden, muß halt jemand langsam drehen.

Wenn es dagegen motorgetrieben laufen sollte, hätte ich sogar was 
passendes in meinem Teilespeicher:

Ein Getriebemotor aus einem Akkuschrauber, der bei 3V schön langsam 
läuft und passend dazu eine Gummirolle, die fest auf der Achse hält.

Hilft das weiter?

von Rainer V. (rudi994)


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Einfacher wäre, aus dem Surplus ein EKG-Gerät zu besorgen und damit 
Peaks und Rechtecke anstelle von Punkten und Strichen aufzuzeichnen.

Das könnte man später im Unterricht weiterverwenden, z.B. für Erdbeben, 
Wetterdaten oder wenn der Lehrer einen Herzinfarkt kriegt ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Udo Schmitt schrieb:
> Altes Kassettenlaufwerk?

Die Idee hatte ich ja schon.

Helge A. schrieb:
> Ein Getriebemotor aus einem Akkuschrauber, der bei 3V schön langsam
> läuft und passend dazu eine Gummirolle, die fest auf der Achse hält.

Ich würde erstmal das mit dem Kassettenlaufwerk ansehen, falls das
irgendwie nicht funktioniert, käme ich auf dich zurück.  Ja, ich denke,
sowas könnte helfen.

Klar, mit der Hand kurbeln geht auch, aber nichtsdestotrotz muss man
ja irgendeine Vorrichtung dafür haben.  Eine alte Wäschemangel oder
sowas. :-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Hatte schon überlegt, die Mechanik eines alten
> Kassettenrekorders zu missbrauchen dafür.

Da müßtest du das Band einer Compact-Cassette nur noch durch die 
Fastnachts-Luftschlange ersetzen, und den Tonkopf mit einem 
Schreibstift.

Aber das taugt doch wirklich auch nichts, wie das Band auseinander 
rollen zum lesen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm F. schrieb:
> Aber das taugt doch wirklich auch nichts, wie das Band auseinander
> rollen zum lesen?

Ich würde das gar nicht wieder aufrollen, sondern einfach seitlich
rausrutschen lassen.

von Mathias (Gast)


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Hallo,
es gibt auch noch andere Morsegeräte.
Siehe http://www.hell-kiel.de/ausstellung.htm

Gruß Mathias

von Harald W. (wilhelms)


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Mathias schrieb:

> Siehe http://www.hell-kiel.de/ausstellung.htm

Ich dachte, da gibts nur Hellschreiber und das im dunklen Norden. :-)

von Bitflüsterer (Gast)


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@ Jörg

Falls es an dieser Schule Fischertechnik gibt, könnte man das Modell 
auch selber bauen, bzw. die Schüler bauen lassen. Gerade für den 
Telegraphen gibt es sogar eine Bauanleitung. Kann ich mal 'raussuchen 
falls es Dich interessiert.

von Harald W. (wilhelms)


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Bitflüsterer schrieb:

> Falls es an dieser Schule Fischertechnik gibt, könnte man das Modell
> auch selber bauen, bzw. die Schüler bauen lassen. Gerade für den
> Telegraphen gibt es sogar eine Bauanleitung.

In meinem Buch "Elektrotechnik für Jungen" aus dem Jahre 1912 gibts
auch ne Bauanleitung für nen Morseschreiber. :-)

von Bitflüsterer (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> In meinem Buch "Elektrotechnik für Jungen" aus dem Jahre 1912 gibts
> auch ne Bauanleitung für nen Morseschreiber. :-)

Fischertechnik hätte den Vorteil, dass man die Teile nicht erst 
anfertigen müsste, meine ich.

Anbei ein Bild davon. Die komplette Anleitung ist unter: 
http://ft-datenbank.de/web_document.php?id=2a2beb82-aedc-4150-afca-d102e586dd2d 
zu finden. Ab Seite 29 geht's los.

von Sinus T. (micha_micha)


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Das Problem des Papierstreifens kann man dadurch lösen, dass man eine 
Fax-oder Kassenrolle durch die Kreissäge schiebt und dabei "Scheiben" 
der gewünschten Streifenbreite abschneidet. Das funktioniert prima 
(schon einige Male selbst probiert), allerdings ist ein scharfes 
Sägeblatt mit Hartmetall-Zähnen Voraussetzung. DAs Resultat ist 
wesentlich stabiler, als die selbstzerfallenden 
Silvester-Papierschlangen
Gruss Micha

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bitflüsterer schrieb:
> Fischertechnik hätte den Vorteil, dass man die Teile nicht erst
> anfertigen müsste, meine ich.

