Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wozu diese OPV-Beschaltung mit Kondensatoren?


von Sebastian (Gast)


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Hallo,

ich habe mir einen LeistungsOPV zugelegt.

Nun steht im Datenblatt, dass ich am besten die Kondensatoren wie folgt 
(siehe Bild) mit einbinden sollte.

Doch warum soll ich Kondensatoren mit einbinden und was erreiche ich 
damit?

Kann mir da einer helfen?


Viele Grüße
Sebastian

von MaWin (Gast)


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Wo soll denn der Strom herkommen, den der 5A OPA548 eventuell in 
Mikrosekundeen liefern soll ?

Vom Netzteil ?

Vergiss es, das ist weit weg und regelt langsamer nach, als der OpAmp.

Der Strom muss also zu Beginn aus einem Kondenstaor kommen, sonst bricht 
die Betriebsspannung zusammen, und da der OPA hohe Ströme liefern können 
soll, müssen die Kondensatoren grösser als üblich sein.

http://www.analog.com/static/imported-files/application_notes/AN-202.pdf

von Paul B. (paul_baumann)


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>Doch warum soll ich Kondensatoren mit einbinden und was erreiche ich
>damit?

Du erreichst damit einen schwingungsfreien, stabilen Betrieb.

>...dass ich am besten die Kondensatoren wie folgt
>(siehe Bild) mit einbinden sollte.

Ja, dieses blöde "sollte" in den Datenblättern ist irreführend, denn es
ist ein MUSS , wenn man sich nicht die Schwindsucht an den Hals ärgern
will, weil das Ding schwingt.

MfG Paul

von Sebastian (Gast)


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Vielen Dank für die hilfreichen Antworten.


Aber nun eine Frage an Paul:

Woher kommt die Schwingung und was verursacht die Schwingung?

von Sebastian (Gast)


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MaWin schrieb:
> Wo soll denn der Strom herkommen, den der 5A OPA548 eventuell in
> Mikrosekundeen liefern soll ?
>
> Vom Netzteil ?
>
> Vergiss es, das ist weit weg und regelt langsamer nach, als der OpAmp.
>
> Der Strom muss also zu Beginn aus einem Kondenstaor kommen, sonst bricht
> die Betriebsspannung zusammen, und da der OPA hohe Ströme liefern können
> soll, müssen die Kondensatoren grösser als üblich sein.
>
> http://www.analog.com/static/imported-files/applic...

Wenn man eine DC-Quelle hat wie ich zb. die mir +/- 30 Volt und 0-10Amp 
liefern kann, wieso nicht?


Auch hier nur eine kurze Frage, was ich nicht ganz verstanden habe:

Wieso bricht die Betriebsspannung zusammen und zu was führt das dann, 
wenn die Betriebsspannung dann zusammenbricht?

Also sagst du auch, dass ich auf jeden fall die Kondensatoren benötige?


Ich hatte einen anderen ähnlichen LeistungsOPV, an dem hatte ich eine 
ohmsch-induktive Last angeschlossen.

Nachdem ich dan nach und nach die Spannung erhöht habe um den Strom zu 
erhöhen hat die DC-Quelle irgendwie laute Geräusche von sich gegegeben 
und mein OPV ist dann zerschossen worden. Der war dann defekt.

von Kai K. (klaas)


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>Wieso bricht die Betriebsspannung zusammen und zu was führt das dann,
>wenn die Betriebsspannung dann zusammenbricht?

Spannungsabfall an Leitungsinduktivitäten und wenn die Phasenlage 
ungünstig ist, Ausbildung einer sich selbst erhaltenden Schwingung.

>Also sagst du auch, dass ich auf jeden fall die Kondensatoren benötige?

Das ist jetzt eine absolute Anfängerfrage, oder? Natürlich braucht es 
Entkoppelcaps!!

>Ich hatte einen anderen ähnlichen LeistungsOPV, an dem hatte ich eine
>ohmsch-induktive Last angeschlossen.
>
>Nachdem ich dan nach und nach die Spannung erhöht habe um den Strom zu
>erhöhen hat die DC-Quelle irgendwie laute Geräusche von sich gegegeben
>und mein OPV ist dann zerschossen worden. Der war dann defekt.

Und jetzt sollen wir raten, was das für eine Last war und wie du den 
OPamp beschaltet hast??

: Bearbeitet durch User
von Sebastian (Gast)


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> Und jetzt sollen wir raten, was das für eine Last war und wie du den
> OPamp beschaltet hast??

Ohmsch-Induktiv ! Z war ca. 6 Ohm.

Spannung war anfangs auch ca. 6 Volt, so dass ich ein Strom von ca. 1 
Amp bei 50Hz gemessen habe.

Sobald ich dann aber die SPannung erhöht habe, klappte das recht 
ordentlich, denn der Strom stieg auch proportional zur Spannung an.

Bis ca. 1.8 Ampere, dann kamen komische Gerräusche aus der DC-Quelle, 
für mich als würde da die Strombegrenzung einschalten (da das 
DC-Netzteil auch eine Strombegrenzung hat) und dann war es vorbei mit 
dem OPV, aufeinmal floss permanent ein Strom von ca. 5 Ampere, woraus 
ich schließe, dass ich irgendwo ein Kurzschluss hatte.

Schaltung des OPVs war invertierend. Eingangssignal war Sinus.

von Sebastian (Gast)


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Können es auch irgendwelche Kondensatoren sein oder müssen es wie 
angegeben ein Keramikkondensator und ein TantalKondensator sein ?

Die Kondensatoren sind nur für DC geeignet?

von Paul Baumann (Gast)


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Sebastian frug:
>Woher kommt die Schwingung und was verursacht die Schwingung?

Das hat Kai weiter oben schon gesagt -ich sage auch nichts Anderes.

>Können es auch irgendwelche Kondensatoren sein oder müssen es wie
>angegeben ein Keramikkondensator und ein TantalKondensator sein ?

Ich mache meist das, was man mir im Datenblatt rät, denn die Leute
haben die Schaltung schließlich (hoffentlich) schon einmal in Natura
aufgebaut.
;-)

Tantal-Elkos besaß ich noch nie -ich kam bis jetzt mit Aluminium_Elkos
ohne Mühe aus.

MfG Paul

von Kein Name (Gast)


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In diesem Dokument ist recht gut beschrieben, wie Zuleitungen und 
Stützkondensatoren arbeiten.

http://www.cypress.com/?rID=12873

Danach bist du froh, dass dein Datenblatt so gute Angaben zu den 
Stützkondensatoren hat. Dass du nicht selbst herausfinden musst, welche 
Kondensatoren geeignet sind.

von Harald W. (wilhelms)


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Paul Baumann schrieb:

> Ja, dieses blöde "sollte" in den Datenblättern ist irreführend, denn es
> ist ein MUSS ,

Das wort "should" ähnelt wohl in der Übersetzung wesentlich mehr einem
"muss" und weniger einem "sollte".
Gruss
Harald

von vcd (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Wenn man eine DC-Quelle hat wie ich zb. die mir +/- 30 Volt und 0-10Amp
> liefern kann, wieso nicht?

