Forum: PC Hard- und Software Warum funktioniert Powerline nicht bei Steckdosensleisten?


von J. A. (gajk)


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Überlege, zwei entfernte Räume per Powerline zu verbinden.

Doch bei den Rezensionen zu den einschlägigen Artikel lese ich, dass die 
Dinger NICHT an einer Steckdosenleiste funktionieren.

http://www.amazon.de/product-reviews/B00HHREM76/ref=cm_cr_dp_hist_five?ie=UTF8&filterBy=addFiveStar&showViewpoints=0

Wenn es noch hieße, dass es nicht an Steckdosenleisten mit Schaltern 
oder Schutzkomponenten etc. funktioniert - bitte.

Aber worin unterscheidet sich eine Steckdosenleiste von einer normalen 
Steckdose?

Nur weil die Zuleitung ggf. flexibel ist und nicht starr?

von U. M. (oeletronika)


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J. Ad. schrieb:
> Aber worin unterscheidet sich eine Steckdosenleiste von einer normalen
> Steckdose?
Hallo,
viel Unterschied ist da nicht, außer eben ein Stück zusätzliche Leitung 
mit einem zusätzlichen Stecker. Das kann im HF-Bereich zwar einige 
Dreckeffekte machen (Reflextionen und Dämpfung), aber darunter leidet 
das Konzept PowerLine sowieso und wird deshalb damit auch funktionieren.

Der Hersteller sichert sich nur gegen solche Sachen ab, weil die meisten 
Leute einfach viel zu wenig Ahnung haben um zu begreifen, dass der 
Schalter oder eine evtl. vorhandene Drossel (Netzfilter) die Funktion 
zunichte machen können.
Gruß Öletronika

von Sascha (Gast)


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Ich betreibe einen solchen Powerline-Adapter an einer Steckdosenleiste, 
die in einer Steckdosenleiste steckt. In den beiden Steckerleisten 
stecken PC, Monitor, Oszi, Lab-NT und noch ein paar andere 
Kleinigkeiten. Geht ganz gut. Einziger Nachteil: Man sieht die 
Daten-Bursts auf dem Oszi ;-)

von F. F. (foldi)


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Hatte vorher auch keine Erfahrung damit, aber in einem Fall kann ich 
sicher sagen, dass es an der Schnur nicht geklappt hat, aber an der Dose 
in dem die Steckdosenleiste hing dann doch.
Vermutlich gibt es diese Probleme vielleicht mit einigen 
Steckdosenleisten oder wenn es eh schon dünn wird.

von Bitflüsterer (Gast)


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Ich bin letztes  Jahr ein paar Tage in einem Hotel gewesen, in dem die 
Gäste einen Powerline-Adapter erhielten.
Nach ein paar Versuchen, bei denen ich, den Adapter in eine 
Steckerleiste gesteckt hatte, fragte ich an der Rezeption nach und 
erhielt unter anderem den Hinweis, den Adapter nicht in die 
Steckerleiste zu stecken, sondern direkt in die Steckdose. So 
funktionierte es dann tatsächlich und auf Anhieb, wenn auch, auf die 
Dauer, nicht sehr zuverlässig.

Die Steckerleiste war, soweit ich das von außen erkennen konnte, nichts 
besonderes. Allenfalls der Schalter, der eine der üblichen Glimmlampen 
enthielt.

von Frank (Gast)


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Es gibt ja Steckdosenleisten mit eingebautem Filter. Da könnte ich mir 
vorstellen dass es Probleme gibt.

von herbert (Gast)


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Ich hätte ein Problem damit Powerline (PLC)einzusetzen.Als Funkamateur 
hatte ich in der Vergangenheit öfters Probleme mit Störungen aller Art. 
Der Gesetzgeber ist heute eine Nutte,früher war der "Gilb" ziemlich 
biebelfest.
Naja ,heute kommen sie gerne ...verdienen sie auch ganz gut beim 
Verursacher.
ist wie früher mit den CB Nachbrennern. Sie durften verkauft ,aber nicht 
in DL in Betrieb genommen werden. Einigen hat das nicht gejuckt und 
denen kam das teuer zu stehen. Fazit: nicht alles ist problemlos auch 
wenn man es legal kufen kann.Der dummme danach ist der Kunde.