Ja, das sieht nicht schlecht aus.  Müsste ich recherchieren, ob dort
sowas vorhanden ist.  Übern Weg gelaufen ist es mir bislang noch nicht.

Sinus Tangentus schrieb:
> DAs Resultat ist wesentlich stabiler, als die selbstzerfallenden
> Silvester-Papierschlangen

Die gibt's in recht unterschiedlicher Qualität, habe da durchaus auch
schon festere (und relativ breite, 14 mm) gesehen.  Ggf. müsste man
die Rückseite benutzen, weil die Vorderseite bedruckt ist.

Die Idee mit der Kassenrolle wäre auch OK.  Kann man die eigentlich
auch mit 'ner Flex trennen?  Sowas hätte ich da.

von Bitflüsterer (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Ja, das sieht nicht schlecht aus.  Müsste ich recherchieren, ob dort
> sowas vorhanden ist.  Übern Weg gelaufen ist es mir bislang noch nicht.

Falls Du in der Schule nicht fündig wirst und nach Alternativen suchst, 
sehe ich zwei:

1. Du könntest mal im der ftcommunity (Suchwort) fragen, ob Dir einer so 
ein Modell baut und leiht. Das bauen dauert vielleicht 'ne halbe Stunde. 
Ich denke, das würde schon gehen; wahrscheinlich sind die sogar erfreut 
ein bisschen Werbung für ft machen zu können.

2. Man kann die notwendigen Teile gebraucht kaufen. Ich schätze so etwa 
für 30-40 Euro. Vermutlich ein bisschen weniger.
Da Du sowieso Amateurfunker bist und wenn Du ab und zu mal ein paar 
Kindern sowas zeigen willst, lohnt sich das schon, denke ich. Und in der 
Zwischenzeit ein Blickfang im OV.
Warenkorb könnte ich Dir zusammenstellen. (Ich kenne zwar einen 
Gebraucht-Händler aber ich verdiene da nichts daran). Das Ding läuft mit 
ner 4,5V Batterie wohl ein, zwei Stunden.
Den Motor müsste man evtl. in einen neueren Typen von ft ändern, weil 
der gezeigte nur noch schwer erhältlich ist.

Man könnte eigentlich auch 'ne Morsetaste in ft bauen. Aber Du hast ja 
wohl welche im Schränkchen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Da es ja nun in Selbstbau-Diskussionen statt Kauf oder Leihgabe enden
wird, schiebe ich das mal ins Elektronikforum.

Im Moment sehe ich erstmal, was ich aus diesem alten Kassettenlaufwerk
machen kann, das ich sowieso eigens mit diesem Zweck im Hinterkopf
damals nicht gleich verschrottet habe.

Die Fischertechnik-Variante sieht natürlich wirklich nett aus und hat
auf jeden Fall auch ihren Reiz.

von Bitflüsterer (Gast)


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@ Jörg Wunsch schrieb:

>Im Moment sehe ich erstmal, ...

OK. Also dann: Hohes Vakuum. :-)

von Dr. Knast (Gast)


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Vielleicht gibt es ein Fernmelde-/Kommunikationsmuseum in der Nähe?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dr. Knast schrieb:
> Vielleicht gibt es ein Fernmelde-/Kommunikationsmuseum in der Nähe?

Gibt es, im "Telegrafenamt", aber ich habe da Zweifel, dass die ihre
Exponate rausrücken würden. ;-)  Außerdem sind die eher telefonistisch
angehaucht.

von Sinus T. (micha_micha)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Die Idee mit der Kassenrolle wäre auch OK.  Kann man die eigentlich
> auch mit 'ner Flex trennen?  Sowas hätte ich da.