Weil das Netzteil aus "Sicht des OPVs" meilenweit weg ist, 
Leitungs-Induktivitäten zwischen Netzteil und Schaltung liegen und 
selbst bei kürzester Leitungsführung das Netzteil nicht in der Lage ist, 
im µs-Bereich (oder auch noch kleiner) die geforderten Ströme zu 
bringen. Es kann nicht so schnell nachregeln, wie es nötig wäre und 
deswegen kommt es zu Spannungseinbrüchen am Operationsverstärker.

von Sebastian (Gast)


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Also reichen Elkos aus mit den im Datenblatt angegeben Werten?

MaWin schrieb:
> Der Strom muss also zu Beginn aus einem Kondenstaor kommen, sonst bricht
> die Betriebsspannung zusammen, und da der OPA hohe Ströme liefern können
> soll, müssen die Kondensatoren grösser als üblich sein.

Was heißt hier größer als üblich ? Größer als die im Datenblatt 
angegebenen Werte oder was? Oder reichen die im Datenblatt angegebenen 
Werte aus?

Kai Klaas schrieb:
> Spannungsabfall an Leitungsinduktivitäten und wenn die Phasenlage
> ungünstig ist, Ausbildung einer sich selbst erhaltenden Schwingung.

Aber was ich immer noch nichts ganz verstehe:

Was genau machen die Kondensatoren? Also durch die Kaps erreiche ich 
einen stabilen Betrieb ohne Schwingungen.

Was genau passiert da ? Und welche Folgen haben Schwingungen?

von Sebastian (Gast)


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Eine frage noch:

Müssen die Elkos für eine bestimmte Spannung auch ausgelegt sein ?

Im Datenblatt ist nichts angegeben.

von Paul B. (paul_baumann)


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Sebastian fragte:
>Müssen die Elkos für eine bestimmte Spannung auch ausgelegt sein ?
Na freilich. Ich nehme mindestens den Normwert, der eine Stufe höher 
ist,
als die Spannung, die dann anliegt. Wenn 10 Volt da sind, nehme ich 
einen
für 16 Volt oder auch für 25. Schaden kann das nicht.

>Im Datenblatt ist nichts angegeben

Kann ja nicht, denn die wissen nicht, wie hoch Du mit der 
Betriebsspannung
willst.

MfG Paul

von F. F. (foldi)


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MaWin schrieb:
> Wo soll denn der Strom herkommen, den der 5A OPA548 eventuell in
> Mikrosekundeen liefern soll ?
>
> Vom Netzteil ?
>
> Vergiss es, das ist weit weg und regelt langsamer nach, als der OpAmp.
>
> Der Strom muss also zu Beginn aus einem Kondenstaor kommen, sonst bricht
> die Betriebsspannung zusammen, und da der OPA hohe Ströme liefern können
> soll, müssen die Kondensatoren grösser als üblich sein.
>
> http://www.analog.com/static/imported-files/application_notes/AN-202.pdf

Hallo MaWin,
du kannst ja manchmal einen scheiß Ton anschlagen, aber dafür 
entschädigst du uns (mich jedenfalls) immer wieder mit solchen Dingern 
hier.
Kurz und präzise erklärt und dazu ziehst du mal eben immer wieder solche 
Links aus dem Ärmel.
Echt klasse!

von Jens G. (jensig)


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Paul Baumann schrieb:

>Sebastian frug:
>>Woher kommt die Schwingung und was verursacht die Schwingung?
>
>Das hat Kai weiter oben schon gesagt -ich sage auch nichts Anderes.

Naja, so klar hat er es auch nicht beschrieben.
Da eine übliche OPV-Verstärkerschaltung eine Gegenkopplung enthält, ist 
es im Grunde ein Regler. Diese Schwingungen sind also Regelschwingungen.
Um das zu verstehen, kann man sich die Theory der Regler anschauen, oder 
es gibt auch Abhandlungen dazu speziell für OPV (irgendwelche 
OPV-Handbooks der Hersteller, die über Stability einer OPV-Schaltung 
schreiben).
Abblock-Cs machen das OPV-Verhalten definierter (also so, wie man es 
erwarten würde). Fehler die Cs, wird die Sache üblicherweise deutlich 
instabiler.

von Sebastian (Gast)


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Vielen dank für eure hilfreichen Antworten.

Da die betriebsspannung bei mir bei +\- 30 Volt ist nehme ich den 
normwert der am nächsten kommt.

Aber zwei fragen sind noch offen:

Die wichtigste: welche Art von kondensatoren ?

Sollen die nur für dc oder auch für ac oder für beides sein ?

Und was ist genau die Funktion der Kondensaten ? Also was kondenaatorwn 
machen bzw sind weis ich, nur frage ich mich, wie ist die Funktion der 
kondensatoren in der Schaltung ?

von Luca E. (derlucae98)


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Sebastian schrieb:
> +\- 30 Volt ist nehme ich den
> normwert der am nächsten kommt.

Also 35V. Ich würde eher 50V oder besser 63V Kondensatoren verwenden.

Sebastian schrieb:
> welche Art von kondensatoren ?

Elkos für die 10µF und Keramik für die 100n und 10n.

Sebastian schrieb:
> Sollen die nur für dc oder auch für ac oder für beides sein ?

DC. Beachte: Elkos sind gepolt und gehen bei Falschpolung kaputt!

Sebastian schrieb:
> wie ist die Funktion der
> kondensatoren in der Schaltung ?

Das wurde doch mehrfach oben erklärt.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian (Gast)


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Eine frage habe ich noch:

Ich zitiere:

Der Strom muss also zu Beginn aus einem Kondenstaor kommen, sonst bricht 
die Betriebsspannung zusammen, und da der OPA hohe Ströme liefern können 
soll, müssen die Kondensatoren grösser als üblich sein.


Wieso bricht die Spannung zusammen ? Mir ist das noch nicht ganz klar.

Aber vielen dank bis dato für eure Antworten.

von короткое троль (Gast)


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Wenn ein Kondenser Strom liefert verringert sich die Spannung drueber.

von Sebastian (Gast)


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короткое троль schrieb:
> Wenn ein Kondenser Strom liefert verringert sich die Spannung
> drueber.

Wieso bricht die Spannung zusammen ?

von Georg (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Wieso bricht die Spannung zusammen ?

Wenn du aus einem vollen 10 l-Eimer 2 l Wasser entnimmst, sinkt auch die 
Höhe des Wasserspiegels - ist das jetzt einfach genug? Das kannst du 
sogar selbst ausprobieren, falls du es nicht glaubst.

Und frag bitte nicht nochmal warum - weil jetzt weniger Wasser drin ist!

Oder willst du uns nur statt in den wohlverdienten Schlaf in den 
Wahnsinn treiben?

Georg

von Kai K. (klaas)


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>Das wort "should" ähnelt wohl in der Übersetzung wesentlich mehr einem
>"muss" und weniger einem "sollte".