von J. A. (gajk)


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herbert schrieb:
> Ich hätte ein Problem damit Powerline (PLC)einzusetzen.Als
> Funkamateur
> hatte ich in der Vergangenheit öfters Probleme mit Störungen aller Art.
> Der Gesetzgeber ist heute eine Nutte,früher war der "Gilb" ziemlich
> biebelfest.
> Naja ,heute kommen sie gerne ...verdienen sie auch ganz gut beim
> Verursacher.
> ist wie früher mit den CB Nachbrennern. Sie durften verkauft ,aber nicht
> in DL in Betrieb genommen werden. Einigen hat das nicht gejuckt und
> denen kam das teuer zu stehen. Fazit: nicht alles ist problemlos auch
> wenn man es legal kufen kann.Der dummme danach ist der Kunde.

Keine Sorge, ich überlege nur. Doch Steckdosen sind ja oft begrenzt und 
an den meisten hängt eine Leiste.

Dann funktionieren die Teile nicht mehr, so lt. Erfahrung.

Was mich interessieren würde, WARUM das so ist.

Überlegung am Rande:

Durch PLC erspart man sich die Verlegung von Datenkabeln - und muss 
gleichzeit den Elektriker anrücken lassen, damit der einem mehr 
Steckdosen montiert.

Scheint in Schilda erfunden worden zu sein...

von Bitflüsterer (Gast)


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Als Nicht-Funkamateur nehme ich die diversen Beschwerden der 
Funkamateure einfach mal als gegeben.

Aber was mir gerade so durch den Kopf geht: Falls das überhaupt denkbar 
ist - in technischer und organisatorischer Hinsicht, könnten sich doch 
mal ein paar Funkamateure und sonstige Elektroniker hinsetzen und 
überlegen ob und wie man eine Art von PLC bauen könnte, der einerseits 
den Zweck erfüllt, andererseits aber die Funkamateure nicht so stört, 
wie die handelsüblichen.

Was haltet Ihr davon?

von herbert (Gast)


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Bitflüsterer schrieb:
> Was haltet Ihr davon?

Wie soll das gehen wenn man die Hausinstallation zur "Sendeantenne" 
macht und dabei Frequenzen benutzt die anderen Funkdiensten schon 
zugewiesen sind?
Bei den Sonderkanälen im Kabelfernsehen ist es ähnlich aber hier werden 
Koaxkabel verwendet die noch etwas günstiger sind als "Klingeldraht". 
Trotzdem stören die auch wenn die Rauschsperre auf UKW offen ist.

von Rolf Magnus (Gast)


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Die ganze Diskussion zeigt erneut, daß PLC Murks ist.

Bitflüsterer schrieb:
> Aber was mir gerade so durch den Kopf geht: Falls das überhaupt denkbar
> ist - in technischer und organisatorischer Hinsicht, könnten sich doch
> mal ein paar Funkamateure und sonstige Elektroniker hinsetzen und
> überlegen ob und wie man eine Art von PLC bauen könnte, der einerseits
> den Zweck erfüllt, andererseits aber die Funkamateure nicht so stört,
> wie die handelsüblichen.
>
> Was haltet Ihr davon?

Meinst du, das bisherige PLC wurde von Bäckern und Friseuren entwickelt?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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J. Ad. schrieb:
> WARUM das so ist.

Du musst die Frage genau anders herum stellen: warum sollte die
Übertragung von Daten auf Leitungen, die nie dafür konzipiert worden
sind, denn überhaupt irgendwie mit brauchbarer Qualität funktionieren?

Die Antwort: es kann mal gehen, muss aber nicht.  Hängt eben alles
davon ab, wie das für den Zweck gar nicht konzipierte Netz gerade
örtlich aufgebaut ist.  Es kann natürlich auch noch mit einer
Steckdosenleiste funktionieren, aber jede zusätzliche Störstelle (und
das ist aus HF-Sicht jede x-beliebige Klemmstelle) erhöhrt das Risiko,
dass es nicht klappt.

von Loeti2 (Gast)


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Es gibt ja seit kurzen einen Hersteller von PLC der sich damit rühmt den 
Schutzleiter mit für die Daten zu benutzen.

So könnte man ja ganz extrem den Schutzleiter umfunktionieren als PLC 
Leiter.

