Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Öffentlicher Dienst, wie soll es weiter gehen?


von ÖDler (Gast)


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Hallo Forum, ich arbeite als Diplom-Informatiker (Uni) im öffentlichen 
Dienst und habe 5 Jahre BE. Ich liege bei 50k Brutto + 
Versorgungsleistungen. Der Job ist Recht locker und ziemlich sicher (bin 
Angestellter aber kein Beamter, in 10 Jahren wäre ich Unkündbar) aber 
ich denke mal, in der freien Wirtschaft könnte ich mehr verdienen. 
Einerseits wäre ich bereit härter und mehr zu arbeiten, andererseits 
schätze ich die lockere Umgebung hier, wir haben wenig Druck, Gleitzeit, 
die Kernarbeitszeit juckt meinen Chef nicht wenn keine Termine anstehen, 
man kann auch manchmal Home Office machen. Die Themen sind relativ 
interessant (Forschung, neue SW Technologien) und ich habe eigentlich 
nicht so Lust als "Verwalter" in die Industrie zu gehen, wo man kaum 
noch was mit der Technik zu tun hat und nur noch Entwicklungen 
verwaltet. Andererseits bekomme ich immer öfter mit, wie viele Leute bei 
Dienstleistern verheizt werden für kaum mehr Gehalt aber zu viel 
schlechteren Bedingungen. Was würdet ihr mir raten?

Grüße

von Trollo (Gast)


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Bleib da.

von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


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Kannst du dir vorstellen, daß es Leute gibt, die froh wären, wenn sie 
diese Sorgen hätten?

von ÖDler (Gast)


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Thomas Glass schrieb:
> Kannst du dir vorstellen, daß es Leute gibt, die froh wären, wenn sie
> diese Sorgen hätten?

logisch kann ich! daher ja auch meine Gedanken! ich bin mir durchaus der 
Vorteile meines Jobs bewusst. Nur teils liest man hier Dinge wie 50k für 
einen Bachelor zum Einstieg, 55k für einen Master/Diplomer. Da denkt man 
schon mal darüber nach, zumal ich in einer wirtschaftlich starken Region 
lebe. Daher bin ich auch hin und her gerissen.

Man liest ja teils so Dinge hier wie 60k nach 8 Jahren seien ein 
Techniker Gehalt ... mehr werde ich nach 10 Jahren auch nicht haben wenn 
ich hier bleibe und dann wird auch Ende im Gelände sein was das Gehalt 
betrifft.

von D. V. (mazze69)


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ÖDler schrieb:
> Der Job ist Recht locker und ziemlich sicher

Bleib da und leg dich wieder hin.

von Reinhard #. (gruebler)


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Mach eine Tabelle mit zwei Spalten.
Links:  "Was ich am UNI-Job gut finde"
Rechts: "Was ich mit dem mehr verdienten
         Geld machen will. Bzw. wie sich
         dadurch meine Lebensqualität
         verbessern wird."

Bewerte alle Punkte auf deiner
Liste mit 0(nichts) bis 10 (sehr viel).

Addiere die Punkte und schlafe noch mal
drüber. Dann entscheide dich.

: Bearbeitet durch User
von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


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>
> Man liest ja teils so Dinge hier wie 60k nach 8 Jahren seien ein
> Techniker Gehalt ... mehr werde ich nach 10 Jahren auch nicht haben wenn
> ich hier bleibe und dann wird auch Ende im Gelände sein was das Gehalt
> betrifft.

Mag es geben. Sind z.Z. ca 400€ netto mehr, aber zu welchen 
Arbeitsbedingungen? Zukunftssicherheit? usw und so fort.

Ich würd mir evtl ein Hobby suchen, daß mich ausfüllt und dort meinen 
Job erledigen. Für mich könnte ich mir im Falle eines Wechsels 
vorstellen, daß ich diesem Job i-wan einmal hinterhertrauern würde. Bist 
du mobil oder gebunden? Wegzeit zur Arbeit? Alles so Überlegungen. Falls 
du in die Unkündbarkeit reinrutscht, würde ich auf jeden Fall dableiben. 
(ok, dauert noch, aber man kann ja vorher mal horchen wie die Chancen 
stehen)

Nur so meine Gedanken...

von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


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El Ferkulador schrieb im Beitrag #3593437:
> Thomas Glass schrieb:
>> i-wan
>
> was ist das? russisch, von iwan?

iwan (Ivan) ist hier nicht mehr -> irgendwann

: Bearbeitet durch User
von ÖDler (Gast)


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Thomas Glass schrieb:
> Mag es geben. Sind z.Z. ca 400€ netto mehr, aber zu welchen
> Arbeitsbedingungen? Zukunftssicherheit? usw und so fort.
>
> Ich würd mir evtl ein Hobby suchen, daß mich ausfüllt und dort meinen
> Job erledigen. Für mich könnte ich mir im Falle eines Wechsels
> vorstellen, daß ich diesem Job i-wan einmal hinterhertrauern würde. Bist
> du mobil oder gebunden? Wegzeit zur Arbeit? Alles so Überlegungen. Falls
> du in die Unkündbarkeit reinrutscht, würde ich auf jeden Fall dableiben.
> (ok, dauert noch, aber man kann ja vorher mal horchen wie die Chancen
> stehen)

ja das stimmt auch wieder. Wegzeit zur Arbeit: 10 min Fahrrad. Mobil? 
also ich könnte mir schon einen Umzug vorstellen, wobei meine Region 
wirtschaftlich sehr stark ist, also hier gibt es schon viele 
Möglichkeiten, d.h. so weit umziehen bräuchte ich nicht. Ansonsten 
brauch ich kein Extra Hobby, weil der Job macht schon Spaß und ist auch 
fachlich das was ich gerne mache. Nur wenn man manchmal hier so liest, 
gerade die Beiträge von Jo S. von wegen man sollte nach 5 Jahren doch 
bei 70k und mehr sein, mhh dann kommt man schon mal ins grübeln, auch 
wenn ich mir schon bewusst bin, dass es vielen schlechter geht. Beim 
Dienstleister für vielleicht ein paar k Brutto mehr im Jahr zu arbeiten, 
dafür aber quer durchs Land reisen zu müssen und nur Mitarbeiter 2. 
Klasse zu sein, das wäre es mir nicht wert. Ansonsten komme ich mit 
meinem Gehalt auch sehr gut aus und kann davon auch sparen, also es ist 
nicht so, dass ich unbedingt mehr Geld bräuchte. Natürlich hat keiner 
was gegen mehr :-)

von D. V. (mazze69)


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ÖDler schrieb:
> also es ist
> nicht so, dass ich unbedingt mehr Geld bräuchte.

Wer bräuchte das denn wirklich? Höchstens die unter Strom stehenden, 
wenn sie sich im AH eine neue Pen*sverlängerung (aka SUV) kaufen 
wollen/müssen :-).

von ÖDler (Gast)


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D. V. schrieb:
> Wer bräuchte das denn wirklich? Höchstens die unter Strom stehenden,
> wenn sie sich im AH eine neue Pen*sverlängerung (aka SUV) kaufen
> wollen/müssen :-).

mh ja stimmt. Ein Auto besitze ich gar nicht, wozu auch? habe hier einen 
Top ÖPNV und fahre gerne Fahrrad, bin in 10 min Rad an meinem 
Arbeitsplatz bzw. kann auch öfter mal Home Office machen, wenn die 
Kollegen das auch tun, meist z.B. Freitags. Statussymbole benötige ich 
nicht, ich kann von meinem Gehalt ganz gut leben und noch was sparen, 
oben drauf gibt es ja noch die VBL, also Versorgungsleistungen als 
Altersvorsorge.

von Konrad S. (maybee)


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ÖDler schrieb:
> schätze ich die lockere Umgebung hier, wir haben wenig Druck, Gleitzeit,
> die Kernarbeitszeit juckt meinen Chef nicht wenn keine Termine anstehen,
> man kann auch manchmal Home Office machen. Die Themen sind relativ
> interessant

