Guten Tag, ich habe hier einen pan/tilt device bekommen und steuere das mit einem arduino per rs232 an. Das funktioniert so ganz gut. Das ganze funktioniert so, dass ich auf ein paar knöpfen start- und endposition sowie die zeit angebe in der die strecke abgefahren wird. Die ausgabe ist auf einem kleinen 2 Zeilen LCD. Das ganze ist auf einem Stativ um time-lapse aufnahmen zu machen. Ich habe mir nun überlegt, dass man damit ja auch sterne fotografieren könnte! Dazu müsste man allerdings irgendwie die Sterne verfolgen. Irgendwie will aber mein Kopf nicht drauf kommen, wie ich dem arduino erzählen kann, den weg abzufahren. Meine überlegung ist nun: die Erde dreht sich mit 0,25°/minute. Weitere kostanten (mehr oder weniger) sind ort (koordinaten) + höhe. Wenn ich nun sozusagen einen Punkt auf einer Kugel habe, und diese Kugel sich dreht, dann muss ich doch irgendwie die strecke nachvollziehen können um die bewegung kompensieren zu können. Kann mir da jemand ein bischen weiter helfen, wie genau ich das machen kann? Oder kennt jemand ein Projekt wo man mal in den code schauen kann? Grüße, Pfannkuchen
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Indem du die Kamera genau so schnell drehst, wie die Erde rotiert ?
Die Berechnung, wo in einem lokalen erdgebundenem Koordinatensystem sich ein Punkt im himmelsgebundenen Koordinatensystem gerade befindet, ist eine der Standard Aufgaben der Astronomie. In jeder halbwegs ernstzunehmenden Veröffentlichung für Astronomie Einsteiger (Web und/oder Literatur) finden sich die entsprechenden Herleitungen und die sind auch nicht weiter kompliziert. Mit einfachen Geometrie Verständnissen kann man das alles locker nachvollziehen. Die Profis machen das ganz einfach so, dass sie ihre Rotationsachse parallel zur Rotationsachse der Erde ausrichten. Denn das schlägt dann gleich noch einem Problem ein Schnippchen, an das du bisher noch gar nicht gedacht hast: die Bildfeldrotation. Es reicht nicht, einfach einen bestimmten Punkt am Himmel zu tracken und die Kamera laufend auf diesen Punkt nachzuführen. Du musst auch dafür sorgen, dass sich die Kamera in der Linsenachse entsprechend nachdreht.
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So kann das gehen: http://www.mikrocontroller.net/articles/Sonnenfolger_/_Heliostat die Mechanik ist aber nicht so einfach
Karl Heinz schrieb: > Die Profis machen das ganz einfach so, dass sie ihre Rotationsachse > parallel zur Rotationsachse der Erde ausrichten. Klar - aber hast du auch eine Anleitung wie man das macht, z.B. tagsüber, wenn kein Leitstern zu sehen ist? Gruss Georg
Georg schrieb: > Karl Heinz schrieb: >> Die Profis machen das ganz einfach so, dass sie ihre Rotationsachse >> parallel zur Rotationsachse der Erde ausrichten. > > Klar - aber hast du auch eine Anleitung wie man das macht, z.B. > tagsüber, wenn kein Leitstern zu sehen ist? Wasserwaage, Kompass und Anruf beim nächsten Optiker, bei dem man die aktuelle magnetische Deviation erfrägt (zumindest wussten die früher(tm) solche Dinge) :-) Das man auf seiner Montierung die eigene geografische Breite schon möglichst genau eingestellt hat, ist eh klar. D.h. um diesen Winkel wird die Achse geneigt. Der Rest ist dann 'nur noch' ausrichten in die Waagrechte und einrichten nach Norden.
