Hallo Leute,
ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich mich bisher immer um das
Layouten von irgendwelchen Platinen herumgedrückt habe und es anderen
überlassen habe bzw. selbst nur Sachen auf Lochraster aufgebaut habe.
Nun, in ein paar Monaten fange ich mein Studium an und möchte demnächst
auch mal ein paar Platinen professionell fertigen lassen.
Nun, es gibt viele Programme, die man verwenden kann, aber irgendwie
läuft alles auf Eagle oder Altium Designer heraus.
Ich mache gerade mein Praktikum bei einer Firma, die Altium Designer
einsetzt und so hatte ich mal die Möglichkeit, etwas mit der Software zu
spielen. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass die Software mich mit allen
Möglichkeiten erschlagen hat, etwa so, wie Autocad, wo ich bis heute
nicht so wirklich die große Ahnung habe, wie man es produktiv verwendet.
Ich habe mir dann vor einigen Tagen Eagle heruntergeladen, für Mac, da
mein Haupt-Rechner eben der Mac ist. Ja, mit der Software selbst komme
ich ganz gut zurecht, aber sowohl die Software selbst als auch die User
Experience ist ja voll beschissen. Dafür konnte ich eagle eigentlich
fast gleich benutzen, während ich bei Altium nicht einmal einen
Spannungsregler finden konnte.
Kann mir jemand von euch da etwas helfen? Was würdet Ihr verwenden oder
lernen? Als Student könnte ich mir für ca. 100 oder 130 Euro pro Jahr
eine Studenten-Lizenz des Altium Designers holen.
> Was würdet Ihr verwenden oder lernen?
Also privat verwenden solltest Du die Software mit der persönlich Du an
besten zurechtkommst.
Eine Empfehlung was Du, für einen späteren Arbeitsplatz im Studium,
schon vorsorglich, lernen solltest kann man nicht wirklich abgeben da
jeder Arbeitgeber, teilweise auch schon Unternehmensbereich, hier seine
eigene Entscheidung, abhängig von den Anforderungen, trifft oder längst
getroffen hat.
Wichtig im Studium ist somit nur das Du Dir den Umgang mit so einer
Software angeeignet hast.
Bewerber welche die gerade verwendete Software schon können werden
natürlich bevorzugt.
Nur, welche Firma hat nach dem Studium überhaupt Interesse an Dir?
Grüße Löti
Auf diese Frage wirst du jetzt sehr viele verschiedene Antworten
bekommen.
Altium designer muß natürlich schon geübt werden um alles zu lernen. Ist
auch noch sehr teuer. Aber in der Regel hast du das mit jeder Software
mit der man viel machen kann.
Ich selber habe Linux und benutze geda bestehend aus gschem dem
Schematic Editor und pcb dem Layouter sehr gerne. Auch hier heißt es
etwas üben. Es gibt auch einige Tutorials mit denen man am besten
anfängt. Da ich Altium und geda benutze, muß ich ehrlich sagen, dass ich
lieber mit geda arbeite.
Ich habe eben eine Seite gefunden das geda auch für mac sein soll.
http://www.msarnoff.org/geda-mac/
Du kannst es dir ja mal ansehen.
Kicad soll auch sehr gut sein. Ich habe früher mal ein wenig damit
rumgemacht, bin aber dann bei geda geblieben.
Viel spaß bei den vielen Vorschlägen.
Gruß aus DN
Greg
Tim Jung schrieb:> Kann mir jemand von euch da etwas helfen? Was würdet Ihr verwenden oder> lernen? Als Student könnte ich mir für ca. 100 oder 130 Euro pro Jahr> eine Studenten-Lizenz des Altium Designers holen.
Es kommt darauf an, was du erreichen willst.
Für privates Bastel reicht EAGLE.
Willst du aber ernsthaft dein Leben lang Platinen machen, dann nimm den
Altium Designer. Nicht kleckern, sondern klotzen.
Nutze die Zeit in der Fa. so gut es geht.
An deiner Schule kannst du das Programm im Pool vielleicht auch noch
kostenlos nutzen.
