Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Technikerschulen


von Chris T. (tk10bm)


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Hallo zusammen,

zu meiner Person: ich (20Jahre alt) habe vor einem Jahr meine Ausbildung 
als Elektroniker für Geräte und Systeme beendet und Arbeite seitdem in 
der Prüftechnik, dass heißt ich baue Prüfplätze für Leiterplatten auf.

Nun habe ich mich entschieden nächstes Jahr den Techniker zu machen (Sep 
2015)... Die Entscheidung ist glaube ich sinnvoll.

Jetzt die Frage: Hat jemand Erfahrung mit den Technikerschule in 
München, Augsburg, Nördlingen?

Gibt es unterschiede in der Schwierigkeit der verschiedenen Schulen?
Muss man viel investieren um den Techniker zu schaffen?

Gruß

von Technicans (Gast)


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Chris T. schrieb:
> zu meiner Person: ich (20Jahre alt) habe vor einem Jahr meine Ausbildung
> als Elektroniker für Geräte und Systeme beendet und Arbeite seitdem in
> der Prüftechnik, dass heißt ich baue Prüfplätze für Leiterplatten auf.

Dann gibts doch sicher Kollegen die ihren Techniker gemacht haben und
dir da Ratschläge geben könnten?

> Nun habe ich mich entschieden nächstes Jahr den Techniker zu machen (Sep
> 2015)... Die Entscheidung ist glaube ich sinnvoll.

Du meinst, du startest nächstes Jahr? Teilzeit oder Vollzeit?
Schon einen Platz ergattert? Schon die Anwartschaft an Berufsjahren
(sofern gefordert) erfüllt?

> Jetzt die Frage: Hat jemand Erfahrung mit den Technikerschule in
> München, Augsburg, Nördlingen?

Kann ich leider nicht viel zu sagen, aber eine Abbrecherquote dürfte
auch dort vorhanden sein. Vielleicht lesen davon ja einige von hier
mit.

> Gibt es unterschiede in der Schwierigkeit der verschiedenen Schulen?

Wie sollte denn das einer wissen? Keiner lernt an mehreren Schulen.
Schau dir die Lehrpläne an und entscheide dann. Das ganze läuft
dann auf Abiturniveau und das Fachabi wird damit dann ja auch
erlangt, so das man später studieren könnte.

Egal ob Teil- oder Vollzeit, in der Zeit brauchst du dir dann erst
mal nicht viel vornehmen, denn dann ist lernen angesagt und zwar keine
leichte Kost. Würde ich mir gut überlegen, ob sich das alles lohnt.
Vor allem habe ich beobachtet, das man dann quasi von den Firmen in
eine andere Schublade gesteckt wird. Ob sich das finanziell lohnt,
würde ich zwar grundsätzlich bejahen, aber mit entsprechend vielen 
Praxisjahren im gleichen Unternehmen ist der Unterschied zu dem
Einkommen eines Elektroniker zu einem neu eingestellten Techniker
kaum der Rede wert. Ob du im jetzigen Unternehmen als Techniker
übernommen wirst, steht auch erst mal in den Sternen. Kommt drauf an,
wie die Wirtschaftslage zum Abschlusszeitpunkt ist.

> Muss man viel investieren um den Techniker zu schaffen?

Viel Zeit und viel Gehirnschmalz. Ein paar Bücher und Fahrkosten 
vielleicht, sofern die Lernmittel nicht heutzutage mit Onlinemitteln 
gemacht wird.
Je nach Unterrichtsform, besonders bei Teilzeit muss man sich von
der Pflicht Überstunden leisten zu müssen, frei stellen lassen und
das dann volle vier Jahre, ausgenommen Schulferien.
Ob das deine Firma mit macht?
Ein Kollege hat sich zwei Jahre vom Betrieb freistellen lassen, hat 
vermutlich Bafög gezogen und das dann in zwei Jahren (Vollzeit)durch 
gezogen.

von Trollo (Gast)


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Technicans schrieb:
> Ein Kollege hat sich zwei Jahre vom Betrieb freistellen lassen, hat
> vermutlich Bafög gezogen und das dann in zwei Jahren (Vollzeit)durch
> gezogen.

