Hallo zusammen, ich steuere eine Blinkerbirne mit einem µC und einem Darlington Transistor an. Schließe ich die Birne am Kollektor an, funktioniert es prima. Ändere ich die Schaltung wie auf dem Bild zu sehen und schließe die Birne am Emitter an, leuchtet die Birne sehr schwach. Auch mit Überbrücken des Basiswiderstandes wird es nicht besser. Warum ist das so und was muss ich ändern? PS: ich muss die Birne zwischen Emitter und GND anschließen, sonst habe ich andere Probleme. Vielen Dank!
a. l. schrieb: > Schließe ich die Birne am Kollektor an, funktioniert es prima. Fast, der Birne fehlt etwa 1V. > Ändere ich die Schaltung wie auf dem Bild zu sehen und schließe die > Birne am Emitter an, leuchtet die Birne sehr schwach. Ist doch richtig so. An der Birne liegt die Ausgangsspannung des µC minus 2Ube, also etwa 5V-1,4V=3,6V. Was wundert dich daran? > Auch mit Überbrücken des Basiswiderstandes wird es nicht besser. Wie auch? An dem fällt rel. wenig Spannung ab. > PS: ich muss die Birne zwischen Emitter und GND anschließen, sonst habe > ich andere Probleme. Dann musst du mit einem pnp oder P-Kanal High-Side schalten und brauchst einen Pegelwandler.
Luca E. schrieb: > Statt des NPN-Darlington einen PNP-Darlington verwenden. Das hilft ohne Pegelwandler zu den 12V genau gar nichts. Schlimmer noch, die Birne geht nicht mehr aus.
Hallo, der µC hat vermutlich 3,3V oder 5V Versorgung, das ist auch gleich der maximale Spannungspegel am Ausgang. In Kollektorschaltung wird deshalb die Emitterspannung nur ca. 3,6V hoch, daher das schwache leuchten. Mit einem PNP-Transistor wird die Sache auch nicht besser, denn dann ist der Emitter an +12V und die Basis an 5V, die Lampe leuchtet immer. :-( Nimm 2 Transistoren, der erste als Pegelwandler auf die 12V, der zweite zum steuern der Lampe. Gruß Tom
a. l. schrieb: > Auch mit Überbrücken des Basiswiderstandes wird es nicht besser. Dafür sollte die Lampe anständig leuchten, wenn du die Kollektor-Emitter-Strecke überbrückst ...
ArnoR schrieb: > Luca E. schrieb: >> Statt des NPN-Darlington einen PNP-Darlington verwenden. > > Das hilft ohne Pegelwandler zu den 12V genau gar nichts. Schlimmer noch, > die Birne geht nicht mehr aus. Aber u.U. braucht der uC dann keine eigene Versorgung mehr, weil er über die Ableitdiode des Pins mitversorgt wird... :-o
was ist mit Pegelwandler gemeint? Der macht aus +12V -12V? Mein unbedingtes MUSS ist, das ein Kontakt der Birne auf Masse liegen muss. habt Ihr einen Vorschlag zur Schaltung?
So wie hier unten?: http://jeelabs.org/2012/11/12/high-side-switching/ und so würde es nicht gehen? http://jeelabs.org/2012/11/10/switching-with-a-lower-voltage/
artur78 schrieb: > So wie hier unten?: Nein. > und so würde es nicht gehen? Nein, geht auch nicht. Aber so wie im Anhang. Anstelle des P-MOS geht auch ein pnp-Darlington.
artur78 schrieb: > So wie hier unten?: > http://jeelabs.org/2012/11/12/high-side-switching/ Ah, hatte nur das obere Bild auf dieser Seite angesehen, das untere würde gehen. Allerdings würde ich die Basisstrombegrenzung so nicht machen, sondern wie in meinem Bild den Emitterstrom begrenzen. Damit kann man dann auch den Pegel am Gate einstellen, wenn man mal größere Spannungen als Ugsmax als Lastspannung hat. Außerdem muss der µC so weniger Strom liefern.
artur78 schrieb: >Mein unbedingtes MUSS ist, das ein Kontakt der Birne auf Masse liegen >muss. Hier ist ein Vorschlag.
R1 und R2 sollen denke ich einen Spannungsteiler für Ube bilden. T2 ist ein üblicher PNP? Durch die Lampe werden ca. 1.5A fließen.. Vielen Dank schon mal!
Harald Wilhelms schrieb: > ...und beim Einschalten ca. 18A. Dann muß ja jetzt noch eine Vorglühautomatik hinein. ;-)
Häsch Define schrieb: >> ...und beim Einschalten ca. 18A. > > Dann muß ja jetzt noch eine Vorglühautomatik hinein. > > ;-) Eigentlich ist es ein Wunder, das man schon vor Erfindung des µCs funktionsfähige Lampen bauen konnte.