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Georg schrieb: > Karl Heinz schrieb: >> Die Profis machen das ganz einfach so, dass sie ihre Rotationsachse >> parallel zur Rotationsachse der Erde ausrichten. > Klar - aber hast du auch eine Anleitung wie man das macht, z.B. > tagsüber, wenn kein Leitstern zu sehen ist? Wo steht der Polarstern und unter welchen Winkel erscheint er an deinem Standort? Google ein wenig, das hilft mitunter.
Die Mechanik dafür ist wahrscheinlich ein größeres Problem, denn man braucht sehr viele Schritte pro Umdrehung, so daß die Kamera so gut wie ruckelfrei nachgeführt werden kann. Sonst werden die Sterne zu kurzen Linien.
Hi, die mechanik ist warscheinlich kein Problem! ich habe hier diese beiden schrittmotoren mit arm+ mechanik die 0,012° pro schritt machen. Das sollte reichen ;) (http://www.flir.com/mcs/view/?id=53712) Ich habe nur immernoch keine Ahnung wie ich das alles übersetzen soll in einen Codeschnipsel ;) Gruß
Naja in das Thema mußt Du Dich halt reinarbeiten, so daß Du nach der Bahnberechnung z.B. Werte für Schritte pro Sekunde erhältst. Oder Schritte pro Minute. Der Rest ist dann nur noch eine Zeitbasis.
Hannes F. schrieb: > Ich habe nur immernoch keine Ahnung wie ich das alles übersetzen soll in > einen Codeschnipsel ;) Dann solltest du vielleicht Programmieren lernen? Früher machte man das jedenfalls so.
Karl Heinz schrieb: > Die Profis machen das ganz einfach so, dass sie ihre Rotationsachse > parallel zur Rotationsachse der Erde ausrichten. Denn das schlägt dann > gleich noch einem Problem ein Schnippchen, an das du bisher noch gar > nicht gedacht hast: die Bildfeldrotation. Gerade die Profis sind mit den großen Telekopen zur Azimutalen Montierung übergegangen, d.h. eine Achse bestimmmt die Himmelsrichtung, eine die Höhe über Horizont und den Rest erledigt der Rechner zusammen mit dem Bildfeldrotator. Die äquatoriale Montierung findet man eher im Amateurbereich, weil man sich den Bildfeldrotator spart und die Nachführung mit einer Achse und einem einfachen Synchronmotor funktioniert.
Ich bin mit der Materie nur wenig/basal vertraut. Sehr interessantes Thema. Wenn ichs richtig verstanden habe, könnte Dir das viell. weiter helfen: http://fstop138.berrange.com/tags/mount/ https://www.astronomics.com/software-bisque-equatorial-mounts_c207.aspx http://mbdergi.pau.edu.tr/eski/index.php/mbdergi/article/viewFile/390/293 http://www.nilium.com/computerized-star-tracker-for-telescopes-equatorial-mount/ u. v. m. Mal googeln nach "Equatorial Mount µC software". Da gibts wohl auch ein Buch zu: http://www.beck-shop.de/Molinari-Electronic-control-system-for-a-german-equatorial-telescopic-mount/productview.aspx?product=13369960
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Mike schrieb: > Gerade die Profis sind mit den großen Telekopen zur Azimutalen > Montierung übergegangen, d.h. eine Achse bestimmmt die Himmelsrichtung, > eine die Höhe über Horizont und den Rest erledigt der Rechner zusammen > mit dem Bildfeldrotator. Nope! Das Problem ist bei der Azimutalen Montierung das zwei Motoren und zwei Getriebe arbeiten müssen. Bei der Parallaktischen Montierung läuft, wenn die Montierung richtig eingenordet ist, nur ein Motor mit einem Getriebe. Jedes Getriebe verursacht periodische Fehler, welche eine zweie Guiding-Kamera nebst Software ausgleichen muss. Für Azimutale Montierungen gibt es sogenannte Polhöhenwiegen. Die richten den Drehpunkt wieder zum Polarstern um eben einen Motor aus der Gleichung rauszunehmen. Für Große Teleskope kommt die AZ Montierung nur zum Einsatz, weil sie deutlich billiger ist als eine prallaktische mit gleicher Tragfähigkeit. ;-) Eine gute parallaktische Monti kostet gerne deutlich mehr als das Teleskop. Vg! se-O-matic
Hier muss man doch immer wieder feststellen, dass man eigentlich gar nichts weiß. Es gibt so viele Themen, da ist man doch völlig blank. Allein das festzustellen, dafür lohnt der Blick ins Forum. Toller Beitrag.
