Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Praxissemester Zeugniss - bitte um Feedback


von hanszs (Gast)


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Guten Tag,

Nachdem ich heute nach 2 monatiger Verspätung mein Arbeitszeugnis für 
mein 5 monatiges Praxissemester bekommen habe war ich etwas irritiert.

Habs mal abgeschrieben:


_
Tätigkeitsbeschreibung: XXX

Herr X hat sich sehr gut und schnell in das Team integriert. Er ist 
fleißig, freundlich, mit Freude bei der Arbeit und jeder Tätigkeit 
gegenüber äußerst aufgeschlossen.

Alle ihm übertragenen Aufgaben hat Herr X zu unserer größten 
Zufriedenheit erfüllt. Sein Verhalten gegenüber VOrgesetzten und 
Mitarbeiten war stets einwandfrei und wurde überall lobend erwähnt.

Herr X schied nach Abschluss seines Praktikums aus unserem Unternehmen 
aus.

Für seinen weiteren Lebens- und Berufsweg wünschen wir Herrn X alles 
Gute und viel Erfolg.
_

Mir kommt es irgendwie sehr kurz vor - ich kanns aber allgemein gar 
nicht einschätzen :D.
Hat jemand vlcht kurz Zeit und Lust seine Meinung abzugeben wie ich 
sowohl das fehlende, also auch das Geschrieben ungefähr zu beurteilen 
habe :D

Wäre Dankbar,

Gruß,

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hi,

ja, recht knapp, aber ob was essentielles fehlt? Führungsverantwortung 
hattest Du wahrscheinlich nicht?

Eigenverantwortung / Initiative ja möglicherweise als Praktikant auch 
nicht?

Ansonsten muss es vollsten Zufriedenheit heißen und nicht größten und am 
Anfang: und jeder Tätigkeit gegenüber äußerst aufgeschlossen könnte man 
natürlich so lesen, dass Du jede Gelegenheit für Ablenkung gern genutzt 
hast. Könnte natürlich auch bedeuten, dass du immer bereitwillig mit 
angepackt hast.

Insgesamt würde ich sagen: Ohne Befund! Kein Grund zu weinen.

Vlg
 Timm

von Logger (Gast)


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Was eigentlich fehlt, warum man dich nicht behalten wollte?

von K. H. (hegy)


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Ein Praxissemester ist für einen bestimmten Zeitraum, fängt irgendwann 
an und hört an einem bestimmten Tag auf, so wird es auch im Vertrag 
stehen. Deswegen wohl keine Verlängerung des Praktikums. Würde er 
weiter angestellt bleiben, wäre das ein anderes Anstellungsverhältnis 
und da gibt es dann ein anderes Arbeitszeugnis für. Deswegen finde ich, 
kann die Floskel "wir bedauern seinen Weggang" (oder wie das heißt) 
entfallen. Steht die z. B. im Arbeitszeugnis nicht, könnte man vermuten, 
dass die Firma froh ist, ihn los zu sein.

Ansonsten, ist ok. Oder gab es Probleme auf der Arbeit aus der 
Sichtweise der Vorgesetzten?

von Joe S. (bubblejoe)


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Ein wenig konkreter das, was du getan hast, fehlt.

von Rene H. (Gast)


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Was fehlt, ist, welche Arbeiten Du gemacht hattest.

Grüsse,
René

von Ernst O. (ernstj)


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Ein wenig merkwürdig finde ich, dass die Einarbeitung in die 
Aufgabenstellung nicht beurteilt wird. Oder wurde das im Teil 
"Tätigkeitsbeschreibung XXX" behandelt? Wenn nicht, wäre es fatal.

von asdf (Gast)


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Hallo hanszs,

kann es sein, dass die Person, von welcher Du das Zeugnis bekommen hast, 
noch nie zuvor ein Zeugnis erstellt hat?

von K. H. (hegy)


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In meinem Praxissemesterzeugnis steht folgendes:
------------------------------------------------
Praktikantenzeugnis

Herr Mr.X geboren am X in Y war in der Zeit von X bis Y innerhalb 
unseres Bereichs Z am Standort Hamborch als Student im Praxissemester 
tätig.

Seine Unterweisung und der praktische Einsatz umfasste folgende 
Aufgabengebiete:

- Schaltplanerstellung und -prüfung mit den Systen Cad-Star
- Fehleranalyse und Fehlersuche in den Komponenten des XYZ-Systems
- Modifizierung einer Baugrupope für ZYX-Anbindung in das YZX-System

Beurteilung: Fachliches können: gut
             Engagement und Initiative: sehr gut
             Zusammenarbeit: gut

Herr Mr.X verfügt über gute Kenntnisse in der 
80C51-Assembler-Programmierung.