> der Job macht schon Spaß und ist auch
> fachlich das was ich gerne mache

> Ansonsten komme ich mit
> meinem Gehalt auch sehr gut aus und kann davon auch sparen

Du müsstest bescheuert sein, wenn du das aufgibst! :-)

Die Frage ist doch nicht, was du bekommst (oder bekommen könntest), 
sondern ob das, was du bekommst, dir zum Leben (nicht: Überleben) 
reicht.

von ÖDler (Gast)


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Konrad S. schrieb:
> Du müsstest bescheuert sein, wenn du das aufgibst! :-)
>
> Die Frage ist doch nicht, was du bekommst (oder bekommen könntest),
> sondern ob das, was du bekommst, dir zum Leben (nicht: Überleben)
> reicht.

ja so denke ich auch. Nur teils hört man von Studienkollegen, dass die 
weitaus mehr verdienen oder man liest auch hier so einiges. Da kommt man 
schon mal ins grübeln. Es ist ja nicht so, dass ich was gegen eine 
größere Wohnung hätte oder vielleicht mal ein nettes Auto. Derzeit 
brauche ich beides nicht, aber das könnte sich durchaus mal ändern. 
Irgendwann möchte ich schon mit meiner Partnerin mal eine Familie 
gründen und dann braucht man sicher um einiges mehr Geld. Derzeit sind 
wir ja Doppelverdiener ohne Kinder, sie ist Lehrerin, da reicht das Geld 
natürlich ziemlich dicke, wenn man normal lebt.

von D. V. (mazze69)


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ÖDler schrieb:
> Nur teils hört man von Studienkollegen, dass die
> weitaus mehr verdienen

Das ist relativ. Was relativ ist, muß man wohl keinem Informatiker 
erklären.

von Konrad S. (maybee)


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Schau aber mal genau hin, wie die anderen Jungs für das bisschen mehr 
Netto deutlich mehr buckeln müssen. Das Jahresbrutto allein ist ein 
trügerisches Bild.

Lebensqualität wird bestimmt nicht in Euro gemessen.

von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


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Konrad S. schrieb:
...
>
> Du müsstest bescheuert sein, wenn du das aufgibst! :-)
>
...

Ich wollte es nicht so direkt schreiben... :-)

von Konrad S. (maybee)


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Thomas Glass schrieb:
> Ich wollte es nicht so direkt schreiben... :-)

Die Wahrheit muss sich nicht verstecken! ;-)

von schönesLeben (Gast)


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Kann dich schon verstehen.

Dein jetziges "Übel" wird dir wie ein Paradies vorkommen, wenn du in die 
Wirtschaft gehst. Was da abgeht, vermag ich nicht mit Worten zu 
beschreiben.

Ich will dir keine Angst machen, aber die Menschlichkeit ist seit Jahren 
auf der Strecke geblieben. Lies mal wieviele Burnout Fälle es jedes Jahr 
gibt.

Überlege wie du dich fühlst, wenn es in einer Firma normal ist, dass man 
beliebig versetzt wird zu einem anderen Chef, in ein anderes Team, an 
einen anderen Standort. Neue Aufgaben sowieso.

Nichts hat Bestand, niemals gibt es auch nur das Gefühl "angekommen" zu 
sein.

Und du hast natürlich immer mehr Aufgaben, als du erledigen kannst. Dann 
kann mit Tätigkeitstaumel dein Wille gebrochen werden und du fühlst dich 
immer kleiner als du bist.

von ÖDler (Gast)


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Konrad S. schrieb:
> Schau aber mal genau hin, wie die anderen Jungs für das bisschen mehr
> Netto deutlich mehr buckeln müssen. Das Jahresbrutto allein ist ein
> trügerisches Bild.
>
> Lebensqualität wird bestimmt nicht in Euro gemessen.

ok ja das stimmt. Wobei mancher der 70k bei 35h Woche hat, der buckelt 
sich auch nicht zu Tode normalerweise, wobei ich natürlich nicht die 
Arbeitsathmosphäre von ihm kenne.

Bei uns ist das doch eher sehr locker. Wir fangen oft um 7.30 an, ich 
bin Frühaufsteher. Dann von 9 bis 9.30 erste Kaffeepause, natürlich 
bezahlt. Dann von 12 bis 12.30 unbezahlter Mittag, von 12.30 bezahlter 
Mittag :-), dann von 15 bis 15.30 bezahlte Kaffeepause. Der Chef weiss 
davon, er macht da sogar mit. Sonst auch sehr interessante Themen und 
sehr chilliges Arbeiten, kaum Druck, tolle Themen usw. mhhhh  vielleicht 
bin ich zu verwöhnt. Wobei ich wäre schon bereit etwas härter zu 
Arbeiten, dafür vielleicht mal mehr Geld, wenn ich dann mal Familie mit 
Kindern habe. Jetzt ist es egal, die paar hundert Euro netto mehr, 
würden eh nur aufs Sparbuch oder so wandern.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Ich liege bei 50k Brutto +
> Versorgungsleistungen. Der Job ist Recht locker und ziemlich sicher (bin
> Angestellter aber kein Beamter, in 10 Jahren wäre ich Unkündbar) aber
> ich denke mal, in der freien Wirtschaft könnte ich mehr verdienen.

Nein , in der freien Wirtschaft verdient man auch nicht mehr ..

von schönesLeben (Gast)


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Oh man, ÖDler, kannst du mir ein wenig mehr erzählen?

Ich finde deine Bedingungen sehr sehr traumhaft!
Ich will das auch, da würden sicher meine Blutwerte besser werden.

Ich weiss, hier ist alles anonym, kannst mir vielleicht einen Tip geben 
in welche Richtung ich da gehen kann? Ist das eine Uni oder ist das mehr 
Kommunalverwaltung wo du arbeitest?

Ich würde SOFORT zu dir kommen!!!

von ÖDler (Gast)


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schönesLeben schrieb:
> Ich weiss, hier ist alles anonym, kannst mir vielleicht einen Tip geben
> in welche Richtung ich da gehen kann? Ist das eine Uni oder ist das mehr
> Kommunalverwaltung wo du arbeitest?

Forschungsinstitut.

Bei uns sind übrigens viele Stellen unbesetzt, mein Chef sagt, dass eben 
viele Bewerber ziemlich schlucken müssen, wenn sie das angeblich 
niedrige Gehalt sehen.

Neulich hatten wir was frei, mindestens 3 Jahre BE, mit Master bzw. Uni 
Diplom Einstufung in E13 + diverse Zulagen wären 47k. Dafür lies sich 
hier niemand finden bzw. teilweise zeigten Bewerber sehr direkt, dass 
das denen definitiv extrem zu wenig war. Verhandlungsspielraum gibt es 
da halt kaum.

von D. V. (mazze69)


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ÖDler schrieb:
> Bei uns sind übrigens viele Stellen unbesetzt

Würdest du dich eventuell anmelden wollen und bereit sein, Anfragen von 
Arbeitssuchenden den Anlaufpunkt eventueller Bewerber via e-mail anonym 
bekanntzugeben?

von schönesLeben (Gast)


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Danke für die Info.

Gut, ihr müsstet erklären, dass ihr nicht mit dem Gehalt punkten wollt, 
sondern mit den Dingen, die du oben geschrieben hast.

Da wären sofort einige dabei! Aber ich weiss, das sagt in so einem 
Vorstellungsgespräch keiner. Schade.

von Paul M. (paul_m65)


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> Neulich hatten wir was frei, mindestens 3 Jahre BE

Also wieder das übliche: Es sind nur erfahrene Leute mit genau passender 
Spezialerfahrung gesucht. Anfänger haben keine Chance.

von ÖDler (Gast)


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D. V. schrieb:
> Würdest du dich eventuell anmelden wollen und bereit sein, Anfragen von
> Arbeitssuchenden den Anlaufpunkt eventueller Bewerber via e-mail anonym
> bekanntzugeben?

such einfach auf diversen Forschungsinstituten Jobs in Süddeutschland, 
dann kommst ganz sicher auf sowas bzw. was vergleichbares. Da sind übel 
viele vergleichbare Stellen frei. Laut Jo S. sind wir alle eh krass 
unterbezahlt und liegen auf dem Niveau eines 25 jährigen Facharbeiters 
... das gab mir zu denken, auch wenn ich eigentlich nicht mehr Geld 
brauche (derzeit noch nicht zumindest).

