Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Potentiometer mit 8 Pins


von Tim L. (timtom)


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Hi,

ich hab letztens mal meinen Verstärker geöffnet und gesehen, dass das 
Lautstärkepotentiometer 8 Anschlüsse hat. Also pro Bahn quasi 4 
Anschlüsse.

Normale "Stereo-Potis" haben doch nur 6 Anschlüsse? Welche 
Vorteile/Nachteile hat solch ein Poti mit 8 Anschlüssen?

Im Internet habe ich leider nichts gescheites gefunden. :(

von Dussel (Gast)


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Stabilisierung oder Referenzabgriff oder sowas.

von D. V. (mazze69)


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4 Anschlüsse: logaritmische Lautstärkekorrektur
Guck mal bei wikipedia danach

von U. M. (oeletronika)


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Tim L. schrieb:
> ich hab letztens mal meinen Verstärker geöffnet und gesehen, dass das
> Lautstärkepotentiometer 8 Anschlüsse hat. Also pro Bahn quasi 4
> Anschlüsse.
Hallo,
bist du du den sicher, dass es sich überhaupt um ein Poti handelt?
In moderneren Digitalgeräten sind Drehimpulsgeber statt Potis drin.
Gruß Öletronika

von Tim L. (timtom)


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Uwe M. schrieb:
> Hallo,
> bist du du den sicher, dass es sich überhaupt um ein Poti handelt?
> In moderneren Digitalgeräten sind Drehimpulsgeber statt Potis drin.
> Gruß Öletronika

Ja, da bin ich mir sicher. Die Lautstärkeregelung ist nämlich nicht 
endlos drehbar wie bei dem Verstärker, den ich durch mein aktuellen (mit 
dem 8.  Poti) ersetzen werde.

von ZN (Gast)


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D. V. schrieb:
> 4 Anschlüsse: logaritmische Lautstärkekorrektur
> Guck mal bei wikipedia danach


Klingt interessant, ist aber Unfug. ;-)

http://de.wikipedia.org/wiki/Geh%C3%B6rrichtige_Lautst%C3%A4rke

von D. V. (mazze69)


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Nachtrag:
https://de.wikipedia.org/wiki/Geh%C3%B6rrichtige_Lautst%C3%A4rke
Mit dem 4. Anschluß wird dem nichtlinearem Hörempfinden des Menschen 
Rechnung getragen.

von Tim L. (timtom)


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Versteh ich nicht

von mhh (Gast)


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Tim L. schrieb:
> Versteh ich nicht

Deine Hörempfindlichkeit für hohe und tiefe Töne ist lautstärkeabhängig. 
Das gleicht die elektronische Korrektur dem an. Damit empfindest Du den 
Klang der Klaviersonate bei 0,2 Watt gleich dem bei 17,4 Watt. Dann erst 
bemerkst Du, daß Du den Knopf mit der Lautstärke mit dem zur 
Senderverstellung verwechselt hast...   :)

von Gudrun (Gast)


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Nenn sich auch Loudness.

von Peter D. (peda)


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Ältere Röhrenradios hatten für die gehörrichtige Lautstärkeregelung 
sogar Potis mit 3 Anzapfungen.

Heutzutage erreicht man mit Einstell-ICs aber erheblich bessere Daten 
(logarithmische Kennlinie, Gleichlauf, Verschleiß). Gute Motor-Potis mit 
ähnlichen Eigenschaften liegen oberhalb 500€.

von krumeltee (Nils Stec) (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> Gute Motor-Potis mit
> ähnlichen Eigenschaften liegen oberhalb 500€.

Nicht, dass ich dir Geschwätz oder Audiophilie unterstellen wollen 
würde, aber hast du dafür ein Beispiel?
Goldverzierte Potis aussen vor!

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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krumeltee (Nils Stec) schrieb:
> Peter Dannegger schrieb:
>> Gute Motor-Potis mit
>> ähnlichen Eigenschaften liegen oberhalb 500€.
>
> Nicht, dass ich dir Geschwätz oder Audiophilie unterstellen wollen
> würde, aber hast du dafür ein Beispiel?
> Goldverzierte Potis aussen vor!

ALPS RK501. Gut, hat nichtmal nen Motor.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Gudrun schrieb:
> Nenn sich auch Loudness.

Oder auch 'physiologische Lautstärkeregelung'. Hier diskutieren einige 
Tontypen die unterschiedlichen Frequenzgänge (besser 'Ohrkurven') in 
Abhängigkeit von der gewählten Lautstärke:
http://tonthemen.de/viewtopic.php?p=5748

Und hier ist eine simple Schaltung, indem die Anzapfung des Lautstärke 
Potis entsprechend beschaltet ist:
http://schematicdiagrams.net/audio-loudness-control.html

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Matthias Sch. schrieb:
> Hier diskutieren einige
> Tontypen die unterschiedlichen Frequenzgänge (besser 'Ohrkurven') in
> Abhängigkeit von der gewählten Lautstärke:

Auf die gehörrichtige Lautstärkeregelung wird heutzutage meistens 
verzichtet.
Grund ist, daß man sich im Digitalzeitalter nicht mehr die Mühe macht, 
die Aufnahmen optimal einzupegeln, man spart das Geld für den 
Tontechniker. Besonders kraß ist das im Fernsehen zu beobachten, ich muß 
bei jedem Kanalwechsel die Lautstärke neu anpassen.