Hannes F. schrieb: > Ich habe mir nun überlegt, dass man damit ja auch sterne fotografieren > könnte! Dazu müsste man allerdings irgendwie die Sterne verfolgen. wie wärs mit nachjustieren anhand der Bildposition: Also zwei kameras auf den Stern richten, eine mit steuerbaren Verschluß- die pausierbare Daueraufnahme, die andere zur Positionsbestimmung innerhalb des Bildausschnittes. Die Dauerkamear ist immer mal wieder offen zu licht sammeln, die andere vergleicht zwischen den aufnahmen wohin sich die Sterne verschoben haben und regelt entsprechend nach. Eventuell kann man den verschluß auch durch eine Lochscheibe oder ähnliches vor die dauerkamera montieren. Vor ähnlichen problem stehen auch Amateurfunker die über die OSCAR's kommunizieren oder EME-Verbindungen praktizieren. Da finden sich sicher auch Lösungsvorschläge für Himmelstracker. MfG,
Fpga Kuechle schrieb: > wie wärs mit nachjustieren anhand der Bildposition: > Also zwei kameras auf den Stern richten, eine mit steuerbaren > Verschluß- die pausierbare Daueraufnahme, die andere zur > Positionsbestimmung innerhalb des Bildausschnittes. Die Dauerkamear ist > immer mal wieder offen > zu licht sammeln, die andere vergleicht zwischen den aufnahmen wohin > sich die Sterne verschoben haben und regelt entsprechend nach. Genau so wirds idr. gemacht. Das wird in der Astronomie als Guiding bezeichnet. Die DSLR oder Systemkamera sitzt am Teleskop um das Objekt zu Fotografieren. Je nach Himmel, Teleskop, Nachführgenauigkeit, Kamera, Objekt wird zwischen wenigen sekungen bis hin zu über eine Stunde belichtet. Besonders lichtschwache Objekte werden z.B. mit 15 x 600s belichtet und am PC zu einem Bild addiert. Für das Guiden gibt es spezielle Guiding-Kameras. Das Sind einfach gesagt besonders lichtstarke Webcams. Wichtig ist hier, das die Kamera einen CCD Chip besitzt, da diese lichtempfindlicher sind als CMOS Sensoren. Im Amateurbereich sind auch alte Philips oder Logitech Webcams beliebt, die noch mit CCD Chip hergestellt wurden. Diese Kameras werden dann am Guiding-Teleskop montiert. Dieses kleinere Teleskop wird auf einen hellen Stern (Leitstern) eingestellt. Die Guiding-Software steuert dann die Motoren in der Montierung an. Vg! se-O-matic
Fpga Kuechle schrieb: > Vor ähnlichen problem stehen auch Amateurfunker die über die OSCAR's > kommunizieren oder EME-Verbindungen praktizieren. Da finden sich sicher > auch Lösungsvorschläge für Himmelstracker. Die nutzbaren Öffnungswinkel einer Antenne sind deutlich größer als es für eine Kamera Nachführung notwendig ist. Insofern sind die Antennentracker leider nicht für Astronomie nutzbar.