Also dann L,N, und D(aten) an der Steckdose

flücht...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Man kann den Elektroschrott auch fachgerecht entsorgen, oder fachgerecht 
beim Händler ignorieren. Es ist und bleibt halt eine eventuell Kosten 
dämmende Notlösung für konventionell schwierig zu handhabende oder 
temporäre Situationen, eben quick and dirty Aber wie heißt es so elend? 
das Provisorium lebt am längsten. Siehe GG und Sonderrechte für Besatzer 
über das Besatzungsrecht hinaus.

von F. F. (foldi)


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Winfried J. schrieb:
> oder fachgerecht
> beim Händler ignorieren.

Der ist mal gut und neu. :-)

von MaWin (Gast)


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J. Ad. schrieb:
> Warum funktioniert Powerline nicht bei Steckdosensleisten?

Es funktioniert, btdt.

Lediglich an Master-Slave Steckdosenleistungen blockiert die Sensorspule 
die HF-Signale.

von Bitflüsterer (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Du musst die Frage genau anders herum stellen: warum sollte die
> Übertragung von Daten auf Leitungen, die nie dafür konzipiert worden
> sind, denn überhaupt irgendwie mit brauchbarer Qualität funktionieren?

Es scheint mir zumindest ein positives Gegenbeispiel zu geben: DSL 
über die Telefonleitungen. Die waren ja ursprünglich auch nicht dafür 
gedacht.

Wie sehen die Funkamateuer DSL?

Wenn Datenübertragung über das Stromnetz möglich ist, ohne das man 
Andere stört, wäre das sehr, um nicht zu sagen "äusserst", nützlich.

von herbert (Gast)


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Bitflüsterer schrieb:
> Wenn Datenübertragung über das Stromnetz möglich ist, ohne das man
> Andere stört, wäre das sehr, um nicht zu sagen "äusserst", nützlich.

RWE wollte das mal groß aufziehen...sie haben die Finger davon gelassen. 
Göttliche Eingebung oder weil es sich nicht rentiert hätte?

Bitflüsterer schrieb:
> Wie sehen die Funkamateuer DSL?

Habe noch nicht vernommen ,dass es da zu Problemen gekommen 
wäre.Technisch wird es im Detail schon Unterschiede geben...

von Reinhard S. (rezz)


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Bitflüsterer schrieb:
> Jörg Wunsch schrieb:
>> Du musst die Frage genau anders herum stellen: warum sollte die
>> Übertragung von Daten auf Leitungen, die nie dafür konzipiert worden
>> sind, denn überhaupt irgendwie mit brauchbarer Qualität funktionieren?
>
> Es scheint mir zumindest ein positives Gegenbeispiel zu geben: DSL
> über die Telefonleitungen. Die waren ja ursprünglich auch nicht dafür
> gedacht.

Hat aber den Vorteil, das die Kabel dort geschirmt sind, zumindest 
außen, und (vermutlich) die Sendeleistungen deutlich geringer.

von Georg W. (gaestle)


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J. Ad. schrieb:
> Aber worin unterscheidet sich eine Steckdosenleiste von einer normalen
> Steckdose?

In nichts (irgendwelche Schutz- und Sensorschaltungen mal außen vor 
gelassen). Ich habe hier 2-er und 3-er Wandsteckdosen. Dort konnte man 
unser Powerlan auch mit einer HF-Dreckschleuder aus dem Tritt bringen. 
Ev. ist in kritischen Situationen die zusätzliche Störung am Stecker 
(oder gleich an mehreren, machen manchen das ja auch, als Krönung kommt 
dann ans Ende der Kaskade noch das Bügeleisen dran) der letzte Tropfen, 
der das Fass zum überlaufen bringt.
Wobei die Steckverbinder bei anderen HF- Geschichten wie z.B. USB auch 
recht windig sind und es geht trotzdem.

Ich würde ein Patchkabel verlegen, wenn es irgendwie geht. es ist auf 
lange Sicht am billigsten und schont die Nerven. Egal ob W- oder P- Lan, 
es gab bei uns im Haus immer wieder Ärger.

von Bitflüsterer (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Hat aber den Vorteil, das die Kabel dort geschirmt sind, zumindest
> außen, und (vermutlich) die Sendeleistungen deutlich geringer.