Aber wenn du an Autocad gescheitert bist, hab ich wenig Hoffnung.
CAD kann man nun nicht mal so in 2 Wochen (mit 80 Std.) erlernen.
Tim Jung schrieb:> Was würdet Ihr verwenden oder> lernen?
So wichtig ist das garnicht, du musst dir drüber klar sein:
1. Welche Software bestimmt dein Arbeitgeber.
2. Du wirst im Lauf der Zeit sowieso öfter umlernen müssen.
Was du lernen musst, ist mit solchen Programmen umzugehen und dich so
einzuarbeiten, dass du maximalen Nutzen davon hast, selbst wenn dir an
der Software einiges nicht gefällt. Wenn du mal 5 Programmiersprachen
und 3 CAD-Systeme näher kennst, kann man mit dir was anfangen.
Übrigens, bei einem Einstellungsgespräch zu erklären "damit Sie's gleich
wissen, ich arbeite nur mit der Software XYZ" ist i.d.R. nicht
hilfreich.
Georg
Ich arbeite schon 20 Jahre mit Altium/Protel und finde es sehr einfach
mit Altium zu starten. In der neuen Version gibt es nur ein Problem, wie
Du schon erkannt hast die Libraries. Das Library Konzept hat sich
geändert hin zur Vault und daher werden die alten Bauteil Libs nicht
mehr installiert. Um an zufangen und zu spielen empfehle ich daher die
alten Libs runter zuladen und zu installieren
(http://techdocs.altium.com/display/ADOH/Download+Libraries).
Es gibt sehr gute Anfänger Tutorials für den Start. Ich muß aber auch
sagen, das es sehr lange und viel Erfahrung kostet um effektiv und
schnell damit zu arbeiten. Nach 20 Jahren nutze ich noch lang nicht alle
Möglichkeiten und lerne immer noch dazu. Da wäre ein alter Hase der Dich
mit default Einstellungen und Templates fürs Schematic,PCB,PCB-Projekt
und OutputJob versorgt wirklich nicht schlecht.
MfG
Taz
Georg schrieb:> Übrigens, bei einem Einstellungsgespräch zu erklären "damit Sie's gleich> wissen, ich arbeite nur mit der Software XYZ" ist i.d.R. nicht> hilfreich.
Ob man es glaubt oder nicht, aber ich habe derartige Kandidaten auch
schon selbst erlebt. Der krasseste Fall war aber ein älterer Ingenieur,
der mir im Vorstellungsgespräch erzählte, dass er sich generell weigere,
mit Computern zu arbeiten.
Tim Jung schrieb:> Kann mir jemand von euch da etwas helfen? Was würdet Ihr verwenden oder> lernen?
Hallo Tim,
ich habe in den letzten Wochen einen Studenten im Praktikum betreut.
Ich habe Ihm bevor er zu uns kam KiCad empfohlen um sich in das Thema
einzuarbeiten.
Als er zu uns kam hat er in der ersten Woche die Tutorials von Altium
gemacht.
Danach ging's wie am Schnürchen: 1 Woche Schaltplan, 1 Woche Layout -
fertig war die Platine (etwa 10x10cm, geschätzt etwa 100-200 Bauteile,
SMD, einige Bauteile neu anzulegen). War aber echt flott der Bursche!
Heißt: Wenn Du mit einem Paket anfängst (hier z.B. Kicad) kannst Du -
mit vernünftigen Aufwand - auf andere Systeme umsteigen (mit wenigen
Ausnahmen).
rgds
Andreas Schweigstill schrieb:> dass er sich generell weigere,> mit Computern zu arbeiten.
Ich weigere mich auch mit Computern zu arbeiten. Die sind immer so
gefühlskalt...
Aber ich arbeite gerne an Computer.
... schrieb:> Ich weigere mich auch mit Computern zu arbeiten. Die sind immer so> gefühlskalt...
Ich lasse gerne Computer arbeiten wegen der Abwärme, da ist das Büro
gefühlsmäßig warm.
Bei Altium kann man als registrierter User auch Videos ansehen. Wie man
mit dem Programm umgeht, aber auch Tipps zum allgemeinen Routen, etc.