Das Thema ist etwas komplexer, als dass man es hier so nebenbei behandeln könnte. Für die Astrophotographie benötigt man vor allem einmal eine kräftige , parallaktische Montierung und ein möglichst lichtstarkes Teleskop ( Reflektor oder Refraktor ). Viele Informationen und Links findet man hier, wenn man sich ernsthaft mit dem Thema befassen will: www.astrotreff.de Noch etwas: Billig ist dieses Hobby nicht. Ich spreche aus Erfahrung...
Georg G. schrieb: > Fpga Kuechle schrieb: >> Vor ähnlichen problem stehen auch Amateurfunker die über die OSCAR's >> kommunizieren oder EME-Verbindungen praktizieren. Da finden sich sicher >> auch Lösungsvorschläge für Himmelstracker. > > Die nutzbaren Öffnungswinkel einer Antenne sind deutlich größer als es > für eine Kamera Nachführung notwendig ist. Insofern sind die > Antennentracker leider nicht für Astronomie nutzbar. Ausserdem ist den Funkern die Rotation des 'Bildfeldes' egal. Für Funkwellen spielt das keine Rolle. Für Bilder aber schon. Denn sonst hast du zwar den Stern in der Mitte punktförmig scharf, aber alles rundherum beschreibt Bögen rund um dieses Zentrum. Alles in allem ist mir aber nicht klar, wo jetzt beim TO das 'große' Problem liegt. Eine parallaktische Montierung zu bauen und die dazu notwendigen Berechnungen kann man einem 12-jährigen beibringen. Dazu gibt es genügend Literatur. Man muss sich halt auch mal selbst auf den Hintern setzen und nicht nur darauf warten, dass einem irgendwer was vorgefertigtes liefert.
3C273 schrieb: > Für die Astrophotographie benötigt man vor allem einmal eine kräftige , > parallaktische Montierung und ein möglichst lichtstarkes Teleskop ( > Reflektor oder Refraktor ). Ich denke wir können davon ausgehen, dass er Sternfeldfotografie betreiben will/wird. Mehr ist mit einem Pan/Tilt Device und einer Kamera nicht drinnen. Und beim Pan/Tilt Device bin ich mir nicht sicher, ob es die notwendigerweise feine Bewegung noch hinkriegt. Aber das hängt wiederrum von der Brennweite seiner Optik ab. Eine Kamera parallaktisch montieren und nachführen ist noch nicht so anspruchsvoll. Für ein Porträt des Orion in voller Pracht reicht das schon, wenn man das 'Negativ' nicht mit der Lupe untersucht. So was haben Amateure mit einer 08/15 Kamera mit 50mm Objektiv und einer aus Holz gebauten schiefen Ebene samt Antrieb über Federmotor in den 50-er und 60-er Jahren des letzten Jahrhunderts gemacht, ohne zuerst in einem Forum nachfragen zu müssen. Buchhandlung musste genügen.
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Hannes F. schrieb: > die mechanik ist warscheinlich kein Problem! ich habe hier diese beiden > schrittmotoren mit arm+ mechanik die 0,012° pro schritt machen. Das > sollte reichen ;) 0,012° sind ca. 40" (Bogensekunden). Je nachdem welche Kamera und welches Objektiv benutzt werden soll ist das viel zu wenig. Bei z.B. 100mm Brennweite und einer Pixelgröße von 5µ hast Du am Himmel schon eine Auflösung von ca. 15". Bei längerer Brennweite bewegen wir uns schon im 1ner" Bereich. Wenn man Astrofotografie mit etwas Anspruch betreiben will, stören schon Abweichungen im Subpixelbereich. Selbst billigste Amateurmontierungen haben eine Schrittauflösung