Hm. Ja, richtig.

Aber ehe ich hier die offensichtlichsten Möglichkeiten der Reihe nach 
abwatschen lasse - ich muss mich in der Richtung Wellentheorie eher als 
interessierten Laien bezeichen (allerdings mal FUNE gelernt) -, frage 
ich mal, ob wohl die Mehrheit der Leser hier, grundsätzlich die 
Möglichkeit einer Datenübertragung über das Stromnetz - in den 
relevanten Datenraten und mit "deutlich" (was immer das bedeutet) 
geringeren Störungen als im Moment, ausschliesst.

Ich erlaube mir mal, dazu eine kleine Umfrage zu starten.

---

Eine störungsfreie (also Andere nicht störende), schnelle 
Datenübertragung über das Stromnetz ist meiner (also Deiner) fachlich 
begründeten Meinung nach

1. grundsätzlich nicht
2. nur bei deutlicher Verringerung der Bandbreite
3. aus theoretischen Erwägungen heraus, nach weiterer Entwicklung, 
eventuell

möglich,

oder:
4. andere Meinungen

Es wäre nett wenn Ihr Eure Ansicht mit einem | nach dem jeweiligen Punkt 
kennzeichnen würdet.

von Harald W. (wilhelms)


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Georg W. schrieb:

> Ich würde ein Patchkabel verlegen, wenn es irgendwie geht.

Genau, das verlegt man dann dort, wo vorher das 230V-Kabel lag
und seine Geräte versorgt man dann über PoE. :-)
Gruss
Harald

von Bitflüsterer (Gast)


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Georg W. schrieb:
> Ich würde ein Patchkabel verlegen, wenn es irgendwie geht. es ist auf
> lange Sicht am billigsten und schont die Nerven. Egal ob W- oder P- Lan,
> es gab bei uns im Haus immer wieder Ärger.

Naja. Das ist z.B. bei mir, in einer Mietwohnung nicht möglich. Ich 
würde sehr gerne ein Kabel in den Keller legen, aber das wird nicht 
gestattet.
Entfernung sind ca. 15m. Ich zerbreche mir schon seit langer Zeit den 
Kopf, aber finde keine andere Lösung.

von Wolle R. (Gast)


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Bitflüsterer schrieb:
> Entfernung sind ca. 15m. Ich zerbreche mir schon seit langer Zeit den
> Kopf, aber finde keine andere Lösung.

Was spricht gegen W-Lan?

Ich habe auch gerade ein Problem mit diesem bescheuerten P-LAN. Ein 
Nachbar hat das und versaut mir so die Kurzwelle massiv :(

Aber was soll ich machen? Ich möchte unser gutes Verhältnis nicht aufs 
Spiel setzen. Er weiß wohl garnicht, dass er andere stört und macht es 
auch nicht mit Absicht.

Habe ihn mal gefragt, warum kein W-LAN, aber er meinte "wegen der 
Strahlen". Kein Scherz. Okay, wenn der wüsste ;)

Na ja manches muss man als Gegeben hinnehmen, bin ja nicht alleine auf 
der Welt. Ich mache also nichts weiter, denn Streit wäre schlimmer.

Wäre ja toll, wenn der Mist gesetzlich verboten werden würde, aber da 
spare ich mir die Worte zu.


Mfg, Wolle

von herbert (Gast)


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Wolle R. schrieb:
> Ich habe auch gerade ein Problem mit diesem bescheuerten P-LAN. Ein
> Nachbar hat das und versaut mir so die Kurzwelle massiv :(

Na,dann nimm mal deinen Nachbarn und lass ihn hören...Wennst dem dann 
noch erklärst ,dass PLC mehr Dreck produziert als W-Lan dann nimm er 
diese Dreckschleuder freiwillig von der "Netzantenne"

von oszi40 (Gast)


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herbert schrieb:
> diese Dreckschleuder freiwillig von der "Netzantenne"

Das Spiel geht so lange schön bis der Nächste solch eine Dreckschleuder 
ansteckt, dann hat auch Dein Nachbar weniger Freude an seinem P-LAN.
http://elektronikbasteln.pl7.de/powerlan-stoerungen.html

von Bitflüsterer (Gast)


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Ich benutze PLC garnicht und habe es auch noch nie benutzt (ausser das 
eine, schon erwähnte Mal im Hotel). Vielmehr transportiere ich meine 
Daten wie zu Thurn & Taxis' Zeiten per Pedes (so man denn meine Füsse 
mit den Hufen von Pferden vergleichen kann :-) ).

