Hi, ich weiß jetzt nicht genau ob ich hier in der richtigen Kategorie bin, aber ich probiers einfach mal: Ich möchte mit einem Voltmeter die Spannung und somit die Kapazität meiner Autobatterie (12V 50 Ah) grob ermitteln. Das diese Messung nicht genau ist, ist mir bekannt, es soll nur als grober Richtwert dienen. Die Spannung im Leerlauf beträgt 12,8V. Jetzt möchte ich sie mit einem Lastwiderstand belasten um zu sehen wie stark die Spannung (je nach Ladezustand) absinkt. Wie groß sollte der Lastwiderstand sein? Mein Ansatz: Die Batterie bringt 10 Stunden 5A. RL > 12,8V * 10h/50Ah = etwa 2,5 Ohm. liege ich da richtig? Überlasten möcht ich die Batterie natürlich nicht. Vielen Dank für eure Hilfe schon mal im Vorraus mfg
Kannst du machen, Autoakkus lieben es aber nicht weit entladen zu werden und strafen das mit verringerter Lebensdauer, der Widerstand muss 66W aushalten.
Okay, danke schon mal. Die Messschaltung soll nur immer wieder für ein paar Sekunden aktiviert werden um die Spannungsanzeige anzuzeigen. Ist das kurzzeitige Belasten auch schon so stark schädlich? Eine Frage noch zu den Widerständen, welchen nehme ich da am besten? Wenn ich nach Widerständen suche, die 66W aushalten, dann haben die auch immer etwa 10 Ohm aufwärts. danke im Vorraus
> Die Batterie bringt 10 Stunden 5A. Nein, bei Bleiakkus heisst das in der Regel 20 Stunden 2.5A. Aber wie schon geschrieben wurde will man eine Autobatterie nicht weit entladen. > Eine Frage noch zu den Widerständen, welchen nehme ich da am besten? Widerstandsdraht, Eimer Wasser.
Nein, das kurzzeitige Belasten ist nicht schädlich, bringt aber auch keine Kapazitätsmessung, denn die Spannung fällt nicht linear mit der Ladung. Ich schlage Glühbirnen vor. Strom/Spannung kann man auch bei denen ermitteln.
Ich möchte diese Messschaltung in eine kleine Box einbauen und jetzt hätte ich evtl einen Widerstand: Hochlast-Widerstand 2.7 Ω 100 W [[http://www.conrad.de/ce/de/product/423068/?ref=list&productname=Hochlast-Widerstand-27-axial-bedrahtet-100-W-ATE-Electronics-1-St]] Ich hatte vorher schon das Voltmeter dranhängen und eben die Batterie mit einem Autoradio und 2 Lautsprecherboxen belastet. Bei einigermaßen lauter Lautstärke sank die Spannung bei lang genutzter Batterie schon auf 10,5V ab. Bei voll geladener Batterie sank sie hingegen nur auf ca 12,3 V ab. Das gab mir bis jetzt schon mal etwas einen Richtwert. Da dieser Wert immer hin und her schwankt ist es doch besser ich benutze diesen Lastwiderstand? danke im Vorraus
Hallo, wenn letztendliche das auch eine Interessante Sache ist: Lass es besser eine Autobatterie als externe Dauerversorgung zu verwenden. Die andere Bezeichnung für eine Autobatterie => Starterbatterie (Starterakku) trifft es nämlich ziemlich genau: Ein typischer Blei Autoakku ist dafür gedacht -kurzzeitig- hohe Leistungen bereitzustellen - da im allgemeinen 12V (24V) Systeme vorherschen halt mittels hohe Ströme. Ansonsten möchte der Akku am liebsten immer geladen werden, ein Autoakku ist mehr ein Leistungspuffer der die begrenzte Leistung der Lichtmaschiene ausgleichen kann, bzw. die nichtvorhandene Leistung bei Motorstillstand -kurzzeitig- aufbringt. Um einen Starterakku zu testen ist es am besten ihn in seiner natürlichen Umgebung zu testen bzw. mit wesentlich (!) höherer Belastung als 100W - also ehr -kurzzeitig so 1 bis 2 min- mit durchaus 1,5kW - bis 3 kW (also vergleichbar was ein Anlasser bei kalten Motor zieht wenn "georgelt" werden muss) zu belasten und ja dabei fließen sehr große Ströme . Wenn in der Praxis allerdings solange "georgelt" werden muss bis dier Karren anspringt dann ist am Motor bzw. der Kraftstoffversorgung irgendwas im argen - auch bei sehr kalten Wetter sollte jeder Benzin Verbrennungmotor im KFZ Bereich nach wenigen Sekunden anlassen anspringen und ruckelfrei durchlaufen.
Okay danke schon mal. Das würde ja heißen der 100w Widerstand bringt eigentlich nichts?
