Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einfache TRIAC - Schaltung für Anlaufautomatik


von Hannes (Gast)


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Hallo!

Ich möchte eine Anlaufautomatik bauen für eine Absauganlage.
Dafür habe ich aus einem alten FI-Schutzschalter die Spule ausgebaut.
An der Spule hängt eine kleine Platine und aus der kommen ca. 15V wenn 
eine Maschine eingeschaltet ist (Stromfluss im Leiter ca. 4A).
Diese Spannungsquelle ist aber kaum belastbar und deshalb kann ich nicht 
einfach ein Relais ansteuern.
Also hab ich mir gedacht, ich nehme einen TRIAC (BT136) und schalte mit 
diesem einen 400V Schütz (230V Spulenspannung).
Kann das funktionieren, wenn ich die Spannung aus der Spule einfach aufs 
GATE vom TRIAC schicke, oder löst sich das Ganze in Rauch auf, wenn ich 
einschalte?

Danke, Hannes!

PS: Bitte keine Kommentare wie "230V sind lebensgefährlich", ich bin 
Elektriker und weis wie ich mit 230V umgehen muss!

von dolf (Gast)


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Hannes schrieb:
> Hallo!
>
> Ich möchte eine Anlaufautomatik bauen für eine Absauganlage.

>
> Danke, Hannes!
>
> PS: Bitte keine Kommentare wie "230V sind lebensgefährlich", ich bin
> Elektriker und weis wie ich mit 230V umgehen muss!


master slave steckdose ist dein suchbegriff.

http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/mslave.htm

das ganze must du u.u. anpassen .
das sollte aber als kabelquäler kein problem sein.

von Hannes (Gast)


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Danke für deine Antwort!
Eine Master-Slave Steckdosemöchte ich nicht verwenden wegen der 
eingebauten Sicherung. Meine Geräte arbeiten alle mit Drehstrom und wenn 
di Sicherung fällt wird nur eine Phase unterbrochen und die Maschinen 
laufen auf zwei phasen weiter was ziemlich tödlich sein kann!

Mir gefällt aber der Schaltplan den Du im Anhang hast!
Kann man den nur auf den Reed-Kontakt reduzieren?
Gibt es Reed-Kontakte die 230V aushalten?
Ich würde damit direkt den Schütz schalten.
Oder wie eigentlich geplant mit der Spule weil ich da nur einen Draht 
von der Zuleitung durchstecken muss und ich so auch keine Unterbrechung 
habe.

von Hannes (Gast)


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Hab mal ein Foto gemacht von der spule

von MaWin (Gast)


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Hannes schrieb:
> An der Spule hängt eine kleine Platine und aus der kommen ca. 15V wenn
> eine Maschine eingeschaltet ist (Stromfluss im Leiter ca. 4A).
> Diese Spannungsquelle ist aber kaum belastbar

Tja, so ist das bei Stromwandeltrafos. Nicht die Spannumg, sondern der 
Strom ist entscheidend, der rauskommt.

Bloss was "die kleine Platine" macht, ist unklar. Bloss Gleichrichter? 
Jedenfalls hatte der FI Schalter auch schon die nötigen Schaltkontakte. 
Wenn er also ein elektronischer war (Stromsummentrafo, 
kondensatornetzteilgespeiste Elektronik, Relais), könnte man die 
weiterverwenden.

Aber wer weiss schon, was vor dir liegt.

Mit Glück kann es tatsächlich reichen, das Stromsummensignal direkt in 
einen TRIAC zu stecken.

von Hannes (Gast)


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Könnte das so funktionieren?

Der TRIAC braucht laut Datenblatt nur ca. 2,5mA zum ansteuern.
Ich möchte auf jeden Fall keine eigene Spannungsversorgung für eine 
Elektronik bauen, das wird mir zu aufwendig.
Am besten wäre eine Lösung bei der ich die 230V für den Schütz auch 
gleich für die Ansteuerung verwenden kann.

von MaWin (Gast)


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Hannes schrieb:
> Hab mal ein Foto gemacht von der spule

2MB aber so zittrige Restalkoholhand dass es unscharf ist wie 20kb.