Was WLAN betrifft, habe ich im wesentlichen drei Gegenargumente die ich 
hier, mit aufsteigender Bedeutung, mal mitteilen will:

1. Es gibt hier schon mehrere WLANs, so dass ich mit geringen Datenraten 
rechnen muss. Das wäre allerdings kein Hinderungsgrund. Die Datenmengen 
sind ohnehin gering und eine zeitliche Verzögerung im Bereich von etwa 5 
Sekunden würde keine Rolle spielen (Vor allem Datenbankzugriffe).

2. Anders als eine Kabelvariante (in diesem Topf werfe ich jetzt mal PLC 
mit hinein) erfordert WLAN aus Grund 3. zwei weitere Bedienschritte, in 
dem ich nämlich das WLAN erstmal aktivieren müsste. (D.h. eine inaktive 
WLAN-Karte aktivieren). [Im anderen Fall, würde ich nur einen 
Bedienschritt, nämlich das einschalten des Rechners im Keller haben]. 
OK. Ich bin halt faul.

3. Ich benutze vor allem deswegen kein WLAN, weil ich, mit dem seinem 
Aufkommen, immer wieder Sicherheitsverletzungen in Presse und Internet 
wahrnehme, die, soweit ich informiert bin, immer noch relevant sind. 
D.h. selbst die modernen WPA Varianten sind knackbar.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bitflüsterer schrieb:
> Es scheint mir zumindest ein positives Gegenbeispiel zu geben: DSL über
> die Telefonleitungen. Die waren ja ursprünglich auch nicht dafür
> gedacht.

Allerdings sind sie im Gegensatz zur Niederspannungsverkabelung
zumindest mit einem einigermaßen sauberen Wellenwiderstand (verdrillte
Adernpaare) und paarweise verlegt.

Etwas HF-mäßig klobiges wie einen Hutschienenverteiler hat man dort
nicht drin.

Nur, weil das sowieso schon immer so war, war DSL überhaupt machbar.

> Wie sehen die Funkamateuer DSL?

Es gab vor dessen Einführung einiges an Befürchtung bezüglich des
daraus resultierenden Störpotenzials, aber das ist zum Glück dann nicht
so eingetreten.  Die Störungen aus allerlei Schaltnetzteilen sind bei
weitem überwiegend, da kommt heftig Mist zusammen, der oft genug die
gesetzten Grenzen überschreitet.  Gemessen wird aber halt nur, wenn
sich jemand bei der BNetzA beschwert.

von Max H. (hartl192)


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Ich habe kein PLC mich interessiert aber trotzdem was passiert wenn man 
mit PLC jemanden Stört und dieser bei der BNetzA beschwert?

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Max H. schrieb:
> was passiert wenn man mit PLC jemanden Stört und dieser bei der BNetzA
> beschwert?

Das kann bis zu einem Betriebsverbot gehen:

http://www.funkfreunde-landshut-ev.de/index.php/neuigkeiten-vom-funk/107-bnetza-erteilte-betriebsverbot-fuer-powerline-anlage

Devolo bestreitet natürlich, dass ein "Betriebsverbot" ausgesprochen
worden ist, aber offenbar hat der entsprechende Nachbar den Betrieb
ja nur nach massiver Intervention der BNetzA eingestellt bzw. sich
mit dem Gestörten um eine technisch sinnvollere Lösung bemüht.

von J. A. (gajk)


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Sorry, dass ich der Anlass war, dass die PLC-Sau nun schon zum 2000.mal 
durchs Dorf getrieben wird.

Mich hatte wirklich nur der Grund interessiert, warum es bei diesen 
Leisten nicht geht.

von herbert (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Man kann den Elektroschrott auch fachgerecht entsorgen, oder fachgerecht
> beim Händler ignorieren.

Ein schöner Satz ...der zweite...

