Hallo und frohe Ostern, ich habe eine Frage zu Operationsverstärkern. Wie ist das, wenn das Eingangssignal hochfrequent seinen Spannungspegel ändert, aber nicht die Polarität, wie das bei analogen Videosgnalen der Fall ist. Wenn man jetzt einen OPV als Spannungsfolger nutzen möchte um das Signal nicht zu verfälschen bei Belastung, muss die Bandbreite des OPVs der Frequenz des Eingangssignals entsprechen oder ist das hierbei nicht der Fall. Wenn man nämlich Frequenzen von 150 MHz hat, sieht es dürftig aus beim OPV angebot. Gruß
delta schrieb: > Wenn man nämlich Frequenzen von 150 MHz hat, sieht es dürftig aus beim > OPV angebot. Es gibt spezielle Videoverstärker, die dann auch für höhere Frequenzen geeignet sind. Videosignale mit 150MHz sind allerdings nicht unbedingt üblich. Gruss Harald
Also die 150MHz beziehen sich auf die Pixelrate, aber die stellt ja die maximal mögliche Frequenz für die Änderung des Spannungspegels dar, oder sehe ich das falsch?
Also wenn Du 150MHz mit nur halbwegs unverfälschtem Ausgang willst, suche einen OP mit 2.000MHz aufwärts! Wenigstens scheint es ja Kleinsignal zu sein (Spannungsfolger). Manchmal findet man Angaben zur Power-Bandbreite, die ist deutlich realitätsnaher, und liegt nicht weniger als 1/10 bis 1/20 unter der Verstärkungsbandbreite.
Beides reicht nicht. Wenn Du ein Signal mit 150 MHz auf einen OPV geschaltet als Spannungsfolger gibst, dann bekommst Du immer ein verfälschtes Signal. Das Verstärkungsbandbreitenprodukt des OPV muß deutlich größer sein, als der größte Frequenzanteil des Eingangssignals. Ganz abgesehen davon, daß die Schaltung auch ansonsten natürlich perfekt ausgelegt sein muß. Die Hersteller geben nämlich als Bandbreitenprodukt eine Bandbreite an, bei der das Signal schon längst nicht mehr richtig verstärkt wird, sondern selbst ein Sinussignal dieser Frequenz bereits einen ca. -30% Fehler aufweist. Darüber hinaus muß der OPV auch noch zusätzlich über die notwendige Anstiegsrate verfügen. OPVs bis in den Gigahertzbereich und mit Anstiegsraten von bis zu 10 Gigavolt/s gibt es übrigens als Standardprodukte zu kaufen. Immer beide Aspekte betrachten: Ausreichende Bandbreite und ausreichende Anstiegszeit. Wieviel Du tatsächlich brauchst, hängt auch ganz besonders von der Eingangsspannung ab. Also welche maximale Frequenz, welche Anstiegszeit. Ob die Eingangsspannung durch Masse geht oder sonstwo im zulässigen Eingangsbereich des OPV liegt ist ebenfalls interessant, sie sollte so weit weg wie möglich vom zulässigen Eingangsspannungsbereich des OPV liegen. An diesen Grenzen reduziert sich die Leistungsfähigkeit des OPV und darüber hinaus sind sie nicht konstant (Alterungsdrift, Temperaturdrift, Bauteilstreuung), so daß es zu unerwünschten Kappungen kommen könnte, wenn man da zu knapp bemisst. Du könntest Dir alternativ auch überlegen, was Du vom Eingangssignal wirklich genau brauchst und daraufhin optimieren. Da lassen sich teils drastische Vereinfachungen realisieren. Und zu guter letzt solltest Du auch nochmal überlegen ob ein Spannungsfolger hier Sinn macht. Ein so genau arbeitendes Bauelement wie ein OPV ist vielleicht ein bißchen Overkill, wenn Du nur ein Signal brauchst, daß identisch zum Eingangssignal ist. Ist eine Impedanzwandlung wirklich notwendig? Oder ein Transistorverstärker. Je nachdem könnte er sogar bessere Leistungsdaten aufweisen, auf jeden Fall aber höhere Frequenzen (auch bis 200 GHz). Ansonsten müsstest Du auf jeden Fall konkreter werden (z.B. für Vorschläge geeigneter Typen o.ä.).
Ob ich einen Spannungsfolger oder ähnliches brauche hängt von folgendem ab: Ich möchte das VGA-Signal mit einer Integriererschaltung analysieren. Jetzt hab ich ab Eingang des Integrierers einen Widerstand von 3-stelligen kOhm. Ich weiß nicht inweifern so eine Schaltung die Quelle belastet und damit das Signal dann verfälscht. Deshalb wollte ich mit dem Spannungswandler sichergehen. Aber der scheint dann ja ein größeres Problem zu verursachen. Wie sieht es aus würde die Videoquelle zu stark belastet werden oder nicht?
Was kommt eigentlich bei einem Opamp (Opampkaskade) raus, wenn man am Eingang eine gepulste Gleichspannung mit einer Frequenz die deutlich größer als die Grenzfrequenz des Opamps ist anlegt? 0V, Verstärker Effektivwert, random?
Einen Impoedanzwandler, dh Verstaerkung gleich eins macht eine Kollektorstufe. Ein Emitterfolger. Ein Transistor genuegt. Mit einem passenden Transistor zB einem BFR 193, BFP 420 hat man Bandbreite satt.
someone schrieb: > Was kommt eigentlich bei einem Opamp (Opampkaskade) raus, wenn man am > Eingang eine gepulste Gleichspannung mit einer Frequenz die deutlich > größer als die Grenzfrequenz des Opamps ist anlegt? > 0V, Verstärker Effektivwert, random? Das kommt auf den OPV an und kann nicht pauschal beantwortet werden. Im Allgemeinen muss man sagen, dass das Verhalten des OPVs bei nicht Einhalten seiner Datenblattwerte nur schwer vorhergesagt werden kann.
>Was kommt eigentlich bei einem Opamp (Opampkaskade) raus, wenn man am > Eingang eine gepulste Gleichspannung mit einer Frequenz die deutlich > größer als die Grenzfrequenz des Opamps ist anlegt? Diesen Effekt kann man bei Frikelloesungen, zB auf Rasterplatten, ohne EMV Massnahmwen betrachtet werden. Mobilfunkfrequenzen fuehren zu temporaeren, variablen Offsetspannungen, da der OpAmp das Signal grad noch ein wenig Gleichrichten kann.
Sehr breitbandige Verstärker-ICs sind eh sehr empfindlich was das Layout und die Entkopplung angeht ... Versuchsaufbauten mit einem NE592 können Engeln das Fluchen beibringen! Es gibt auch optimierte Spannungsfolger-ICs für sowas...
...oh, und die Bandbreite ist bei manchen Video-OPVs als -3dB angegeben (zB EL2044), dies suggeriert dass ein Betrieb etwas oberhalb der Unity-Gain-Bandbreite relativ folgenlos sein sollte :)
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