Das Ganze ist eine Marketingsache: Wenn in den Datenblättern der 
Konkurenten "sollte" steht, wirkt ein Chip bei dem plötzlich "muß" im 
Datenblatt steht, deutlich "kritischer" und "instabiler". Der 
(unerfahrenere) Kunde wird dann den Chip nehmen, in dessen Datenblatt 
das Ganze weniger kritisch formuliert ist. In Wahrheit brauchen alle 
Chips Entkopppelcaps und das um so mehr, je schneller sie sind und je 
größere Lasten sie treiben müssen. Der Profi hat sowieso seine 
Standardentkoppelschaltung, die er praktisch immer unverändert einsetzt 
und weiß, daß 99,9% dieser OPamps natürlich auch mit anderen 
Entkoppelcaps klaglos funktionieren.

>Naja, so klar hat er es auch nicht beschrieben.
>Da eine übliche OPV-Verstärkerschaltung eine Gegenkopplung enthält, ist
>es im Grunde ein Regler. Diese Schwingungen sind also Regelschwingungen.
>Um das zu verstehen, kann man sich die Theory der Regler anschauen, oder
>es gibt auch Abhandlungen dazu speziell für OPV (irgendwelche
>OPV-Handbooks der Hersteller, die über Stability einer OPV-Schaltung
>schreiben).

Natürlich wäre es ganz spannend, den genauen Wirkmechnismus einer 
solchen Schwingungsentstehung zu analsyieren. Für den Anfänger ist das 
aber eher belanglos, den erstens versteht die Erklärung dann sowieso 
nicht und zweitens ist ihm besser damit geholfen, wenn man ihm 
klarmacht, daß Entkoppelcaps ein unverzichtbares Muß sind. Oder will man 
jetzt bei jedem erdenklichen Chip erst mal herausfinden, wie er wohl auf 
ein Weglassen seines Entkoppelcaps reagiert?? Nein, man hat doch in der 
Regel ganz andere Sorgen und will einfach nur, daß die Schaltung läuft. 
Ich will ja auch nicht wissen, warum genau es mir im einzelnen weh tut, 
wenn ich mir in den Finger schneide. Es reicht mir die Erkenntnis, 
darauf aufzupassen, daß es dazu garnicht kommt.

>Wieso bricht die Spannung zusammen ? Mir ist das noch nicht ganz klar.

Weil die Leiterbahn vom OPamp zum Versorgungsspannungsregler eine 
Induktivität ist. Für sehr schnelle Versorgungsstromänderungen des OPamp 
wird die Induktivität sehr hochohmig. Das macht die Induktion, 
entsprechend U=LxdI/dt, wobei dI/dt die Stromänderung und U der 
Spannungsabfall über der Induktivität L ist.

Ein Entkoppelcap schließt immmer die Induktivität der langen 
Versorgungsspannungsleitungen kurz, wodurch schnelle 
Verorgungsstromspitzen nun vom Entkoppelcap direkt geliefert werden 
können und nicht mehr den langen Weg über die Induktivität von und zum 
Spannungsregler gehen müssen.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Was heißt hier größer als üblich ?

Üblichen sind 100nF bei normalen 20mA OpAmps.

> Größer als die im Datenblatt angegebenen Werte

Nein, es sei denn, du ersetzt Tantal durch normale Elkos,
dann kann es nötig sein, einen grösseren Wert zu verwenden,
damit die dynamische Impedanz gleich bleibt.
Allerdings gibt es inzwischen auch sehr gute Al-Elkos.

von Sebastian (Gast)


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So liebe Leute, vielen dank für eure hilfreichen Antworten.

Ich bin jetzt um einiges schlauer.

Dennoch würde mich nur noch eine Sache interessieren:

Was passiert, wenn es zu einem spannungseinbruch kommt?

Weil just in dem Moment, als die Dc quelle kurzzeitig keine Spannung 
mehr an die Last abgab, ist mein opv kaputt gegangen.

Irgendwo muss ein Kurzschluss gewesen sein ist meine Vermutung.

Aber warum kommt es zum Kurzschluss wenn die dc Quelle einbricht ?

von Klaus (Gast)


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Kai Klaas schrieb:
> Das Ganze ist eine Marketingsache: Wenn in den Datenblättern der
> Konkurenten "sollte" steht, wirkt ein Chip bei dem plötzlich "muß" im
> Datenblatt steht, deutlich "kritischer" und "instabiler".

Aus der RFC2119:

> 3. SHOULD   This word, or the adjective "RECOMMENDED", mean that there
>    may exist valid reasons in particular circumstances to ignore a
>    particular item, but the full implications must be understood and
>    carefully weighed before choosing a different course.

MfG Klaus

von SkyperHH (Gast)


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Willst Du den OPA548 auch m it +/-30V betreieben? Weil das wirklich das 
Maximum an Spannung ist, was der OP verträgt... ich würde im Betrieb 
vielleicht +/-24V aunsutzen... wie sieht es mit Kühlung aus? Der OP hat 
nicht umsonst ein TO-220 oder DDPAK Gehäuse - hast Du evtl. die "SAFE 
OPERATING AREA" verlassen?
Wie sieht es aus mit Clamping-Dioden "OUTPUT PROTECTION"? Evtl. war bei 
deiner Last, dass die Ursache, die deinen OP gekillt hat!

von Philipp M. (pm_siggi)


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Möglicherweise hat dein OPV geschwungen, wurd in folge dessen leicht 
warm und dann ist ihm die Ausgangsstufe durchlegiert.

Mehr gibt meine Glaskugel nicht her.

Grüße

: Bearbeitet durch User
von Arsenico (Gast)


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Wenn es für jedes ''warum'' eine Antwort gäbe ,dann wäre die Banane 
nicht krumm.

von Sebastian (Gast)


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SkyperHH schrieb:
> Willst Du den OPA548 auch m it +/-30V betreieben? Weil das
> wirklich das
> Maximum an Spannung ist, was der OP verträgt... ich würde im Betrieb
> vielleicht +/-24V aunsutzen... wie sieht es mit Kühlung aus? Der OP hat
> nicht umsonst ein TO-220 oder DDPAK Gehäuse - hast Du evtl. die "SAFE
> OPERATING AREA" verlassen?
> Wie sieht es aus mit Clamping-Dioden "OUTPUT PROTECTION"? Evtl. war bei
> deiner Last, dass die Ursache, die deinen OP gekillt hat!

Meine Last war ohmsch-induktiv.

Bis zu ca. 1.7 Amp war das ja alles in Ordnung.

Dannach ist die DC-Quelle zusammengebrochen.

und schon war irgendwo ein KS drin.

Kühlkörper ist ein recht großer angeschraubt.

Ich denke, der Fehler lag evtl. bei den fehlnden Kondensatoren.

Aufgrund der fehlenden Kondensatoren kam es wohl zum Spannungseinbruch 
und dadurch irgendwo zu nem KS.

von MaWin (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Weil just in dem Moment, als die Dc quelle kurzzeitig keine Spannung
> mehr an die Last abgab, ist mein opv kaputt gegangen.

Weil dann die Spannung an der ohm-induktiven Last zusammenbricht und der 
induktive Anteil einen "Zündfunken" produziert, der irgendwohin musste, 
Ohne Kondensator keine Auffangmöglichkeit, also steigt die Spannung bis 
der OpAmp kaputt ist.

So oder so müssen Freilaufdioden bei induktiven Lasten vorgesehen 
werden, aber eben auch ein Auffangelko.

von Kai K. (klaas)


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>Was passiert, wenn es zu einem spannungseinbruch kommt?