Manche habe mit dem"fachgerechten ignorieren" das größte Problem.Woran 
kann das liegen? Das hatt was mit "Berufsehre" zu tun und da gehen oft 
Leute die ganz was anderes gelernt haben oft einsichtiger mit gutem 
Beispiel voraus als die welche wissen müßten was sie da tun.

von U. M. (oeletronika)


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J. Ad. schrieb:
> Mich hatte wirklich nur der Grund interessiert, warum es bei diesen
> Leisten nicht geht.
Hallo,
alleine die Aussage, dass "es bei diesen Leisten" nicht geht,
ist doch nun erwiesenermaßen so pauschal eine Falschaussage!

Was willst du nun noch?
Lese die Antworten, das steht doch genug dazu geschrieben.

Es funktioniert, aber mit gewissen Einschränkungen!
Wozu jetzt die Sau nun das 2000 und erste mal durchs Dorf treiben???
Gruß Öletronika

von Michael_ (Gast)


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Bitflüsterer schrieb:
> 2. Anders als eine Kabelvariante (in diesem Topf werfe ich jetzt mal PLC
> mit hinein) erfordert WLAN aus Grund 3. zwei weitere Bedienschritte, in
> dem ich nämlich das WLAN erstmal aktivieren müsste. (D.h. eine inaktive
> WLAN-Karte aktivieren). [Im anderen Fall, würde ich nur einen
> Bedienschritt, nämlich das einschalten des Rechners im Keller haben].
> OK. Ich bin halt faul.

Dann schau mal in die Installation des W-Lan. Dort kannst du einstellen, 
mit welchen W-Lan es fest verbunden ist. Oder bist du da auch zu faul?
Dein Kabel in den Keller kann man auch anzapfen. Geht ruck zuck.

von Ulrich H. (lurchi)


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Eine Datenübertragung ohne große externe Störungen über das Stromnetz 
würde wohl schon gehen - allerdings nur mit reduzierter 
Übertragungsrate, und man müsste dafür Frequenzbereiche (etwa im Bereich 
der Mittelwelle, Langwelle) reservieren, in denen dann kaum ein anderer 
Funkdienst funktioniert, bzw. sich nicht über Störungen beschweren darf.

Bei einem eingeschränkten Frequenzbereich besteht dann auch noch 
vermehrt die Gefahr, dass es in einigen Installationen dann gar nicht 
richtig geht, bzw. nur sehr langsam.

Es ist im Prinzip kaum möglich die Grenzwerte für HF Störungen 
einzuhalten, und gleichzeitig zuverlässig Daten zu übertragen, wenn 
andere Geräte am Netz sind, die die gleichen Grenzwerte nur gerade so 
einhalten.

von D. V. (mazze69)


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Danke gajk für den Link zum Internet-Schrotthändler.
Da diverse Sender auf LW-MW-KW bald ganz verschwunden sind, dürfte einer 
Zunahme an Power-Line Adaptern wohl nix mehr im Wege stehen.

Der langsame Tod
http://www.dl4no.de/thema/derlangs.htm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ulrich H. schrieb:
> und man müsste dafür Frequenzbereiche (etwa im Bereich der Mittelwelle,
> Langwelle) reservieren, in denen dann kaum ein anderer Funkdienst
> funktioniert

Bei niedrigen Frequenzen ist PLC kein ernsthaftes Problem.  Dort
strahlen die Störstellen auch nur wenig ab, da die geöffnete Fläche
im Vergleich zur Wellenlänge klein ist.

Wenn man aber über Kupferdoppeladern inzwischen schon mit dem
Allerweltsnotebook 500 Mbit/s überträgt (1 Gbit/s sind's bei den
billigen Teilen ja eher nicht), dann kann sich PLC natürlich nicht
mit 9600 Bd oder sowas zufrieden stellen.  Sie streben nach höherem,
und glauben immer noch, die Physik dabei überlisten zu können.