von mind. 0,5" eher 0,1". Und nicht mal diese sind für ernsthafte Fotografie ohne Zusatzhardwäre geeignet, denn es gibt auch noch weitere Fehlerfaktoren, wie unrund laufende Schnecken, Getriebe e.t.c. welche einem den Spaß verderben können. Deswegen werden dann die oben schon erwähnten Guidingcams verwendet. Das Ganze artet dann gerne mal in einen Materialschlacht mit einem unzähligen Gewirr an Kabeln und Rechnern aus. Und da habe ich noch gar nichts von den Problemen mit der Fokussierung und der bei dir noch zu eliminierenden Bildfelddrehung erzählt ;-). Wenn Du selber basteln willst empfehle ich dir auch die ganze Sache parallaktisch Montiert anzugehen. Damit bist du schon mal 90% aller Probleme los. Eventuell wäre auch der Selbstbau einer Barndoor interessant und wenn's was fertiges sein kann auch Astrotrack oder Polarie. Aber in allen Fällen wirst Du dich auf kleine Brennweiten bis max. 100mm beschränken müssen. Gruß, Steffen
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Hallo, "Eine parallaktische Montierung zu bauen und die dazu notwendigen Berechnungen kann man einem 12-jährigen beibringen. Dazu gibt es genügend Literatur." Das setzt alleredings voraus das der lehrende es selbst im Detail verstanden hat, es gut und altergerecht vermitteln kann und der (die) lehrnende sehr clever und auch handwerklich äußerst geschickt ist. Würde ich mal als ein gewagte Aussage ansehen die wohl nicht unbedingt auf alle 12-jährige zutreffen wird (oder die ganzen Pisa Studien sind reine Erfindungen bzw. Lügen). Schön wäre es allerdings wenn du (generell) recht behalten würdest... Bastler
Steffen N. schrieb: > Polarie. Aber in allen Fällen wirst Du dich auf kleine Brennweiten bis > max. 100mm beschränken müssen. Und nur um das auch anzusprechen: Das bedeutet, dass die ganzen tollen Fotos, die du aus Zeitschriften, Film und Fernsehen kennst, alle weit ausser Reichweite sind. Dein Arbeitsgebiet beschränkt sich auf Sternfledfotografie. Auch das gibt schöne Bilder, vor allen Dingen, wenn dann noch die Milchstrasse in voller Pracht mit drauf ist. Vor allem für letzteres wäre es aber gut, nach Kenia zu reisen :-) Wenn du vor deinem geistigen Auge schon Photos gesehen hast, auf denen sich Nebel in voller Schönheit zeigen, dann muss ich dich enttäuschen. Deine Bilder werden hauptsächlich (mehr oder weniger) schwarz sein, mit einem Haufen heller Punkte drauf. Mit viel Glück und wenn man weiß wo man suchen muss, kann man vielleicht an einigen Stellen (je nach Belichtungszeit) gerade noch einen kleinen Fleck erkennen, der sich vom Rest hauptsächlich dadurch unterscheidet, dass er nicht punktförmig ist, sondern verwaschen aussieht. Aber recht viel mehr ist da nicht drinnen. Was nicht heißen soll, dass derartige Sternfeldfotografien nicht ihren eigenen Reiz haben. Mit einem gut gewählten Vordergrund finde ich viele davon ästhetisch anspruchsvoll.
Was Du auch bedenken mußt... auch deine Pan/Tilt Einheit mußt Du irgendwie "einnorden". Denn azimutal betrachtet bewegen sich die Sterne an jeder Himmelsposition anders. Bei "richtigen" Montierungen werden dazu z.B. Referenzsterne angefahren und somit die aktuelle Position am Himmel berechnet.