Wenn ich so mit anderen rede, haben die meisten massive Probleme gutes 
Personal zu finden, weil einfach die freie Wirtschaft mehr zahlt.

schönesLeben schrieb:
> Da wären sofort einige dabei! Aber ich weiss, das sagt in so einem
> Vorstellungsgespräch keiner. Schade.

doch klar! mein Chef tut das immer! auch im Jahresgespräch tut er es, 
weil er übel Angst hat, dass wir weg gehen. Er erklärt mir immer was die 
Vorteile sind und wenn ich mal einen Tag frei nehme (um mal Dinge zu 
erledigen oder für nen Kurzurlaub bzw. verlängertes WE) fragt er immer 
"ist aber nicht für ein Vorstellungsgespräch? wenn ja sag nur"

von Mike (Gast)


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ÖDler schrieb:
> ... in 10 Jahren wäre ich Unkündbar
Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Da wird schon jemand 
aufpassen ...

von ÖDler (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Also wieder das übliche: Es sind nur erfahrene Leute mit genau passender
> Spezialerfahrung gesucht. Anfänger haben keine Chance.

ja und nein. Also E10, sind ca. 32-35k, gibts auch für Einsteiger, aber 
dafür gibt es kaum Bewerbungen, anscheinend halt zu unattraktiv. 
Anforderungen sind Bachelor bzw. FH Diplom ohne Erfahrung. Mit Erfahrung 
gibt es mehr, siehe oben.

Wir haben auch diverse Stellen für Berufseinsteiger offen und haben 
ziemliche Probleme überhaupt Kandidaten zu finden. Die meisten winken 
ab, wenn sie das Gehaltsangebot sehen. Mit Master bzw. Uni Diplom sind 
es E13, ohne BE sind das ca. 42k, ab dem 2. Jahr schon fast 45k + VBL, 
aber das ist anscheinend immer noch vielen zu wenig.

von Funkenschlosser (Gast)


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Ich bin nach 4 Jahren im ÖD in die Industrie gewechselt und bereue es 
bisher nicht. Es gibt im ÖD wirklich viele Mitarbeiter, die einen 
langsamen geistigen Tod sterben. Das trifft auch Leute, die ein sehr 
gutes Studium abgelegt haben. Sogar die meisten Profs sind nur deswegen 
an einer Hochschule, weil sie lieber einen ruhigen Arbeitstag haben 
wollen. Nur ein paar wenige sind motiviert und forschen.

Man sollte schon mehrere Firmen sehen und regelmäßig neue 
Herausforderungen bekommen, sonst wird das Berufsleben ziemlich 
langweilig. Auch die Chance aufzusteigen ist in der Industrie größer. Im 
ÖD macht man oft den gleichen Job bis zur Rente. Wem allerdings die 
Sicherheit wichtiger ist, ist im ÖD gut aufgehoben.

Auch die Bezahlung ist unterm Durchschnitt. Jetzt habe ich 15k Brutto im 
Jahr mehr und bereue, dass ich nicht schon eher gewechselt habe. Für so 
wenig Geld zu arbeiten, kann ich mir nicht mehr leisten. Dazu kommen 
noch unbezahlte Überstunden und nicht bezahlte Dienstreisen.

Von mehreren Karriereberatern wurde mir auch empfohlen, nicht länger als 
4-5 Jahre im ÖD zu arbeiten, da man sonst als nicht mehr tauglich 
angesehen wird.

von D. V. (mazze69)


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Funkenschlosser schrieb:
> Ich bin nach 4 Jahren im ÖD in die Industrie gewechselt und bereue es
> bisher nicht.

Wenn du noch jung und voll im Saft bist, dann ok.
Bist du aber jenseits der 55, würde ich mich freuen, du würdest dich 
abermals hier im Forum äussern.
Derzeit läuft aufm ZDF Maybrit Illner genau zu diesem Thema. In der 
Infothek können sich Nachzügler trotzdem informieren.

: Bearbeitet durch User
von schönesLeben (Gast)


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Aufsteigen, ständiger Wandel, Möhre vor die Nase halten...

Ja, das wird die immer erzählt. Was kommt bis zur Rente raus? Ein klein 
wenig mehr (mit Glück) aber die Nerven und den Blutdruck 
kaputtstrapaziert.

JA, ein entspannter Arbeitstag verlängert das Leben und senkt das 
Krankheitsrisiko.

Wenn Stress braucht, der darf natürlich gern in die Industrie und dort 
so richtig genießen was da abgeht.

von Konrad S. (maybee)


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Funkenschlosser schrieb:
> unbezahlte Überstunden

Wo? Im öffentlichen Dienst? Ich bin da jetzt schon gut 20 Jahre raus, 
aber unbezahlte Überstunden haben wir damals keine gemacht. Meistens gab 
es kein Geld, also musste abgefeiert werden.

von Konrad S. (maybee)


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Funkenschlosser schrieb:
> Es gibt im ÖD wirklich viele Mitarbeiter, die einen
> langsamen geistigen Tod sterben.

Ja, OK, es gibt 'ne Menge Leute die nichts mit sich anzufangen wissen 
und dann auch noch ihre Leber ertränken. Im öffentlichen Dienst dürfen 
sie die Zeit bis zur Rente absitzen, anderswo fliegen sie als 
unproduktive Kostenfaktoren raus und fallen in den Firmen deshalb nicht 
mehr auf.

von IGMler (Gast)


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Tja was soll man sagen, gehöre zu denen die das Glück hatten eine Stelle 
die nach IGM bezahlt wird direkt nach dem Studium zu bekommen.

Einstieg 48k/35h, nach 4 Jahren 62k/35h, in 3 Jahren(Zieleingruppierung) 
wären es ~70k€/35h + Tariferhöhungen bis dahin, danach ist auch Ende.


Alles schön und gut, aber jetzt kommt der Knackpunkt: Könnte ich heute 
auf 50k wechseln und hätte das  + Tarifsteigerung bis zur Rente sicher, 
dann würde ich es sofort tun.

Derzeit spare ich rund 40% vom Nettoeinkommen, weil ich eben kein 
Vermögen habe und für schlechte Zeiten vorsorgen muss. Mit Familie 
wohlbemerkt, als Einzelverdiener.
Effektiv leben wir somit mit nicht viel mehr als H4 Satz.

Wäre mein Einkommen sicher würde ich sofort jetzt mit niedrigen Zinsen 
in ein Haus oder ETW investieren und mit hoher Tilgung in 10-15 Jahren 
weg haben. Danach wären 50k (bis dahin ja sogar 60k Brutto) ohne die 
hohe Miete im Ballungsraum ein fürstliches Gehalt.

Allerdings muss ich zugeben eine Stelle im ÖD (E13) ausgeschlagen zu 
haben...15 Jahre bis zur Unkündbarkeit war mir zuviel.