Erst einmal nichts Schlimmes, nur daß der OPamp eventuell am Ausgang 
nicht mehr die geforderte Ausgangsspannung erzeugen kann. Dann aber 
bedeutet das natürlich erhöhte Schwingneigung, weil ein OPamp Störungen 
auf der Versorgungsspannung nur unzureichend unterdrücken kann und bei 
falscher Phasenlage und fehlender "phase margin" sofort anfangen kann zu 
schwingen.

Natürlich passiert dem OPamp nichts, wenn die Versorgungsspannung 
langsam hoch oder herunter gefahren wird. Das hält ein OPamp aus, wenn 
er gut entkoppelt ist. Gefährlich wird es erst, wenn die 
Versorgungsspannungsänderung aufgrund einer Signaländerung oder 
Laständerung stattfindet, weil dann eine instabile Schaltung gerade zum 
Schwingen angeregt werden kann.

>Dannach ist die DC-Quelle zusammengebrochen.
>
>und schon war irgendwo ein KS drin.

Nein, nein, jetzt machst du es dir zu einfach. Der Ausfall kann 
unzählige andere Gründe haben. Vorschädigung durch ESD beim Hantieren, 
Vorschädigung beim unsachgemäßigen Löten, fehlende Schutzdioden für die 
induktive Last, und der Klassiker, zu hohe Chiptemperatur aufgrund 
unkontroliertem Schwingen. Das hat schon so manchen OPamp gekillt, der 
eigentlich eine Strombegrenzung am Ausgang hat und damit als 
unzerstörbar galt.

Sebastian, solange du uns keinen vollständigen Schaltplan zeigst, mit 
korekter Ersatzschaltung der Last und korrektem Eingangssignal, können 
wir hier nur raten. Sprich mit uns in der Sprache der Elektroniker und 
zeige uns deinen Schaltplan.

von Sebastian (Gast)


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Kai Klaas schrieb:
> Sebastian, solange du uns keinen vollständigen Schaltplan zeigst, mit
> korekter Ersatzschaltung der Last und korrektem Eingangssignal, können
> wir hier nur raten. Sprich mit uns in der Sprache der Elektroniker und
> zeige uns deinen Schaltplan.



Lieber Klaas,

im Grunde habe ich den LeistungsOPV wie in obiger Problemstellung 
(Nich-Invertierend) beschaltet jedoch OHNE die Kondensatoren.

Eingangssignal war ein 50Hz-Sinussignal von einem Funktionsgenerator.

Verstärkungsfaktor wurde zu 7 gewählt, d.h. R2=60kOhm und R1=10kOhm.

Anfangs funktionierte das Ordentlich, ich habe mit dem 
Funktionsgenerator 3Veff eingestellt und der OPV erzeugte mir eine 
Spannung vpn ca. 21Veff.

Als Last habe ich dann eine Ohmsch-Induktive angehöngt mit einer 
Gesamtimpedanz von ca. ´11 Ohm.

Bis 1.8 Ampere lief das ordentlich, und dannach hörte ich von meiner 
DC-Qelle so eine Art "Chopper-Betrieb", da hat sich als was ein und 
ausgeschaltet und dann war der OPV kaputt.

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian schrieb:

> Bis 1.8 Ampere lief das ordentlich, und dannach hörte ich von meiner
> DC-Qelle so eine Art "Chopper-Betrieb", da hat sich als was ein und
> ausgeschaltet und dann war der OPV kaputt.

Tja, wenn man sich nicht an die Angaben des Datenblatts hält,
ist es kein Wunder, wenn einem die Bauelemente kaputt gehen.
Und das man sich beim Schalten von Induktivitäten um die dann
entstehenden Impulsspannungen kümmern muss, gehört auch zu den
Grundlagen der Elektrotechnik.
Gruss
Harald

von Arsenico (Gast)


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Sagte da Einer:
Wenn sich nichts mehr tut , REBUILD and reboot.

von holger (Gast)


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>Bis 1.8 Ampere lief das ordentlich, und dannach hörte ich von meiner
>DC-Qelle so eine Art "Chopper-Betrieb", da hat sich als was ein und
>ausgeschaltet und dann war der OPV kaputt.

Ich würde sagen da hat die thermische Begrenzung zugeschlagen
und dein OPV hat sich aufgrund der dabei entstehenden
Rechteckschwingungen + deiner Induktivität totgeschwungen.

Hast du da überhaupt eine ausreichende Kühlfläche dran?

von Sebastian (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Tja, wenn man sich nicht an die Angaben des Datenblatts hält,
> ist es kein Wunder, wenn einem die Bauelemente kaputt gehen.
> Und das man sich beim Schalten von Induktivitäten um die dann
> entstehenden Impulsspannungen kümmern muss, gehört auch zu den
> Grundlagen der Elektrotechnik.
> Gruss
> Harald

Ja also lag es an den fehlenden Kondensatoren?


Kühlkörper ist dran, das ding war nicht nicht all zu warm, hab es 
nachgemessen, war grad bei 60Grad.

Kühlkörper hält locker 40Watt aus.

von Arsenico (Gast)


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Widerstände und Kondensatoren 'sparen' scheint ein neuer Sport zu sein.

Schlauberger zahlt zweimal ;-)

von Harald W. (wilhelms)


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Arsenico schrieb:

> Widerstände und Kondensatoren 'sparen' scheint ein neuer Sport zu sein.

Ich dagegen ziehe es vor, möglichst keine Wiederstände zu nehmen.
:-)

von M. K. (sylaina)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Ich dagegen ziehe es vor, möglichst keine Wiederstände zu nehmen.

Wiederstände sind auch immer so ne Sache. Viel zu unzuverlässig. Ich 
nehm auch viel lieber Widerstände, da weiß man was man hat :D

von Sebastian (Gast)


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Hier ist der Link bzw. das Datenblatt des OPA548

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/opa548.pdf

Also ich denke bei entsprechendem Kühlkörper bekomme ich da schon 20 
Watt hin.


Und jetzt noch einmal meine Frage:

Wenn ich die Kondensatoren wie im Datenblatt verwende, müsste das doch 
theoretisch möglich sein, dass ich 20 Watt rausbekomme oder ?


Ich baue die Schaltung als NICHT-Invertierende auf und beschalte alles 
so wie im Datenblatt angegeben mit den Kapazitätswerten.

Aber statt den Tantal nehme ich die Elkos.

von Kai K. (klaas)


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>Ohmsch-Induktiv ! Z war ca. 6 Ohm.

>Als Last habe ich dann eine Ohmsch-Induktive angehöngt mit einer
>Gesamtimpedanz von ca. ´11 Ohm.

Was denn nun?? Wieviel L und wieviel R hat deine Last???

>Bis 1.8 Ampere lief das ordentlich, und dannach hörte ich von meiner
>DC-Qelle so eine Art "Chopper-Betrieb", da hat sich als was ein und
>ausgeschaltet und dann war der OPV kaputt.

Schreibe bitte "Versogungsspannung" und nicht "DC-Quelle", wenn du die 
Versorgungsspannung meinst, sonst denkt man immer, daß du DC verstärken 
willst.

