.. geht doch, oder? Wenn ich mein custom 3D-Print gehäuse von innen mit Alufolie ausklebe - wozu brauche ich dann noch einen Weißblech-Schirm o.Ä.?
Kommt ganz darauf an, was du abschirmen willst. Willst du es lichtdicht machen, magnetisch abschirmen, gegen HF abschirmen? Bei HF kommt es ganz stark drauf an, bis zu welchen Frequenzen es dicht sein soll. Für paar kHz oder wenige MHz ist das kein großes Problem. Wenn die Frequenzen höher werden, kann schon eine winzige Stelle, an der der Deckel keinen niederohmigen Kontakt mit dem Gehäuse hat, die gesamte Abschirmung unwirksam machen.
Hallo Alex, wie der unbekannte Vorschreiber schon bemerke, hängt es von den Anforderungen ab. Aber viel wichtiger für mich, der sich im HF-Bereich bis 1GHz bewegt, ist die Abschirmung von E-Feldern und das klappt nur durch flächingen Anschluss der Masse. Leider lässt sich Alu nur bedingt und mit speziellen Techniken löten. Deshalb verwende ich Kupferfolie, die lässt sich prinzipbedingt sehr gut an- und verlöten !
Hallo Uwe, Also ich möchte eine Schaltung gegen ein Bluetoothmodul abschirmen.. also hohe Frequenzen.. Ich hätte im Notfall auch noch klebendes Kupferband aber das macht dann gegenüber alu keinen großen unterschied?..
:
Bearbeitet durch User
Alex v. L. schrieb: > Also ich möchte eine Schaltung gegen ein Bluetoothmodul abschirmen.. Warum? Es wäre ein wenig bedenklich, wenn deine Steuerung dafür empfindlich ist. Einer der einfachsten EMV-Tests ist, das Handy direkt auf die Steuerung zu legen und dann mal Kontakt damit aufzunehmen. Da darf niemals was passieren...
Hallo Alex, doch, du kannst die Kupferfolie flächig - an allen Kontaktstellen - miteinander verlöten und diese auch mit allen Massepunkte der Schaltung/ Platine verbinden. 1) Stelle dir einen luftdichten Kupferfolie vor, der HF-Strom fließt außen vorbei, und HF-Strom (E-Felder) aus dem Inneren werden nur innen vorhanden sein. 2) eine anderes anschauliches Bild ist der Widerstand der Masseverbindung: der HF-Strom fließt am "besten/ liebsten" über die niederohmigste Strecke, diese ist dann auch die Induktionsärmsteverbindung. HF-Strom ist nur in den äußersten µm Schicht der Kupferfolie, die Leitfähigkeit von Metallen ist abgestuft und wir lernten: Silber (Ag), Kupfer (Cu), ... Der (induktive) Widerstand eines Leiters lässt sich wie folgt berechnen. ZL = 2 *pi *f *L Mit f Frequenz, L Induktivität, pi = 3,14159265359.. Pro cm Drahtlänge nehmen wir eine Induktivität von 1nH an. Eine Kupferfolie kann man sich als parallel Schaltung sehr sehr vieler Kupferdrähte vorstellen. Der gesamt Widerstand Rges zweier paralleler Widerstände R1, R2 ist: Rges = 1/ (1/R1 + 1/R2) Alles klar ?
:
Bearbeitet durch User
Uwe S. schrieb: > Alles klar ? jawohl, danke!! Lothar Miller schrieb: > Es wäre ein wenig bedenklich, wenn deine Steuerung dafür empfindlich > ist. Ist es. Der AD-Wandler eingang bekommt fette Bitmuster aufgeprägt.
Hallo, einem AD-Wandler, kann man mit einem L-C TP-Filter helfen und höhere Frequenzen unterdrücken. Schau dir einfach mal die PC- oder USB Soundkarten an. Dort ist entsprechendes für den Mic- oder Line-Eingang verbaut. PS. auch die Versorgungsspannung deiner Schaltung benötigt dann zwei Filtersysteme; einmal gegen Glachtakt- und zum anderen gegen Gegentaktstörrungen. Alle anderen Ein- und Ausgänge kann man so gegen EMV Eintröhmung schützen.