Geht auch, ist aber zumindest bei uns nicht gern gesehen.
Die haben den Ruf, zwei Jahre lang gegammelt zu haben. Ich habe 
Stundenpläne gesehen. Spätestens um 14:30 Schluss (Ausnahme), die Regel 
ist eher gegen 13 Uhr. Oft ein Tag in der Woche frei. Lernen mussten die 
laut Aussage eines Kollegen nebenbei eigentlich nicht "Geilste Zeit 
meines Lebens" hörte ich da nur. Die Teilzeit-Techniker hab ich da schon 
eher stöhnen hören.

von Jo S. (Gast)


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von Marx W. (Gast)


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Glaube ich auch, dass das der richtige Platz für die Art von Fragen ist!

von hasadeur (Gast)


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Chris T. schrieb:

> Hat jemand Erfahrung mit den Technikerschule in
> München, Augsburg, Nördlingen?

Das heißt nicht mehr Technkerschule, sondern seit den 70ern 
Fachhochschule.

von uni ing (Gast)


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Technicans schrieb:
> viel Gehirnschmalz

Na ja...

von Claus M. (energy)


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hasadeur schrieb:
> Das heißt nicht mehr Technkerschule, sondern seit den 70ern
> Fachhochschule.

höhö. bist du ein lustiger.

von Technicans (Gast)


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hasadeur schrieb:
> Das heißt nicht mehr Technkerschule, sondern seit den 70ern
> Fachhochschule.

Komisch, als ich Anfang der 80er die besucht habe, nannte man
die einvernehmlich Technikerschule. Die FH war wo anders.
Damals war der Besuch der FH als Techniker noch nicht möglich,
es sei denn, man erwarb ergänzend noch die Fachschulreife und die
Fachhochschulreife um dann an die FH oder Uni gehen zu dürfen.
Ich glaube aber nicht, dass es da großen Zulauf gab.
Stellenangebote gabs da kaum welche. Heute hat man mit dem
Techniker auch gleich das Fachabi und die Hochschulreife, so
das man sofort ohne weitere Hürden studieren kann, wenn man wollte.

von pierz p. (pierz)


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Soweit ich weiß hat man nicht automatisch die Fachhochschulreife sondern 
muss bei der Abschlussprüfung noch eine zusätzliche Prüfung ablegen. Ich 
glaube es war Englisch oder Mathe?
Ist aber auch egal.
Freunde von mir haben den Techniker gemacht und die meisten haben auch 
gesagt es war eine geile Zeit.
Ist halt ungefähr wie eine 2 Jährige Studentenzeit. Das passt doch!
Schwierigkeit ist wohl relativ, man schafft das schon wenn man etwas 
dafür tut. Soweit ich weiß zählen die Noten welche man über das Jahr 
schreibt, also im Zeugnis hat, mit in die Abschlussprüfung.
Wer also gut vorlegt schafft das locker.
Ansonsten kann ich nur sagen, tu es!

von René S. (thebit)


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Die in München heißt immer noch Technikerschule bzw Fachschule. Was man 
dort erlangen kann ist die Fachhochschulreife, die dann berechtigt an 
einer Fachhochschule einen Fachhochschulabschluß zu machen.

Für die Fachhoschulreife ein Auszug aus dem Merkblatt des 
Kultusministerums Bayern:

2 Prüfung
2.1 Erwerb der Fachhochschulreife
2.1.1 Schriftliche Prüfung
Gegenstand der schriftlichen Prüfung für die Bewerber nach Nummer 1.1.1, 
sind die Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik1 und ein
gesellschaftswissenschaftliches Fach laut Stundentafel; im Fach Deutsch, 
im gesellschaftswissenschaftlichen Fach und – nach Maßgabe der
Stundentafel – entweder im Fach Englisch oder im Fach Mathematik gilt 
die im Abschlusszeugnis der Fachschule erzielte Note als schriftliche
Abschlussprüfung.

Danach muss entweder in Mathe oder Englisch die Prüfung zusätzlich 
abgelegt werden...


...werde ich ab September in München versuchen im 3 jährigen 
Abendunterricht schau mer mal ob ich meine grauen Zellen nochmal auf 
Trab bringen kann...

Gruß René

von yannik (Gast)


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Sind in Bayern die Fachschulen auch eine Sektion an einer beruflichen 
Schule od. sind es eigenständige Schulen?

von René S. (thebit)


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die Fachschulen gehören zu den beruflichen Schulen sind aber darin 
eigenenständige Fachschulen / Fachakademien

https://www.isb.bayern.de/fachschule-fachakademie/uebersicht/

http://www.tsm.musin.de/ <- die Schule meiner Wahl


Gruß René

von ich kenne einen techniker (Gast)


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pierz pierzen schrieb:
> Soweit ich weiß hat man nicht automatisch die Fachhochschulreife sondern
> muss bei der Abschlussprüfung noch eine zusätzliche Prüfung ablegen. Ich
> glaube es war Englisch oder Mathe?
Mittlerweile hat sich das geändert, hat mir ein Techniker stolz erzählt 
dass er jetzt auch studieren könne mit seinem Hauptschule + 
Technikerabschluss - LOL!