Und wir haben immer noch keinen Schaltplan von dir! Wie hast du Pin 3 
und Pin 7 beschaltet?? Hast du ein Zobelgled am Ausgang, so wie im 
Datenblatt für induktive Lasten empfohlen?? Wie schützt du den Ausgang 
gegen "inductive kick"?? Zeig uns auch ein Bild von deinem Aufbau. Wie 
lange ist das Kabel von der Schaltung zur Last? Was ist das überhaupt 
für eine Last?

Alles muß man dir aus der Nase ziehen, Sebastian. So macht helfen keinen 
Spaß...

: Bearbeitet durch User
von Arsenico (Gast)


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Missionarstaetigkeit eben..

von Arsenico (Gast)


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Dicke Drähte zum Netzteil und TANTAL !

von SkyperHH (Gast)


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Nee, Ursache des OPV todes dürfte wahrscheinlich zu hohe Spannung / 
Überschreitung am Ausgang gewesen sein - durch fehlende Freilauf bzw. 
Clamping Dioden. Zu letzteren schau Dir mal das Datenblatt genauer an, 
Seite 12. Unten rechts in der Ecke "OUTPUT PROTECTION" und dazu die 
Zeichnung Nr. 14. Ti wird nicht ohne Grund diesen Hinweis mit ins 
Datenblatt aufgenommen haben...

Zu den Kondensator, akzeptiere es, das Du die Dinger einbauen solltest, 
der Hersteller schreibt es, die Leute hier empfehlen es auch.... wo ist 
also das Problem???


Sebastian schrieb:
> Ja also lag es an den fehlenden Kondensatoren?

von Sebastian (Gast)


Angehängte Dateien:

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> Was denn nun?? Wieviel L und wieviel R hat deine Last???

Hallo Kai, ich hatte verschiedene Lasten. Also das L ist ca. 28mH und 
R=1.4Ohm.

Im Grunde hatte ich nämlich insgesamt 3 OPVs zerschossen.


> Und wir haben immer noch keinen Schaltplan von dir! Wie hast du Pin 3
> und Pin 7 beschaltet?? Hast du ein Zobelgled am Ausgang, so wie im
> Datenblatt für induktive Lasten empfohlen?? Wie schützt du den Ausgang
> gegen "inductive kick"?? Zeig uns auch ein Bild von deinem Aufbau. Wie
> lange ist das Kabel von der Schaltung zur Last? Was ist das überhaupt
> für eine Last?

Pin 3 habe ich direkt mit Pin 4 verbunden, um den max. Strom fließen zu 
lassen. Pin4 geht dann direkt auf die negative Versorgungsspanung.

Was ist denn ein Zobelgled ?

DIe Last ist einfach nur eine Spule mit einem Eisenkern. Gemessener 
WIderstand und gemesse Induktivität sind im Bild aufgezeichnet.

Das Kabel ist ca. 0,3m lang von dem OPV zur Last.

Hmm, was versteht man unter inductive kick?

> Alles muß man dir aus der Nase ziehen, Sebastian. So macht helfen keinen
> Spaß...

Sorry, das is keine Absicht.



Exakt so, wie im Bild dargestellt, habe ich die Platine aufgebaut.


ICH HABE PIN7 OFFEN gelassen, da dass ja kein MUSS ist.



Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, wie ich meine Schaltung 
modifizieren muss.

Mit den Kondensatoren war das ja schon mal ein hilfreicher Tip denke 
ich.


Vielen Dank bis dato für eure Antworten.

von Sebastian (Gast)


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Empfohlen wird Schotky-Dioden.


Ich habe jetzt diese bestellt:

http://docs-europe.electrocomponents.com/webdocs/0dd2/0900766b80dd2ba5.pdf

Dürften doch ausreichend sein oder?

von Sebastian (Gast)


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SkyperHH schrieb:
> Nee, Ursache des OPV todes dürfte wahrscheinlich zu hohe Spannung
> /
> Überschreitung am Ausgang gewesen sein - durch fehlende Freilauf bzw.
> Clamping Dioden. Zu letzteren schau Dir mal das Datenblatt genauer an,
> Seite 12. Unten rechts in der Ecke "OUTPUT PROTECTION" und dazu die
> Zeichnung Nr. 14. Ti wird nicht ohne Grund diesen Hinweis mit ins
> Datenblatt aufgenommen haben...
>
> Zu den Kondensator, akzeptiere es, das Du die Dinger einbauen solltest,
> der Hersteller schreibt es, die Leute hier empfehlen es auch.... wo ist
> also das Problem???
>
> Sebastian schrieb:
>> Ja also lag es an den fehlenden Kondensatoren?

Wozu ist der Filter bestehend aus R und C neben den Motor denn da `??

Soll ich ebenfalls ein RC-Filter verwenden?

von Kai K. (klaas)


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>Wozu ist der Filter bestehend aus R und C neben den Motor denn da `??

>Soll ich ebenfalls ein RC-Filter verwenden?

Das ist das Zobelglied.

von Zittermann (Gast)


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@Sebastian

Ich würde an Deiner Stelle auf alle mir unnütz erscheinenden Bauelemente
verzichten, selbst, wenn sie in den Applikationsschaltungen ausdrück-
lich empfohlen werde. Jedes zusätzliche Bauelement ist eine zusätzliche
Fehlerquelle. Ja, das meine ich wirklich bitterernst. Beherzige es.

gez. Zittermann

von Kai K. (klaas)


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>Wenn ich die Kondensatoren wie im Datenblatt verwende, müsste das doch
>theoretisch möglich sein, dass ich 20 Watt rausbekomme oder ?

Jetzt da wir wissen, wie groß die Induktivität der Last ist, kann man 
erkennen, daß die Last überwiegend induktiv ist. Das bedeutet aber, daß 
Laststrom und Ausgangsspannung um 90° phasenverschoben sind! Der OPA548 
muß also den maximalen Strom genau dann liefern, wenn die 
Ausgangsspannung minimal ist, also der Spannungsabfall über den 
Ausgangstransistoren maximal ist. Das bedeutet eine extreme 
Verlustleistung und ein Überschreiten der SOAR schon bei kleinen 
Lastströmen! Wenn du also bei +/-30V Versorgungsspannung maximal 20W im 
OPA548 verheizen willst, muß der Laststrom unter 0,7A liegen, ganz grob 
über den Dauemn gepeilt.

