Hallo, Ich habe mit LTspice mit dem NE555 eine astabile Kippstufe aufgebaut. Pause und Impuls am Ausgang sollten gleich sein, deshalb sind bei Widerstände gleich gewählt und mit Diode aufgebaut. Jetzt gibt mir Ltspice aber kürze Pausen aus bei der Messung. Warum ist die Länge der Pause kürzer als die des Impulses, obwohl die Widerstände die gleiche Dimension haben? Kann mir da vielleicht jemand weiterhelfen?
Die Flussspannung der Diode. Lass einfach D1 und R1 weg und klemm R2 an Pin 3.
photon schrieb: > Die Flussspannung der Diode. > Lass einfach D1 und R1 weg und klemm R2 an Pin 3. Solche Veränderungen gegenüber der Datenblattschaltung machen Dir allerdings die sehr geringe Temperaturabhängigkeit des 555 kaputt. Gruss Harald
Würde der oben dargestellte Effekt mit jeder Diode stattfinden, oder bei der 1N4148 zum Beispiel nicht?
>> Lass einfach D1 und R1 weg und klemm R2 an Pin 3. Harald Wilhelms schrieb: > Solche Veränderungen gegenüber der Datenblattschaltung machen Dir > allerdings die sehr geringe Temperaturabhängigkeit des 555 kaputt. Man kann auch eine weitere Diode in die DIS-Leitung legen. Dann hat man automatisch ein symmetrisches Rechteck am Ausgang und die sehr geringe Temperaturabhängigkeit des 555 bleibt erhalten. (Die Temperaturabhängigkeiten der Dioden kompensieren sich). resistor schrieb: > Würde der oben dargestellte Effekt mit jeder Diode stattfinden, oder bei > der 1N4148 zum Beispiel nicht? Mit jeder Diode, da jede Diode eine Flussspannung (= Durchlass-Spannung) hat. Si-Dioden haben ca. 0,7V Durchlass-Spannung. Ge- und Schottky ca. 0,3V. Bei diesen wäre der Effekt dann entsprechend geringer.
Was wäre denn dann die optimalste Lösung. Bei der mit den 2 Dioden versteh ich nicht ganz wo ich diese an Discharge anschließen soll, der Pin ist ja jetzt offen.
RoJoe schrieb: > Si-Dioden haben ca. 0,7V Durchlass-Spannung. > Ge- und Schottky ca. 0,3V. > Bei diesen wäre der Effekt dann entsprechend geringer. Die Spannungsänderung pro Grad ist bei allen Dioden gleich.
Harald Wilhelms schrieb: >> Bei diesen wäre der Effekt dann entsprechend geringer. > > Die Spannungsänderung pro Grad ist bei allen Dioden gleich. Ich meinte den Effekt der Unsymmetrie. Der ist umso geringer, je geringer die Durchlass-Spannung. resistor schrieb: > Bei der mit den 2 Dioden versteh ich nicht ganz wo ich diese an > Discharge anschließen soll, der Pin ist ja jetzt offen. Die ursprüngliche Schaltung. Dann eine 2. Diode in die DIS-Leitung. Kathode Richtung DIS.
OK, wollte eben schon R2 entsprechend größer machen, aber so ist es natürlich exakter. Wie kann ich denn den Spannungsabfall bei der Berechnung der Zeitkonstanten miteinbeziehen? Als Widerstand betrachten und dann R1 und R2 entsprechend kleiner wählen oder gibt es da einen anderen besseren Weg?
resistor schrieb: > Wie kann ich denn den Spannungsabfall bei der Berechnung der > Zeitkonstanten miteinbeziehen? Der jeweilige (zeitlich abhängige) Lade-(bzw. Entlade-)strom für C1 beträgt ohne Diode Il(t) = Ub-Uc(t)/R. Mit Diode: Il(t) = Ub-Uc(t)-Ud/R. wobei Ud = die Durchlass-Spannung der Diode. Der Einfluss von Ud ist abhängig von der Betriebsspannung. Je höher die Betriebsspannung, desto geringer der Einfluss. > Als Widerstand betrachten und dann R1 und > R2 entsprechend kleiner wählen Das dann für eine bestimmte Betriebsspannung. Ich schrieb: > (Die Temperaturabhängigkeiten der Dioden kompensieren sich). Das gilt übrigens nur für die Symmetrie, nicht für die Frequenz! Sobald eine Diode im frequenzbestimmenden Teil der Schaltung drin ist, geht auch deren Temperaturabhängigkeit in die Frequenz mit ein. Wenn Du Symmetrie UND bessere Frequenzstabilität haben möchtest, dann müsstest Du doch die Variante von photon nehmen, jedoch einen CMOS 555 UND diesen am Ausgang nur gering belasten UND die Betriebsspannung konstant halten.