Na Flex, ich weiss nicht. Wird auf jeden Fall unsauber. Ich war mit dem 
Krempel bei einer Tischlerei an der Kreissäge, die Leute da kenne ich 
allerdings sehr gut. Bei der Faxrolle ging das, solange sie lang waren, 
sehr gut. Bei Kassenrollen und den nachher kurzen Faxrollen habe ich 
mehrere hintereinander auf einen Holzstab gesteckt, damit sie auf der 
Säge eine vernünftige Führung haben

von Roland (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Morsetaste und einem elektromechanischen Telegrafen

Hallo Jörg,
vielleicht können die Jungs Dir weiterhelfen:
http://fernmeldemuseum-dresden.de/

Roland

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm F. schrieb:
>> Hatte schon überlegt, die Mechanik eines alten
>> Kassettenrekorders zu missbrauchen dafür.
> Da müßtest du das Band einer Compact-Cassette nur noch durch die
> Fastnachts-Luftschlange ersetzen, und den Tonkopf mit einem
> Schreibstift.
Ich glaube nicht, das der Capstan ein Papierband, das die gesamte 
Rollenbreite (oder sogar mehr) überdeckt, zuverlässig transpotieren 
kann. Der Transport eines Tonbandes funktioniert nur, weil die 
Gummirolle rechts und links vom Band auf dem Capstan aufliegt und das 
Band mit der vom Capstan angetriebenen Gummirolle vorwärts transpotiert 
(bzw. gebremst) wird.

Die Fischertechnik Lösung ist da korrekt unterweg: die Gummirolle bewegt 
das Band...

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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@Bitflüsterer: Vielen Dank für den Link zur ft-Anleitung. Ich habe mir 
das mal gesichert. Das könnte was für meinen Ältesten sein.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Lothar Miller schrieb:
> Ich glaube nicht, das der Capstan ein Papierband, das die gesamte
> Rollenbreite (oder sogar mehr) überdeckt, zuverlässig transpotieren
> kann.

Doch, das sieht gar nicht so schlecht aus.  Allerdings ist es das
beste, wenn man die Luftschlange vorher komplett abgerollt hat, sodass
sie lang flach im Zimmer liegt.  Dann hat man die geringste Gefahr,
dass sich da was verknotet.  So übertrieben lang sind die Dinger ja
sowieso nicht.

Der Zugmagnet klebt auch schon drauf, nun muss ich nur noch die
Auflageplatte bauen und montieren, gegen die der Stift dann drückt.

Roland schrieb:
> vielleicht können die Jungs Dir weiterhelfen:
> http://fernmeldemuseum-dresden.de/

Das ist das, worüber ich weiter oben schon schrieb: zumindest das
letzte Mal, dass ich dort war, hatten die nur modernere Dinge.  Eben
alles das, was die Post so in den letzten 100 Jahren benutzt hat,
Wählerschränke, Fernschreiber, auch eine „Stöpselvermittlung“ ist noch
dabei.

Im Technikmuseum in Berlin habe ich letztens einen Morseschreiber
gesehen, der eigentlich zur Benutzung durch die Besucher gedacht war.
Hatte allerdings auch gerade nicht funktioniert, als wir dort waren.
Für uns wäre da auch der Anreiseweg etwas zu weit. ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von zufälliger Leser (Gast)


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Das ist auch recht einfach, hier fehlt nur noch der automatische 
Papiertransport.
http://peterrachow.scienceontheweb.net/morseschreiber.htm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Hier mal das Ergebnis, wie ich es wohl am Mittwoch benutzen werde.

Chris hatte natürlich Recht, die Stahlwelle des Kapstan bietet recht
wenig Reibung.  Das ging zwar, aber das Einstellen des Anschlags vom
Stift war dann fummelig.  Wenn er zu kräftig war, hat er das Band
angehalten.  Abhilfe brachte ein Stück Schrumpfschlauch über dem
Kapstan. ;-)

von Bitflüsterer (Gast)


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Naja. Ganz nett. Aber in Fischertechnik hätte es mir besser gefallen. 
;-)

Dann viel Spass am Mittwoch.

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Abhilfe brachte ein Stück Schrumpfschlauch über dem Kapstan. ;-)

M.E. noch besser geeignet wären diese dünnen Gummischläuche,
die man früher in den Fahrradventilen hatte. :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald Wilhelms schrieb:
> M.E. noch besser geeignet wären diese dünnen Gummischläuche,
> die man früher in den Fahrradventilen hatte. :-)

Möglich, der Schrumpfschlauch lagerte allerdings 2 m neben dem
Basteltisch, so einen Gummischlauch hätte ich im Keller suchen müssen. 
;)

Außerdem trägt er vermutlich noch ein bisschen mehr auf, was hier
ungünstig ist.  Selbst in der langsamsten Stellung des Drehzahlreglers
wird das beim zu erwartenden Morsetempo der Kinder schon recht lange
Punkte und Striche auf dem Papier geben.  Ich habe im Filmchen mit
ca. 50 BpM gegeben, da kommen für die drei Buchstaben "QTC" schon um
die 30 cm Papierstreifen zusammen.

von Bitflüsterer (Gast)


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@ Jörg
Irgendwie fällt mir gerade ein: Wie ist es denn gegangen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bitflüsterer schrieb:
> Wie ist es denn gegangen?

