Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Einladung via Dienstleister: Visitenkarte ja/nein?


von Nürnberger (Gast)


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Ich habe via Dienstleister schon etliche Vorstellungsgespräche 
(freiberufler) geführt.
D.h. man sitzt neben der Person von Gulp/Hays/... und hat ggü den 
"Kunden".
Die letzten Male wurden Visitenkarten ausgetauscht, d.h. ich bekam eine 
vom "Kunden", hatte aber selbst keine dabei.
Ich darf sowieso keine Direkt-Aquisition mit dem Kunden machen (12 
Monate gesperrt via "Vorvereinbarung") und damit bringen die Karten 
nichts.

Allerdings könnte es ja sein, dass man bei der Firma einen guten 
Eindruck macht, für das ausgeschriebenes Projekt zwar nicht genommen 
wird, aber gerne meine Kontaktdaten aufbewahrt für die Zeit nach 12 
Monaten.

Aber wie wirkt das auf den Dienstleister?
Würde der einschreiten, oder lieber schweigen und mir keine Projekte 
mehr anbieten?
Der direkte Ausstausch der Visitenkarten heißt ja: man braucht den DL 
nicht (mehr), wir können direkt verhandeln ...

von Marx W. (Gast)


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Vergiss DAS!

Wenn die Int. an dir hätten, würden die dich nehmen.
Sofort!!!!!!

von Nürnberger (Gast)


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> Wenn die Int. an dir hätten, würden die dich nehmen.

Schon klar.
Aber es geht ja auch um die Frage der Höflichkeit.
Wenn man eine Karte bekommt, gibt man ja eine zurück.
Ich habe das nicht gemacht, da ich mich loyal zum DL verhalten wollte.

Und diesen will ich nicht verärgern, da er mir Projekte zuspielt, die 
nicht weder auf deren Internetseite stehen, noch auf der Firmenhomepage 
des Kunden.
(Verdeckter Stellenmarkt)

von Ingenör (Gast)


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Du bist Geschäftsmann, wenn du keine Visitenkarte vorweisen kannst, bist 
du es nicht wehrt. Ob es dem DL gefällt oder nicht interessiert keinen.
Bist du gut organisiert? Dann hast es und ne Homepage. Beider 
repräsentiert dich.

Ich hab mal mit einem DL versucht zu arbeiten. Ging nicht lange gut. 
Seither nur noch direkt ohne diese Flaschen.

von Easy (Gast)


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Der Kunde weiss um deine Selbstständigkeit. Wo ist also das Problem? Gib 
ihm deine Karte und gut ist es.

von Nürnberger (Gast)


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Ich frage mich nach dem Sinn von Visitenkarten: Das ist genauso wie die 
Berge von Prospekten mit dem man tagtäglich zugemüllt wird.
Hebt irgendjemand diese Visitenkarten überhaupt auf?
Ich speichere Kontakte nur digital.

Die peinliche Situation obigen Interview war allerdings, dass ich die 
Visitenkarte des Entwicklerchefs unabsichtlich liegengelassen habe.
Das hat er Begründung für die Absage u.a. angegegen, und der DL hat es 
mir dann übermittelt.

von Ich (Gast)


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Nürnberger schrieb:
> Ich habe via Dienstleister schon etliche Vorstellungsgespräche
> (freiberufler) geführt.
> D.h. man sitzt neben der Person von Gulp/Hays/... und hat ggü den
> "Kunden".
> Die letzten Male wurden Visitenkarten ausgetauscht, d.h. ich bekam eine
> vom "Kunden", hatte aber selbst keine dabei.
> Ich darf sowieso keine Direkt-Aquisition mit dem Kunden machen (12
> Monate gesperrt via "Vorvereinbarung") und damit bringen die Karten
> nichts.

Hattest du einen Vertrag mit dem Dienstleister, also irgendein 
unterschriebenes Dokument, was Dir verbietet dich in diesen von dem DL 
vermittelten Gesprächen selbst zu vermitteln?