Die ganzen Probleme mit den 50% hast du mit einem Schlag gelöst, wenn du einen Teiler durch 2 dahinter schaltest, z. B. SN74HC74. Dazu den NE555 einfach auf der doppelten Frequenz laufen lassen.
Helmut S. schrieb: > z. B. SN74HC74 oder nen 4013. Aber ich denke, es geht hier primär garnicht darum, ein Problem zu lösen, sondern darum, zu lernen und zu verstehen, wie etwas funktioniert, wie ein Effekt zustande kommt, was man dagegen tun kann und wie die Abhängigkeiten sind.
RoJoe hat schon recht, mir geht es primaär ums verstehen und lernen. Ich habe das jetzt mit der alternativen Schaltung probiert, LTspice gibt eine gleichmäßige Rechteckspannung aus, wie es sein soll, besser als mit der 2 Dioden Methode. Wenn mein Output Signal 130kHz beträgt brauche ich doch nicht umbedingt einen lmc555. Laut Datenblatt schafft der Ne555 bei 5V Betriebsspannung 300kHz. Das müsste doch reichen oder seht ihr das anderes? Mal abgesehen vom Vorteil, dass der LMC555 weniger Strom zieht. Danke für die Hilfe bisher!
resistor schrieb: > besser als mit > der 2 Dioden Methode Beim (bipolaren) NE555 wundert mich das jetzt. Der geht am Ausgang zwar bis auf fast 0V runter, nach oben bleibt er aber ca. 1,3V unterhalb der Betriebsspannung Ub. Der C1 wird bis auf 2/3 Ub aufgeladen und bis auf 1/3 Ub entladen. (Dann schaltet der jeweilige Komparator um) Um zeitlich symmetrisch ge- und entladen zu werden, müsste der Ladewiderstand also genau zwischen 0V und Ub hin- und hergeschaltet werden. Genau das macht aber nur die CMOS-Version. Die kann zwar weniger Ausgangsstrom liefern, aber die Ausgangsspannung geht bei geringer Belastung bis fast an die rails (0V / Ub) ran. resistor schrieb: > Wenn mein Output Signal 130kHz beträgt brauche ich > doch nicht umbedingt einen lmc555. Laut Datenblatt schafft der Ne555 bei > 5V Betriebsspannung 300kHz. > Das müsste doch reichen oder seht ihr das anderes? Reicht. Der TLC555 kann sogar 2MHz, falls Du's mal brauchen solltest. Und es geht schneller hoch und runter (Anstiegs- u. Abfallzeit). Wenn Du's in der Realität aufbaust, denke speziell beim Ne555 an den Stützkondensator für die Ub, möglichst nahe an den Anschlusspins.
Danke für die ausführlichen Antworten! Ich glaube das bei LTspice so gute Werte rauskommen, liegt daran das es ein idealisierter 555 ist. Steht zumindest so in der Beschreibung. In der Praxis ist der Präzision wegen die CMOS-Variante dann wohl besser, wenn man zum Beispiel die Kontrollpins von Analogen Switches ansteuern möchte. Dort ist ja kein großer Strom nötig.
Helmut S. schrieb: > Die ganzen Probleme mit den 50% hast du mit einem Schlag gelöst, wenn du > einen Teiler durch 2 dahinter schaltest, Für die meisten Anwendungen reicht auch ein Tastverhältnis von 45% zu 55%, welches man problemlos mit der Standardschaltung aus dem Datenblatt erreichen kann. Gruss Harald
resistor schrieb: > bei LTspice > ein idealisierter 555 Ja, ist so. Hab's grade mal getestet. Bei 1k Last und Ub = 5V macht der idealisierte 4,96V Uoh, der reale noch 3,6V. > der Präzision wegen die CMOS-Variante behelfsweise kannst Du an einen NE555 auch ein CMOS-Gatter anschliessen, (oder 2 Inverter hintereinander) wenn Du vollen Ausgangshub brauchst. Es gibt auch CMOS Buffer (zB. 4049, 4050), die können mehr Strom liefern und die kann man ggf. auch noch parallelschalten.
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