Spätestens, wenn die 08/15-Technik auf 10 Gbit/s übergegangen ist,
wird sich der Salat wohl von selbst ad absurdum geführt haben, denn
die dann noch für eine Konkurrenzfähigkeit von PLC nötigen
Sendeleistungen wird kaum mehr einer finanzieren wollen, und
Wellensittiche, die neben der Schalttafel plötzlich gebraten durch
die Gegend fliegen, will vermutlich auch keiner haben. :)

von J. A. (gajk)


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D. V. schrieb:
> Danke gajk für den Link zum Internet-Schrotthändler.
> Da diverse Sender auf LW-MW-KW bald ganz verschwunden sind, dürfte einer
> Zunahme an Power-Line Adaptern wohl nix mehr im Wege stehen.
>
> Der langsame Tod
> http://www.dl4no.de/thema/derlangs.htm

Hab die Teile grade zu Testen da:

1. Funktioniert auch über Netzphasen-Grenzen hinweg (zumindest in meinem 
Haus, ohne FI-Kram und mit 3+1-Kabel von den Stadtwerken.

2. Die Verschlüsselung aufzusetzen erinnert eher an ein altes 
Mütterchen, welches die Münze in den Opferstock fallen hört und GLAUBT, 
sie käme deswegen in den Himmel.

3. Die Leistungsaufnahe ist beträchtlich, das Paar verschlingt 25 W. 
Aufs Jahr hochgerechnet ist man da mit 50 Euro Stromrechnung dabei - 
fast schon der Anschaffungspreis.

4. Geeignet wohl für eine kurzzeitige Schaffung eines Internetzugangs 
wenn das WLAN irgendwie wo nicht hinreicht. Wer die Dinger dauerhaft 
nützt, kann sich für 50 Euro ne Menge Kabel in der Wohnung verlegen 
lassen.

5. Ich werde die Dinger wohl aufheben, aber nicht dauerhaft betreiben, 
da ich erstens nicht die hohe Stromrechnung zahlen möchte, zweitens die 
Technik fragwürdig finde und drittens ich auch Respekt vor Leuten habe, 
die gerne funken.

Im Übrigen haben die Teile bei mir auch an Leisten funktioniert, 
allerdings habe ich nur solche OHNE Schalter und OHNE Filter etc.

von Thomas (Gast)


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J. Ad. schrieb:
> kann sich für 50 Euro ne Menge Kabel in der Wohnung verlegen
> lassen.
Ich hätte gerne Kontaktdaten von deinem Elektriker und deinem Maler.

von DL4BM (Gast)


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Wolle R. schrieb:
> Was spricht gegen W-Lan?

W-Lan ist der Grund, warum es überhaupt 'Powerline' gibt !

Die in Deutschland erlaubten 100 mW für W-Lan sind ein Witz. Ich habe 
den Router im Wohnzimmer stehen, den Rechner im Arbeitszimmer im Keller. 
Luftlinie keine 5 m, dummerweise ist die Kellerdecke (=Stahlbeton) 
dazwischen. Resultat: Verbindungsabbrüche.

Dagegen helfen drei Dinge:
- Installation eines LAN-Netzwerkes
- Import eines W-Lan Routers aus den USA
- Powerline


(Bezeichnenderweise habe ich im Keller Verbindungsprobleme mit dem 
W-Lan, kann aber ohne Probleme UMTS nutzen...)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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DL4BM schrieb:
> (Bezeichnenderweise habe ich im Keller Verbindungsprobleme mit dem
> W-Lan, kann aber ohne Probleme UMTS nutzen...)

Das ist oft so. Mein DECT Telefon reicht auch wesentlich weiter als das 
WLAN der Easybox, hängt vermutlich mit der Modulation zusammen.

J. Ad. schrieb:
> 3. Die Leistungsaufnahe ist beträchtlich, das Paar verschlingt 25 W.
> Aufs Jahr hochgerechnet ist man da mit 50 Euro Stromrechnung dabei -
> fast schon der Anschaffungspreis.

Das ist mir beim Versuchsbetrieb mit älteren Devolo PL Teilen auch 
aufgefallen - die Dinger braten ganz schön und strahlen beträchtliche 
Wärme ab. Besteht das Netzteil da aus 2 Betonwiderständen, oder was?

Wir wollen hier mal probieren, ob PL auch über Grundstücksgrenzen hinweg 
funktioniert. Durch 2 Zähler? Hmm, mal sehen.

DL4BM schrieb:
> Die in Deutschland erlaubten 100 mW für W-Lan sind ein Witz.

Als Funkamateur sind 100mW für mich allerdings schon ganz schön viel. 
Damit habe ich schon locker mehrere dutzend Kilometer überbrückt - auf 
435 MHz.