Das Wiki von Altium hat auch Einiges:
http://wiki.altium.com/display/DEPROD/Einstieg+in+Altium+Designer
Ist dann halt alles auf Englisch, aber das darf einen bei diesem Hobby
sowieso nicht stören.
Ich kriege es mit Altium hin, einen Schaltplan zu erstellen, die
Bauteile auf dem Board zu verteilen und zu verbinden. Aber das wars dann
auch schon fast, meine 30Tage Testversion ist jedenfalls vorbei :/ Ich
finde (warscheinlich aus mangelnder Erfahrung bzw. Routine) die
Bedienung aber nicht so intuitiv und einfach, wie bei Eagle oder Target
(Was mich z.B. tierisch genervt hat ist, dass beim Bauteilverschieben
keine Leitung "mitkommt"). Leuchtet auf der anderen Seite aber auch ein,
da man ja auch komplexe Dinge machen kann.
Ich kann aber irgendwie noch nicht richtig zu Altium wechseln, da ich
mit Eagle einfach schneller bin und ich da auch all das machen kann, was
ich brauche. Dazu kommt, das man bei allen PCB-Herstellern, die mehr als
nur Gerber-Dateien akzeptieren, mindestens Eagle-Dateien verarbeiten
können. Elecrow z.B. nimmt zwar nur Gerber-Dateien, aber da gibt es eine
Datei für den DRC und eine Job-Datei, um die richtigen Gerber-Files
richtig zu erstellen. Sprich, wenn was unterstützt wird, dann Eagle. Ist
jedenfalls meine Erfahrung.
Manche Dinge reizen mich aber auch an Altium, wie z.b. die Netznamen auf
den Leitungen und Pads oder die Push-Funktion. Die Frage ist, ob einem
die Gebühren von Altium den zusätzlichen Funktionen Wert ist, und das
ist es in meinem Fall (noch) nicht. Gerade als nicht Student ist Eagle
deutlich günstiger.
Davon mal ab, muss man zwar mit der Software umgehen können, aber wenn
man mit einer Software ein Top-Design hinbekommt, kann man das
sicherlich nach Eingewöhnung auch mit einer Anderen. Daher würde ich zu
dem Raten, womit du schonmal umgehen kannst, um das "Designen" zu
lernen. Es gibt so viele Programme, dass das in der Firma nach dem
Studium eingesetzte Programm vermutlich ein anderes ist, als das, für
das du dich jetzt entscheidest. Wenn das denn überhaupt deine Aufgabe
ist. Ich bin diesen Sommer mit dem Elektrostudium fertig und ich werde
danach mit LabVIEW Programme für den PC schreiben und Messungen machen &
Protokollieren, trotzdessen ich auch (leider nur) eine PCB-Vorlesung
hatte.
Michael Skropski schrieb:> Dazu kommt, das man bei allen PCB-Herstellern, die mehr als> nur Gerber-Dateien akzeptieren, mindestens Eagle-Dateien verarbeiten> können.
Frag dich doch mal warum!
Das Problem ist nämlich, daß der CAM Prozessor von EAGLE oder der
Benutzer vorm Rechner unverhältnismäßig viel Murks produziert. Also
bieten die Hersteller die in House Exportierung an, um einfach von
vornherein unnötigem Ärger aus dem Weg zu gehen. Der LP Hersteller muss
aus den Eagle Daten auch erst Gerber erzeugen, da mit den Rohdaten keine
Cam Software (die mir bekannt ist) läuft.
Zur Auswahl: Wenn du die Wahl hast nimm das, womit du besser klar
kommst. Da du das nicht so oft machen wirst, spielt es keine Rolle. Wenn
man täglich damit arbeiten muss ist man mit Altium deutlich schneller,
insbesondere bei Änderungen. Jedenfalls ist das meine Erfahrung. Ich
nutze Eagle nur noch zum konvertieren der Daten ins Altium. Es sind vor
allem die Komfortfunktionen Push and Shove und Online DRC die die Arbeit
signifikant erleichtern. Die Output Job files und der Variantenmanager
sind ebenfalls sehr hilfreich um sich arbeit zu sparen, das muss aber
nicht so sein. wir haben hier teilweise 5 Bestückungsvarianten ein und
der Selben Platine, das war früher im Eagle ein einziges Desaster, das
zu verwalten. Im Altium ist das überhaupt kein Problem.
