Forum: HF, Funk und Felder Wie stehen dBm und Volt zueinander?


von Andreas S. (goldrausch)


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Ich habe hier ein Diagramm und suche die entsprechende Formel dafür.

Ich habe bis jetzt diese Formel aufgestellt: dBm =(V*26,66)-100

Jedoch sieht das ein bisschen konisch aus, wie lautet die Richtige 
Formel hierfür ?

von vcd (Gast)


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Hallo Andreas,

dBm ist ein Leistungspegel und kann unmittelbar nur in mW umgerechnet 
werden.
0 dBm = 1mW

Siehe auch hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Leistungspegel#dBm

Allerdings kann man bei bekanntem Widerstand aus der Leistung dann auch 
einen Spannungspegel berechnen:

U = sqrt(P x R)

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Geht nicht.
(V)olt ist die Einheit der Spannung, dBm die Einheit des Leistungspegels 
also das Leistungsverhältnis von Leistung zu Bezugsleistung. Beides 
ineinander umrechnen geht nur für einen genau definierten Widerstand an 
dem diese Leistung abfällt.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Andreas S. schrieb:
> dBm =(V*26,66)-100

Stimmt doch, wo ist das Problem?

Dir muss natürlich klar sein, dass weder dein Diagramm noch die Formel
allgemeingültig sind. Sie gehören vermutlich zu einem ganz bestimmten
logarithmischen Verstärker mit einer definierten Eingangsimpendanz.

von Andreas S. (goldrausch)


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> Stimmt doch, wo ist das Problem?

Ja das stimmt aber ich benötige die Formel für die Bachelor 
Abschlussarbeit, und das sieht ein bisschen Komisch aus. Ich dachte Ihr 
hättet vielleicht eine besser/ schönere Lösung.

von W.S. (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> ich benötige die Formel für die Bachelor Abschlussarbeit..

Oho!
Eigentlich sollte ich dich jetzt nach Strich und Faden ausschimpfen!
Um einen akademischen Grad rechtmäßig erworben zu haben, sollte man 
selbiges aud eigener Kraft und eigenem erworbenen Wissen getan haben - 
und nicht erguttenbergt.

Aber im Grunde ist ja alles gesagt: dBm ist eine Leistungsangabe und es 
entspricht 0 dBm einer Leistung von 1 mW. Das Volt hingegen ist eine 
Spannungsangabe, was du eigentlich schon aus der Schule kennen solltest.

Außerdem solltest du 2 Formeln kennen: P=U*I und U=R*I, womit du dir 
alles Benötigte selbst darstellen und ausrechnen kannst.

W.S.

von uni ing (Gast)


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Joe G. schrieb:
> dBm die Einheit des Leistungspegels
> also das Leistungsverhältnis von Leistung zu Bezugsleistung.

Genau deswegen ist dBm keine Einheit.

von W.S. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Stimmt doch, wo ist das Problem?

Ähem.. dir ist gewärtig, daß dB... logarithmisch ist, ja?

W.S.

von 技师 (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> dBm =(V*26,66)-100

Da solltest du noch mal ein paar Einheiten verteilen. Sonst ist das 
Unfug. Mindestens dein V sollte zusammen mit der 26,66 dimensionslos 
sein, sonst gibt das ein Problem bei der Subtraktion.

von vcd (Gast)


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uni ing schrieb:
> Genau deswegen ist dBm keine Einheit.

dB ohne Zusatz ist keine Einheit, weil das nur ein Verhältnis angibt.
Aber beispielsweise dBm ist sehr wohl eine Einheit, weil es sich auf 1mW 
bezieht und damit einen "Fixpunkt" hat.

von mahwe (Gast)


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db or not db

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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W.S. schrieb:
> Ähem.. dir ist gewärtig, daß dB... logarithmisch ist, ja?

Klar, was mich ja auch zur Vermutung veranlasst hat, dass das Diagramm

Yalu X. schrieb:
> zu einem ganz bestimmten logarithmischen Verstärker

gehört.

(Nicht nur) bei Analog Devices kann man solche Verstärker kaufen. Da
gibt es sogar etliche mit einer Steigung von 37,5mV/dBm, die exakt zum
geposteten Diagramm passt.

@Andreas:

Falls es tatsächlich um so ein Verstärker-IC geht, würde ich dafür
sorgen, dass nicht nur die Einheiten stimmen, sondern auch der
Datenblattwert von 37,5mV/dBm in der Formel wiederzuerkennen ist:

Edit: Eigentlich sollte man ja dBs nicht multiplizieren und dividieren.
Ich habe das hier getan, weil die Datenblattschreiber das auch tun. Weiß
jemand, wie man so etwas sauber hinschreibt?

: Bearbeitet durch Moderator
von Possetitjel (Gast)


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> Betreff: Wie stehen dBm und Volt zueinander?

