Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kopfhörer mit gemeinsamer Masse an Bipolarverstärker


von Jörg E. (jackfritt)


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Hallo liebes Forum,

hat dafür schonmal jemand einen Adapter gebaut? Ist ja leider nicht so 
einfach weil der blöde Kopfhörer eine gemeinsame Masse hat. Gibts hier 
nen einfachen Trick? Ist nur für meine Kinder denen große Kopfhörer 
leider nicht passen. Und alle kleinen die Ich kenne haben eine 
gemeinsame Masse.

Habe jetz nur Mono, also einen Kanal angeschlossen, aber irgendwie 
fuchst es mich ;)

Gruss,

Jörg

von Jasch (Gast)


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Jörg Esser schrieb:
> Hallo liebes Forum,
>
> hat dafür schonmal jemand einen Adapter gebaut? Ist ja leider nicht so
> einfach weil der blöde Kopfhörer eine gemeinsame Masse hat. Gibts hier
> nen einfachen Trick? Ist nur für meine Kinder denen große Kopfhörer
> leider nicht passen. Und alle kleinen die Ich kenne haben eine
> gemeinsame Masse.
>
> Habe jetz nur Mono, also einen Kanal angeschlossen, aber irgendwie
> fuchst es mich ;)

Was meinst Du denn mit "Bipolarverstärker"? Stereo?

In dem Fall check einfach mal ob nicht die Masse der zwei Stereokanäle 
im Verstärker auch verbunden ist, das ist nicht ungewöhnlich.

von RoJoe (Gast)


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Ich nehme mal an, du meinst einen Brückenverstärker.
Dann schliesst du Li und Re des Kopfhörers über je einen Elko
an einen der jeweiligen Ausgänge Li und Re des Verstärkers an.
Bei einem 32-Ohm-Kopfhörer jeweils einige 100µF.
Elko-Pluspol zeigt jeweils zum Verstärker-Ausgang.
Masse des Kopfhörers dann an die Masse des Verstärkers.

von ??? (Gast)


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RoJoe schrieb:
> Ich nehme mal an, du meinst einen Brückenverstärker.
> Dann schliesst du Li und Re des Kopfhörers über je einen Elko
> an einen der jeweiligen Ausgänge Li und Re des Verstärkers an.
> Bei einem 32-Ohm-Kopfhörer jeweils einige 100µF.
> Elko-Pluspol zeigt jeweils zum Verstärker-Ausgang.
> Masse des Kopfhörers dann an die Masse des Verstärkers.

Geht das gut, wenn der Strom der Endstufe nicht mehr zwischen den 
Brückenausgängen fließt?

von RoJoe (Gast)


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??? schrieb:
> Geht das gut, wenn der Strom der Endstufe nicht mehr zwischen den
> Brückenausgängen fließt?

Ja. Kein Problem.
Es sind ja im Prinzip je Kanal 2 Endstufen, die im Gegentakt arbeiten.
Ob da eine (oder beide) leer laufen, ist egal.

von dolf (Gast)


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??? schrieb:
> Geht das gut, wenn der Strom der Endstufe nicht mehr zwischen den
> Brückenausgängen fließt?

also abrauchen tut da nichts.
allerdings geht die ausgangsleistung heftig in den keller.

von F. F. (foldi)


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Vielleicht schaust du dir mal das Datenblatt vom TDA2822 an. Dort sind 
einige Schaltungsbeispiele die alle diese Möglichkeiten darstellen.

von Ein (Gast)


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dolf schrieb:
> allerdings geht die ausgangsleistung heftig in den keller.

Wohl ziemlich genau einen Faktor 4.

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg Esser schrieb:

> hat dafür schonmal jemand einen Adapter gebaut?
> alle kleinen die Ich kenne haben eine gemeinsame Masse.

Normalerweise haben die meisten dieser Doppelhörer je eine
Leitung zu jedem Hörer. Erst im Stecker werden die beiden
"Massen" zusammengelötet. Wenn Du den Stecker abscneidest,
kannst Du zwei neue Stecker für beide Hälften anlöten.
Gruss
Harald

von Harald W. (wilhelms)


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F. Fo schrieb:

> Vielleicht schaust du dir mal das Datenblatt vom TDA2822 an. Dort sind
> einige Schaltungsbeispiele die alle diese Möglichkeiten darstellen.

Verwechselst Du da was? Zumindest beim hier verlinktem Datenblatt
handelt es sich nicht um einen Brückenverstärker und es gibt auch
keine Vorschläge für obiges Problem.
Gruss
Harald

von F. F. (foldi)


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Harald Wilhelms schrieb:
> F. Fo schrieb:
>
>> Vielleicht schaust du dir mal das Datenblatt vom TDA2822 an. Dort sind
>> einige Schaltungsbeispiele die alle diese Möglichkeiten darstellen.
>
> Verwechselst Du da was? Zumindest beim hier verlinktem Datenblatt
> handelt es sich nicht um einen Brückenverstärker und es gibt auch
> keine Vorschläge für obiges Problem.
> Gruss
> Harald

Seite 4, Figure 2.
Außerdem war da ein Beispiel mit gemeinsamer Masse des Kopfhörers 
(Figure 16).
Es sollte nur als Beispiel für mögliche Schaltungsvarianten dienen.
Aber trotzdem eine kleine Korrektur. Ich meinte den TDA2822M.