Harald Wilhelms schrieb: > Eigentlich ist es ein Wunder, das man schon vor Erfindung des > µCs funktionsfähige Lampen bauen konnte. Die Autobauer schafften sogar in den 1960-er Jahren schon schöne Blinkrelais, auch wenn die da noch Germanium-Transistoren vor dem Schaltrelais hatten, vermutlich der bekannte Multivibrator mit zwei Transistoren. Ich kenne das mit der Schaltspitze, wenn ich hier nur eine 100W-Birne in der Wohnung einschalte flackert es deswegen anderswo. Und die hat ja kaum ein halbes Ampere Nennstrom. Da muß man halt was überlegen, es gibt da bestimmt einige Ansätze, die auch nicht zu kompliziert und mit Spezialbausteinen sein müssen. Z.B. einen Transistor suchen, der das mit macht. Oder die Schaltflanke mit einem RC-Glied dämpfen. Oder eine Komplementärstufe mit der Gesamtverstärkung so auslegen, daß sie bspw. ab 3A oder 4A kurzzeitig im Linearbereich läuft, und sich selbst in Stromspitzen abregelt. Wobei der Leistungstransistor den kurzen Linearbereich wieder mitmachen müßte. Das käme dann auch noch der Glühbirne zugute, die nicht im Einschaltaugenblick platzt. Andererseits reichen dem TO evtl. schon Kabelwiderstände als Begrenzung von Spitzen. Kabel haben allerdings wiederum auch Induktivität. Also der Teufel steckt immer irgendwo im Detail, wenn man es äußerst sorgfältig haben möchte.
Hallo, ich habe es wie Günther Lenz mit einem NPN und einem PNP Transistor aufgebaut. Es funktioniert. Ich habe es auch mal nur mit einem PNP Darlington, wie im Anhang zu sehen, aufgebaut. Geht auch. Spricht etwas gegen einen TIP125?
a. l. schrieb: > Ich habe es auch mal nur mit einem PNP Darlington, wie im Anhang zu > sehen, aufgebaut. Geht auch. Glaub ich nicht.
H.Joachim Seifert schrieb: > a. l. schrieb: >> Ich habe es auch mal nur mit einem PNP Darlington, wie im Anhang zu >> sehen, aufgebaut. Geht auch. > > Glaub ich nicht. Die Lampe wird leuchten, aber sich nicht ausschalten lassen. Außer er versorgt den µC mit Vdd=+12V, Vss=+7V.
Ich sollte hinzufügen, dass ich es zum Testen nicht mit einem µC schalte, sondern mit 5V über einen Spannungsteiler an 12V. Basiswiderstand hat 10k.
Beim µC wird's aber nicht funktionieren. Stell dir mal eine Diode zwischen Basiswiderstand und +5V vor. So eine ist im µC eingebaut. Deshalb wird immer, unabhängig davon was du mit dem Pin machst Strom der +12V über die Basis nach +5V oder Masse fließen.
Ach, gut, danke. Jetzt habe ich es verstanden. Dann wird es wohl die Variante von Günther werden.
Häsch Define schrieb: > Die Autobauer schafften sogar in den 1960-er Jahren schon schöne > Blinkrelais, auch wenn die da noch Germanium-Transistoren vor dem > Schaltrelais hatten, vermutlich der bekannte Multivibrator mit zwei > Transistoren. In den 1960er Jahren war die vorherrschende Bauform der Hitzdrahtblinkgeber. http://www.google.de/imgres?imgurl=http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/25/Hitzdraht-Blinkgeber.svg&imgrefurl=http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hitzdraht-Blinkgeber.svg&h=650&w=550&tbnid=Om3oogqypZF87M:&zoom=1&tbnh=92&tbnw=78&usg=__bX18k--sQgdg_1kemHFTTYx4IK4=&docid=zpkL_UPfZy_glM&client=firefox-a&sa=X&ei=KOdEU5nMHMKEtAby4IHAAQ&ved=0CDgQ9QEwAg&dur=690 Hast du ein Beispiel für einen elektronischen Blinkgeber aus der Zeit? Würde mich echt intereessieren. Oder hast du nur geraten, dass damals elektronische Blinkgeber mit Germaniumtransistoren aufgebaut waren, weil Si- Transistoren da noch nicht so am Markt waren?
Und da dein Problem nicht ganz neu ist, hat sich die Halbleiterindustrie des Problems schon angenommen - diverse high-side-switches. Neben dem Pegelproblem erledigen sie auch noch andere Sachen: -Strombegrenzung (wichtig gerade bei Glühobst und Motoren) -selbständige Verlustleistungsüberwachung -oft auch Diagnose der Last und/oder Strommessung Das ganze auch gerne mehrkanalig. Schau mal bei Infineon (BTSxxx).
Na dann mal Riesendank an Dich und die HL-Industrie) Werde den hier nehmen: http://www.tme.eu/de/Document/6047672e839a52c5368670a8ef080bfa/BTS462T.pdf an IN kommt der µC-Ausgang, Vbb 12V, OUT mein Blinker und das wars?