Richtiges Photographieren sollte Pflichtfach in der Schule werden.

von Hannes (Gast)


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Hab nochmal nachgeschaut:
Der FI den ich zerlegt habe war ein Typ "G" dh. kurzzeitverzögert!
Also vermute ich, dass die Platine für die Verzögerung zuständig war!

von Hannes (Gast)


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MaWin schrieb:
> 2MB aber so zittrige Restalkoholhand dass es unscharf ist wie 20kb.

Nö, kein Restalk, aber meine Handykamera mag solche Nahaufnahmen nicht 
besonders!

von MaWin (Gast)


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Hannes schrieb:
> aber meine Handykamera mag solche Nahaufnahmen nicht
> besonders!

Immer die Schuld auf andere schieben.
Sie kann sehr wohl.

Zeichne doch mal den Schaltplan der paar Bauteile ab, kann ja nicht so 
schwer sein. Widerstände als Kohlebahn auf der Platine.

Hannes schrieb:
> Also vermute ich, dass die Platine für die Verzögerung zuständig war!

Macht ja wohl für deine Anwendung nichts.

von Hannes (Gast)


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Kann ich die Schaltung die ich oben gezeichnet habe gefahrlos testen, 
oder kann ich dabei die Spule zerstören?
Falls sich der Triac verabschiedet ists nicht so schlimm, von dem hab 
ich noch ein paar, aber die FI-Schutzschalter sind mir gerade 
ausgegangen, daher möchte ich keinesfalls die Spule schrotten!

Ist der Triac in meinem Schaltplan richtig eingezeichnet oder sollten 
evtl. A1 und A2 vertauscht werden?

Wenn keine Gefahr besteht würd ich das Ganze einfach testen um zu sehen 
ob es geht!
Ich hab von der Spule klarerweise absolut keine Daten um irgendwas 
auszurechnen, von daher: Versuch macht klug!

von MaWin (Gast)


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Was fragst du noch ?
Du hast dich doch sowieso schon entschieden,
entschieden das Ding mit Platine Spule zu nenenn,
entschieden ohne Hilfsspannung auskommen zu wollen,
entschieden zu faul zu sein die Platine abzeichnen zu wollen um ihre 
Funktion verstehen zu können,
entschieden verwackelte Bilder wären alles was du kannst,
entschieden dir keine Gedanken über die Quadranten zu machen in denen du 
zünden willst, sprich die Polarität der Spule,
(immerhin: Zündsstrom zwischen T1 und G ist richtig).
Die Spule geht nicht kaputt wenn ihr nur Strom entnommen wird,
sie geht kaputt wenn sie an 230V gelegt wird.

von Hannes (Gast)


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Ich habe versucht den Schaltplan abzuzeichnen:
Drauf ist ein Varistor, 5 Kondensatoren, 3 Widerstände als Kohlebahn, 4 
Transistoren oder MosFETs oder sowas, ein schwarzes Kästchen mit 4 
Anschlüssen (?).
Leider ist durch die Schutzlackierung die Aufschrift der Teile nicht 
lesbar!
Ausserdem verdeckt mir der Varistor die Sicht auf die Leiterbahnen 
dahinter und die Platine ist auf der Rückseite Weiß so dass ich auch auf 
der Seite nichts sehe.

Aber: Ich hab mich nicht entschieden die Platine zu verwenden sondern 
nur es zu versuchen, wenn ungefährlich!
Kann eigentlich in der Spule selber genug Energie induziert werden um 
einen Triac damit zu zünden?