Eine A13 Stelle würde ich ohne zu zucken sofort antreten.

von konzernler (Gast)


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tja ich kann dir gerne meine erfahrungen mitteilen. ca 5 jahre BE beim 
großen konzern angestellt über 100.000 mitarbeiter weltweit. grundgehalt 
70k€ aber dazu kommen noch UG + WG + leistungszulage + erfolgsprämie + 
betriebsrente. ich könnte mir nicht vorstellen für weniger irgendwo 
anders zu arbeiten, bin schon zu verwöhnt ^^. tätigkeit ist eher 
mittelmäßig sprich es macht nicht wirklich spaß aber es kotzt auch nicht 
so sehr an das ich mich jeden morgen zwingen muss hinzugehen. die 
erfüllung im job suche ich schon lange nicht mehr, das läuft privat mit 
hobbies und der familie. und sehr viel am eigenen haus 
erweitern/umbauen. ohne den konzernjob alles undenkbar bzw. unbezahlbar. 
familie kostet geld, haus kostet geld, schöner urlaub im 4/5 sterne 
hotel kostet geld.

und mal ehrlich ein schönes auto (cla-amg) ist auch was feines. die 
ersten 2 jahre war ich in einer kleinen firma mit entsprechend niedrigem 
gehalt, arbeit hat sehr viel spaß gemacht und war abwechslungsreich, 
aber auf dauer hat das niedrige gehalt doch sehr genervt. weil man auch 
an die kleinen denken muss und was man ihnen eines tages hinterlassen 
wird. ich werd das hau gute 15 jahre vor renteneintritt abbezahlt haben 
und kann somit noch sehr viel geld entweder zur seite legen oder noch 
eine immobilie kaufen.

von Konrad S. (maybee)


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@konzernler

Du kannst nichts ins Grab mitnehmen. Die Kinder werden sich über die 
Erbschaft freuen, aber sie werden das Erbe nicht zu würdigen wissen, da 
sie nichts dafür tun mussten und deshalb die darin steckende Leistung 
nicht erkennen. Muss nicht so sein, aber sieh dich im Kollegenkreis bei 
den Älteren/Ehemaligen/Verblichenen mal um. Verschaff den Kindern eine 
gute Startposition (Ausbildung) und dann lass sie selber machen. Und 
dann lebe wieder dein Leben. Aber gut, jeder so wie er will!

von konzernler (Gast)


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@Konrad S.
hast du sie noch alle? ich soll meinen kindern nichts hinterlassen und 
nur an mich denken? ich will nicht das sie so wie ich aufwachsen müssen 
in einer kleinen dreckswohnung und kein startkapital für gar nix. ich 
habe es dem deutschen bildungssystem und harter arbeit zu verdanken das 
ich jetzt da bin wo ich bin. in amerika wäre ich nach dem studium 
erstmal hoch verschuldet und müsste wie ca. 85% (laut heutiger 
statistik) der absolventen wieder bei den eltern einziehen um erstmal 
die schulden für das studium abzubezahlen.

ist mir egal ob das erbe versteuert wird, das ist immer noch besser als 
gar nix zu bekommen. das haus können sie entweder vermieten/verkaufen 
oder selber darin wohnen. das bleibt ihnen überlassen. und das mit dem 
"nicht zu würdigen wissen" hängt von der erziehung ab, auch wenn ich 
meine kleinen verwöhne heißt das nicht das sie verzogen sind und den 
wert harter arbeit nicht zu schätzen wissen. außerdem sollen beide 
später eine ausbildung machen oder studieren jenachdem was ihnen spaß 
machen wird bzw. wo ihre talente liegen. mein jüngster liebt fussball 
vllt spielt er ja mal eiens tages in der bundesliga :) mein ältester 
sagt er will pilot werden was ich auch sehr schön fände wenn er das 
durchzieht. aber sind beide noch so jung und das leben läuft immer 
anders als geplant.

von Neuer ÖDler (Gast)


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Paul M. schrieb:
>> Neulich hatten wir was frei, mindestens 3 Jahre BE
>
> Also wieder das übliche: Es sind nur erfahrene Leute mit genau passender
> Spezialerfahrung gesucht. Anfänger haben keine Chance.

Das stimmt nicht ganz. Ich fange jetzt beim ÖD in einem 
Forschungsinstitut als Absolvent an. Auch im Software Engineering. 
Allerdings wurde konkret Uni Abschluss und nicht FH gesucht.

von Konrad S. (maybee)


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@konzernler

Konrad S. schrieb:
> Aber gut, jeder so wie er will!

;-)

von D.K. (Gast)


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konzernler schrieb:
> grundgehalt
> 70k€ aber dazu kommen noch UG + WG + leistungszulage + erfolgsprämie +
> betriebsrente. ich könnte mir nicht vorstellen für weniger irgendwo
> anders zu arbeiten, bin schon zu verwöhnt ^^.

Wow, bist du ein toller Hecht! Jeder hier im Thread wäre sicher gerne so 
elitär wie du! Hast Du nicht noch ein paar "+" vergessen? 
Gewinnbeteiligung? Aktienpakete? Vergütungsanspruch für Patente? 
Extra-Prämie für den Titel "Mitarbeiter des Monats" 12 mal in Folge? 
Arbeitnehmer-Disneyland-Zuschlag?

> hast du sie noch alle? ich soll meinen kindern nichts hinterlassen und
> nur an mich denken?

Ja! Denn es ist dein Leben und nicht das deiner Kinder. Das verstehst du 
aber wohl erst, wenn es zu spät ist.

> ich will nicht das sie so wie ich aufwachsen müssen
> in einer kleinen dreckswohnung und kein startkapital für gar nix.

Das hat doch bei dir anscheinend so gut funktioniert, warum dann nicht 
ein zweites mal? Man muss auch mal unten gewesen sein im Leben, um das 
oben zu schätzen!

> mein jüngster liebt fussball
> vllt spielt er ja mal eiens tages in der bundesliga :)

Klar, aber immer doch!

> mein ältester
> sagt er will pilot werden was ich auch sehr schön fände wenn er das
> durchzieht.

Klar, aber immer doch!

von Sepp (Gast)


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Also im Konzern mag es ja schön sein, aber bei den meisten Ings, die 
>70k verdienen, sieht's eher so aus:

45h Woche + Anrufe im Urlaub + Urlaub verfallen lassen + Stunden 
verfallen lassen + keine Sozialleistungen (Kantine, Rente, o.ä.) + das 
Risiko in 3 Jahren mit 360 EUR/Monat netto leben zu müssen.

OK, dafür 71k.

MEIN Fazit:
Wenn ich nochmal die Wahl hätte, lieber 50k im ÖD.

von Sepp (Gast)


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Auch bei Grßkonzernen (Automobil in MUC) ist es (je nach Abteilung) 
üblich, nach 10h auszustempeln und dann weiter zu arbeiten.

von konzernler (Gast)


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D.K. schrieb:
> Ja! Denn es ist dein Leben und nicht das deiner Kinder. Das verstehst du
> aber wohl erst, wenn es zu spät ist.

ich hoffe sehr das du keine kinder hast, wenn doch tun sie mir leid. 
wenn du deine kinder so behandelst verdienst du es im alter allein zu 
sein und noch dazu wenn du pflegebedürftig wirst niemanden um dich zu 
haben. aber hauptsache du hast die sau rausgelassen und dein ganzes geld 
nur für dich ausgegeben. wenn du undankbare bzw. verzogene kinder hast 
warst du einfach kein guter vater/vorbild und hast ihnen nicht 
beigebracht was wichtig im leben ist.

dieses gesülze geld ist unwichtig und das leben besteht nur aus party 
und spaß haben ist totaler blödsinn, wer seine kinder so erzieht braucht 
sich nicht wundern das aus denen nichts wird. niemand sagt das geld 
ALLES im leben ist, aber wer es nicht zu schätzen weiß oder für 
praktisch nichts arbeitet und sich dann noch beschwert er ist heute 
nicht da wo er sein wollte ist einfach nur ein loser und armselig. jeder 
kann mit dem finger auf andere zeigen und rumjammern bis der arzt kommt.

von konzernler (Gast)


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in diesem land bekommt jeder eine faire chance. man muss nicht wie in 
amerika einen bankkredit aufnehmen nur um das studium zu bezahlen. ABER 
kein unternehmen wird euch einstellen nur weil ihr XYZ studiert habt.

was habt ihr neben dem studium gemacht? welches wissen habt ihr euch 
sonst noch selbst angeeignet? interessiert niemanden an welcher 
überflieger UNI ihr wart oder FH/Berufsakademie etc... was hast DU aus 
dem studium gemacht? genauso egal ob Bachelor/Master/Diplom/Dr. das ist 
kein garant für viel fachwissen bzw. gute qualifikation.

natürlich ist es heutzutage schwerer im konzern fuss zu fassen, die 
dienstleister sind eine plage. würden ingenieure mehr zusammenstehen 
(wie z.b. ärzte, juristen....) statt nur jeder für sich hätten die 
dienstleister bald ausgedient. aber wer so eine mentalität an den tag 
legt, der nicht mal für die eigenen kinder einstehen will, denen ist 
sowieso nicht merh zu helfen.

von Sepp (Gast)


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konzernler schrieb:
> in diesem land bekommt jeder eine faire chance. man muss nicht wie in
> amerika einen bankkredit aufnehmen nur um das studium zu bezahlen. ABER
> kein unternehmen wird euch einstellen nur weil ihr XYZ studiert habt.