Wenn Ja, lass das mit der Visitenkarte
Wenn Nein, Deine Visitenkarte auf den Tisch legen.

Wie vermarktest Du Dich selbst?
XING, Linkedin, ...?

Welchen Vorteil bringt es Dir Dich über Hays, etc. vermarkten zulassen?
Die wollen ja auch Kohle sehen, und soweit ich mitbekommen haben, nicht 
zu knapp.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Wenn man dich nach deiner Karte fragt oder wenn dir dein Gegenüber seine 
Karte gibt, dann gebietet es die Höflichkeit und das professionelle 
Auftreten, dass du ihm deine gibst.

Wenn dein Zuhälter sich darüber aufregt, dann mach ihm klar, dass er die 
Fresse halten soll oder du suchst dir einen neuen Zuhälter.

von Nürnberger (Gast)


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> was Dir verbietet dich in diesen von dem DL
> vermittelten Gesprächen selbst zu vermitteln?

Ja, die sogenannte "Vorvereinbarung" oder manchmal 
"Kundenschutzvereireinbarung" genannt.
Aber das machten alle DL, mit denen ich bisher in Kontakt war.


... Der Auftragnehmer verpflichtet sich, für die Dauer von 12 Monaten 
nach Unterzeichnung dieser
    Vereinbarung kein Vertragsverhältnis (auf eigene Rechnung oder durch 
Dritte) bei dem Kunden
    einzugehen, welches die Übernahme des von XXXX vorgestellten 
Projektes und daraus
    resultierende Folgeprojekte zum Inhalt hat.
...

von Nürnberger (Gast)


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> Welchen Vorteil bringt es Dir Dich über Hays, etc. vermarkten zulassen?

Aquisition von Projekten bedeutet ja ziemlichen Zeitaufwand.
Dieser wird mir praktisch abgenommen.
Die DL treffen ja schon eine Vorauswahl und stellen nur Leute vor, mit 
denen sie schon gute Erfahrungen gemacht haben. Das macht es für die 
Firmen auch einfacher.

Auch haben DL mehr Projekt/Stellen-Angebote auf Lager.
Die Firmen geben die interessanten Stellen gar nicht mehr zum 
öffentlichen Stellenmarkt.
(z.B. um gesetzliche Vorgaben, z.B. Antidiskriminierung, zu 
unterwandern)


> Die wollen ja auch Kohle sehen, und soweit ich mitbekommen haben, nicht
> zu knapp.

Ja, aber das zahle nicht ich, sondern die Firma.
Ich schreibe dem DL eine Rechnung über die geleisteten Stunden und dem 
vereinbarten Stundensatz.
Daraus generieren die ihre Rechnung an die Firma und schlagen einen 
Provisionsanteil von ca 10-20% drauf.

von Franz (Gast)


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> und schlagen einen Provisionsanteil von ca 10-20% drauf.
das vergiss mal lieber schön, denn weder weist du es noch ahnst du es 
für was du da verkauft wirst.

von Nürnberger (Gast)


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>> und schlagen einen Provisionsanteil von ca 10-20% drauf.
> das vergiss mal lieber schön, denn weder weist du es noch ahnst du es

Doch. Einmal hat eine Angestellte vom "Einkauf" die Rechnung u.a. mir 
zugeschickt (sie hat diese meinem Betreuer geschickt, damit er sie 
"freigibt", ich war unter CC).
Das hätte sie natürlich nicht tun dürfen.
Es waren 15%, was der DL draufgeschlagen hat.


Ich habe auch von anderen Aufschlägen gehört (50-100%), aber das hängt 
auch mit der Zeit des Einsatzes zusammen.
Wenn ein Projekt-Nehmer nur für ein paar Wochen verliehen wird, fällt 
fast genauso viel Vermittlungs-Aufwand an, welcher umgerechnet werden 
will.

von Franz (Gast)


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> Wenn ein Projekt-Nehmer nur für ein paar Wochen verliehen wird,
dann hat er eigentl. schon mal sehr gut zu tun, über eine Weile....