:
Bearbeitet durch User
Hallo Uwe, danke für deine ausführlichen Erläuterungen! Ich habe nun das problem dass das schaltungsdesign soweit abgeschlossen und nicht mehr änderbar ist. Das nächste mal werde ich mir die LC Filter mal genauer zu gemüte führen! Ein/Ausgänge aus dem gehäuse ("löcher") sind ja in jedem fall mies in dieser hinsicht.. davon habe ich ein paar, ich hoffe das wird trotzdem noch alles..
Wie sieht es denn eigentlich mit der Verwendung von abschirmtape aus? ich habe noch http://www.digikey.de/product-search/de/tapes-adhesives/tape/3866785?k=16-1265-nd hier.
Ist Alu-Folie überhaupt als Schirm geeignet? Es geht doch darum elektromagnetische Strahlung zu schirmen und Alu ist nicht magnetisch?
Conny G. schrieb: > Ist Alu-Folie überhaupt als Schirm geeignet? > Es geht doch darum elektromagnetische Strahlung zu schirmen und Alu ist > nicht magnetisch? Kupfer ist auch nicht magnetisch. Für HF ist es aber "egal", ob der Werkstoff magnetisch ist
Conny G. schrieb: > Ist Alu-Folie überhaupt als Schirm geeignet? > Es geht doch darum elektromagnetische Strahlung zu schirmen und Alu ist > nicht magnetisch? Ja, ist schon geeignet. Aber das Problem der Kontaktierung bleibt, wie schon angesprochen. Deswegen ist für den Zweck Kupferfolie besser geeignet, weil man die besser löten kann. Um nochmal auf die Alufolie zurück zu kommen: Nimm doch mal dein Kofferradio, schalte es ein und wickle es dann komplett in Alufolie ein, so daß nirgendwo mehr eine Lücke ist. Dann wirst du sehen (oder hören), daß der Empfang weg ist. Das hat nichts mit Magnetismus zu tun. Die Schirmwirkung läßt sich mit der elektrischen Leitfähigkeit erklären. Stichwort: Faradayscher Käfig http://de.wikipedia.org/wiki/Faradayscher_K%C3%A4fig
Die frage mit der kontaktierung könnte ja mit so klebendem schirmtape wie oben (http://www.digikey.de/product-search/de/tapes-adhesives/tape/3866785?k=16-1265-nd) einfach gelöst sein, da steht dass der kleber leitend ist...?
Alex v. L. schrieb: > Die frage mit der kontaktierung könnte ja mit so klebendem > schirmtape > wie oben > (http://www.digikey.de/product-search/de/tapes-adhe...) > einfach gelöst sein, da steht dass der kleber leitend ist...? Ich kenne das Tape nicht und kann es nicht beurteilen. Aber wenn es ordentlichen Kontakt gibt, warum nicht? Klar! Die Hauptsache ist eben, daß in der Abschirmung keine "Löcher" drin, sind. Weder richtige Löcher noch Stellen mit schlechtem Kontakt.
Hallo, bei Alufolie ist das Problem u.a. in der Oxideschicht auf der Oberfläche zu sehen. Das Aluminiumoxid ist ein sehr gute Isolator, somit leitet er auch HF-Ströme sehr schlecht. http://de.wikipedia.org/wiki/Aluminiumoxid Volker, SM5ZBS hat in seinem Blog beschrieben, wie man einen lötbare Kontaktierung auf ALU herstellen kann. Löten von Aluminium mit normalem Elektronik-Lötzinn http://elektronikbasteln.pl7.de/loeten-von-aluminium.html
:
Bearbeitet durch User
Vorsicht mit Alu und kontaktieren, Alu ist chemisch gesehen ein sehr unedles Metall, das sehr leich oxidiert. Dies geschieht in der Regel nur an der Oberfläche. Die Oxidschicht ist allerdings nicht leitfähig. Ich gehe davon aus, dass das Aluminium das leitenden Kontakt zu dem sehr viel edleren Kupfer bekommt ein chem. lokalelement bildet, und so sehr schnell oxidieren wird. Dadurch wirst Du dann schnell Kontaktprobleme bekommen, auch wenn das am Anfang vieleicht noch funktioniert. Aus diesem Grund sollte mann auch Keine Goldkonntakt Stecker mit verzinnten Buchsen (oder umgekehrt) kombinieren.
Das stimmt natürlich auch wieder, die Oxidschicht isoliert. Da hatte ich nicht dran gedacht. Aber ich hätte ohnehin Kupferfolie den Vorzug gegeben, wenn es Folie sein muß. Ansonsten Weißblechgehäuse mit gefiedertem Deckel.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.