Wir danken Herrn Mr.X für seine Mitarbeit und wünschen ihm für seinen 
weiteren Lebens- und Berufsweg alle Gute und viel Erfolg.

------------------------------------------------

Das nur mal zum Vergleich.

von hanszs (Gast)


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Erstmal vielen Dank für die vielen Atworten
@die meisten:
In der Tätigkeitsbeschreibung ist schon detailliert beschrieben was ich 
gemacht habe :D



asdf schrieb:
> Hallo hanszs,
>
> kann es sein, dass die Person, von welcher Du das Zeugnis bekommen hast,
> noch nie zuvor ein Zeugnis erstellt hat?



Das kann ich verneinen :D.
Ist ein Betrieb mit ~1000 Mitarbeitern und wurde vom "Leiter Ausbildung" 
erstellt.


@hegy

Das die Noten so direkt erwähnt werden ist eigentlich selten.
Also meistens ist die schon in Sätze verschlüsselt, wie bei mir ca.:

"Alle ihm übertragenen Aufgaben hat Herr X zu unserer größten
Zufriedenheit erfüllt."
--> Fachliches Können - gut


"Sein Verhalten gegenüber VOrgesetzten und
Mitarbeiten war stets einwandfrei und wurde überall lobend erwähnt."
--> Zusammenarbeit: gut ich interpretiers mal so

"Er ist fleißig, freundlich, mit Freude bei der Arbeit und jeder 
Tätigkeit
gegenüber äußerst aufgeschlossen."
--> Engagement und Initiative: gut ich intpretiers mal so




Und die anderen Dinge sind nicht erwähnt; lässt aber nicht unbeingt auf 
was schlechtes schliessen.


Oder irre ich mich?

von K. H. (hegy)


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Nur mal ergänzend: Es gibt auch Firmen, die schreiben diesen 
verschwurbelten Krams nicht bzw. anders. Aber um Missverständnisse 
auszuräumen schrieb mal eine Firma:

"Um Missverständnisse zu vermeiden, dies soll ein gutes Zeugnis sein."

> Oder irre ich mich?
Lass es so stehen wie es steht, es sieht schon gut aus. Auf der anderen 
Seite, warum sollte die Firma dir ein schlechtes Zeugnis ausstellen? 
Damit du bloß nicht mehr an einen Job kommst? Und spätestens bei ersten 
Stellenwechsel nach dem Studium, also in vllt. so ca. 5 Jahren ab heute, 
wird das Zeugnis immer unbedeutender.

von Schiller72 (Gast)


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Wenn man es genau nimmt, könnte dieses hier "bedenklich" sein:

"Für seinen weiteren Lebens- und Berufsweg wünschen wir Herrn X alles
Gute und viel Erfolg."

Frei nach Heiko Mell bedeutet das, wir wünschen ihm (halt irgendwo 
anders) Erfolg, den er bei uns nicht hatte.
Klar es geht hier um ein Praktikantenzeugnis für eine 
Praktikantentätigkeit mit vorher bestimmter Zeitdauer.

Im Allgemeinen, wenn man es positiv meint (und weiß, was man schreibt 
bzw. beurteilt), schreibt man jedoch immer:

"... und WEITERHIN viel Erfolg"

von K. H. (hegy)


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Schiller72 schrieb:
> Im Allgemeinen, wenn man es positiv meint (und weiß, was man schreibt
> bzw. beurteilt), schreibt man jedoch immer:
>
> "... und WEITERHIN viel Erfolg"

In meinem Fall könnte man es auch als Hinweis deuten, dass ich aufgrund 
irgendwelcher Umstände da so schnell nicht wieder auftauche. Und genauso 
war es auch, denn meine Praxissemesterstelle war von meinem Wohnort ~300 
km weit weg. Ich wollte vom Dorf mal in eine fette Großstadt und da ein 
Kollege aus Hamburg kam und eine Liste mit Firmen hatte, habe ich mir 
ein paar rausgekramt und mich da beworben. Gewohnt habe ich im 
Studentenwohnheim 16 km von der Firma weg. Und jeden Tag mim Pfarrat 
dahin :D Aber das Erlebnis wollte ich mir nicht entgehen lassen, wenn 
schon die Möglichkeit besteht. Zumal auch das Praktikantengehalt höher 
als das BarFög war. Und bei uns in der Pampa eine passende Firma zu 
finden würde auch schwierig werden. Kühe melken geht an jeder Ecke aber 
"elektrische Entwicklung"?

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