> fällt fast genauso viel Vermittlungs-Aufwand an,
darüber sollte man sich als Leistungserbringer keine Gedanken machen, 
außer man muß das selber erledigen...

> welcher umgerechnet werden will.
den "Aufwand", den du dort zu sehen denkst, kann eine Hilfskraft genauso 
gut erledigen, wie du ja mit dem Bsp., der dir zufällig übermittelten 
Infos, bemerkt hast.
Und ob das nicht vllt. Täuschung durch Absicht war, oder nur eine 
Abschlagszahlung, weißt du auch nicht genau?
Deinen Wert an Leistung durch Quali und BE wirst du aber sicherlich 
kennen?

von Logger (Gast)


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Nürnberger schrieb:
> Ich frage mich nach dem Sinn von Visitenkarten:

Nicht unbedingt. Die Tradition eine repräsntative Visistenkarte
weiter zu geben, zeugt von Professionalität, besonders bei
persönlichen Kontakten. Denn bei verbal oder handschriftliche
Kontaktdaten können sich immer Fehler einschleichen und dann
kann im Worst-Case-Fall die Nachhaltigkeit für diese Mühe
verloren gehen. Gerade heute, wo es immer weniger Festnetzanschlüsse
wegen Mobiltelefonen gibt und damit auch keinen Eintrag mehr in 
Telefonbücher oder -datenbanken, sollte man sich der Zuverlässigkeit
der Visistenkarte für die persönliche Kontaktweitergabe bewusst sein
und das auch zu schätzen wissen.
Wenn es dafür allerdings ersatzweise ein App für das Smartphone gibt,
bzw. mal geben wird, so das man zum Adressaustausch nur noch mit
den Handys sich gegenseitig Daten per Geste einscannen kann
(quasi so simpel wie Lebensmittel im Supermarkt gescannt werden),
dürfte auch das veraltete Konzept der Visitenkarte irgend wann mal 
aussterben.

von Wattestäbchen (Gast)


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Nürnberger schrieb:
> Aber es geht ja auch um die Frage der Höflichkeit.

https://www.youtube.com/watch?v=of8UgykfUbw

So geht das.

von Nürnberger (Gast)


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> Die Tradition eine repräsntative Visistenkarte weiter zu geben, zeugt von
> Professionalität, besonders bei persönlichen Kontakten.

Ich weiß. Aber ich habe da Schwierigkeiten.
Da ich keine separate Firmenadresse habe, und ich meine private 
Wohnadresse nicht bekanntgeben will, sieht die Visitenkarte etwas 
"nackt" aus.
E-mail und Mobilnummer macht eben nicht so viel her.

von Ich (Gast)


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Sprich das mit der Visitenkarte einfach vorher mit deinem Vermittler von 
Gulp/Hays/... ab.

von Nürnberger (Gast)


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Dieses kurze Anschreiben fast den Vorteil von DL zusammen:





Sehr geehrter Herr XXXXX,

als Experte im Projekteinsatz möchten Sie sich auf Ihren Aufgaben beim 
Kunden konzentrieren und
möglichst wenig mit administrativen Dingen zu tun haben.

Nutzen Sie daher unsere regelmäßige Abfrage zu Ihrer Verfügbarkeit und 
teilen Sie uns mit einem
Klick mit, ab wann wir Sie für Folgeprojekte vorschlagen können. So 
können Sie von
vielversprechenden Projekt- und Karrieremöglichkeiten profitieren!

von Wattestäbchen (Gast)


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Nürnberger schrieb:
> als Experte im Projekteinsatz möchten Sie sich auf Ihren Aufgaben beim
> Kunden konzentrieren und
> möglichst wenig mit administrativen Dingen zu tun haben.

Nette Bevormundung.

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