Genau!
Und deshalb ist auch in Deutschland die Bildung so vom Gehalt der Eltern 
abgängig wie in kaum einem anderen Land.

Guter Witz zu mittag!

von Sepp (Gast)


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konzernler schrieb:
> aber wer so eine mentalität an den tag
> legt, der nicht mal für die eigenen kinder einstehen will, denen ist
> sowieso nicht merh zu helfen.

Da muss ich Dir aber recht geben.

von Karl Käfer (Gast)


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Hallo ÖDler,

ÖDler schrieb:
> Nur wenn man manchmal hier so liest,
> gerade die Beiträge von Jo S. von wegen man sollte nach 5 Jahren doch
> bei 70k und mehr sein, mhh dann kommt man schon mal ins grübeln, auch
> wenn ich mir schon bewusst bin, dass es vielen schlechter geht.

Ist Dir schon einmal der Gedanke gekommen, daß Jo S. ein Glückspilz, ein 
Angeber, oder ein Schwätzer sein könnte? Wenn Dein ganzes "Problem" nur 
das Ergebnis von unbelegtem Hörensagen aus diesem Forum ist, dann, 
sorry, ist Dein tatsächliches Problem ein ganz anderes -- und 
Leichtgläubigkeit noch das Geringste.

Letzten Endes ist sowas immer eine individuelle Abwägungssache, die Du 
mit Dir selbst klären mußt. Wenn Du möglichst viel verdienen willst, 
kannst Du Dir natürlich eine Stelle mit höherem Arbeitsplatzrisiko, 
exorbitanter Reisetätigkeit, miesen Arbeitsbedingungen und langweiligen 
Aufgaben suchen, Die Bereitschaft, Dinge zu tun, die keiner gerne machen 
will, wirkt sich üblicherweise positiv auf das Gehalt aus. Andererseits 
gibt es allerdings regelmäßig gute Gründe dafür, warum sonst keiner 
diese Dinge tun will.

Liebe Grüße,
Karl

von ÖDler (Gast)


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Hallo Karl,

ja da hast Du schon Recht. Wobei ich bin nicht leichtgläubig, das ein 
oder andere kann man ja recherchieren. Es war halt einfach nur eine 
Frage die sich mir aufdrängte und dachte, dazu kann man ja mal einen 
Thread starten. Wenn ich so die überwiegende Meinung zusammen fasse, 
geht es mir mit meinem Job eigentlich ziemlich gut. Auch war das bisher 
mein Eindruck, natürlich mache ich meine berufliche Zukunft nicht von 
anonymen Thread Postern abhängig.

Ja hat schon einige Vorteile. Z.B. bin ich jetzt schon zuhause, kurz vor 
13 Uhr war schluß dank Gleitzeit und dank sehr nahmen Arbeitsplatz den 
ich ruck zuck mit dem Rad erreiche, statt wie andere mit dem Auto teuer, 
zeit- und nervenaufreibend pendeln zu müssen oder mich morgens und 
abends in verstopfe Pendlerzüge zu zwängen.

von Karl Käfer (Gast)


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Hallo Sepp,

Sepp schrieb:
> konzernler schrieb:
>> in diesem land bekommt jeder eine faire chance. man muss nicht wie in
>> amerika einen bankkredit aufnehmen nur um das studium zu bezahlen. ABER
>> kein unternehmen wird euch einstellen nur weil ihr XYZ studiert habt.
>
> Genau!
> Und deshalb ist auch in Deutschland die Bildung so vom Gehalt der Eltern
> abgängig wie in kaum einem anderen Land.
>
> Guter Witz zu mittag!

Schonmal in Erwägung gezogen, daß dieses Problem tatsächlich an den 
besagten Eltern liegen könnte? In einigen Bevölkerungsschichten gibt es 
sehr starke Vorbehalte gegen Bildung. IMHO entspringt das teils dem 
klassemkämpferischen Arbeiterstolz der Gewerkschaftsbewegung und 
andererseits den perpetuierten Vorurteilen, die die beiden deutsche 
Diktaturen gegenüber Intellektuellen im Besonderen und Bildung im 
Allgemeinen geschürt haben.

Nix für ungut,
Karl

von Marco (Gast)


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konzernler schrieb:
> in diesem land bekommt jeder eine faire chance.

Das ist schlicht und einfach falsch. "Jeder ist seines Glückes Schmied" 
gilt wirklich nur in einem sehr, sehr begrenzten Rahmen. Es gibt so 
viele Faktoren, auf die man selbst keine Einfluss hat, davon ist das 
eigene Zutun nur ein ganz kleiner Anteil. Das Leben ist nun einmal nicht 
gerecht, das ist einfach so und das beklage ich auch nicht, aber wie 
kann man nur behaupten, dass jeder eine faire Chance bekommt?

konzernler schrieb:
> was habt ihr neben dem studium gemacht? welches wissen habt ihr euch
> sonst noch selbst angeeignet?

Wissen über die deutsche Groß- und Kleinschreibung offensichtlich nicht.

von ÖDler (Gast)


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Karl Käfer schrieb:
> Schonmal in Erwägung gezogen, daß dieses Problem tatsächlich an den
> besagten Eltern liegen könnte? In einigen Bevölkerungsschichten gibt es
> sehr starke Vorbehalte gegen Bildung. IMHO entspringt das teils dem
> klassemkämpferischen Arbeiterstolz der Gewerkschaftsbewegung und
> andererseits den perpetuierten Vorurteilen, die die beiden deutsche
> Diktaturen gegenüber Intellektuellen im Besonderen und Bildung im
> Allgemeinen geschürt haben.

das kann schon gut sein. Generell wird man in Deutschland sehr gut 
unterstützt, es gibt Bafög wo man nur die Hälfte zurück zahlen muss und 
die andere Hälfte bekommt man als zinsloses Darlehen. Studiengebühren 
sind fast überall abgeschafft. Das ist weltweit gesehen schon eine sehr 
gute Förderung. Außerdem gibt es auch noch Kindergeld. Auch kann man 
nach der Realschule noch ohne weiteres ein Fachabi oder auch das 
allgemeine Abi nachholen und studieren, man ist also Mitnichten nach der 
4. Klasse "aussortiert" wir das vielleicht mal vor 50 Jahren so war.

Ich kenne sogar mehrere Ex Hauptschüler, die sich zum Abitur 
hochgearbeitet und anschließend ein Uni Diplom gemacht haben. Die haben 
nun gute Jobs, teils in der freien Wirtschaft, teils aber auch im ÖD.

von Marco (Gast)


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Karl Käfer schrieb:
> Ist Dir schon einmal der Gedanke gekommen, daß Jo S. ein Glückspilz, ein
> Angeber, oder ein Schwätzer sein könnte?

Ich bin der Meinung, er ist alles drei in Personalunion.

von Thomas1 (Gast)


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Funkenschlosser schrieb:
> Es gibt im ÖD wirklich viele Mitarbeiter, die einen
> langsamen geistigen Tod sterben.


