Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Muss ich ein Gewerbe anmelden oder nicht?


von Tom S. (tho10)


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Hi, ich hätte mal gerne etwas gewusst.
Ich plane mit einem Freund eine App zu basteln (android,iOs). Die Idee 
steht. Wird ein größeres Projekt. Wir würden auch 2-4 Leute einstellen 
(studentische Hilfskräfte) mit projektbezogenen Arbeitsverträgen. Wir 
rechnen mit über 100.000€ Kosten mit Miete/Hardware/Software/Personal 
etc.
Das Geld ist Vorhanden, jedoch wissen wir nicht ob wir ein Gewerbe 
anmelden müssen und wenn ja welche Rechtsform wir dann genau wählen 
sollen. Falls es nicht notwendig ist ein Gewerbe anzumelden wüsste ich 
gerne wie wir am besten vorgehen sollten.
Über einen Expertentipp würden wir uns freuen.

LG

von ui (Gast)


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Tom Schmidt schrieb:

> Über einen Expertentipp würden wir uns freuen.
In eurem Fall: GmbH.
Das geht auch ohne Gewerbe aber in eurem Fall wo 100000€ im Spiel sind 
ist es besser ein Gewerbe anzumelden. Und sucht euch zuerst einen 
Steuerberater!

von Helge A. (besupreme)


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€100k zum Basteln. Geil :D

Such dir jemanden mit betriebswirtschaftlichen Kenntnissen und nen guten 
Steuerberater. Und damit du nit sofort abgezogen wirst, besuch alle 
Gründerseminare, die du zu fassen bekommst. Frag bei IHK oder WKO. Die 
helfen dir ohne große Kosten, etwas Durchblick zu bekommen. Frag beim 
Arbeitsamt nach, ob du Förderungen für Neueinstellungen bekommst.

von frank (Gast)


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warum braucht man zum basteln einer app eine firma? schreibt doch 
erstmal. Nur fuer das geld ausgeben was man heute braucht!

von Matthias Kattelmann (Gast)


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Hallo

Das kommt drauf an, was Ihr machen möchtet.

Werdet Ihr ein Handel, ist auf jeden Fall eine Gewerbeanmeldung 
erforderlich.
Mehrere Voraussetzungen müssen dann erfüllt werden.

Möchtet Ihr Software erstellen und vertreiben, ist eine Anmeldung beim 
Finanzamt als Einzelunternehmer bzw. freier Unternehmer möglich.
Das ist dann so "wie Rechtsanwalt, Künstler" usw..
Wichtig ist dann, das Ihr nicht mit irgendwas handelt, sondern selbst 
urheberrechtliches Material herstellt und anbietet.
(Ohne Gewähr)

Verbindlichere Auskunft zu letzterem kann das Finanzamt erteilen.
Eventuell muss man hartnäckig sein, um eine korrekte Auskunft zu 
bekommen, das kommt anscheinend nicht so oft vor.
Es spielt möglicherweise eine Rolle, das Ihr Leute beschäftigt, die 
Vorraussetung dafür kenne ich leider jetzt nicht.
Welche Buchführung benötigt wird, ist z.B. wichtig.

Mein Vorschlag: Ihr habt eine Idee für eine App, schön.
Ihr habt noch keine Idee für eine Unternehmensführung, auch deswegen 
lieber erstmal mit geringem bis keinem Umsatz rechnen und von vornherein 
die Erwartungen zunächst im unteren Bereich ansiedeln.
Bei Software die elektronischen Möglichkeiten ausloten, soll heißen, 
vielleicht zunächst überhaupt keinen einstellen.

MfG und viel Erfolg.

von Marek W. (ma_wa)


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Sucht euch einen Steuerberater, der euch in diesen Dingen beraten darf. 
Steuervereine sind nur für Lohnsteuer zuständig und der Vater deines 
besten Freundes muss auch nicht der richtige sein, auch wenn er seit 20 
Jahren seine Steuererklärung selber macht. Lasst die Finger von 
Unternehmensberatern, ein gutes Steuerbüro kann euch helfen die Klippen 
bei der Gründung zu umschiffen und ggf. Förderungen einzufordern.