Auch ist das Gehör am Morgen empfindlicher als am Abend. Es ist also 
nicht möglich, die Hörlautstärke an einer bestimmten Potieinstellung 
festzumachen.
Daher wäre eine Korrektur nur zufällig mal richtig und man verzichtet 
besser darauf.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Zumal der Hörer ja eh die Lautstärke so anpasst, wie er es angenehm 
findet. Viele spielen auch am Equalizer rum, bis es ihrem Geschmack 
passt. Auch deswegen ist es eh relativ sinnlos sich allzu große Mühen 
mit den Pegeln zu machen....

von ZN (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> Grund ist, daß man sich im Digitalzeitalter nicht mehr die Mühe macht,
> die Aufnahmen optimal einzupegeln, man spart das Geld für den
> Tontechniker. Besonders kraß ist das im Fernsehen zu beobachten, ich muß
> bei jedem Kanalwechsel die Lautstärke neu anpassen.

Im Bereich der ÖR-Programmanbieter (auch in der Schweiz und Österreich) 
hat man sich in den vergangenen Jahren erfolgreich um eine gewisse 
Standardisierung der Audiopegel bemüht:

http://www.irt.de/de/themengebiete/produktion/lautheit.html

Nervende Pegelsprünge treten aber vor allem immer noch auf beim Wechsel 
auf private oder ausländische Programmveranstalter.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Peter Dannegger schrieb:
> Besonders kraß ist das im Fernsehen zu beobachten, ich muß
> bei jedem Kanalwechsel die Lautstärke neu anpassen.

Marian B. schrieb:
> Viele spielen auch am Equalizer rum, bis es ihrem Geschmack
> passt. Auch deswegen ist es eh relativ sinnlos sich allzu große Mühen
> mit den Pegeln zu machen....

Eben nicht, fast überall wo ich hinkomme und dort läuft Sound oder die 
Glotze, hört es sich schrecklich an, weil entweder zu laut oder die 
"Anlage" total überfordert, von dem was da reinkommt.

Ich glaube schon, dass wenn der Ton "richtig" übertragen wird, sich beim 
Michel meistens wieder alles gut anhört.

Das größte Problem sind die VolUp-Knöpfe und Bass-Regler, hauptsache 
alles rumpelt.

Ich arbeite in nem Club, seit ein paar Wochen sind die Hoch und 
Mitteltöner im kleinen Floor matsch, ausser mir fällt keinem das 
gekratze auf und ich höre mit der Anlage nichtmal elektronische Musik, 
bei der das noch stärker auffällt.

von Peter D. (peda)


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krumeltee (Nils Stec) schrieb:
> Nicht, dass ich dir Geschwätz oder Audiophilie unterstellen wollen
> würde, aber hast du dafür ein Beispiel?

Naja, es ist mehr eine Vermutung, daß wenigstens teure Potis was taugen.
Ich habe nun eine Anlage mit elektronischem Steller und alle 
mechanischen Potis davor waren dagegen der reinste Schrott.

Man hat ja heutzutage auch höhere Ansprüche an eine Anlage, sie soll von 
Gutenachtmusik bis Party alles wuppen. D.h. ein Stellbereich von 80dB 
sollte schon sein.
Wenn man mal ein 100k Poti nimmt, heißt das, daß unten noch 10 Ohm 
einstellbar sein müssen. Und der Gleichlauf sollte auch wenigstens 10% 
betragen, d.h. 1 Ohm Abweichung zwischen den Kanälen.
Das man sowas nicht für 50€ bauen kann, sollte klar sein. Das benötigt 
präzise Feinmechanik ohne Schlupf und Laserabgleich.

Ein elektronischer Steller läßt sich auch bequemer ferbedienen, jeder 
Tastendruck ist 1dB Änderung. Die Änderung erfolgt im Nulldurchgang, 
also knackfrei.
Das Motorpoti hatte ich fast nie fernbedient, da zu unpräzise.
Ich möchte nicht mehr zu mechanischen Potis zurück.

von Christian K. (christian_rx7) Benutzerseite


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Ich habe hier einige alte Mono Potis mit 4 Anschlüssen, der 4te ist eine 
Mittelanzapfung der Widerstandsbahn.
Vielleicht hast du was ähnliches in Stereo.

Christian_RX7

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