Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ab wann Vorwiderstand für Kondensator?


von Dennis (Gast)


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Hallo,
wann benötigt ein Kondensator einen Vorwiderstand?

Ich habe schon etliche Schaltungen gesehen, in denen sie zur 
Stabilisierung direkt an die Spannungsversorgung gelegt werden.
Ich habe herausgefunden, dass es an der geringen Kapazität und an dem 
Innenwiderstand des Kondensators liegt, dass man für diese Kondensatoren 
keinen Vorwiderstand braucht.

Doch ab wann braucht man nun einen und wann nicht? Ich habe eine 
Schaltung von LEDs (25 RGB-LEDs, mit je 20mA), die im 100Hz Takt 
blinken. Maximal benötigt die Schaltung 1,5A. Um nun die 
Spannungsversorgung zu stabilisieren, wurde mir ein 1000uF ElKo 
empfohlen. Kann ich den jetzt ebenfalls direkt parallel zur 
Spannungsversorgung schalten?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen!
LG Dennis

von Εrnst B. (ernst)


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Dennis schrieb:
> Um nun die
> Spannungsversorgung zu stabilisieren, wurde mir ein 1000uF ElKo
> empfohlen. Kann ich den jetzt ebenfalls direkt parallel zur
> Spannungsversorgung schalten?

Hängt davon (Vor allem von deinem Netzteil) ab...

Generell: Mit Widerstand zwischen Netzteil und Elko sieht der Elko 
mehr von dem PWM-Verursachten Ripple, muss also mehr leisten, wird 
wärmer usw.

Ohne Widerstand ist die Periodische 100Hz-Belastung geringer, einfach 
weil ein Teil davon direkt vom Netzeil geliefert wird. Aber: Im 
Einschaltmoment ist die Belastung viel größer, je nachdem ob Vor oder 
Nach dem Netzteil geschaltet wird, wieviel Peak-Strom das Netzeil 
liefert usw.

Pi-Mal-Daumen: Wenn das Netzteil nicht krass überdimensioniert ist, oder 
sowieso ein paar cm Kabel zwischen Netzteil und Elko liegen: Kein 
Widerstand.

von Dennis (Gast)


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Danke für die schnelle Antwort.
Das Netzteil ist ein Steckernetzteil (liegen also locker 30cm Kabel 
dazwischen) und liefert maximal 3A.

von Michael B. (laberkopp)


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Dennis schrieb:
> wann benötigt ein Kondensator einen Vorwiderstand?

Wozu benötigt man den Kondensator denn ?

> Um nun die Spannungsversorgung zu stabilisieren

Ach, dazu.
Das ist ja nur einer von vielen Verwendungsmöglichkeiten von 
Kondensatoren.

Schau ins Datenblatt des Kondensators. Dort steht der maximale Strom mit 
dem er geladen und entladen werden darf. Schau, ob deine Schaltung das 
einhält. Allerdings ist die Grenze nicht fest, wenn 100000 mal pro 
Sekunde mit 1Arms geladen/entladen werden darf, ist ein mal (beim 
Einschalten der Gesamtschaltung) schon ein grösserer Strom erlaubt, und 
wenn man statt 1A nur 0.5A nimmt,lebt der Kondenstaor eben länger als 
die 1000 Stunden laut Datenblatt.

Dann gibt es die Frage, wie effektiv der Kondensator stabilisierend 
wirkt. Nimm also die Störungen der Versorgungsspannung per Oszilloskop 
auf. Ein grosser Kondensator bildet zusammen mit dem Innenwiderstand der 
Spannungsquelle einen Tiefpass und dämpft Störungen mit hohen 
Frequenzen, je grösser der Kapazitätswert aber auch je grösser der 
Innenwiderstand ist. Man kann laos mit einem zustätzlichen Widerstand 
nachhelfen, so lange die maximale Stromaufnahme des Geräts das zulässt, 
den Kondenstaor eher klein zu halten. Dann kann er auich sehr hohe 
Frequenzen bei den Störungen besser filtern als ein grosser Elko. 
Manchmal braucht man mehrere, erst ein grosser, dazu ein kleiner 
Kondensator, (z.B. bei FPGAs) um Störungen der Stromzuführung 
abzublocken.

Bei alledem stellt sich die Frage, wie weit Störungen überhaupt gedämpft 
werden müssen. Eine Glühbirne nimmt Störungen eher nicht wahr. Ein uC 
schon viel mehr. Un dide Aussendung von Störungen kann dazu führen, daß 
eine Schaltung durch die EMV Prüfung fällt.

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