Forum: Offtopic genaue Geländevermessung


von Micha (Gast)


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ich würd gern mal mein Grundstück genau vermessen (also Genauigkeit im 
Bereich von wenigen cm pro 100 meter). Einen Laserpointer hab ich, der 
scheitert nur leider an dem praktischen Problem dass es sich nicht um 
freies Gelände handelt sondern mit Büschen und Bäumen bewachsen ist. Man 
hat meist keinen freien Blick von Punkt A nach Punkt B.
Zu GPS hab ich hier bereits per SuFu einiges gefunden, offenbar ist GPS 
zu ungenau für diesen Zweck.
Mit welcher Technik kann man so ein Problem angehen - Sender zum 
anpeilen? Bin durchaus in der Lage und auch gewillt mir da was zu 
basteln oder zu löten,  was mir fehlt ist die Inspiration welche 
Technologie überhaupt für sowas geeignet ist.

: Verschoben durch User
von micha (Gast)


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Differential GPS - 2 Empfänger, einer fix, der andere beweglich. Da 
sollten sich die Ungenauigkeiten/Schwankungen relativ gut rausrechnen 
lassen und etwa zu der gesuchten relativen Genauigkeit führen. Die 
Koordinaten können natürlich dann mit einem absoluten Fehler behaftet 
sein.

von Jan H. (j_hansen)


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https://de.wikipedia.org/wiki/Tachymeter_%28Geod%C3%A4sie%29

Und rechnen. So machen das zumindest die "Profis".

von Peter II (Gast)


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Was soll denn vermessen werden?

Geländeprofil?

Nur länge, breite?

In einfachsten fall ein 50m Maßband.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das Stichwort heißt Triangulation
http://de.wikipedia.org/wiki/Triangulation_%28Geod%C3%A4sie%29
Aufteilung eines Geländes in Dreiecksnetze

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Kannst Du nicht in die Urkunde für Dein Grundstück schauen?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Für einen ersten Überblick reicht Google Earth oder OpenStreetMap. Das 
kann man als Grundlage für eigene Messungen verwenden. Zur Planung einer 
Kurzwellen-Drahtantenne habe ich auch das Grundstück so ausgedruckt.

von Norbert M. (Gast)


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Micha schrieb:
> Grundstück genau vermessen

> Einen Laserpointer hab ich, der scheitert nur leider an dem praktischen
> Problem dass es sich nicht um freies Gelände handelt sondern mit Büschen
> und Bäumen bewachsen ist.

Ist doch egal. Oder muß die Baumhöhe auch vermessen werden?

> Man hat meist keinen freien Blick von Punkt A nach Punkt B.

Dann muß man eben den Umweg messen.

> Mit welcher Technik kann man so ein Problem angehen

> Inspiration welche Technologie überhaupt für sowas geeignet ist.

Man nehme ein zertifiziertes Maßband...

LG, N0R

von K. L. (trollen) Benutzerseite


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Meterstab

Schon mal gehört? Hat meist 2 Meter Länge. Musst du nur noch zusammen 
rechnen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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In manchen Bundesländern haben die Vermessungsämter online-Karten, z.B. 
in Sachsen.

von J. A. (gajk)


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Abdul K. schrieb:
> In manchen Bundesländern haben die Vermessungsämter online-Karten,
> z.B.
> in Sachsen.

Ich war mal auf dem Bauamt in München, weil wir zwar (angeblich) 
rechteckige Gründstücke haben, die Häuser an der Grenze jedoch nicht 
glatt aneinanderstoßen sondern jeweils ne Ausbuchtung auf das andere 
Grundstück haben.

Die Jungs dort haben rumgewühlt, aber alles was sie finden konnten waren 
uralte Papierunterlagen, in denen die Situation NICHT eingetragen war.

Für knapp 100 Euro habe ich dann Digitalkarten gekauft, auch dort nur 
gerade Linien, wo es eigentlich einen Versatz gibt.