Du solltest die Versorgungsspannung des OPA548 deutlich reduzieren, wenn 
du am Ausgang mehr Strom ziehen willst.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian (Gast)


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Zittermann schrieb:
> @Sebastian
>
> Ich würde an Deiner Stelle auf alle mir unnütz erscheinenden Bauelemente
> verzichten, selbst, wenn sie in den Applikationsschaltungen ausdrück-
> lich empfohlen werde. Jedes zusätzliche Bauelement ist eine zusätzliche
> Fehlerquelle. Ja, das meine ich wirklich bitterernst. Beherzige es.
>
> gez. Zittermann

Wie jetzt ?

von Sebastian (Gast)


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Kai Klaas schrieb:
> Wenn ich die Kondensatoren wie im Datenblatt verwende, müsste das
> doch >theoretisch möglich sein, dass ich 20 Watt rausbekomme oder ?
>
> Jetzt da wir wissen, wie groß die Induktivität der Last ist, kann man
> erkennen, daß die Last überwiegend induktiv ist. Das bedeutet aber, daß
> Laststrom und Ausgangsspannung um 90° phasenverschoben sind! Der OPA548
> muß also den maximalen Strom genau dann liefern, wenn die
> Ausgangsspannung minimal ist, also der Spannungsabfall über den
> Ausgangstransistoren maximal ist. Das bedeutet eine extreme
> Verlustleistung und ein Überschreiten der SOAR schon bei kleinen
> Lastströmen! Wenn du also bei +/-30V Versorgungsspannung maximal 20W im
> OPA548 verheizen willst, muß der Laststrom unter 0,7A liegen, ganz grob
> über den Dauemn gepeilt.
>
> Du solltest die Versorgungsspannung des OPA548 deutlich reduzieren, wenn
> du am Ausgang mehr Strom ziehen willst.


Also ganz verstanden habe ich das nicht.
Eig wäre dass doch dann nur blindleistung oder ?

Hmm geht die Rechnung bitte vll ausführlicher, sodass ich es auch 
nachvollziehen kann ?

Wofür steht SOAR ?

Kai vielen dank für deine Antworten.

Die haben mir bis dato sehr geholfen.

von Luca E. (derlucae98)


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> Wofür steht SOAR ?

Safe Operating ARea

: Bearbeitet durch User
von Kai K. (klaas)


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>Hmm geht die Rechnung bitte vll ausführlicher, sodass ich es auch
>nachvollziehen kann ?

Das ist doch ganz einfach: Bei 50Hz ist die Impedanz einer Induktivität 
von 28mH 8,8Ohm, womit sie deutlich größer ist als der ohmsche 
Widerstand von 1,4Ohm. Also ist die Last überwiegend induktiv. Also gibt 
es eine Phasenverschiebung zwischen Laststrom und Spannungsabfall an der 
Last von rund 90°. Also fließt genau dann ein maximaler Strom durch die 
Last, also auch durch den Ausgang des OPA548, wenn der Spannungsabfall 
über der Last gleich Null ist. Genau dann fallen an den 
Ausgangstransistoren die volle Versorgungsspannung von 30V ab. So, wenn 
du jetzt maximal 20W im OPA548 verbraten willst, darf maximal ein Strom 
von I = P/U = 20W/30V = 0,67A durch die Last fließen.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Sebastian schrieb:
> Also ganz verstanden habe ich das nicht.
> Eig wäre dass doch dann nur blindleistung oder ?

Für den OP ist das überhaupt keine Blindleistung, sondern der muss dafür 
gewaltig arbeiten, weil der maximale Ausgangsstrom genau dann fließt, 
wenn seine Ausgangsspannung minimal und folglich der Spannungsabfall an 
der jeweiligen Ausgangsstufe maximal ist.

> Hmm geht die Rechnung bitte vll ausführlicher, sodass ich es auch
> nachvollziehen kann ?

Warum soll man Dir hier irgendetwas vorrechnen, wenn Du offenbar nicht 
einmal selbst nach Zobel-Glied und ähnlichen Begriffen suchst? Zu diesem 
Thema finden man im Netz etliche Veröffentlichungen. Um es kurz zu 
machen: dimensioniere das Zobel-Glied so, dass es die induktive 
Komponente kompensiert und dadurch die für den OP sichtbare Impedanz in 
einem großen Frequenzbereich möglichst ohmsch wird.

Andere Bezeichnungen sind Boucherot-Glied und Snubber. Man beachte, dass 
sich die Herleitungen für die korrekte Dimensionierung teilweise 
beträchtlich unterscheiden, aber zu gleichen Ergebnissen führen.

Das ganze ersetzt aber auf keinen Fall die Abblockkondensatoren und 
Freilaufdioden.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian (Gast)


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Kai Klaas schrieb:
>>Hmm geht die Rechnung bitte vll ausführlicher, sodass ich es auch
>>nachvollziehen kann ?
>
> Das ist doch ganz einfach: Bei 50Hz ist die Impedanz einer Induktivität
> von 28mH 8,8Ohm, womit sie deutlich größer ist als der ohmsche
> Widerstand von 1,4Ohm. Also ist die Last überwiegend induktiv. Also gibt
> es eine Phasenverschiebung zwischen Laststrom und Spannungsabfall an der
> Last von rund 90°. Also fließt genau dann ein maximaler Strom durch die
> Last, also auch durch den Ausgang des OPA548, wenn der Spannungsabfall
> über der Last gleich Null ist. Genau dann fallen an den
> Ausgangstransistoren die volle Versorgungsspannung von 30V ab. So, wenn
> du jetzt maximal 20W im OPA548 verbraten willst, darf maximal ein Strom
> von I = P/U = 20W/30V = 0,67A durch die Last fließen.

Vielen dank Kai.

Echt super nett, dass du dir da die Zeit für die Erklärung  nimmst.


Nur zur Info für mich: Wenn wir von 20Watt Leistung verbraten im OPV 
reden, heißt dass, dass die Leistung tatsächlich auch verbraten wird in 
Wärme oder heißt dass, dass das die abgegebene Leistung an der Last 
entspricht?

Ich sehe es wie folgt:

Mein OPV betrachte ich als Spannungsquelle, der Strom stellt sich 
entsprechend der Last ein.

Ich habe immer so ca. 19 Volt effektiv eingestellt bei ca. 16 Ohm Last 
(das war ein anderer Verbraucher - rein ohmsch) und darüber ist ca. 
1,1Ampere geflossen. D.h. am Widerstand sind dann ca. 20 Watt abgegeben 
worden.

Der Kühlkörper war zwar recht warm, jedoch habe ich nachgemessen. dieser 
lag bei ca. 60Grad celsius.



Was ich gerne möchte ist folgendes:

Da meine Impedanz bestehend aus WIderstand und Induktivität ca. 9 Ohm 
ist, würd ich gerne die vollen 20V effektiv über meine Last legen.

Denn diese 20V effektiv messe ich auch.

Darüber soll sich dann der Strom einstellen, in dem Fall ca. 2 Ampere.

Das haut so defintiv nicht hin, oder was meinst du ? Der Kühlkörper ist 
recht groß und gut.

von Kai K. (klaas)


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>Nur zur Info für mich: Wenn wir von 20Watt Leistung verbraten im OPV
>reden, heißt dass, dass die Leistung tatsächlich auch verbraten wird in
>Wärme oder heißt dass, dass das die abgegebene Leistung an der Last
>entspricht?

Das ist das, was direkt im OPA548 als Wärme umgesetzt wird und über den 
Kühlkörper nach außen abgeführt werden muß. Die abgegebene Leistung an 
der Last teilt sich auf in einen Wirkanteil, also in dem 1,4 Ohm 
Widerstand und in einen Blindanteil, also in der 28mH Induktivität.

>Mein OPV betrachte ich als Spannungsquelle, der Strom stellt sich
>entsprechend der Last ein.

Genau.