Das sollte ihr unbedingt zuerst machen, bevor ihr unternehmerisch tätig 
werdet, da sonst ggf. Förderungen verfallen oder es zu Problemen mit dem 
Finanzamt kommt. Lasst euch beraten, was für eich die passende Form ist 
und welche Bedeutung es hat, Mitarbeiter zu beschäftigen, auch oder 
gerade mit studentischen Aushilfsverträgen.
Wenn ihr auf einen Bänker trefft, lasst euch nichts erzählen. Ihr 
braucht kein neues Auto, auch nicht für einen günstigen Förderkredit und 
ein Zoo an Versicherungen ist auch nicht notwendig. Jeder Euro den ihr 
finanziert, muss später jeden Monat mit hart erarbeitetem Geld bezahlt 
werden. Auch, wenn dieses gerade mal nicht reingekommen ist. Daher 
sparen, sparen und noch mal sparen.

Lasst euch vom Steuerberater briefen, erstellt den Businessplan, atmet 
noch einmal tief durch und dann ab ins Vergnügen.

Ach ja, ein Gewerbe werdet ihr wohl anmelden müssen. Auch die IHK und 
andere 'Schmarotzer' werden sich bei eich melden und versuchen etwas von 
eurem Kuchen abzubekommen. Aber bevor ihr das tut, ab zum Steuerberater.

von lalala (Gast)


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Natuerlich wollt ihr ein Gewerbe anmelden. Alleine um den Verlust durxh 
die Gehaelter vortragen zu koennen.

Je nach exit/Wachstums-Szenario koennte auch eine AG statt GmbH 
interessant sein. (Dann muss man nicht so oft zum Notar rennen)

von Jens (Gast)


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lalala schrieb:
> Je nach exit/Wachstums-Szenario koennte auch eine AG statt GmbH
> interessant sein. (Dann muss man nicht so oft zum Notar rennen)

Gründet lieber eine GbR. Das hat den Vorteil, dass ihr im Bedarfsfall 
eher einen Kredit bekommt als eine GmbH und wenn es schief geht, haben 
eure Gläubiger wenigstens 30 Jahre lang was von euch.

von BattMan (Gast)


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Marek Walther schrieb:
> Auch die IHK und
> andere 'Schmarotzer' werden sich bei eich melden und versuchen etwas von
> eurem Kuchen abzubekommen.

Gründet einen Limited in Englang, dann bleibt euch die IHK erspart.
Ihr eröffnet dann in DE eine Niederlassung und diese meldet ihr auch an.
http://www.go-limited.de
Denn die IHK will, wenn es bei euch gut läuft, auch richtig Geld sehen.

von Claus M. (energy)


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frank schrieb:
> warum braucht man zum basteln einer app eine firma? schreibt doch
> erstmal. Nur fuer das geld ausgeben was man heute braucht!

Ne, das macht man heute so. Man meldet ein Gewerbe an und noch bevor der 
erste Cent Gewinn in Sicht ist kauft man sich erstmal nen dicken 
Firmenwagen und was man sonst noch so unabdingbar braucht.

von Tom S. (tho10)


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Claus M. schrieb:
> frank schrieb:
>> warum braucht man zum basteln einer app eine firma? schreibt doch
>> erstmal. Nur fuer das geld ausgeben was man heute braucht!
>
> Ne, das macht man heute so. Man meldet ein Gewerbe an und noch bevor der
> erste Cent Gewinn in Sicht ist kauft man sich erstmal nen dicken
> Firmenwagen und was man sonst noch so unabdingbar braucht.

Welche Funktion soll dieser Beitrag haben?
Wir fahren schon bezahlte und sehr schöne Autos, also mach dir keine 
Sorgen. Geld spielt in unserem Fall eigentlich weniger die Rolle. Eher 
ob es notwendig ist sich abzusichern und wie man das am besten macht um 
nicht nachher in ein Netz voller Probleme zu laufen.

von Tom S. (tho10)


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Jens schrieb:
> lalala schrieb:
>> Je nach exit/Wachstums-Szenario koennte auch eine AG statt GmbH
>> interessant sein. (Dann muss man nicht so oft zum Notar rennen)
>
> Gründet lieber eine GbR. Das hat den Vorteil, dass ihr im Bedarfsfall
> eher einen Kredit bekommt als eine GmbH und wenn es schief geht, haben
> eure Gläubiger wenigstens 30 Jahre lang was von euch.