> Ansonsten kann ich nur sagen, tu es!
Die Frage ist eher wer heute noch Techniker einstellt wo es die 
abgespeckten Akademiker namens Bachelors gibt, Techniker sind eigentlich 
überflüssig geworden. Und wenn ich mich so umschaue wer den Techniker 
gemacht hat und was für Jobs die machen, bzw. wie lange sie suchen 
mussten und was die an Zeit und vor allem Kohle dort versenkt haben 
(auch Verdienstausfall), das würde ich nur Teilzeit machen, sonst 
kommste evt. nicht mehr in Job unter der ähnlich gut ist wie der alte. 
Manche denken 'jetzt habe ich den techniker da finde ich auch was 
besseres', das ist eben nicht so, ich kenne viele (eigentlich alle) die 
sich nach dem Techniker erst mal beruflich verschlechterten, wären die 
in ihrem alten Job geblieben hätte sie mehr Kohle verdient. Mangel davon 
gibts sowieso keinen, Einsteigergehälter werden jedes Jahr 
runtergefahren, finanziell lohnt sich das lange nicht falls du überhaupt 
adäquat unterkommst. Die Techniker die ich kenne hat es quer über ganz 
Deutschland verteilt weil die nix mehr gescheites ortsnah gefunden haben 
und das nahe Stuttgart einer sogenannten Boomregion. Mit Technikern 
kannst du hier die Strassen pflastern. Halt, einer hat sich 
selbstständig gemacht als Bautechniker, der krebst aber auch mehr vor 
sich hin, wenn der einen festen Job als Angestellter finden würde, würde 
der sofort wechseln.

Wenn man es sich zutraut würde ich gleich studieren, falls FH-Reife 
vorhanden, das ist ja heute auch keine Hürde mehr, das geht ja heute 
auch mit Anrechnung der Berufszeiten,...

von Arne Maximilian R. (arnemaximilian_r)


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ich kenne einen techniker schrieb:
> Mittlerweile hat sich das geändert, hat mir ein Techniker stolz erzählt
> dass er jetzt auch studieren könne mit seinem Hauptschule +
> Technikerabschluss - LOL!
Um den Techniker zu machen benoetigt man eine Berufsausbildung. Mit der 
Berufsausbildung bekommst du die mittlere Reife (waere ja zu schoen, 
wenn die Leute nach der Ausbildung noch einmal zur Realschule gehen 
muessten...).
Von daher wusste dein Techniker vermutlich nicht einmal, was er hatte...

ich kenne einen techniker schrieb:
> Die Frage ist eher wer heute noch Techniker einstellt wo es die
> abgespeckten Akademiker namens Bachelors gibt, Techniker sind eigentlich
> überflüssig geworden.
Also ich habe es so gelernt, dass Techniker und Meister als gehobene 
Personen z.B. im Handwerk und in der Industrie (Fertigung) gedacht sind. 
Die Abschluesse Bachelor und Master sind meines Wissens nach fuer 
hoehere Positionen und/oder die Entwicklung gedacht.

Wenn ich jetzt z.B. eine Schaltschrankfertigung habe, dann kann ich 
einen Techniker im Bereich Elektrotechnik als Leiter einsetzen. Der kann 
dann auch mal selbst Hand anlegen und Geraete pruefen und testen. 
Hierfuer wurde der Techniker auch ausgebildet und sein Know-How liegt in 
dem Bereich.
Der Bachelor Elektrotechnik hat neben seinem Praktikum (welches er vor 
dem Studium absolvieren musste) keine praktische Erfahrung (kann 
schlecht aushelfen) und ist vor allem auch keine Elektrofachkraft (darf 
die Geraete nicht einmal anfassen...).

Ich sehe daher keinen Grund, warum man auf Techniker verzichten sollte. 
Sie bilden aus meiner sicht ein wichtiges Bindeglied in der Industrie.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Arne Maximilian R. schrieb:
> Der Bachelor Elektrotechnik hat neben seinem Praktikum (welches er vor
> dem Studium absolvieren musste) keine praktische Erfahrung (kann
> schlecht aushelfen) und ist vor allem auch keine Elektrofachkraft (darf
> die Geraete nicht einmal anfassen...).