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Bastler schrieb: > "Eine parallaktische Montierung zu bauen und die dazu > notwendigen Berechnungen kann man einem 12-jährigen beibringen. Dazu > gibt es genügend Literatur." > Das setzt alleredings voraus das der lehrende es selbst im Detail > verstanden hat, es gut und altergerecht vermitteln kann und der (die) > lehrnende sehr clever und auch handwerklich äußerst geschickt ist. Soll ich dir Literatur dazu schicken? Hab ich noch im Regal stehen. Leider gibt es in der heutigen Literaturszene dazu eher weniger, da geb ich dir schon recht. Heute ist alles darauf versessen, dass es mit Computer und möglichst hi-tech funktionieren muss. In den 50-er und 60-er Jahren war das noch anders. Dann baute man Montierungen schon auch mal aus Holz um eine kleines Teleskop damit zu betreiben und es gab auch genügend Literatur dazu (vor allen Dingen aus der ehemaligen DDR), in der das alles haarklein beschrieben wurde - inklusive Fernrohrselbstbau mit Linsen, die man sich beim Optiker bestellt. Klar: mit der Qualität heutiger Teleskope kann man das alles nicht vergleichen. Aber: es funktionierte im Rahmen der Möglichkeiten und es kostete nichts bzw. nicht viel. Und: man lernte die Zusammenhänge. und das ist dann schon ganz was anderes, als einen Meade hinzustellen, dem Rechner 3 Sterne zu zeigen (anhand derer er die Ausrichtung der Montierung bestimmt) und dann in das Bedienpaneel 'M31' einzutippen. Huch, da fällt mir ein: ich mir ja noch gar kein 2014-er Himmelsjahr gekauft.
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Hallo, ich habe alles sehr aufmerksam gelesen und schon nach den ersten antworten bemerkt, dass wir ganzschön aneinander vorbeireden ;) Ich habe davon geredet, den himmel zu fotografieren mit brennweiten von vllt. 15-30mm mit einer DSLR um timelapse aufnahmen zu machen! Die Idee war, niht wie man es kennt, den Himmel vorbeiziehen zu sehen, sondern dem Himmel zu folgen und die Landschaft vorbeiziehen zu sehen! Und dafür brauchte ich eine Hilfestellung, herauszufinden wie genau sich der himmel bewegt. und mit "genau" meinte ich: so genau, dass es für bei eine Weitwinkelaufnahme reicht!! Ich danke euch trotzdem seeeeehr seeehr doll für die spannenden Antworten!! Gruß
Der einfachste Weg ist deine Pan-Tilt Mechanik mit der Drehachse in richtung Polorstern zu positionieren. Also ca. 50° (+/- je nach Standort) Dann musst du nur noch die Drehachse entsprechend der Erdrotation bewegen. Das lässt sich relativ einfach berechnen. Beispiele gibt es in allen Astronomie-Foren. Auf diese Weise kann man sehr einfach Großfeldaufnahmen manchen. Allerdings ist dann die Tilt-Machanik recht nutzlos, da ja der PAN-Teil ausreicht. Ein fertiges Produkt wäre z.B. der "Vixen Polarie Startracker". Noch simpler und fast aus resten Herstellbar ist dann eine Barndoor-Montierung. Aber normal "gerade" aufgestellt ist ein Tracking von Sternen mit einer Pan/Tilt Mechanik nicht ohne korrekte einnordung machbar.
Hannes F. schrieb: > Ich habe davon geredet, den himmel zu fotografieren mit brennweiten von > vllt. 15-30mm mit einer DSLR um timelapse aufnahmen zu machen! > > Die Idee war, niht wie man es kennt, den Himmel vorbeiziehen zu sehen, > sondern dem Himmel zu folgen und die Landschaft vorbeiziehen zu sehen! Nun ja, das entschärft die Probleme zwar etwas aber die Grundanforderungen bleiben gleich. D.h. wenn die Sterne mit deiner Pan/Tilt Einheit über Stunden immer an der selben Position im Bild sein sollen mußt Du a.) Beide Achsen entgegengestzt syncron zur Erddrehung bewegen b.) Da deine Montierung azimutal aufgestellt wird und sich das Bildfeld dadurch pro Stunde um 15° dreht muß auch diese Bewegung wärend einer mehrstündigen Belichtungsreihe ausgeglichen werden. Die Auflösung von 0,012° würde in meinen Augen für 30mm gerade so reichen und ich würde dir vorschlagen eine Tilteinheit als Winkleneiger zu benutzen, oder gleich einen stabilen Winkleneiger auf das Stativ zu schrauben. Diesen mußt Du in unseren Breiten auf ca. 52-53° einstellen (Höhe des Polarsterns). Mit der zweiten Einheit führst Du dann einfach mit 1U/Tag nach (das ist dann die sogennante RA-Achse). Die Kamera kannst Du dann mit einem aufgeschraubten Kugelkopf in Position bringen. Nun mußt Du den Winkleneiger nur noch auf den Polarsten ausrichten und die Belichtung kann beginnen. Aber selbst hier wirst Du bemerken, das sich die Sterne über mehrere Stunden im Bildfeld bewegen. Um das zu unterdrücken muß die Polausrichtung sehr genau sein. Dafür gibt es dann sogennante Polsucher aus dem Teleskopzubehör welche Du parallel an deine zweite Einheit (RA-Achse) montieren müßtest.