Danke für die Info, jedoch brauchen wir kein Kapital von einer Bank.
Wir haben einen Privaten Geldgeber.

von Logger (Gast)


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Tom Schmidt schrieb:
> Eher
> ob es notwendig ist sich abzusichern und wie man das am besten macht um
> nicht nachher in ein Netz voller Probleme zu laufen.

Da werdet ihr um ein Gründungsseminar bei der IHK nicht herum kommen.
Steuerberater ist zwar auch wichtig, aber die sind zu weilen genauso
zuverlässig wie Anwälte. :-( Da ist es nicht verkehrt, wenn man sich
entweder selbst noch sachkundig macht, oder sich mit jemanden zusammen
tut der hier seine Kenntnisse und Erfahrungen mit ein bringt, z.B. ein 
Steuerberater im Ruhestand, ein Ex-BWLer, Ex-Unternehmer o.ä..
Manchmal gibts auch so "Senioren helfen Existenzgründern".
Wenn man für ein Produkt oder Dienstleistung ÖFFENTLICH wirbt
(und damit meine ich nicht die Bucht oder Amazon oder die vielen
anderen Shops) braucht man mindestens ein Kleingewerbe oder die 
freiberufliche Anmeldung (die einem gewöhnlich nur die Gewerbesteuer
erspart). Ansonsten könnte man für Abmahner angreifbar sein.
Eine Betriebshaftpflicht wäre zu empfehlen, aber die deckt nicht das
Geschäftsrisiko ab. Die Zahlungsmoral in D kann da manchmal recht
unterschiedlich ausfallen und das Risiko will keiner versichern.
Mit einem ausführlichen Businessplan hat man dann für die Partnersuche
was auf der Kralle und das ist nicht nur für Banken interessant.
100k sind da fast gar nichts, vor allem nicht wenn man in Werbung
investieren muss, damit ein Produkt erst mal bekannt wird.
Da werdet ihr euch noch wundern, wo das Geld bleibt. Man kann zwar
versuchen Fördermittel zu bekommen, aber da gibts dann strenge
Auflagen bzw. Voraussetzungen, um die zu bekommen.
Ich würde erst mal das Produkt sachte auf den Markt bringen (kommt
auch auf die Zielgruppe an)und schauen wie es ankommt.
Erfolg ist nämlich nicht garantiert.

Tom Schmidt schrieb:
> Wir haben einen Privaten Geldgeber.

Dann ist ein vielfaches an Sorgfalt nötig, denn wenn Banken enttäuscht
werden, ist es eben nur eine Bank und Schulden können durch eine
Privatinsolvenz wieder getilgt werden. Bei einem privaten Geldgeber
sieht die Sache manchmal ganz anders aus und man ist daran ein Leben
lang gebunden, vor allem wenn eine soziale Bindung besteht.

von cassini (Gast)


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Hallo Tom

Wenn Fremdmittel (=Kapitalgeber) vorhanden sind, und dieser nicht 
ohnehin die Rechtsform vorschreibt, dann gründet auf jeden Fall eine 
GmbH. Eine Ltd taugt imho nicht, aus verschiedenen Gründen. GBR scheidet 
wegen des Haftungsrisikos auch aus.

Bei der Gründung der GmbH wird der Kapitalgeber wahrscheinlich >50% 
Anteile verlangen. Versucht ihn auf 49% zu drücken.
Wenn es schnell gehen muss, dann könnte man auch eine 
Vorratsgesellschaft kaufen. Dann könntet ihr sofort loslegen.

Wenn der Investor 49% hat (dh. er bringt 12.250€ Stammeinlage, ihr 
bringt zusammen 12.750€), sollte er den Rest (87.750€) als 
Gesellschafterdarlehen einbringen. Dieses würde im Fall einer Insolvenz 
im Rang zurücktreten. Hat den Vorteil, dass Ihr bei weiterem Geldbedarf 
immer noch kreditwürdig seid.
Lasst euch beide zum Geschäftsführer bestellen (ggf auch 
alleinvertretungsberechtigt, wenn Ihr euch gegeseitig absolut vertraut); 
der Investor sollte kein Geschäftsführungsorgan bekleiden.