Wo hast du denn DEN Blödsinn her...
Elektrofachkraft zu sein bedeutet das man im wesentlichen ZWEI 
Vorraussetzungen erfüllt haben muss:

1. Man muss eine entsprechende Fachliche "AUSBILDUNG" genossen haben.
Wobei Ausbildung hier nicht im Sinne von "handwerklicher 
Berufsausbildung" sondern als anerkannte Bildungsmaßnahme allgemein zu 
verstehen ist.

Dazu gehören EXPLIZIT auch abgeschlossene Diplom- oder 
Bachelorstudiengänge im Bereich E-Technik. (Master damit natürlich auch)

2. Man muss über die aktuellen Bestimmungen auf den Laufenden sein!
Also einmal eine Ausbildung gemacht reicht auch nicht, man muss sich 
zudem selbstständig oder durch Lehrgänge auf den aktuellen Stand halten.
Und dies gilt für Ingenieure und Klassische Facharbeiter(Gesellen) sowie 
natürlich Techniker/Meister gleichermaßen.

Aus rechtlicher Sicht ist das also kein wirklicher Unterschied - obwohl 
sich der E-Ing sicher auf mehr Teilbereichen EFK schimpfen darf als nur 
der normal Ausgebildete.

Und das ein Bachelor "nur" das Pflichtpraktikum hat (und damit praktisch 
keine relevante Berufserfahrung) ist auch nicht richtig!
Das mag für einige natürlich richtig sein, aber zumindest an den 
Fachhochschulen studieren eine MENGE Leute die vorher eine normale 
Berufsausildung genossen haben, ja sogar einige Techniker...

Das bedeutet jetzt sicher nicht das ich der weiter oben genannten 
Meinung das Techniker heute Überflüssig sind zustimmen würde.

Es gibt durchaus viele sinnvolle Arbeitsgebiete wo ein Techniker genauso 
geeignet ist wie ein Studierter mit Berufserfahrung -und viel besser als 
ein Studierter ohne jegliche praktische Erfahrung- dabei aber weniger 
kostet. Bei geringerer Gefahr das er sich unterfordert sieht und dann 
früh das Weite sucht sobald ein besseres Angebot in Sicht ist.

Aber die von dir angeführten Argumente sind schlicht gequatsche eines 
Unwissenden...

Wobei man natürlich sagen muss das Techniker heute auch in vielen 
Bereichen alles andere als eine Jobgarantie ist. Von oben bekommen die 
Konkurenz von den Bachelorabsolventen mit Ausbildung die lieber 
praktisch arbeiten wollen als nur am Schreibtisch zu sitzen, von unten 
bekommen die Konkurenz durch langjährige Facharbeiter die sich selbst 
weitergebildet haben, das dann noch sehr Fachspezifisch anstelle von 
einem "Rundumschlag" und dazu ununterbrochen im Job geblieben sind.

Aber wer die Energie aufbringt das in Teilzeit zu machen oder ansonsten 
sogar arbeitslos werden würde, der kann sich nur verbessern. Und sicher 
auch diejenigen die gerade in einem Job festhängen wo sie sich absolut 
nicht wohl fühlen aber aktuell keine Ausweichangebote haben.

GANZ GROB kann man den Techniker sicher als Gegenstück zum Meister 
sehen. In einigen Berufsfeldern mit Meisterzwang ist der ja auch 
Qualifikationstechnisch mit dem Meister gleichgesetzt.

Nur mit dem Unterschied das es den Techniker halt auch in vielen 
Industrieberufen gibt wo man rein von der Rechtslage durch den 
Technikerschein nicht viel mehr darf als ein normaler Facharbeiter, der 
Wert des Technikers in diesen Betrieben also rein im Auge der 
Firmenleitung liegt. In einigen Firmen braucht man daher für eine auch 
nur etwas höhere Position zwingend den Techniker (oder Studium), in 
anderen kann auch ein kompetenter Facharbeiter Karriere machen sofern er 
sich selbst das nötige Rüstzeug angeeignet hat, sticht manchmal sogar 
bei der Bewerbung den einen oder anderen Techniker aus.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Arne Maximilian R. (arnemaximilian_r)


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Hallo Carsten,

Carsten Sch. schrieb:
> Wo hast du denn DEN Blödsinn her...
Ok, da hab ich etwas falsch aufgegriffen. Der Fehler tut mir leid!
Ich habe den Satz "Sie kann auch durch eine mehrjährige Tätigkeit mit 
Ausbildung in Theorie und Praxis nach Überprüfung durch eine 
Elektrofachkraft nachgewiesen werden." bezueglich der Praxis 
interpretiert und einen Fehler gemacht!