Nicht nur da. Auch Arbeitslose. Frag mal Willy.

von konzernler (Gast)


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Marco schrieb:
> Wissen über die deutsche Groß- und Kleinschreibung offensichtlich nicht.

genau denn wenn es etwas gibt das einem konzern wichtig ist, ist es die 
korrekte groß- und kleinschreibung. das geht mir am ARSCH vorbei, so war 
das groß genug für dich

von auchÖD (Gast)


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ich arbeite auch im öd, verdiene weniger (knapp 40k) als admin und 
entwickler (ohne irgendeine ausbildung in dem bereich).
woanders bekäme ich mehr? vielleicht. aber das oft lockere arbeiten 
hier, gleitzeit, 15 gleittage/pa, karenztage, kurzum das angenehme klima 
sind mir mehr wert als ein bisschen mehr geld.

heute werde ich schlag 15:30 heimgehen und ein schönes langes WE haben, 
MO und DI gleittage, genauso wie ende Jan und Feb. gaaanz easy, gaaanz 
locker, keine probleme - ist das in der "besser bezahlten" "freien 
wirtschaft" auch so? ich glaube nicht.

von ÖDler (Gast)


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auchÖD schrieb:
> verdiene weniger (knapp 40k) als admin und
> entwickler (ohne irgendeine ausbildung in dem bereich).
> woanders bekäme ich mehr? vielleicht. aber das oft lockere arbeiten

unter den Bedingungen ist das Gehalt natürlich Top. Ohne Ausbildung in 
dem Bereich würdest Du es in der freien Wirtschaft schwer haben. Mit 
viel Erfahrung oder Zertifikaten bzw. beidem würdest einen Job finden 
aber mehr hättest da sicher nicht. Schon gar nicht unter den 
Rahmenbedingungen. Wenn man bedenkt, dass mancher Informatiker mit 
Erfahrung für 50k beim Dienstleister quer durchs Land reisen muss, 
teilweise Sonntagabend abreise damit man Montags früh anfangen kann, 
Heimreise beginnt Freitag Abend und das WE beginnt Freitag 22 Uhr oder 
noch später.

von auchÖD (Gast)


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finde ich auch. was ich damit sagen wollte ist das du rausfinden musst 
was dir wichtiger ist: etwas mehr ruhe, oder etwas mehr geld (für das du 
die gleichen dinge kaufst die halt ein wenig mehr kosten dürfen… hihi).

von Logger (Gast)


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Thomas1 schrieb:
>> Es gibt im ÖD wirklich viele Mitarbeiter, die einen
>> langsamen geistigen Tod sterben.
>
> Nicht nur da. Auch Arbeitslose. Frag mal Willy.

Wer arbeitslos ist, stirbt nicht nur geistig, sondern auch körperlich
und einige helfen dann auch schon mal nach, weil das Sozialsystem
bei der Wiedereingliedern vollkommen versagt. Fast jeden Tag liest
man über immer mehr Selbstmorde in der Zeitung mit steigender Tendenz.
Von Amtswegen ist man entweder vollkommen unfähig, überlässt die
Aufgaben sozialinkompetenten Massnahme-Gaunern, die sich auf die
Art ne goldene Nase verdienen. Berichte über solche Träger und wie
die arbeiten gibt es im Web zuhauf. Alternative ist dann einen
Sanktionskrieg mit dem Amt zu führen.

von Jo S. (Gast)


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konzernler schrieb:
> ... die
> dienstleister sind eine plage. würden ingenieure mehr zusammenstehen
> (wie z.b. ärzte, juristen....) statt nur jeder für sich hätten die
> dienstleister bald ausgedient ...

Genau!

Es wäre eine der dringensten Aufgaben einer Standesvertretung gegen die 
"Menschenhändler" anzugehen.

2013 stammten bereits 40% aller Stellenofferten für Ing. von 
Zeitarbeitsfirmen. Wenn man bedenkt, daß diese Branche erst ab 2010 so 
richtig in Schwung gekommen ist, dann ist es in ein paar Jahren durchaus 
denkbar, daß die meisten Absolventen als Leiher in den Beruf starten 
werden.

von Dummbatz (Gast)


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ÖDler schrieb:
> es gibt Bafög wo man nur die Hälfte zurück zahlen muss und
> die andere Hälfte bekommt man als zinsloses Darlehen.

:-)

von Marco (Gast)


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konzernler schrieb:
> genau denn wenn es etwas gibt das einem konzern wichtig ist, ist es die
> korrekte groß- und kleinschreibung. das geht mir am ARSCH vorbei, so war
> das groß genug für dich

Wichtige Regeln - erst lesen, dann posten!
 •Groß- und Kleinschreibung verwenden

Mit dem Abschicken bestätigst du, die Nutzungsbedingungen anzuerkennen.

von Jo S. (Gast)


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konzernler schrieb:
> ca 5 jahre BE beim
> großen konzern angestellt über 100.000 mitarbeiter weltweit. grundgehalt
> 70k€ aber dazu kommen noch UG + WG + leistungszulage + erfolgsprämie +
> betriebsrente

Gratuliere, sehr gut !

Wünsche dir viel Erfolg, daß es zügig weiter nach oben geht!
Die 100.000 € Marke ist für überdurchschnittliche Leute auch heute noch 
zu knacken.

Lustig ist wieder mal die Neidreaktion. :))

von Marco (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Gratuliere, sehr gut !
>
> Wünsche dir viel Erfolg, daß es zügig weiter nach oben geht!
> Die 100.000 € Marke ist für überdurchschnittliche Leute auch heute noch
> zu knacken.

Achso, konzernler ist eine deiner virtuellen Sockenpuppen. Alles klar!
Einfach erbärmlich!

von Jo S. (Gast)


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Marco, Baldrian hilft !  ;)

von Klaus (Gast)


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ÖDler schrieb:
> Was würdet ihr mir raten?

Bleib da wo du bist, du hast doch alles! Arbeitest du bei einem 
Institut?

von Lehrer (Gast)


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Als ob alle Ings mit 55+ entlassen werden. Natürlich kann man auch in 
der Industrie gute Jobs finden die dann auch noch gut bezahlt sind. Wenn 
er im öD bleibt muss ihm das nicht unbedingt was bringen!

von Himmelstürkontrolleur (Gast)


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Lehrer schrieb:
> Als ob alle Ings mit 55+ entlassen werden. Natürlich kann man auch in
> der Industrie gute Jobs finden die dann auch noch gut bezahlt sind.

Also es gibt viele Entwicklungsabteilungen auch in KMU, wo man keinen 
Mitarbeiter über 50 mehr sieht.

von Cyblord -. (cyblord)


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D.K. schrieb:
> konzernler schrieb:
>> grundgehalt
>> 70k€ aber dazu kommen noch UG + WG + leistungszulage + erfolgsprämie +
>> betriebsrente. ich könnte mir nicht vorstellen für weniger irgendwo
>> anders zu arbeiten, bin schon zu verwöhnt ^^.
>
> Wow, bist du ein toller Hecht! Jeder hier im Thread wäre sicher gerne so
> elitär wie du! Hast Du nicht noch ein paar "+" vergessen?

Jetzt mal langsam. 70k Grundgehalt ist natürlich schon heftig, aber 
immernoch mit IGM-ERA zu erreichen (zumindest bei 40h). Und zumindest 
auf 70k all-in kommt bei IGM fast jeder in der Entwicklung. Im Zweifel 
muss er sich halt um nen 40h Vertrag bemühen, dann gehts praktisch 
sofort. Also so abgehoben ist das alles nicht.

gruß cyblord

: Bearbeitet durch User
von Jo S. (Gast)


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Lehrer schrieb:
> Als ob alle Ings mit 55+ entlassen werden.

In den 90ern war das so. Die Leute bekamen aber auch sehr großzügige 
Abfindungen, die zudem fast steuerfrei waren. In unserer Abteilung 
machte das unser ältester Kollege. Der ging mit 54 in den Ruhestand - 
mit Begeisterung. Nun ist es so, daß die Altersgruppe 55-60 am stärksten 
zugelegt hat, weil eben die erfahrenen Leute nicht ersetzt werden 
können. Man hat aus den Fehlern der 90er gelernt.

> Natürlich kann man auch in
> der Industrie gute Jobs finden die dann auch noch gut bezahlt sind.

Ja, und auch im klassischen Dienstleistungssektor (nicht ANÜ), in dem 
die Hälfte aller Ing. beschäftigt sind - rund 400.000.

Es ist aber wegen der "Menschenhändler" schwieriger geworden.

von Walter T. (nicolas)


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Gib den Uni-Job besser auf. Und schreib noch eben dazu, wo eine Stelle 
frei wird.

von Jo S. (Gast)


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Muß er gar nicht!  Er hat doch geschrieben, daß viele freie Stellen 
verfügbar sind.

von Jo S. (Gast)


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Lehrer schrieb:
> Wenn er im öD bleibt muss ihm das nicht unbedingt was bringen!