Lasst euch bei den Dienstverträgen möglichst keine 
zustimmungspflichtigen Geschäfte reinschreiben. (Wird sich der Investor 
wahrsch. nicht darauf einlassen, aber ein Versuch ist es wert).

Sucht euch beizeiten einen guten Steuerberater, ihr wollt ja ein Produkt 
schaffen und nicht stundenlang mit dem Finanzamt verhandeln.

von Oberäffchen (Gast)


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Ist zwar etwas OT, aber wenn ihr Programmierer sucht, dann schaut doch 
mal bei Odesk oder so rein! Da könnt ihr euch die ganzen Sozialabgaben 
sparen und je nachdem bekommt ihr da auch richtig gute Leute. Müsst ihr 
natürlich so einrichten, dass die Programmierer nie wissen, an was sie 
da arbeiten und jeder nur ein Teil des Projekts schreibt. Sonst hauen 
die einfach mit der Idee ab und ihr seid die doofen.

Aber ich denke da könnt ihr euch viel Ärger ersparen mit ansonsten evtl. 
fälliger Renten/Kranken/sonstwas-Versicherung.

von Bruno Pelzer (Gast)


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cassini schrieb:
> Lasst euch beide zum Geschäftsführer bestellen (ggf auch
> alleinvertretungsberechtigt, wenn Ihr euch gegeseitig absolut vertraut);
> der Investor sollte kein Geschäftsführungsorgan bekleiden.

Ich werfe mal die OHG ins Rennen.
Warum wird denn immer nach der Haftungsbeschränkung gebrüllt? Gibt hier 
keinen ersichtlichen Grund.
Die beiden Gründer sind die geschäftsführenden Kommanditisten, der 
Investor der nicht GeFü und nicht vertretungsberechtigte Komplementär.
Wirkt seriöser, beinhaltet genau so viel oder wenig Risiken wie GmbH.
Falls ihr dann in die Millionenregionen kommt, es langsam heiß und 
interessant wird, wird auf GmbH&Co.KG umgestellt und ihr beide aus der 
zivilrechtlichen persönlichen Haftung entlassen.

Ich geh davon aus, dass euer Lebensunterhalt bereits gesichert ist. Ihr 
braucht eine individuelle Gründungsberatung, einen spezialisierten RA, 
der für euch Verträge macht und sie euch auch erklärt, einen StB 
sowieso.
Und viel viel Intuition und gesunden Menschenverstand.

PS: BWLer??? Niemals. Null Ahnung von der Praxis.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Bruno Pelzer schrieb:

> Ich werfe mal die OHG ins Rennen.
> Warum wird denn immer nach der Haftungsbeschränkung gebrüllt? Gibt hier
> keinen ersichtlichen Grund.
> Die beiden Gründer sind die geschäftsführenden Kommanditisten, der
> Investor der nicht GeFü und nicht vertretungsberechtigte Komplementär.

> PS: BWLer??? Niemals. Null Ahnung von der Praxis.

Wenn Du mir als Null-Ahnungs-Fast-BWLer dann noch ganz kurz eine 
Literaturstelle für Komplementäre und Kommanditisten in OHGs nennst?

vlg

Timm

P.S:
Zur ursprünglichen Frage: Natürlich müsst ihr ein Gewerbe anmelden, 
sonst verliert ihr uU die steuerliche Wirksamkeit von Aufwendungen.

Sobald ihr beim Finanzamt irgendwas unternehmt, das zu einer 
Steuernummer führt, also auch GbR, und nicht freiberuflich ist, was eh 
nur Personengesellschaften sein können, erfolgt eh eine automatische 
Meldung an das für Gewerbeanmeldungen zuständige Amt.

Als Rechtsform empfiehlt sich, wenn ihr euch grün seid, die GbR, da sie 
die größten Gestaltungsspielräume erlaubt und die geringsten Kosten 
verursacht.

