Habe so ein GPS Modul gekauft und wollte langsame Geschwindigkeiten wie beim Laufen, gemütliches Fahrradfahren usw. messen. Aber das Modul braucht lange und gibt sehr ungenaue Werte aus. Die Geschwindigkeit geht auch nie auf Null. Liegt das am System, dass es immer einige Zeit braucht, eh der Wert fest steht oder gibt es bessere Module?
Jens schrieb: > Liegt das am System, dass es immer einige Zeit braucht, eh der Wert fest > steht oder gibt es bessere Module? Das liegt am System. GPS ist kein Wunderwuzzi. Es kann deine Position mit einer Unsicherheit von so ca. 6 bis 7 Meter bestimmen und zu allem Überfluss schwankt der Wert auch noch ständig (das liegt an Reflexionen, daran das die Atmosphäre nicht still steht, daran dass die Ionosphäre ständig in Bewegung ist, etc). Wenn du also im Sekundenabstand ständig in einem Umkreis von 6 Metern herumspringst, dann stehst du aus Sicht des GPS definitiv nicht still :-)
Ich werd gelegentlich im Fratzenbuch von "Runtastic: 3km spazierengegangen!!" Dingern bombardiert - wenn ich da überhaupt mal reinschaue. Diese Smartfons können eine Strecke scheinbar ganz gut auflösen. Vielleicht geht sowas über irgendeine Art von Mittelung. Das wär zwar nit sekundenganau, aber immerhin vielleicht brauchbar? Es scheint auch recht große Unterschiede bei den GPS-Chips zu geben. Billige verwenden nur eine einfache Auflösung mit ungefähr 20m Genauigkeit, gute können das wesentlich besser. Die sind dann aber stromhungriger und langsamer.
Danke erst mal, ich wollte das zur Erkennung von bewegenden Systemen verwenden, aber so, dass wenn man z.B. mit dem Fahrrad stehen bleibt, dies auch innerhalb einer Sekunde registrieren kann. Oder Sportler, die ein System wie ein Langzeit-EKG bei sich tragen und danach die Geschwindigkeitsschwankungen auslesen können, z.B. Marathon. Beim Fußball löst man das ja über eine Kamera, da die Spieler ja am Ort bleiben. Schade, wird wohl nicht so gehen.
die Bewegungserkennung bei GPS geht über den Dopplereffekt Die militärischen Empfänger können das, solche Empfänger für "normale" rasten aber irgendwo bei ein paar hundert Kilometern Geschwindigkeit sowieso aus und empfangen nix mehr
Die Geschwindigkeitsmessung geht eigentlich recht gut mit GPS, da ein konstanter Satz Satelliten genutzt werden und auch sonst die Randbedingungen sich nicht so schnell ändern. Ob man das jetzt Dopplereffekt nennt oder nicht ist egal - es wird halt die Änderung der Laufzeiten ausgewertet, und das auf kurzer Zeitskala. Normal bewegt sich auch die Angezeigte Position nicht so dramatisch, und die größeren Sprünge komme da wenn ein Satellit dazu kommt oder wegfällt. Wie gut die Umsetzung ist, kann vom Gerät abhängen. Bei meinem alten Gerät geht es sehr gut, und man kann auch so Fußgängertempo und langsamer noch gut messen - das Limit ist da vermutlich eher die Auflösung der Anzeige. Das geht auch schnell (< 1 s) etwa bei der Hin und Her Bewegung auf einer Schaukel.
Also, irgendwie muss es klappen. Die Runtastic-App, über die irgend son Opi oben lästert funktioniert erstaunlich gut. Hab da mal ne Gegenprobe gemacht, kommt schon sehr nah hin. Auch eine Geocaching-App liefert gute Ergebnisse, wenn auch da natürlich ein "richtiges" GPS zu bevorzugen ist (zwecks Kompass etc.). Möglich aber auch dass dort per Software viel gefiltert, glattgebügelt, interpoliert oder wie auch immer nachgerechnet wird.