Im ÖD wird eigentlich schon gut bezahlt - wenn man die Leistung 
berücksichtigt, dann so gar sehr gut.  :)

Nur in den Instituten wird anscheinend recht mau gelöhnt. Da will man 
vermutlich erreichen, daß die Leute in die Wirtschaft wechseln und 
produktiv arbeiten.

von Thomas1 (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Muß er gar nicht!  Er hat doch geschrieben, daß viele freie Stellen
> verfügbar sind.


Wegen Frauenbevorzugung sind die Chancen im ÖD eher schlecht. Das kannst 
du in den Stellenanzeigen nachlesen.

von Höhlentroll (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Jo S. schrieb:
>> Muß er gar nicht!  Er hat doch geschrieben, daß viele freie Stellen
>> verfügbar sind.
>
>
> Wegen Frauenbevorzugung sind die Chancen im ÖD eher schlecht. Das kannst
> du in den Stellenanzeigen nachlesen.

Schon mal an eine Geschlechtsumwandlung gedacht?

von ÖDler (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Wegen Frauenbevorzugung sind die Chancen im ÖD eher schlecht. Das kannst
> du in den Stellenanzeigen nachlesen.

steht da, aber so viele Informatikerinnen gibt es dann auch wieder 
nicht! außerdem ist es so wie ich weiter oben schrieb, auf diese Stellen 
bewirbt sich teilweise fast niemand, einfach weil die Bezahlung eher 
ziemlich unterdurchschnittlich ist.

Meine Stelle bekam ich z.B. sehr einfach. Ich bewarb mich, ein paar Tage 
später Vorstellungsgespräch und ich bekam noch im Gespräch von beiden 
Chefs gesagt, dass ich von ihnen aus gerne sofort anfangen kann. Das 
lief super einfach.

Wenn ich mit diversen Abteilungsleitern, auch von anderen Abteilungen 
bzw. Standorten spreche, haben alle ein ziemliches Nachwuchsproblem bzw. 
das Problem qualifizierte Leute zu finden, eben weil die TVÖD Bezahlung 
halt nicht so besonders toll ist. Wir müssen wie schon gesagt mit 
anderem Punkten.

von Himmelstürkontrolleur (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Nicht nur da.

Trägst du eigentlich auch zu Diskussionen bei, oder bist du nur mit 
Luftblasen anwesend?

von Höhlentroll (Gast)


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Himmelstürkontrolleur schrieb:
> Thomas1 schrieb:
>> Nicht nur da.
>
> Trägst du eigentlich auch zu Diskussionen bei, oder bist du nur mit
> Luftblasen anwesend?

Glaubst du etwa, du hast hier ein Monopol auf sinnlose Beiträge? Für wen 
hälst du dich eigentlich?

von Himmelstürkontrolleur (Gast)


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Höhlentroll schrieb:
> Für wen
> hälst du dich eigentlich?

Sorry, aber mit dir habe ich nicht gesprochen, sondern mit jemand 
anderem.

von Christian R. (supachris)


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Jo S. schrieb:
> Im ÖD wird eigentlich schon gut bezahlt - wenn man die Leistung
> berücksichtigt, dann so gar sehr gut.  :)

Kommt auch auf die Region an. Hier im Osten kann sich der TVöD durchaus 
mit dem Mittelstand messen.

> Nur in den Instituten wird anscheinend recht mau gelöhnt. Da will man
> vermutlich erreichen, daß die Leute in die Wirtschaft wechseln und
> produktiv arbeiten.

Die Institute zahlen alle nach TVöD, meist sogar Bund, während die Unis 
nach TV-L zahlen. Ist ein bissl weniger. Und zumindest bei Fraunhofer 
gibts auch Zulagen. Die guten Arbeitsbedingungen wurden ja vom 
Threadstarter schon augezählt, verblöden tut da auch keiner der es nicht 
unbedingt will.
Viele denken ja beim ÖD immer nur an Beamtenstuben. Aber leider sind die 
Institute wie Helmholtz, Fraunhofer usw. auch an TVöD gebunden. Der neue 
FhG Präsident wollte das zwar anpacken, aber ich glaube wegen der 
Mit-Finanzierung durch Bund und Länder wird das schwierig.

Ich bin mit meinem Fraunhofer-Job auch sehr zufrieden. Pünktlich 
Feierabend, sehr viel Freiheiten in der Entwicklung, und ein Gehalt 
womit man im Osten gut leben kann. Mit meinem unbefristeten Vertrag hab 
ich da auch für die Familie eine gewisse Sicherheit. Um 4 nachmittags 
bin ich zu Hause und hab Zeit für die Kinder. Die Bürokratie ufert ab 
und zu aus, aber das is wohl bei Siemens und Co auch nicht besser.

von Jo S. (Gast)


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Christian R. schrieb:
> und ein Gehalt womit man im Osten gut leben kann

Das trifft nicht nur für Ost-D zu. In Gesamt-D gibt es viele Regionen 
mit rel. niedrigem Einkommensniveau. Überall dort ist der ÖD ein 
Premium-AG.

Auch bei uns in Bayern ist das so. Ostbayern von Hof bis Passau (ehem. 
Zonenrandgebiet) ist Niedriglohngebiet. Und die Chefs der wenigen dort 
angesiedelten Firmen können sich wie Feudalherren aufführen. Management 
by Terror :)

von Karl Käfer (Gast)


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Hallo konzernler,

konzernler schrieb:
> Marco schrieb:
>> Wissen über die deutsche Groß- und Kleinschreibung offensichtlich nicht.
>
> genau denn wenn es etwas gibt das einem konzern wichtig ist, ist es die
> korrekte groß- und kleinschreibung. das geht mir am ARSCH vorbei, so war
> das groß genug für dich

Eine korrekte Orthografie macht es Deinen Kommunikationspartnern 
leichter, Deine Einlassungen zu lesen. Konsequente Kleinschreibung ist 
letztlich ein Ausdruck mangelnden Respekts gegenüber Deinen 
Kommunikationspartnern. Wenn Du also beruflich also kommunizierst, dann 
wundert es mich keineswegs, daß Du damit aneckst und nicht vorankommst. 
Das liegt dann allerdings nicht an unserer Gesellschaft, sondern an 
Deiner Einstellung.

Nichts für ungut,
Karl

von Karl Käfer (Gast)


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Hallo Logger,

Logger schrieb:
> Wer arbeitslos ist, stirbt nicht nur geistig, sondern auch körperlich
> und einige helfen dann auch schon mal nach, weil das Sozialsystem
> bei der Wiedereingliedern vollkommen versagt.

Das liegt aber primär an einem selbst. Man kann aktiv etwas dagegen tun, 
geistig und körperlich abzusterben, auch und vor allem wenn man 
arbeitslos ist. Aber man muß es natürlich tun, anstatt darauf zu warten, 
daß etwas für einen getan wird.

Es ist Dein Leben. Der Einzige, der was daraus machen kann, bist Du.

Liebe Grüße,
Karl

von auch ödler (Gast)


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> Nur teils liest man hier Dinge wie 50k für
> einen Bachelor zum Einstieg, 55k für einen Master/Diplomer. Da denkt man
> schon mal darüber nach, zumal ich in einer wirtschaftlich starken Region
> lebe. Daher bin ich auch hin und her gerissen.

Bedenke eines:

du verdienst eventuell sogar mehr als deine Kollegen - nur wird dieser 
Verdienst in anderer Form ausgezahlt (Stichwort Lebensqualität, 
Stressfreiheit...)

Aus dieser Perspektive sieht die Sache schon wieder ganz anders aus :-)

Was bringen mir 5k mehr, wenn ich schlecht drauf bin? Gar nichts :-)

von teacher (Gast)


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Hallo.