Eine GbR kann prinzipiell freiberuflich sein, wobei ich einfach mal so 
behaupte, dass euer Projekt nicht freiberuflich ist, also gewerblich. 
Klärt die Details mit einem Steuerberater ab.

Von der GbR wird vielfach abgeraten, da sie früher mal ein paar 
Nachteile hatte, wie die nicht vorhandene eigenständige Rechtsfähigkeit 
und Parteifähigkeit, das sind aber historische Behauptungen, die GbR ist 
in den letzten Jahrzehnten extrem aufgewertet worden und – bei Edeka 
würde man sagen – einfach eine supergeile Rechtsform! Sie ist 
Verbraucher i.S.v. §13 BGB, sie hat keine Offenlegungspflichten, wie 
gesagt, genießt absolute Freiheit bei der Gestaltung des 
Gesellschaftsvertrages, Gewinnverteilung auf Zuruf etc. pp.

von Bruno Pelzer (Gast)


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Timm Reinisch schrieb:
> Komplementäre und Kommanditisten in OHGs nennst

Sorry, meinte natürlich die KG als Rechtsform.

Eine GbR sind sie sowieso schon.

von Alex W. (a20q90)


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ui schrieb:
> Tom Schmidt schrieb:
>
>> Über einen Expertentipp würden wir uns freuen.
> In eurem Fall: GmbH.
> Das geht auch ohne Gewerbe aber in eurem Fall wo 100000€ im Spiel sind
> ist es besser ein Gewerbe anzumelden. Und sucht euch zuerst einen
> Steuerberater!

> In eurem Fall: GmbH.
UG bzw Mini-AG (ob das so noch geht musst bei der IHK nachfragen, aber 
vorsicht!).

von Bruno Pelzer (Gast)


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@Timm
Timm Reinisch schrieb:
> Sie ist
> Verbraucher i.S.v. §13 BGB,

Falls du noch lernst/studierst:
Die GbR kann entgegen dem Wortlaut des §13 BGB Verbraucher sein, wenn 
die Verbrauchereigenschaft der ihr innewohnenden Rechtssubjekte, hier 
die beiden Gründer, nach außen durchscheint. Das ist aber bei der 
unternehmerischen Tätigkeit (Software basteln lassen) nicht mehr der 
Fall. Die Gründer sind selbst Unternehmer iSd. §14 BGB.
Beispielsweise wäre die berühmte Tippgemeinschaft, oder die sich selbst 
organisierende Campinggruppe eine GbR mit Verbrauchereigenschaft.

von Bruno Pelzer (Gast)


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Alex W. schrieb:
>> In eurem Fall: GmbH.
> UG bzw Mini-AG (ob das so noch geht musst bei der IHK nachfragen, aber
> vorsicht!).

Sinnfreier Text.

Die Wahl der Rechtsform, oder besser der Wechsel der RF muss nach den 
individuellen Belangen gestaltet werden.
Dabei müssen insbesondere
-vermögensrechtliche
-haftungsrechtsliche
-steuerrechtliche
-familienrechtliche (Eheverträge)
-erbrechtliche (Erbverträge, Testamente)

Aspekte berücksichtigt werden. Das kann nur jemand, der alle oben 
genannten Faktoren kennt. Die IHK würde ich da nicht anlaufen. Nach 
meiner Erfahrung eignet sich dafür nur ein FA für Steuerrecht zusammen 
mit einem Steuerberater. Solche Kanzleien gibt es.
Man kann auch einfach als GbR drauf los arbeiten. Dann löst man die 
Probleme, wenn sie anfallen. Falls es keine gibt, um so besser.

Wildes raten ist da sinnlos.

von Anmelder (Gast)


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Alex W. schrieb:
>> In eurem Fall: GmbH.
> UG bzw Mini-AG (ob das so noch geht musst bei der IHK nachfragen, aber
> vorsicht!).