Ulrich schrieb: > langsamer noch gut messen - das Limit ist da vermutlich eher die > Auflösung der Anzeige. Das geht auch schnell (< 1 s) etwa bei der Hin > und Her Bewegung auf einer Schaukel. Es gibt 2 mindestens Baustellen. 1.Dein Empfänger muß ausreichend oft ein genaues Signal liefern UND 2.Deine Auswertung muß dann ausreichend viele Wegpunkte zu/in dieser Zeit speichern. Anschließend kannst Du eine Plausibilitätsprüfung machen und "Ausreißer" erkennen. Bei Handy-Apps könnten evtl. weitere Fixpunkte wie WLAN/MAC zur schnellen Erkennung/Genauigkeit beitragen.
Ich habe an meinem Fahrrad 2 Tachos. Einen alten mit Radsensor und ein GPS Empfänger. Der Radsensor-Tacho geht stabil auf 1/10tel km/h herunter und ist sehr stabil. Der GPS-Tacho schwankt +- 0.5 km/h. Wenn schlechter Empfang ist, z.B. im Wald, dann ist die Differenz bis zu 3 km/h. Soweit meine Erfahrungen. Für langsame Bewegungen (wandern/joggen) sind +- 3 km/h schon relevant.
GPS im Handy ist/könnte ein A-GPS sein. Also Assistet GPS, d.h. das GPS bekommt Daten vom Mobilfunkanbieter, damit es schneller einen fix findet und eventuell Korrekturdaten um die Genauigkeit zu verbessern. Im Allgemeinen hängt die Genauigkeit von deinem verwendeten Chip und der verwendeten Antenne ab. Mit einem guten Gerät kommst du da unter einen Meter Genauigkeit. Du könntest für dein Gerät auch Korrekturdaten aus dem Internet abfragen und damit die Genauigkeit verbessern (damit der Punkt nicht so "springt"). Stichwort RTCM oder RTK. lg
Mat schrieb: > GPS im Handy ist/könnte ein A-GPS sein. Also Assistet GPS, d.h. das GPS > bekommt Daten vom Mobilfunkanbieter, damit es schneller einen fix findet > und eventuell Korrekturdaten um die Genauigkeit zu verbessern. das dürfte aber alles keine Auswirkung auf die Geschwindigkeit haben, weil die nicht anhand einer Position ermittelt wird.
Wie wäre es denn, wenn man die Geschwindigkeit einfach aus der Differenz der Positionen errechnen ließe? Das setzt natürlich eine funktionierende und genaue Positionsbestimmung vorraus. MfG Chaos
Üblicherweise sind die Outputs der GPS-Empfänger gefiltert. Im Filter gibt es normalerweise verschiedene Modi, schau mal im Datenblatt nach ob man einen "Pedestrian-Mode" einstellen kann. Dann sollte der Empfänger schneller reagieren (aber auch mehr Rauschen auf den Messungen sein).
j. t. schrieb: > Wie wäre es denn, wenn man die Geschwindigkeit einfach aus der Differenz > der Positionen errechnen ließe? > Das setzt natürlich eine funktionierende und genaue Positionsbestimmung > vorraus. das ist viel zu ungenau, die Position kann mal schnell im ein paar m in jede Richtung springen. Selber wenn es nur 1m ist dann sind das schon 3,6km/h Abweichung zwischen 2 Messungen.
> Du könntest für dein Gerät auch Korrekturdaten aus dem Internet abfragen
Im Wald muß er wohl eher den aktuellen Sat-Daten vertrauen. Je
schlechter der Sat-Empfang wird, desto mehr Fehler können auftreten und
WENN dann wieder ein GPS-SAT empfangbar ist, entsteht z.B. ein
"Geschwindigkeitssprung", den seine Software hoffentlich erkennt und
vermittelt oder aussortiert.
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