Carsten Sch. schrieb:
> Und das ein Bachelor "nur" das Pflichtpraktikum hat (und damit praktisch
> keine relevante Berufserfahrung) ist auch nicht richtig!
> Das mag für einige natürlich richtig sein, aber zumindest an den
> Fachhochschulen studieren eine MENGE Leute die vorher eine normale
> Berufsausildung genossen haben, ja sogar einige Techniker...
Hier holst du aber etwas weit aus. Dem habe ich niemals widersprochen. 
Dann sind es aber keine studierten Akademiker, sondern studierte 
Akademiker mit praktischer Ausbildung und Abschluessen.

Carsten Sch. schrieb:
> Es gibt durchaus viele sinnvolle Arbeitsgebiete wo ein Techniker genauso
> geeignet ist wie ein Studierter mit Berufserfahrung -und viel besser als
> ein Studierter ohne jegliche praktische Erfahrung- dabei aber weniger
> kostet. Bei geringerer Gefahr das er sich unterfordert sieht und dann
> früh das Weite sucht sobald ein besseres Angebot in Sicht ist.
Ja, genau diesen Fall habe ich genannt und als Argument mein Beispiel 
genannt (in dem der Fehler mit der Fachkraft war!).
Folgende Aussage verstehe ich daher aber nicht und empfinde sie auch als 
ziemlich aggressiv!

Carsten Sch. schrieb:
> Aber die von dir angeführten Argumente sind schlicht gequatsche eines
> Unwissenden...

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,
Arne Maximilian R. schrieb:
> Folgende Aussage verstehe ich daher aber nicht und empfinde sie auch als
> ziemlich aggressiv!
>
> Carsten Sch. schrieb:
>> Aber die von dir angeführten Argumente sind schlicht gequatsche eines
>> Unwissenden...

Im grunde war es aggressiv gemeint, ist aber vielleicht wirklich 
deplaziert gewesen. Habe mir deinen Beitrag noch mal ruhig durchgelesen 
und -ja, es ist eine falsche Aussage- aber im Gesamtzusammenhang ist 
deine Äusserung ja sachlich. Da bin ich wohl wirklich übers Ziel 
hinausgeschossen.

Man sollte nachts halt keine Computersysteme auf Win7/8 umstellen die um 
9.00 wieder normal laufen sollen und gleichzeitig im Forum schreiben.
Teilweise haben die mich gerade auf die Palme gebracht udn das verändert 
wirklich die subjektive Wahrnehmung...
Also: Ich entschuldige mich dafür!

Aber eine Anmerkung noch:

Arne Maximilian R. schrieb:
> Um den Techniker zu machen benoetigt man eine Berufsausbildung. Mit der
> Berufsausbildung bekommst du die mittlere Reife (waere ja zu schoen,
> wenn die Leute nach der Ausbildung noch einmal zur Realschule gehen
> muessten...).
> Von daher wusste dein Techniker vermutlich nicht einmal, was er hatte...

ISt sicher in den meisten Fällen richtig das man mit dem Abschluss einer 
beruflichen Ausbildung auch einen Abschluss erwirb der dem 
"Realschulabschluss" entspricht. Im Elektrobereich wären es sicher in 
>>90% der Fälle wenn da nicht eh der Großteil schon einen entsprechenden 
Abschluss hätte.

Allerdings ist das kein absoluter Automatismus! Denn die Ausbildung muss 
mindestens eine dreijährige sein UND die Berufsschule muss besucht sowie 
erfolgreich abgeschlossen worden sein. (Ich meine sogar mit einem 
bestimmten Notenschnitt).
Es gibt ja auch zweijährige und einjährige Ausbildungen. Ausserdem 
entfällt ab einem bestimmten Alter die Berufsschulpflicht.