UG geht natürlich, aber bringt in diesem Fall nicht viel Vorteil ggü. 
einer "echten" GmbH gleich zum Start:
- Startkapital ist ja genug vorhanden, d.H. das Nach-und-Nach-Ansparen 
des Stammkapitals bei der UG bringt nicht viel.
- Die billigere Gründung der UG (Notarkosten etc) ist auch nur dann 
wirklich billiger, wenn man einen 08/15-UG-Standardvertrag verwendet. 
Sobald man davon abweicht, z.B. weil der Geldgeber ein Veto-Recht möchte 
:), kostet das eh das gleiche.
- Buchhaltung & Steuerberatungskosten sind auch gleich.

=> Beraten lassen, und das nicht hier im Forum.

Und Vorsicht, bei GmbH und UG ist der Geschäftsführer trotzdem für 
manche Sachen persönlich Haftbar, z.B. Sozialbeiträge (Nachdem ihr ja 
einstellen wollt)

von Alex W. (a20q90)


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Anmelder schrieb:
> Alex W. schrieb:
>>> In eurem Fall: GmbH.
>> UG bzw Mini-AG (ob das so noch geht musst bei der IHK nachfragen, aber
>> vorsicht!).
>
> UG geht natürlich, aber bringt in diesem Fall nicht viel Vorteil ggü.
> einer "echten" GmbH gleich zum Start:
> - Startkapital ist ja genug vorhanden, d.H. das Nach-und-Nach-Ansparen
> des Stammkapitals bei der UG bringt nicht viel.
> - Die billigere Gründung der UG (Notarkosten etc) ist auch nur dann
> wirklich billiger, wenn man einen 08/15-UG-Standardvertrag verwendet.
> Sobald man davon abweicht, z.B. weil der Geldgeber ein Veto-Recht möchte
> :), kostet das eh das gleiche.
> - Buchhaltung & Steuerberatungskosten sind auch gleich.
>
> => Beraten lassen, und das nicht hier im Forum.
>
> Und Vorsicht, bei GmbH und UG ist der Geschäftsführer trotzdem für
> manche Sachen persönlich Haftbar, z.B. Sozialbeiträge (Nachdem ihr ja
> einstellen wollt)

Im Endeffekt bring bei der UG ggü. der GmbH den Vorteil das keine 25k 
Stammkapital eingezahlt werden muss sondern bei Abschluss (Umsatz) 25% 
Eingezahlt werden. So kann je nach Umsatz die Einlagen anderweitig 
verwendet werden.

Zudem: wenn ihr mal Misst baut und jemand von Euch Kohle will, sind die 
25k weg. Bei ner UG kann es theoretisch sogar sein das nur 1 Euro weg 
ist.

Ich bin mir da aber nicht ganz sicher, da die GmbHs schon länger 
existieren und ich nicht mehr genau weis was damals der korrekte Ablauf 
war. PS: Doppelte Buchführung, du nbrauchst einen Steuerberater wegen 
der Bilanz

: Bearbeitet durch User
von Arc N. (arc)


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Anmelder schrieb:
> Alex W. schrieb:
>>> In eurem Fall: GmbH.
>> UG bzw Mini-AG (ob das so noch geht musst bei der IHK nachfragen, aber
>> vorsicht!).
>
> UG geht natürlich, aber bringt in diesem Fall nicht viel Vorteil ggü.
> einer "echten" GmbH gleich zum Start:
> - Startkapital ist ja genug vorhanden, d.H. das Nach-und-Nach-Ansparen
> des Stammkapitals bei der UG bringt nicht viel.

UG bringt u.U. schon etwas, da gegenüber der GmbH weniger Stammkapital 
gebunden ist. Fällt das Stammkapital unter 50% des Ursprungskapitals, 
sind unverzüglich die Gesellschafter zu informatieren... Das kann (siehe 
InsO) ins Auge gehen, wenn die Gmbh damit auch überschuldet ist...

Eine Alternative in Deutschland, wäre, wenn mindestens drei Personen 
zusammen kommen, eine eingetragene Genossenschaft. Im Außenverhältnis 
ist diese einer GmbH ähnlich, im Innenverhältnis aber deutlich flexibler 
und unbürokratischer (kein Mindestkapital, Nachschussplicht kann in der 
Satzung ausgeschlossen werden, nicht für jeden Handschlag Notar nötig 
usw.)

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