Es sollte normalerweise doch auch helfen, wenn ich den Draht der 
Zuleitung nicht 1x sondern 3x durchstecke, also die Primärwindungen 
erhöhe oder?
 Könnte ich dann genug Saft aus der Spule kriegen um zb. einen MOC3041 
damit zu befeuern? zumindest theoretisch?

von Klaus R. (klaus2)


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Häng mal eine LED ran mit einem für 15V auf 2,5mA berechneten R. Wenn 
das geht (ggf mal Messreihe starten), dann kannst du es ja direkt mit 
dem Triac versuchen - du bist ja Elektriker und weißt, was du tust. 
Ansonsten würde ich ein Kondensatornetzteil bauen, das dann einen 
MOCxxxx (Optotriac) versorgt, der wiederrum den eigentlichen Triac 
steuert (Beispuele zu hauf im Netz). Die IR LED des MOCxxxx sollte ohne 
Probleme von deiner Spule betrieben werden können.

Klaus.

von Hannes (Gast)


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Der MOC3041 den ich da habe braucht aber 15mA laut Datenblatt und soweit 
ich das bisher verstanden habe ist genau der Strom das Problem bei so 
einer Spule.

von Hannes (Gast)


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Mir sind nun beim experimentieren die feinen Kupferlackdrähte von der 
Platine abgerissen und habe neue anlöten müssen.
Bei der Gelegenheit hab ich mal die Spannung ohne der Platine gemessen. 
Die liegt nur bei 2,4V AC.
eine 3mm LED ohne Vorwiderstand fängt auch schwach an zu leuchten wenn 
ich sie direkt an die Spule anschließe.
Kann ich mit der Spannung mit dem Triac was anfangen?

von Hannes (Gast)


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Wenn ich die Schaltung in dem Bild mal versuche und es nicht klappt, 
weil aus der Spule zu wenig Saft kommt, könnte ich doch versuchen die 
Zuleitung mehrfach durchzuführen und somit die Primärwindungszahl zu 
erhöhen, dann müsste auch mehr rauskommen oder?

von dolf (Gast)


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Hannes schrieb:
> Mir gefällt aber der Schaltplan den Du im Anhang hast!
> Kann man den nur auf den Reed-Kontakt reduzieren?
> Gibt es Reed-Kontakte die 230V aushalten?

dank mal nicht das so ein winziges ding das aushält.
aber was hält dich davon ab das ganze auf drei phasen zu erweitern?
hatte ja schon angedeutet das du das selber anpassen must.
drei sensoren + relais und dann der leistungsschütz der von den relais 
per und schaltung angesteuert wird.
fehlt auch nur eine phase dann rührt sich der leistungsschütz nicht 
mehr.
das wäre dann eine drei phasen master slave schaltung mit phasenwächter.

von Hannes (Gast)


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Warum sollte ich alle drei Phasen überwachen?
Ich will doch nur, dass die Absaugung einschaltet wenn ich 
Kreissäge/Hobel/Bandschleifer usw. einschalte!
Alle Geräte die überwacht werden sollen sind dreiphasig, dh. alle Phasen 
führen den selben Strom.
Alle drei Phasen überwachen wäre weit mehr Aufwand und es kommt das 
selbe dabei raus.
Oder hat die Methode einen anderen Vorteil den ich jetzt nicht sehe?

von Meder (Gast)


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Hannes schrieb:
> die Primärwindungszahl zu
> erhöhen, dann müsste auch mehr rauskommen oder?

Saft kommt aus der Saftflasche.
Einfach weniger posten und mehr selber denken.
I2xN2=I1xN1

dolf schrieb:
>> Gibt es Reed-Kontakte die 230V aushalten?
>
> dank mal nicht das so ein winziges ding das aushält.

Gehen bis in den kV Bereich und schalten auch AC.


Einfach nochmals Mawin letzten Beiterag lesen.

von Hannes (Gast)


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Heureka!!

Ich habe gerade getestet:
Wenn ich die Spule direkt mit dem Triac verbinde und 3 primärwindungen 
mache zieht der Schütz bereits an,
wenn ich nun 5 Windungen mache ist auch kein Spannungsabfall über den 
Triac mehr zu messen, und der Schütz brummt auch nicht.

Das ist die primitivste Schaltung dies gibt, aber es funktioniert!

Danke an alle für eure Hilfe!

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