Lieber Andreas S.,

ich schlage Dich für den Sonderpreis "Irreführendster
Betreff des Monats" vor.

von Ralph B. (rberres)


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0dbm bezogen auf 600 Ohm entspricht 0,775V ( Nf Gebiet )
0dbm bezogen auf 50 Ohm  entspricht 0,223V ( HF-Gebiet ).

Du must dich also schon entscheiden auf welchen Widerstand du dich 
beziehen willst, sonst macht das ganze kein Sinn.

Aber das die Tabelle oben kommt mir so vor, als ist das die 
Umsetzkennlinie eines log-Detektor.
Also HF rein Gleichspannung log  raus.

Da muss man dann ins Datenblatt schauen, auf was sich die Eingangsgröße 
bezieht.

Ralph Berres

von Plasmon (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Aber das die Tabelle oben kommt mir so vor, als ist das die
> Umsetzkennlinie eines log-Detektor.

Nur so macht es Sinn. Ginge es um den Zusammenhang 
Spannung-Leistungspegel an einem Widerstand (so wie der Betreff 
suggeriert), dann wären mehrere Dinge in dem Diagramm völliger Blödsinn:

- der lineare Zusammenhang an sich
- eine Halbierung der Spannung bedeutet eine Abnahme des Pegels um 40 dB
- bei 0 V hat man immer noch -100 dBm

von Plasmon (Gast)


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Plasmon schrieb:
> - eine Halbierung der Spannung bedeutet eine Abnahme des Pegels um 40 dB

PS: Das betrifft nur die Halbierung von 3 V auf 1,5 V. Bei der nächsten 
Halbierung sind es dann ja nur noch 20 dB (linearer Zusammenhang eben).

von HST (Gast)


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Hallo,

schon interessant, was hier so dikutiert wird.
Die Bildbezeichnung "AGC-Spannung" sagt normalerweise aus, dass in einem 
Empfänger/Verstärker eine DC-Regelspannung erzeugt wird. Es könnte 
natürlich auch ein genauer logarithmischer Konverter sein.

Damit kann man alle üblichen Zusammenhänge zwischen db,dbm und Spannung 
in die Tonne schmeißen. Die gelten hier nicht, da man Äpfel mit Birnen 
vergleicht. Daher ist die Fragestellung etwas irreführend.

Die "dbm" der X-Achse sind die in der Empfängertechnik üblichen Angaben 
für die Eingangsleistung. Die nur für dieses Diagramm geltende Formel 
ergibt somit ein Verhältnis von g=3V/80db oder g=37,5mV/db (nicht dbm). 
Das kann man ja nun entsprechend verschieben um auf die Skalierung mit 
dbm zu kommen.

Das hat nichts mit der üblichen Pegelrechnung zu tun. Wird so etwas 
wirklich in einer Bachelor-Prüfung gefragt?
MfG Horst

von lalala (Gast)


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HST schrieb:
> Wird so etwas
> wirklich in einer Bachelor-Prüfung gefragt?

Es ist doch eher für die Abschlussarbeit. Und wenn der TE dann irgendwo 
ein Diagramm aus dem Internet für ein Bauteil, das er verwendet 
herunterlädt, dann kommt so etwas auch vor. Ich hoffe nur es ist 
zumindest kein Bachelor in Hochfrequenztechnik.

von HST (Gast)


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Sorry,

Yalu X hat oben bereits alles gesagt, was von Belang ist. Ehre, wem Ehre 
gebührt...
Horst

von W.S. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> (Nicht nur) bei Analog Devices kann man solche Verstärker kaufen. Da
> gibt es sogar etliche mit einer Steigung von 37,5mV/dBm, die exakt zum
> geposteten Diagramm passt.

Da hast du gewiß richtig vermutet. AD8307 und seine Brüder.

Aber es gibt dazu was Grundsätzliches zu sagen: Alle diese 
logarithmischen Dekoder (oder wie man das sonst nennen möchte) 
transferieren in Wirklichkeit keine Leistung in eine Ausgangsspannung, 
sondern sie detektieren eine Eingangs-SPANNUNG und erzeugen dazu eine 
Ausgangsspannung. Den Bezug zu einer Eingangsleistung muß man mittels 
Lastwiderstand am Eingang herstellen. Wenn ich mich recht erinnere, hat 
der AD8307 eine Eingangsimpedanz um und bei 3 kOhm, da muß also noch ein 
50 Ohm parallel, damit die Formel gilt.

W.S.

von Uwe S. (de0508)


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Hallo W.S.,

nein AD8307 hat ein Rin = 1100Ω und Rp = 1,4pF.

Da reicht eine parallel Schaltung von 100Ω|110Ω aus, um ein Rin der 
gesamt Schaltung von 50Ω zu erhalten.

73, Uwe

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