Also Augen auf bzw. realistische Erwartungen haben, wenn man  zu den 
Ämtern geht. Die kochen auch nur mit Wasser.

von Oliver S. (phetty)


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Die "Digitalkarten" sind sicher auch nur die eingescannten, 
vektorisierten Karten die das Amt sowieso schon hatte.
In NRW gibt es http://www.tim-online.nrw.de/
Das kann man nutzen ohne 100€ zum Fenster rauszuwerfen.

von Stephan S. (outsider)


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Für Leute in Bayern geht das kostenlos: www.bayernatlas.de

Kostenlos kommt man da zwar nicht auf wenige cm hin, aber als ich meine 
Flächen vermessen habe, war die mit ihren 1000 m² vom Amt vermessene 
Fläche auf +/- 3m² online nachmessbar. Wenn man es online genauer will 
kann man das kostenpflichtig tun.

Es sind übrigens bei weitem nicht alle Grundstücke so groß oder klein 
wie sie im Grundbuch stehen! Da gibt es viele Fälle wo die tatsächliche 
Fläche mal einfach so 20% vom Grundbuch abweicht. Das sind sehr heikle 
Angelegenheiten wenn man so etwas hat. Das Amt konnte uns da keine 
richtige Lösung sagen wie man so ein Problem löst. Scheinbar können sie 
es selbst nicht.

Interessant sind dort auch die historischen Karten. Dort kann man vieles 
nachvollziehen warum seltsame Flächen so sind wie sie heute sind und zu 
welchem Grundstück sie früher mal gehörten.

von Oliver S. (phetty)


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J. Ad. schrieb:
> Für knapp 100 Euro habe ich dann Digitalkarten gekauft, auch dort nur
> gerade Linien, wo es eigentlich einen Versatz gibt.

Ist der Versatz gar nicht "von Amts wegen" sondern seit 100 Jahren aus 
Gewohnheit so drin?
Dann müsste man den entweder rückgängig machen oder amtlich neu 
einmessen lassen.

Oder einfach alles so lassen wie es ist.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wenn es nicht cm genau sein muß, ist ein halbwegs aktuelles Luftbild 
sicherlich der einfachste Weg - zumal kostenlos und die Tools sind auch 
brauchbar (Längen- und Flächenmessung).

von J. A. (gajk)


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Oliver Stellebaum schrieb:
> J. Ad. schrieb:
>> Für knapp 100 Euro habe ich dann Digitalkarten gekauft, auch dort nur
>> gerade Linien, wo es eigentlich einen Versatz gibt.
>
> Ist der Versatz gar nicht "von Amts wegen" sondern seit 100 Jahren aus
> Gewohnheit so drin?
> Dann müsste man den entweder rückgängig machen oder amtlich neu
> einmessen lassen.
>
> Oder einfach alles so lassen wie es ist.

Es geht um versetzte Reihenhäuser, bei denen es Mauervorsprünge von ca. 
10 cm gibt, die dann aufs andere Grundstück ragen und umgekehrt. 
Jedenfalls ist unserer Hauswand nicht "glatt" sondern stufig und die vom 
Nachbarn auch. Auch die Dächer haben ja einen leichten Überstand.

Hintergrund der Recherchen ist mein Wunsch, eine Dämmschicht anbringen 
zu lassen. Und da wäre es schon gut zu wissen, ob z. B. die Fläche unter 
dem Dach (wo man also baurechtlich ja schon "überbaut" hat) nicht 
ohnehin schon zum überbauten Teil gehört.

In Bayern leben leider auch viele "haben wir noch nie so gemacht, haben 
wir schon immer so gemacht"-Altvorderen, denen die Vorstellung, dass der 
Nachbar mal was an seinem 40 Jahre alten Verputz machen möchte und in 
diesem Zuge eine dünn gehaltene Dämmschicht einbauen möchte so vorkommen 
wie die Idee, die Erde für ne Kugel statt für ne Scheibe zu halten.

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