Soweit ganz gut, mit den üblichen Tücken der Technik. ;-)

Die Zuführung der Luftschlangen musste man ein wenig mit der Hand
organisieren, damit sie nicht fitzen, denn so schön ruhig wie bei
mir auf dem Labortisch ging's natürlich nicht zu.  Außerdem ist
irgendwann die „Telegrafenleitung“ (ziemlich steifer alter
Telefondraht) von der Morsetastenbuchse abgerissen, aber das ließ
sich notdürftig flicken.

Ansonsten wundern sich natürlich am Anfang alle, wenn man erklärt,
dass man die Morsetaste nicht einfach loslässt, sondern zurückziehen
soll.  Am Ergebnis auf dem Streifen erkennt man dann aber gut, dass
es sonst mächtig schwierig wird, sauber von den Strichen unterscheidbare
Punkte zu geben.

Einer hat sich gelangweilt dabei, aber der hat sich mittlerweile von
diesem Kurs abgemeldet.  Bei ihm hatte ich mich ohnehin gewundert,
warum er sich da eingetragen hatte.  Er hatte sich wohl was anderes
vorgestellt.

Mal sehen, am Mittwoch werde ich den Löschfunken„sender“ in Betrieb
nehmen (naja, mehr als ein paar Meter reicht er zum Glück nicht) und
je nach Zeitbudget vielleicht auch noch den Meißner-Oszillator mit
einer kleinen Pentode.  An den kann man sich dann auch getrauen,
eine etwas größere Antenne anzuklemmen und mit ein paar Milliwatt
auf 7 MHz zu senden.  Er chirpt natürlich mächtig, aber liegt mit
Sicherheit sauber innerhalb des Afu-Bandes.

: Bearbeitet durch Moderator
von Bitflüsterer (Gast)


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Löschfunkensender?! Britzel. Na Du bietest ja was!
So richtig mit Leydener Flaschen und Stapeln von 
Papier-Metall-Eletrolyt?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bitflüsterer schrieb:

> So richtig mit Leydener Flaschen und Stapeln von
> Papier-Metall-Eletrolyt?

Nein, es muss ja nun nicht völlig antik sein. :-)  Einen kleinen
HV-Generator bekommt man ja heute einfach hin (Falk hat mir noch
ein paar Bauteile spendiert und mich natürlich zu einem
Royer-Converter überredet ;-), und HV-feste Keramikkondensatoren
sind auch nicht so schwer zu haben.

Ich wollte einfach, dass die Kinder mal gesehen haben, warum wir
Deutschen die Datenübertragung per EM-Welle „Funken“ nennen, obwohl
der Reset der Welt „Radio“ dazu sagt.

von Bitflüsterer (Gast)


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Witzig. Kannst ja mal ein Foto machen, wenn es fertig ist. Am besten mit 
Funken. :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bitflüsterer schrieb:
> Am besten mit Funken. :-)

Das Dumme am Löschfunkensender ist, dass man die Funken fast nicht
sieht.  Sie brennen ja nur auf sehr kleiner Distanz zwischen ein paar
Metallringen, denn das Ziel ist, dass sie möglichst schnell wieder
verlöschen.  Man muss schon seitlich zwischen die Metallringe gucken,
damit man sie sieht.

von Bitflüsterer (Gast)


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Ja richtig. Nicht mehr d'dran gedacht.
Meinte wohl 'nen Knallfunkensender :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bitflüsterer schrieb:
> Meinte wohl 'nen Knallfunkensender :-)

Dafür fehlte mir eine geeignete HV-Quelle, das ernsthaft zu
demonstrieren.  Außerdem saut das Ding noch mehr kreuz und quer
durchs Spektrum.

Stattdessen haben wir uns letztens im hiesigen technischen Museum
mal die Tesla-Spule angesehen.  Etwas in der Größe könnte ich den
Kindern ohnehin nicht selbst bauen. ;-)

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