>Ich habe immer so ca. 19 Volt effektiv eingestellt bei ca. 16 Ohm Last
>(das war ein anderer Verbraucher - rein ohmsch) und darüber ist ca.
>1,1Ampere geflossen. D.h. am Widerstand sind dann ca. 20 Watt abgegeben
>worden.

Genau.

>Da meine Impedanz bestehend aus WIderstand und Induktivität ca. 9 Ohm
>ist, würd ich gerne die vollen 20V effektiv über meine Last legen.
>
>Denn diese 20V effektiv messe ich auch.
>
>Darüber soll sich dann der Strom einstellen, in dem Fall ca. 2 Ampere.

Es fließen dann aber zwei mal pro Periode kurzzeitig rund 5A, was an den 
Ausgangstransistoren 5A x 30V = 150W umsetzt. Bei 50Hz ist dieses 
"kurzzeitig" SOAR-mäßig betrachtet eine Ewigkeit. Da hilft auch ein noch 
so großer Kühlkörper nicht mehr...

von Sebastian (Gast)


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> Es fließen dann aber zwei mal pro Periode kurzzeitig rund 5A, was an den
> Ausgangstransistoren 5A x 30V = 150W umsetzt. Bei 50Hz ist dieses
> "kurzzeitig" SOAR-mäßig betrachtet eine Ewigkeit. Da hilft auch ein noch
> so großer Kühlkörper nicht mehr...

Sind mit 5 Ampere Peak-to-Peak gemeint?


Kurz Frage: Auf Seite 8 des Datenblattes

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/opa548.pdf

ist die Safe-Operationg-Area angegeben.


Wie kann ich das nun genau verstehen?

Beispielsweise:

Wenn die Differenz zwischen Vs (Versorgungsspannung) und Vo 
(AUsgangsspannung) zb. 10 Volt ist und die Temperatur am OPV 125Grad 
ist, dann kann ich aus dem OPV noch max. 1Ampere ziehen ?

Habe ich das so richtig verstanden ?

Heißt dass, dass, wenn ich die Versorungsspannnung auf +/-30Volt habe, 
und meine Ausgangsspannung bei 20Volt effektiv ist, dass ich dann eine 
DIfferenz von Vs-Vo=10V habe.

Abhängig nun davon wie warm der OPV ist kann ich nun diesen entsprechend 
belasten?

D.h. wenn der noch 25 Grad warm ist, könnte ich 3Amp drüber fließen 
lassen?

Hab ich das richtig verstanden?




Kais ich bedank mich immer wieder für deine Antworten.

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian schrieb:

>> Ich würde an Deiner Stelle auf alle mir unnütz erscheinenden Bauelemente
>> verzichten,

> Wie jetzt ?

Da hat wollte Dich wohl einer ohne jegliche Ahnung von der Materie
verwirren.

von Andreas D. (rackandboneman)


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"Weil just in dem Moment, als die Dc quelle kurzzeitig keine Spannung
mehr an die Last abgab, ist mein opv kaputt gegangen."

Wenn Die Versorgungsspannung kurzzeitig zusammenbricht aber nicht die 
Eingangsspannung wird schlimmstenfalls die erlaubte Eingangsspannung - 
die fast immer relativ zur Versorgungsspannung ist! - um mehrere Volt 
überschritten. Das nehmen Dir viele ICs sehr übel.


@Zittermann Methode Muntz ;)

Die Kondensatoren sind AUCH dafür gut dass die Stromspitzen die das IC 
zieht nicht an anderen Stellen in der Schaltung stören und auch nicht 
die Versorgungsleitungen zu Sendeantennen machen...

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian schrieb:

> Safe-Operationg-Area
>
> Wie kann ich das nun genau verstehen?

Wenn Du gleichzeitig eine hohe Spannung  u n d  einen hohenm Strom
am Ausgangstransistor hast, macht das Probleme, selbst wenn die
zulässige Verlustleistung noch nicht erreicht ist. Dagegen hilft
auch kein grosser Kühlkörper.
Gruss
Harald

von Sebastian (Gast)


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Kann mir keiner sagen, ob ich mit der Deutung des SOA richtig liege ?

von Kai K. (klaas)


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>Heißt dass, dass, wenn ich die Versorungsspannnung auf +/-30Volt habe,
>und meine Ausgangsspannung bei 20Volt effektiv ist, dass ich dann eine
>DIfferenz von Vs-Vo=10V habe.

Nein, das heißt es nicht. Ich habe doch schon ausgeführt, daß es zu 
einer Phasenverschiebung zwischen Laststrom und Ausgangsspannung kommt 
und daß beim Scheitelwert des Laststroms die Ausgangsspannung 0V ist, 
also am zugehörigen Ausgangstransistor bei maximalem Laststrom die volle 
Versorgungsspannung, also 30V abfällt. Das ergibt eine Momentanleistung 
im OPA548 von über 100W, die der OPamp mit Sicherheit nicht lange 
aushält.

Wenn du schon in diesem SOAR-Bildchen den maximalen Laststrom ablesen 
willst, dann schau bitte bei Vs-Vo=30V.

von Sebastian (Gast)


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Kai Klaas schrieb:
>>Heißt dass, dass, wenn ich die Versorungsspannnung auf +/-30Volt
> habe,
>>und meine Ausgangsspannung bei 20Volt effektiv ist, dass ich dann eine
>>DIfferenz von Vs-Vo=10V habe.
>
> Nein, das heißt es nicht. Ich habe doch schon ausgeführt, daß es zu
> einer Phasenverschiebung zwischen Laststrom und Ausgangsspannung kommt
> und daß beim Scheitelwert des Laststroms die Ausgangsspannung 0V ist,
> also am zugehörigen Ausgangstransistor bei maximalem Laststrom die volle
> Versorgungsspannung, also 30V abfällt. Das ergibt eine Momentanleistung
> im OPA548 von über 100W, die der OPamp mit Sicherheit nicht lange
> aushält.
>
> Wenn du schon in diesem SOAR-Bildchen den maximalen Laststrom ablesen
> willst, dann schau bitte bei Vs-Vo=30V.

Alles klar vielen Dank.

Die letzte Frage, dann habe ich eig. soweit alles begriffen:

Bei Vs-Vo, muss ich da bei Vo die Effektivspannung anschauen oder die 
Peak oder die Peak-to-Peak SPannung?

von M. K. (sylaina)


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So spontan (ohne die Vorgeschichte gelesen zu haben) würde ich 
Effektivspannung sagen denn die Effektivspannung ist ja die Spannung, 
die zur selben Verlustleistung führen würde im DC-Betrieb.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Kommt auf die Frequenz an ... bei 50W Impulsen mit 1% Duty Cycle bei 1 
Hz wird der Opamp garantiert verbrennen auch wenn es nur 500mW 
Effektivleistung sind :)

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Sebastian schrieb:
> Bei Vs-Vo, muss ich da bei Vo die Effektivspannung anschauen oder die
> Peak oder die Peak-to-Peak SPannung?

Du musst den jeweiligen Momentanwert des Spannungsabfalls am OP mit 
seinem Ausgangsstrom multiplizieren. Sowohl diese Einzelwerte als auch 
der daraus bestimmte Mittelwert dürfen die SOAR nicht verlassen.