Fabian Stadler schrieb: > Okay danke schon mal. Das würde ja heißen der 100w Widerstand bringt > eigentlich nichts? Die meisten haben dich eher falsch verstanden. Du willst mit dem Widerstand nicht die Batterie entladen, sondern ihn nur kurz als Belastungswiderstand benutzen, um eine definierte Belastung der Batterie zu haben wenn du deren Spannung misst. Die Spannung willst du dann als Anhaltspunkt für den Ladezustand nehmen. Das funktioniert und ist völlig richtig, solange du dir der Grenzen des Verfahrens bewusst bist: Der Fehler ist relativ hoch, du kannst damit nicht den Ladezustand auf einige Prozent genau bestimmen, aber du kannst abschätzen ob die Batterie eher voll oder eher leer ist. Starterbatterien sollten möglichst nicht unter 50% ihrer Sollkapazität entladen werden und wenn möglichst schnell wieder aufgeladen. Sonst nehmen sie irreparablen Schaden. Auch dann können sie das nur etwa 30 -50 mal ab ehe sie spürbar schlechter werden.
Und das dieses Prüf-Verfahren mit der Stoß-Belastung recht gut funktionert, siehst Du z.B. an professionellen Pb-Starterbatterie Testgeräten der Firmen Elektron oder Bosch, z.B Bosch T12 600. Der Schaltplan des Bosch ist schnell abgezeichnet, lediglich das Leistungsschütz ist etwas schwer erhältlich. Im Bosch Gerät werkeln sogar noch uralte OPV (709, 741,..) und simple BJT.
Fabian Stadler schrieb: > Ich möchte mit einem Voltmeter die Spannung und somit die Kapazität > meiner Autobatterie (12V 50 Ah) grob ermitteln. Das funktioniert nur dann brauchbar, wenn du auch die Last kennst. Siehe Seite 3 in diesem PDF: http://www.iee.tu-clausthal.de/fileadmin/downloads/Scripte/W8816_kapitel7.pdf Entladung bis zur (da ebenfalls gezeigten) Entladeschlussspannung ist an sich kein Problem. Was die Bleiakkus allerdings absolut nicht mögen ist, wenn sie in diesem Zustand dann herumstehen. Du solltest ihn also sofort danach wieder laden. Vorteil von Glühlampen als Last ist, dass sie erstens die umgesetzte Wärme nicht nur durch Konvektion, sondern auch zu einem guten Teil durch Strahlung abgeben können, zweitens dass sie durch das Kaltleiterverhalten eine gewisse Neigung haben, eine „Konstantstromsenke“ darzustellen, also bei kleiner werdender Spannung unterproportional weniger Strom aufnehmen.
Jörg Wunsch schrieb: > Entladung bis zur ... Entladeschlussspannung ist > an sich kein Problem. Wenn es sich um einen zyklenfesten Blei-Akku handelt ist diese Aussage richtig. Man sollte die Verwendungszwecke einer Starterbatterie und z.B. einem Solaranlagen-Akku nicht verwechseln, das kostet nur Geld.
Jörg Wunsch schrieb: > Vorteil von Glühlampen als Last ist, dass sie erstens die umgesetzte > Wärme nicht nur durch Konvektion, sondern auch zu einem guten Teil durch > Strahlung abgeben können, zweitens dass sie durch das > Kaltleiterverhalten > eine gewisse Neigung haben, eine „Konstantstromsenke“ darzustellen Der Nachteil darf aber auch nicht verschiegen werden: Eine relativ starke Streuung des Absolutwertes Eine starke Änderung des Widerstandswertes während der Lebensdauer (Faden dünnt aus) Sehr geringer Kaltwiderstand (macht in der Anwendung nix.)
rosch schrieb: > Wenn es sich um einen zyklenfesten Blei-Akku handelt ist diese Aussage > richtig. Es war ausdrücklich von einer „Autobatterie“ die Rede im Eingangsposting. Da muss man nicht groß drüber philosophieren, ob es bei anderen Typen anders wäre. Davon abgesehen: jeder Bleiakku kann Energie speichern und wieder abgeben. Ein Dauerbetriebsakku mag die Prozedur nur nicht so häufig, aber auch eine USV wird gelegentlich bis zur Entladegrenze der Batterie benutzt, wenn es mal sein muss. Hier geht es um genau einen Mess-Zyklus, nicht mehr. Da muss man noch keine Tiefentladeteufel an die Wand malen.
Jörg Wunsch schrieb: > Hier geht es um genau einen > Mess-Zyklus, nicht mehr. Was ich vom TO verstanden habe: - eine Autobatterie wird als Speicherbatterie genutzt - es soll eine "Box" gebaut werden mit deren Hilfe die Restkapazität ermittelt werden soll und dafür finde ich die Aussagen "nicht zyklenfest" und "unlinearität" schon angemessen. Das angesprochene Messverfahren gibt Aussagen über Innenwiderstand und Zustand der Batterie, eine Restkapazität kann damit aber nur grob geschätzt werden wenn eine Entladekurve vorliegt. Wenn es ein offenes System ist und nur eine Messung erfolgen soll würde ich ein Aräometer (Säureheber) benutzen.
Dass es ingesamt ein schwieriges Thema ist, ist mir auch schon aufgefallen.. Aber danke für die vielen Antworten, genau das habe ich gesucht! ;)
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