Ich will auch in den ÖD und zwar als Lehrer.
gibs hier Erfahrungen zum Quereinstieg?

von Klaus (Gast)


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Christian R. schrieb:
> Die Institute zahlen alle nach TVöD, meist sogar Bund, während die Unis
> nach TV-L zahlen. Ist ein bissl weniger.

Es ist genau umgekehrt. Auf der Uni wird nach TV-L etwas mehr gezahlt.

Christian R. schrieb:
> Pünktlich
> Feierabend, sehr viel Freiheiten in der Entwicklung, und ein Gehalt
> womit man im Osten gut leben kann. Mit meinem unbefristeten Vertrag hab
> ich da auch für die Familie eine gewisse Sicherheit. Um 4 nachmittags
> bin ich zu Hause

Du bist dann aber kein wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. nicht in der 
Forschung?

von Jo S. (Gast)


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Karl Käfer schrieb:
Käfer an Konzernler:
> dann
> wundert es mich keineswegs, daß Du damit aneckst und nicht vorankommst.


Käferchen, das ist lustig!

Zur Erinnerung:

konzernler schrieb:
> ca 5 jahre BE beim
> großen konzern angestellt über 100.000 mitarbeiter weltweit. grundgehalt
> 70k€ aber dazu kommen noch UG + WG + leistungszulage + erfolgsprämie +
> betriebsrente

von Jo S. (Gast)


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teacher schrieb:
> Hallo.
>
> Ich will auch in den ÖD und zwar als Lehrer.
> gibs hier Erfahrungen zum Quereinstieg?

Such in den Lehrer-Foren.
In BaWü soll´s rel. leicht möglich sein.

von Christian R. (supachris)


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Klaus schrieb:
> Es ist genau umgekehrt. Auf der Uni wird nach TV-L etwas mehr gezahlt.

Tatsache, da gibts mittlerweile sogar etwas mehr.

Klaus schrieb:
> Du bist dann aber kein wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. nicht in der
> Forschung?

Ich bin als Dipl-Ing (FH) als s.g. "Graduierter" angestellt. Da ich auch 
Gruppenleiter einer kleinen Hardware-Entwickler-Truppe bin, krieg ich 
die EG12 und eine Zulage. Wir sind in einer Abteilung, die wenig 
forscht, sondern die Forschungsergebnisse in klassischer 
Ingenieursarbeit in Produkte umsetzt. Aber es gibt bei uns auch viele 
festangestellte in den wissenschaftlichen Abteilungen.

von Karl Käfer (Gast)


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Hallo,

Jo S. schrieb:
> Käferchen, das ist lustig!

Ja, finde ich auch.

> Zur Erinnerung:
>
> konzernler schrieb:
>> ca 5 jahre BE beim
>> großen konzern angestellt über 100.000 mitarbeiter weltweit. grundgehalt
>> 70k€ aber dazu kommen noch UG + WG + leistungszulage + erfolgsprämie +
>> betriebsrente

Ach, weißt Du, das kann ja jeder behaupten. Aber wer sich in einem 
großen Laden so benimmt wie unser Freund hier, bleibt keine fünf Jahre 
da.

Tja,
Karl

von Jo S. (Gast)


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"... so benimmt, wie hier ..."

Was meinst du damit?

Kleinschreibung?

Mehr als die Hälfte der E-Mails, die ich täglich erhalte, und das sind 
viele, sind permanent in Kleinschrift. Das ist anscheinend ein 
Modetrend.

Deshalb jemanden unterstellen, daß er sich unmöglich benimmt oder daß 
seine Angaben nicht stimmen würden, ist auch nicht richtig.

70k+ ist im üblichen Bereich für die angegebene Funktion/BE/Region. Wie 
hoch das Gesamtbrutto ist, hat er uns leider noch nicht mitgeteilt. 70k 
als Grundgehalt halte ich jedoch schon als respektabel.

von KT (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Kleinschreibung?
> Deshalb jemanden unterstellen, daß er sich unmöglich benimmt oder daß
> seine Angaben nicht stimmen würden, ist auch nicht richtig.

Na, wer so etwas hier wie konzernler von sich lässt, daraus lassen sich 
dann schon ein paar Rückschlüsse ziehen...

konzernler schrieb:
> genau denn wenn es etwas gibt das einem konzern wichtig ist, ist es die
> korrekte groß- und kleinschreibung. das geht mir am ARSCH vorbei, so war
> das groß genug für dich

von Jo S. (Gast)


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Warum?

Nur weil seine Angeben nicht denen der üblichen Jammerlappen 
entsprechen?

(Noch) nicht jeder ist als Billigingenieur bei einer Leihbude 
beschäftigt.

von Dummbatz (Gast)


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teacher schrieb:
> Hallo.
>
> Ich will auch in den ÖD und zwar als Lehrer.
> gibs hier Erfahrungen zum Quereinstieg?

Heisser Tip:

IMHO erhöht sich im vorliegenden Fall die Chance
für einen erfolgreichen Quereinstieg signifikant,
wenn hier ein Legastheniker in der Personalabteilung
über die Einstellung entscheidet!

;-)

von konzernler (Gast)


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KT schrieb:
> Jo S. schrieb:
>> Kleinschreibung?
>> Deshalb jemanden unterstellen, daß er sich unmöglich benimmt oder daß
>> seine Angaben nicht stimmen würden, ist auch nicht richtig.
>
> Na, wer so etwas hier wie konzernler von sich lässt, daraus lassen sich
> dann schon ein paar Rückschlüsse ziehen...
>

ist das so, hmmm ich muss niemandem etwas beweisen. ist mir doch egal 
was ihr glaubt oder nicht. da für die meisten hier geld ja so unwichtig 
ist, bleibt einfach bei dem was ihr macht. wenn es euch glücklich macht, 
meinen segen habt ihr.

aber das manche hier glauben 70k kann unmöglich sein der hat wohl noch 
nie in einem großen konzern gearbeitet. das ist noch nicht mal die 
höchste stufe, rein theoretisch kann ein entwickler bei uns auf bis zu 
100k all-inclusive kommen. ich kenne keinen in der abteilung der soviel 
bekommt, das allerhöchste was ich mal mitbekommen habe sind 90k 
jahresgehalt als entwickler, ist aber bereits ein alter hase mit 
mindestens 20 jahre erfahrung.

es hängt von jedem selber ab was er fordert beim einstieg und nach ein 
paar jahren. patente anmelden hilft natürlich sehr wenn das unternehmen 
dadurch mehr umsatz machen konnte, kann man sein hohes gehalt dadurch 
rechtfertigen. ich habe von bekannten aber auch schon gehört das es beim 
daimler 23-25 jährige geben soll die über 80k jahresbrutto liegen, ich 
gönns ihnen wenn das stimmt :) das wäre in dem alter sehr heftig

von hessische bembl (Gast)


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Ehrlich gesagt verstehe ich nicht wie man in einem Konzern Stress haben 
kann.
Wahlweise 40h/Woche oder weniger, Gleitzeit ist normal, solche Märchen 
wie 10h/d arbeiten und ausstempeln sind eben Märchen, da steht gleich 
der Betriebsrat auf der Matte.
Vom Pensum her ist das genau das gleiche, nur dass ich im Konzern 
deutlich mehr Kohle bekomme dank höherem Tarif + Prämien und zig Goodies 
die ich als verkappter Halbbeamte auf dem 10-Kahresschleudersitz nicht 
bekomme. Ebenso bin ich im Konzern unkündbar wenn ich einige Zeit dort 
bleibe, dank IGM.

Ich wüsste nicht warum ich für deutlich weniger Geld bei nahezu gleichen 
Bedingungen arbeiten sollte. Und bei den meisten ÖD-Stellen verblödet 
man wirklich weil man immer das gleiche macht, egal ob "Forschung" oder 
nicht, den langweiligsten Job hatte ich bei Fraunhofer, dort war eher 
das Gehabe gross aber nicht die erbrachte Leistung, im selber auf die 
Schulter klopfen waren die nat. top.

von HDA (Gast)


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Da diese Diskussion jetzt schon zwei Jahre alt ist, interessiert mich 
mal wie sich der TO entschieden hat, sofern er noch in diesem Forum 
aktiv ist.

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