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Ich würde mir aus geeignetem Material diese Vorrichtung bauen (Bild), die das Pan/Tilt Device trägt. Wichtig ist * das der Winkel zwischen den beiden Platten möglichst exakt deiner geographischen Breite entspricht (bzw. dem Cowinkel davon) * das die untere Platte möglichst exakt waagrecht aufgestellt wird * das 'das Gesicht mit der Pan-Tilt Einheit' möglichst exakt nach Norden (geographisch Nord, nicht magnetisch Nord) zeigt. Sind diese 3 Voraussetzungen erfüllt, dann folgt eine Drehung der Pan/Tilt Einheit ganz automatisch dem Bogen, den die Sterne an deinem Beobachterstandort machen (denn dann ist die Pan-Achse des Geräts parallel zur Erdachse) Das ist die einfachst mögliche Variante, wie du die meisten Probleme umgehen kannst. Allerdings sollten die 3 Voraussetzungen schon recht gut in der Konstruktion bzw. bei der Aufstellung erfüllt sein.
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se-O-matic schrieb: > Mike schrieb: >> Gerade die Profis sind mit den großen Telekopen zur Azimutalen >> Montierung übergegangen, ... > > Nope! > > Das Problem ist bei der Azimutalen Montierung das zwei Motoren und zwei > Getriebe arbeiten müssen. Was heißt "Nope"? Willst du damit anzweifeln, dass am VLT professionelle Teleskope betrieben werden? Noch wird das VLT auf einer Alt-Az-Montierung betrieben. http://www.eso.org/public/teles-instr/vlt/
Ich denke er wollte damit sagen, das es für den Amateur wesentlich einfacher ist ein Teleskop parallaktisch aufzustellen, weil man ja mehrere Achsen syncron bewegen muß. Es sind übrigens nicht nur 2 sondern sogar 3 Achsen, welche bei einer azimutalen Montierung und Langzeitfotografie ständig bewegt werden müssen. Was die ganze Sache auch noch komplizierter macht, es muß ja alles Spielfrei laufen. Die ganz großen Teleskope werden natürlich azimutal betrieben, aber wie weiter oben schon einer schrub nur aus dem Grund, das man die 100'te Tonnen schweren Konstruktionen so besser lagern kann. Der Steuerungs- und Konstruktionstechnische Aufwand ist dabei aber Enorm. Für einen Amateur hat das allerdings oben genannte Nachteile und wird dann langsam unbezahlbar... außer natürlich man will nur visuell Beobachten oder max. Mond und Planeten fotografieren. Dort bewegt man sich bei den Belichtungszeiten im subsekunden Bereich und die Bildfelddrehung hat noch keinen negativen Einfluß. Beim Dobson wurde das Prinzip technisch bis zum Minimum abgespeckt und sogar auf den motorischen Antrieb verzichtet. Der wird dann den Sternen immer von Hand nachgeschubst :-) Aber ich glaube wir schweifen langsam ab...
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