Wenn man aber nicht täglich damit arbeitet und Komplexität kein Thema
ist spricht nichts gegen eine Verwendung von Eagle.
Andreas Schweigstill schrieb:> Ob man es glaubt oder nicht, aber ich habe derartige Kandidaten auch> schon selbst erlebt. Der krasseste Fall war aber ein älterer Ingenieur,> der mir im Vorstellungsgespräch erzählte, dass er sich generell weigere,> mit Computern zu arbeiten.
Immerhin ist er ehrlich. Das Gegenteil von den Typen, die alles
versuchen wollen, obwohl es klar ist, das sie dazu zu alt oder zu doof
sind.
Jeka schrieb:> ich würde dir hier zum eagle raten, dort gibt es nämlich dieses feine> teil: http://www.cadsoft.de/eagle-pcb-design-software/layout-editor/>> Das hat den Vorteil, dass man einen erstellten Schaltplan gleich zur> Platine weiterverarbeiten kann.>> mfg
Was alle hier erwähnten Programme genauso haben. facepalm
Jetzt Nicht schrieb:> Als ingenieurstudent solltest du
… nicht auf alles vor einem Jahr gesagte jetzt erst antworten.
Es ist sicher OK, dass Bernte den einen Link noch ergänzt hat, aber
man muss nun nicht die gesamte alte Diskussion wieder aufwärmen.
Wenn du meinst, eine Diskussion eröffnen zu müssen, welches
Betriebssystem die beste Wahl ist, dann tu dies bitte im Forum über
PC-Hard- und -Software.
Tim Jung schrieb:> Nun, es gibt viele Programme, die man verwenden kann, aber irgendwie> läuft alles auf Eagle oder Altium Designer heraus.
nanana.. ganz so ist es denn doch nicht. Allerdings gibt es nicht jede
Soft für jedes Betriebssystem.
Du solltest dich aber eher fragen, was du später mal in deinem Leben zu
arbeiten gedenkst. Danach richten sich viele Entscheidungen.
Wenn es dein Ziel ist, in einer Layoutfirma täglich 8 Stunden zu
layouten, dann wäre ein für solche Umstände gedachtes Tool eher was für
dich, also Altium.
Wenn du hingegen eher Entwicklungsingenieur werden willst, dann wirst du
vielseitiger sein müssen, was zugleich bedeutet, daß du keine Zeit haben
wirst, dich ganz tief in ein kompliziert zu benutzendes Tool
einzuarbeiten - nicht nur weil dir im Kopf ganz andere Ideen
herumschwirren, sondern eben auch, weil du einen ganzen Sack völlig
andersartiger Tools benutzen wirst. Und da wird deine innere Forderung
sein, daß sie eben leicht zu erlernen und leicht zu behalten sind, weil
du jeden Tag x mal von einem zum anderen wechseln wirst. Da ist Altium
schlichtweg außen vor. Das ist die Domäne von Eagle.
Wenn du hingegen ganz was anderes machen willst, so daß du mit
Leiterplatten beruflich eher nur ganz am Rande und hauptsächlich privat
zum Basteln in Berührung kommst, dann sind Tools angesagt, die man als
Bastler benutzen kann. Entweder die für Bastler eingeschränkten
Versionen kommerzieller Tools oder freie Tools, auch wenn diese
qualitätsmäßig miserabel sind. Sowas ist die Domäne von KiCad und (man
muß das dazusagen) eben auch Linux, denn KiCad wird m.W. fast nur von
Linuxern betrieben wird.
W.S.
Mit Altium Skills steigt dein Marktwert immens.
Ich mache viele Layouts für Kunden und die verwenden zu 80% Altium.
Sich mit Altium beschäftigen ist somit der sichere Weg für eine Karriere
als Hardware-Entwickler :-D