Wobei das mit reinen Betrachtung der Zeiten für gewisse Anrechnungen 
auch so seine Gemeinheiten hat. Bei meiner Schwester war dies 
beispielsweise in einem anderen zusammenhang ein Problem als die ein 
einjähriges Fachabi machen wollte um damit schneller befördert zu 
werden...
Die hat die Ausbildung zur Landesbeamtin im mittleren Dienst gemacht. 
Die dauerte zwei Jahre, ist aber vom Niveau, zumindest in ihrem Bereich, 
sicherlich schwerer als viele dreijährige Ausbildungen wie 
Einzelhandelskauffrau oder Frisöse oder was weiß ich...
(Realschulabschluss ist ja auch Zugangsvorraussetzung für die Ausbildung 
gewesen)
Aber da die Ausbildung ja nur über zwei Jahre ging wurde die mit andere 
zweijährigen Ausbildungen in einen Topf geworfen (übliche Helferjobs) 
und hätte das einjährige Fachabi nicht gedurft. Da sie ein Jahr höhere 
HAndelsschule bereits besucht hatte und diese für die Ausbildung 
abgebrochen hat konnte sie aber zumindest in den normalen 
Vollzeitunterricht wieder einsteigen, neben dem Beruf mit 5Jahre 
Jüngeren in der Klasse, und hatte dann trotzdem nach einem Jahr das 
Fachabi.
Musste aber anstelle in Münster fast direkt neben der Arbeitsstelle die 
Schulbank zu drücken ein Jahr lang in Steinfurt zur Schule und danach 
noch 6h nach Münster ins Büro.
(durfte danach aber auch fast sofort den Laufbahnaufstieg versuchen und 
hat dieses Jahr das Studium erfolgreich abgeschlossen)

Aber das wird zu weit OffTopic, wollte nur darauf hinaus das es bei 
solchen Dingen wie den Erwerb von Schulabschlüssen als nützlichen 
Nebeneffekt (wie neben der Ausbildung) viel mehr auf Formalitäten als 
auf echte Leistungsfähigkeit oder das Schwierigkeitsniveau ankommt.
Daher muss man bei diesen dingen immer GENAU schauen. Und wehe es fehlen 
nur ein paar Stunden oder die Note in Religion war zu schlecht...

So, bin für heute mir den Rechnern durch, morgen kommt der Rest, dann 
ist wochenende und hoffentlich habe ich dann für dieses Jahr keine 
Nachtarbeit mehr zu machen. (war aber freiwillig)
Jetzt erst einmal ausschlafen ;-)

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Manuel X. (Gast)


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In Bayern gibts eigentlich keinen leichteren Weg Fachabi zu bekommen als 
die Technikerschule.

Ist die Technikerschule erfolgreich beendet gibts die 
Hochschulzugangsberechtigung und mit den Jahresfortgangsnoten von 
Deutsch, Englisch und Wirtschafts-/Sozialkunde in Verbindung mit einer 
Prüfung in Mathe, auch ein Fachhochschulreifezeugnis.

Die Mathe Prüfung ist dabei die selbe die alle anderen (FOS etc.) auch 
schreiben, also nicht zu unterschätzen. Vergangene Prüfungen kann man 
auf den Seiten des ISB herunterladen (inkl. Lösungen).

Für mich ist/war die Technikerschule nicht viel mehr als ein 
Zwischenschritt zum B.Eng.

Investieren muss man je nach Lehrer/Dozent (Wie man sie auch immer 
nennen will).
Manche bereiten einen extrem gut vor, haben sehr anspruchsvollen 
Unterricht und Themen in selbigem, dann aber auch gute Materialien. 
Manch andere sind einfach nur Chaoten die irgendwie Ihren Lehrplan 
durchziehen mit mehr oder weniger guten Unterlagen. Bei ersteren muss 
man den Hirnschmalz in der Schule aufbringen und Zuhause wiederholen, 
bei letzterem muss man den Schmalz Zuhause aufbringen und Zuhause 
Wiederholen unter Zuhilfenahme geeigneter Lektüre (Bücher, 
Internetrecherche).

Alles in allem kann man sagen das die 2 Jahre Vollzeit nicht unbedingt 
ein gammeln bedeuten, aber es ist auch nicht so das man garkeine 
Freizeit mehr hätte.

Der Stundenplan ist im Normalfall auf der Seite der Schule einsehbar und 
beinhaltete bei uns 37 Wochenstunden. Allerdings "Schulstunden" zu 
45min.
Schluss war somit meist zwischen 13 und 14 uhr jedoch spätestens im 2. 
Jahr auch gerne mehrmals wöchentlich bis 15:30 oder 18:00. Wobei da 
teilweise auch 2 - 4 Freistunden drin waren.

Alles in allem machbar. Ob sinnvoll muss jeder für sich anhand der 
Ausgangslage entscheiden.

Mal eben Techniker machen in der Hoffnung nen Karrieresprung zu machen 
würd ich mir jedenfalls, gerade in Bayern, 3 mal Überlegen.

Alle Infos stammen von der RDF Nürnberg und meinem Besuch dort.

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