Du kannst nicht einfach den Effektivwert o.ä. der Ausgangsspannung 
verwenden, denn damit würdest Du die Leistungsabgabe an die Last 
berechnen und nicht die Verlustleistung des OP.

Beachte, dass bei solch einer Endstufe und ohmscher Last die maximale 
Verlustleistung eben nicht bei maximaler Ausgangsleistung bzw. 
Vollaussteuerung erreicht wird, sondern bei deutlich geringerer 
Leistung. Bei Erhöhung der Ausgangsleistung über diesen Punkt sinkt 
dann sogar die Verlustleistung. Bei einer teilweise induktiver Last 
liegt dieser Punkt aber an einer anderen Stelle.

Im Zweifelsfall musst Du also wirklich die betreffenden Gleichungen 
aufstellen und die Maxima der Momentanleistung und der über eine Periode 
gemittelten Leistung berechnen.

von Sebastian (Gast)


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Super.

Werde ich alles beachten.

Ich bedanke mich soweit für eure Antworten.

von Kai K. (klaas)


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>Bei Vs-Vo, muss ich da bei Vo die Effektivspannung anschauen oder die
>Peak oder die Peak-to-Peak SPannung?

Bei SOAR-Kurven geht es immer, wie Andreas auch schon geschrieben hat, 
um die Momentanspannung und den Momentanstrom, weil der Hersteller dein 
Ausgangssignal ja garnicht kennt. Wenn du jetzt nur sehr kurzzeitig 
außerhalb der SOAR (Safe Operating ARea) liegst, dann kann der OPamp 
aufgrund seiner thermischen Trägheit, also aufgrund einer gewissen 
Wärmekapazität, das gerade noch schultern. Kurzzeitig meint hier aber 
nur 10µsec oder 100µsec. Bei dir dauert die Überlastung aber etliche 
msec.

Wie du es drehst und wendest, der OPA548 ist am Anschlag und deine 
zerschossenen OPamps beweisen das ja auch.

von Harald W. (wilhelms)


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Kai Klaas schrieb:

> Wenn du jetzt nur sehr kurzzeitig
> außerhalb der SOAR (Safe Operating ARea) liegst, dann kann der OPamp
> aufgrund seiner thermischen Trägheit, also aufgrund einer gewissen
> Wärmekapazität, das gerade noch schultern.

M.W. geht es beim zweiten Durchbruch um sog. "hotspots", also
kleinen Bereichen innerhalb der Transistorstruktur. Diese hotspots
entstehen sehr schnell, sodas die lokale Leistung nicht über die
Wärmekapazität abgeführt werden kann.
Gruss
Harald

von Andreas D. (rackandboneman)


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Jepp, und diese Hotspots sind dann leitfähiger als der Rest vom Die ... 
wodurch sich der Strom nochmehr dort konzentriert, bis diese Stelle 
schmilzt und zerfliegt.

von Kai K. (klaas)


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>Beachte, dass bei solch einer Endstufe und ohmscher Last die maximale
>Verlustleistung eben nicht bei maximaler Ausgangsleistung bzw.
>Vollaussteuerung erreicht wird, sondern bei deutlich geringerer
>Leistung. Bei Erhöhung der Ausgangsleistung über diesen Punkt sinkt
>dann sogar die Verlustleistung.

Um die maximale Verlustleistung zu erzeugen, hat man bei den alten 
PA-Endstufen einen 4R Lastwiderstand angehängt und den Verstärker mit 
einem Reckteck mit 50% der Maximalamplitude angesteuert.

>M.W. geht es beim zweiten Durchbruch um sog. "hotspots", also
>kleinen Bereichen innerhalb der Transistorstruktur. Diese hotspots
>entstehen sehr schnell, sodas die lokale Leistung nicht über die
>Wärmekapazität abgeführt werden kann.

Deswegen ist es nicht sinnvoll, bei einem BJT das letzte an Leistung 
herauskitzeln zu wollen.

: Bearbeitet durch User
von M. K. (sylaina)


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Kai Klaas schrieb:
> Deswegen ist es nicht sinnvoll, bei einem BJT das letzte an Leistung
> herauskitzeln zu wollen.

Das würde ich nicht nur auf BJTs beschränken wollen ;)

von Harald W. (wilhelms)


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Michael Köhler schrieb:
> Kai Klaas schrieb:
>> Deswegen ist es nicht sinnvoll, bei einem BJT das letzte an Leistung
>> herauskitzeln zu wollen.
>
> Das würde ich nicht nur auf BJTs beschränken wollen ;)

ACK!

von Kai K. (klaas)


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>Das würde ich nicht nur auf BJTs beschränken wollen ;)

Naja, MOSFETs neigen nicht zu Hot-Spots. Mit steigender 
Halbleitertemperatur steigt auch der Widerstand des MOSFETs. Dadurch 
kommt es zu einer Verteilung des Kanalstroms und nicht zu einer 
Konzentrierung.

von Harald W. (wilhelms)


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Kai Klaas schrieb:
>>Das würde ich nicht nur auf BJTs beschränken wollen ;)
>
> Naja, MOSFETs neigen nicht zu Hot-Spots.

Auch für MOSFETs gibts SOAR-Diagramme.

von dfqwg4g4 (Gast)


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Kai Klaas schrieb:
> Naja, MOSFETs neigen nicht zu Hot-Spots.


Wunderschön pauschalisiert.
Stimmt aber so einfach nicht. Vor allem auch deswegen,
weil ein Trench- oder Planar-MOSFET aus einer Parallelschaltung
von Einzel-MOSFETs besteht.


> Mit steigender
> Halbleitertemperatur steigt auch der Widerstand des MOSFETs. Dadurch
> kommt es zu einer Verteilung des Kanalstroms und nicht zu einer
> Konzentrierung.


Nur im Schalterbetrieb. Im Linearbetrieb ist das Verhalten leider
genau anders rum.

Das Resultat ist die "DC"-Kurve im SOA-Diagramm. Wenn keine
im Datenblatt angegeben ist, liegt das Risiko natürlich beim Entwickler,
wenn er diesen MOSFET im Linearbetrieb nutzt.

Bei Trench-MOSFETs ist die DC-Kurve normalerweise nicht eingezeichnet,
beim Planar-MOSFET häufig schon / noch.

Es gibt aber auch neuere MOSFET-Entwicklungen, die genau auf den
Linearbetrieb hin optimiert wurden, z.B. von IXYS.
Sind aber ziemlich teure Transistoren.

Man kann aber pauschal sagen, dass ein MOSFET an sich alleine schon
durch die Streuungen der parallelen Einzel-MOSFET-Zellen wenig
bis gar nicht für den Linearbetrieb geeignet / entwickelt ist
(das ist eher ein Abfallprodukt mit Kompromissen),
hingegen als Schalter optimiert ist.

(Daher werden in Stromsenken auch entweder gerne ältere Planar-MOSFETs
eingesetzt oder gleich eine NPN-Darlingtonschaltung/transistor).

von Kai K. (klaas)


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>Wunderschön pauschalisiert.

Ja, stimmt, ich hätte mich genauer ausdrücken sollen. Ich hatte mich auf 
die legendären lateralen MOSFETs von Hitachi bezogen.

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