Artur schrub: >Werde den hier nehmen: http://www.tme.eu/de/Document/6047672e839a52c53686... Ja, die Dinger sind schön für solche Sachen. Nichts desto Rotz ist aber auch die Variante von Günther gerne genommen, weil: die Bauelemente dafür findet man auch am Sonntagnachmittag zu Hause. MfG Paul
Kann man machen, aber wie gesagt: -Einschaltstromstoss (ungefähr 10x Nennstrom), zwingt entweder zur krassen Überdimensionierung des Schalttransistors oder zu einer Vorheizmimik -Kurzschluss auf der Lastseite führt zum augenblicklichen Transistortod, potente Spannungsquelle vorausgesetzt. Alles in allem ist für eine dauerhafte Anwendung so ein smart switch auf jeden Fall vorzuziehen. Für die kleine Bastelei am Sonntagnachmittag kann man es auch diskret lösen.
Max H. schrieb: > Beim µC wird's aber nicht funktionieren. Stell dir mal eine Diode > zwischen Basiswiderstand und +5V vor. So eine ist im µC eingebaut. > Deshalb wird immer, unabhängig davon was du mit dem Pin machst Strom der > +12V über die Basis nach +5V oder Masse fließen. Naja gegen 5V kann nicht so lange was fließen geht nur bei idealen bauteilen, einer Batterie oder einer Stromsenke, bzw kurz einen Zwischnkreisstützkondensator.
Jan R. schrieb: > Naja gegen 5V kann nicht so lange was fließen geht nur bei idealen > bauteilen, einer Batterie oder einer Stromsenke, bzw kurz einen > Zwischnkreisstützkondensator. Mit dem 1.5k Widerstand brauch er nur eine Last >3.3mA an den 5V.
ernst oellers schrieb: > Hast du ein Beispiel für einen elektronischen Blinkgeber aus der Zeit? > Würde mich echt intereessieren. Oder hast du nur geraten, dass damals > elektronische Blinkgeber mit Germaniumtransistoren aufgebaut waren, weil > Si- Transistoren da noch nicht so am Markt waren? 1965 hatten bereits so gut wie alle Neufahrzeuge moderne Blinkrelais. Vereinzelt sah ich da noch Altfahrzeuge Ende 1950 bis Anfang 1960. Man konnte es leicht erkennen, denn die Hitzdrahtblinker blinkten für heutige Maßstäbe ziemlich unzulänglich. Die erste Blinkperiode dauerte länger, so daß man zuerst meinte, der Blinker wäre defekt. Dann, manchmal erst nach 2-3 Sekunden, aaaaahhhh, funktioniert doch! Die Blinkfrequenz wurde auch sichtbar normaler. Als Schüler schlachtete ich KFz-Elektronik aller Art. Die Autos lagen ja immer vollständig auf der Dorfmüllkippe zwischen normalem Hausmüll. Das war einer meiner Bastelplätze und Bauteilladen. Ausgerechnet die Butterbrotautos Käfer und Bully hatten schon viele Relais, moderneres Bordnetz, während z.B. an einem Opel noch alles direkt geschaltet wurde, sogar bis weit in die 1980-er hinein. Rekord und Manta hatten kein Abblendrelais, ich hatte diese Fahrzeuge ja selbst. Der Haupt-Lichtstromkreis lief wirklich über den Abblendschalter am Lenkrad, der Schalter mußte entsprechend robuste Kontakte haben. Die Relais waren meistens von Bosch oder SWF, wie auch Motoren oder Lichtmaschine. Opel hatte mal gerne noch ausländische Teile, hatten manchmal ein Bordnetz von Delco France und dann wieder Bosch im selben Modell, das wechselte schon mal alle paar Monate. Ja, Germanium gabs auch im Auto. Besonders am Radio bemerkte man das. In der prallen Sommersonne geparkt lief es gelegentlich mal nicht, bis es eine Weile durch die Fahrt wieder abkühlte. Für die Relais fand man evtl. schon Siliziumtransistoren, in Konsumgeräten gab es bis 1970 fast nur Germanium. Mein 1971 gekaufter Akkulader hatte noch einen Selen-Gleich-Riecht-Er, deswegen mußte ich den auch schon mal tauschen. Ein Röhrenradio hatten wir im Auto auch mal. Es war sogar sehr kompakt für den Normeinbauschacht. Aber nur mit Mittelwelle. Bj. ca. 1960. Im Wikipedia-Artikel steht es aber auch, daß in Blinkrelais erst ein astabiler Multivibrator aus Transistoren drin war. Das war wohl die Zeit etwa 1965 bis 1972, als man dann auch den NE555 einsetzte. Später hatte man Universalrelais mit einem µC drin, den man auf die Funktion des Relais programmierte, ob es ein Blinkrelais oder Scheibenwisch-Intervallschalter werden soll.
Da hat sich doch der gute Wilhelm Ferkes in Häsch Define umbenannt :-) Warum?
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