: Bearbeitet durch User
von Kai K. (klaas)


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>Ist ja leider nicht so einfach weil der blöde Kopfhörer eine gemeinsame
>Masse hat.

Das ist überhaupt nicht blöde, sondern der Standard.

: Bearbeitet durch User
von Jörg E. (jackfritt)


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http://pdf.datasheetcatalog.com/datasheet/SGSThomsonMicroelectronics/mXqwxzy.pdf

In obigem Datenblatt haben beide Kanäle eine gemeinsame Masse. Leider 
ist das bei mir aber nicht der Fall.
Ich habe hier plus/minus linker Kanal und plus/minus rechter Kanal.
Wenn ich beide minus messe sind sie nicht direkt miteinander verbunden.

@Harald
Stecker abschneiden mag ich nich, soll ja möglichst kompatibel bleiben 
;)

@RoJoe
Werde ich beim nächsten ausprobieren. Danke für den Tip.

von RoJoe (Gast)


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Jörg Esser schrieb:
> Ich habe hier plus/minus linker Kanal und plus/minus rechter Kanal.
> Wenn ich beide minus messe sind sie nicht direkt miteinander verbunden.

Klar, das sind ja auch die Ausgänge der jeweiligen gegenphasigen 
Endstufen des Brückenverstärkers.

Das "plus/minus" der Ausgänge ist irreführend:
Diese Bezeichnung ist gewählt, damit man die Lautsprecher gleichphasig 
anschliesst. (ansonsten wird zB. der Bass ausgelöscht)

Die beiden Verstärker (= 4 Halbbrücken = 4 Endstufen)
haben intern alle die gleiche Betriebsspannung,
liegen also auch alle an Minus.

Minus ist oft direkt mit dem Metallgehäuse verbunden (= Masse).
Da muss dann die Masse des Kopfhörers dran.

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg Esser schrieb:

> @Harald
> Stecker abschneiden mag ich nich, soll ja möglichst kompatibel bleiben

Bei Standardverstärkern, z.B. auch dem TDA2822 hat man eine gemeinsame
Masse. Leider ist bei denen,insbesondere bei kleinen Betriebsspannungen,
die Ausgangsleistung oft nicht ausreichend. Wenn man dann einen Brücken-
verstärker nimmt, vervierfacht sich typisch die mögliche Leistung.
Dort ist dann aber keine gemeinsame Masseleitung mehr möglich. Ändern
könnte man das m.W. höchstens mit einem zwischengeschaltetem Trafo.
Der ist aber gross, teuer und bringt Klangverschlechterungen. Übrigens
habe ich mir einen Hörer nach obiger Beschreibung mit zwei 3,5mm
Monosteckern umgebaut, um ihn in Flugzeugen verwenden zu können. Dazu
habe ich mir dann einen Adapter mit zwei Monokupplungen und einem 
Stereo-
3,5mm-Stecker gebaut, um kompatibel zu bleiben. Einen"einfachen Trick"
gibt es für Dein Problem jedenfalls nicht. Was noch gehen würde, wäre
das zwischenschalten eines normalen Stereoverstärkers mit höherer
Betriebsspannung.
Gruss
Harald

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Jörg Esser schrieb:
>
>> @Harald
>> Stecker abschneiden mag ich nich, soll ja möglichst kompatibel bleiben
>
> Bei Standardverstärkern, z.B. auch dem TDA2822 hat man eine gemeinsame
> Masse. Leider ist bei denen,insbesondere bei kleinen Betriebsspannungen,
> die Ausgangsleistung oft nicht ausreichend.

Also ich bastele gerade mit diesem IC und ich muss dir sagen, der wird 
brüllend laut. Obwohl ich nicht mehr ganz so gut höre, der von mir 
geänderte elektronische Gehörschutz ist jetzt so laut, dass ich ihn nur 
noch auf halbe Lautstärke stelle, wo er doch vorher bei voller 
Aussteuerung noch zu leise für mich war.
Es kommt auf die Schaltung an und da gibt es im Netz ne Menge guter 
Vorlagen.

von Harald W. (wilhelms)


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F. Fo schrieb:

> Es kommt auf die Schaltung an

Nein, die Ausgangsleistung eines NF-Verstärkers ist nur von der
Betriebsspannung und der Impedanz des Verbrauchers abhängig.
Weder das verwendete IC noch die Schaltung spielt dabei eine Rolle.
Der einzige Unterschied ist dann nur noch, ob ein Gegentakt- oder
ein Brückenverstärker genommen wird. Zusätzlich spielt natürlich
noch der Wirkungsgrad des verwendeten Schallwandlers eine Rolle.
Gruss
Harald

von F. F. (foldi)


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Harald Wilhelms schrieb:
> F. Fo schrieb:
>
>> Es kommt auf die Schaltung an
>
> Nein, die Ausgangsleistung eines NF-Verstärkers ist nur von der
> Betriebsspannung und der Impedanz des Verbrauchers abhängig.
> Weder das verwendete IC noch die Schaltung spielt dabei eine Rolle.
> Der einzige Unterschied ist dann nur noch, ob ein Gegentakt- oder
> ein Brückenverstärker genommen wird. Zusätzlich spielt natürlich
> noch der Wirkungsgrad des verwendeten Schallwandlers eine Rolle.
> Gruss
> Harald

So gesehen hast du natürlich recht, aber es wird oft nicht alles raus 
geholt aus dem TDA. Siehe den Gehörschutz.

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