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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DL4BM schrieb:
> Import eines W-Lan Routers aus den USA

...und mit dessen 1000 mW dann alle anderen WLANs in der Umgebung 
totdrücken. Tolle Idee, die Nachbarn werden sich bedanken.

von herbert (Gast)


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J. Ad. schrieb:
> zweitens die
> Technik fragwürdig finde und drittens ich auch Respekt vor Leuten habe,
> die gerne funken.

Nicht nur "funken" sondern Radio hören wollen...Was soll zb. ein 
erblindeter schon tun? Tv-Ton?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias Sch. schrieb:
> Das ist mir beim Versuchsbetrieb mit älteren Devolo PL Teilen auch
> aufgefallen - die Dinger braten ganz schön und strahlen beträchtliche
> Wärme ab. Besteht das Netzteil da aus 2 Betonwiderständen, oder was?

Ein ziemlicher Aufwand an DSP steckt da drin.  Außerdem darf man
wohl zur Erreichung einer ausreichenden Großsignalfestigkeit nicht
so zimperlich mit der Leistungsauslegung des Empfängereingangs sein,
sonst entstehen massenhaft Intermodulationsprodukte.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Als real Erblindeter würde ich Internetradio Spartenkanäle hören, wenn 
man nicht mit dem Regionalsendern zufrieden ist. Viele hören ja eh die 
lokalen Privaten genauso wie sie die Privaten fernsehen. 'Erblindet' 
sind ja viele ;-)


Das Problem mit der Reichweite von WLAN ist, das die Boxen nicht unter 
2MBit gehen können. Ich glaub es gab auch noch 1MBit und eventuell sogar 
500KBit in den Anfangszeiten. Wer es genau wissen will, kann sich ja die 
Datenblätter des PRISM-Chipsatzes von Harris/Intersil ziehen. Das wäre 
die Frühzeit.
Und nun ist die Reichweite bei einer bestimmten Bitfehlerrate direkt 
proportional zur Sendeleistung. Würde also das Teil mit der 
Nachbarstation eben 100KBit aushandeln - was ja notfalls genug ist - 
käme man erheblich weiter.
Das ist aber auch gar nicht gewollt, denn WLAN soll nur Kleinzellen 
bedienen. Zum einen die Nachbarn nicht stören, zum anderen nicht den 
großen Providern klammheimlich Kohle entziehen.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Abdul K. schrieb:
> Und nun ist die Reichweite bei einer bestimmten Bitfehlerrate direkt
> proportional zur Sendeleistung.

Nein, die benötigte Sendeleistung steigt quadratisch mit der
gewünschten Reichweite.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ja Jörg (Je nach Antenne MIMO).

Ich habe gerade mal nachgeschaut: Ein alter D-Link kann hier mit 1MBit 
laufen. Machen wir sogar damit die Kinders im ganzen Haus mit dem 
Nintendo surfen können. Deren WLAN-Design scheint ziemlich gut zu sein. 
Wollen allerdings nicht mehr als 2MBit connecten.

von Daniel (Gast)


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Powerline Technologie macht Sinn an einer 100m Verlaengerungsschnur, 
welche zeitweise durch zig Raeume aus dem Haus um die Ecke durch die 
Scheune, ... verlegt wird.
Dann hast du an beiden Enden mit Sicherheit eine stabile Verbindung. Am 
Ende schliesst du deinen WLAN Router an und schon hast du WLAN wo du 
sonst keins hättest (Alle Stahlbeton, Türen, Vorsprünge, Eisentore, ... 
umgangen).

Aber Powerline scheint ja schon veraltet zu sein, wenn man sie von wann 
der Beitrag ist.

Gruss

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Daniel schrieb:
> wenn man sie von wann
> der Beitrag ist.

Und warum hast Du die Leiche ausgegraben?

von Diodenes (Gast)


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Daniel schrieb:
> Powerline Technologie macht Sinn an einer 100m
> Verlaengerungsschnur,
> welche zeitweise durch zig Raeume aus dem Haus um die Ecke durch die
> Scheune, ... verlegt wird.
> Dann hast du an beiden Enden mit Sicherheit eine stabile Verbindung.

Statt 100m Verlängerungsschnur kannst Du aber auch gleich ein 
Netzwerkkabel nehmen ;-)

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