Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Lärm im Großraumbüro grafisch aufnehmen


von KlausM (Gast)


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Hallo Community,

ich sitze der Zeit mit 16 Kollegen in einem Großraumbüro (IT-Abteilung) 
ständig klingelt bei irgendeinem das Telefon, jemand lacht oder klappert 
mit seiner Teetasse / Kaffebecher...

Die Türe werden zugeknallt und ständig will irgendjemand stoßlüften... 
gut das unser Büro direkt an einer Hauptstraße liegt -> noch mehr Lärm, 
wenn die Fenster auf sind.


Mich macht die Situation völlig verrückt... Ich habe mir jetzt 
vorgenommen einen kompletten Arbeitstag "lärmgrafisch" darzustellen. 
Leider finde ich bei Dr.Google keine Software, welche im Sekundentakt 
den aktuellen Mikrofoneingangspegel aufnimmt und mir in einer Tabelle 
oder ähnlichem hinterlegen kann.

Gespräche in Meetings in denen das Thema forciert wurde, wurde durch 
Vorgesetzte eigentlich immer nur belächelt, da es ja schon nicht so 
schlimm sein kann. Daher jetzt mein nächste Versuch mit Fakten.


Vielen Dank für eure Hilfe,
Klaus

von Rene H. (Gast)


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Hallo Klaus,

ich arbeite in einem Grossraumbüro mit 168 anderen Kollegen ;-).

Zur Software:

http://www.spaichinger-schallpegelmesser.de/html/schallpegelmesser.html

Grüsse,
René

von John D. (Gast)


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Das ist Unsinn - schon aus technischer Sicht. Denn dein Mikro ist alles 
andere als kalibriert. Damit sind deine Aufzeichnungen spielend 
abzuschmettern. Wenn schon, dann kaufe dir ein Schallpegel-Messgerät mit 
Logging-Funktion.

BTW: Meine Lösung ist simplynoise.com. Perfekt, um sich abzuschotten.

von KlausM (Gast)


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Rene H. schrieb:
> Hallo Klaus,
>
> ich arbeite in einem Grossraumbüro mit 168 anderen Kollegen ;-).
>
> Zur Software:
>
> http://www.spaichinger-schallpegelmesser.de/html/s...
>
> Grüsse,
> René

Hallo Rene,

vielen Dank für den Link zu deinem Programm. - Läuft bereits auf meiner 
Kiste, auch wenn die DB Anzeige stark vom Mikrofon abhängt. :-) Ich werd 
mir da wohl mal etwas aus der Telekommunikationsabteilung holen...

168 Kollegen ?! Wie überlebt man bitte soetwas?

Gruß,
Klaus

John Drake schrieb:
> Das ist Unsinn - schon aus technischer Sicht. Denn dein Mikro ist
> alles
> andere als kalibriert. Damit sind deine Aufzeichnungen spielend
> abzuschmettern. Wenn schon, dann kaufe dir ein Schallpegel-Messgerät mit
> Logging-Funktion.
>
> BTW: Meine Lösung ist simplynoise.com. Perfekt, um sich abzuschotten.

Danke auch für deine Antwort. Mir ist schon klar, dass die Dezibelwerte 
völlig aus der Luft gegriffen sein werden. Aber man wird deutlich 
erkennen, ob und wann Ruhe im Büro ist. Und das ist mir wichtig.

Die Beispielmusik habe ich mir übrigens gerade auf der Seite angehört 
und das plätschern war tatsächlich schöner als die Stimmen meiner 
Kollegen. ;-)

Gruß Klaus

von Ulli B. (ulli-b)


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Wir haben einfach bei der Berufsgenossenschaft angerufen. Da kam dann 
einer und hat gemessen. Jetzt haben wir es svhwarz auf weiss und mit 
Stempel, dass es zu laut ist. Demächst wird umgebaut ...

Ulli

von Paul B. (paul_baumann)


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Rene schrabte:
>ich arbeite in einem Grossraumbüro mit 168 anderen Kollegen

Das ist die sog. Intensivhaltung...

Ulli schrob:
>Jetzt haben wir es svhwarz auf weiss und mit
>Stempel, dass es zu laut ist. Demächst wird umgebaut ...

Zur Disko? Mit Spiegelkugel an der Decke und den Quietschies aus den
Lautsprechern? Darf ich bitten, oder wollen wir erst tanzen?
;-)


MfG Paul

von Rene H. (Gast)


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Hallo Klaus,

KlausM schrieb:

>
> 168 Kollegen ?! Wie überlebt man bitte soetwas?
>
> Gruß,
> Klaus
>

Es ist wirklich sehr schwierig. Konzentriertes Arbeiten während den 
Hauptbürozeiten ist nicht möglich. Maintenance an der Software geht 
aber.

Arbeiten welche Ruhe brauchen, verlege ich wenn möglich auf Randzeiten 
(Abends ab 16:00 Uhr). Tagsüber nutze ich Kopfhörer, das kann man aber 
auch nur für zwei Stunden. Somit ist der grösste Teil am Tag 
unproduktiv.

Wenn ich den ganzen Tag konzentriert arbeiten muss, arbeite ich von 
Zuhause aus. Es kam aber auch schon vor, dass ich tagsüber einfach mal 
meinen Kram packte und nach Hause fuhr und dort weiter arbeitete.

Grüsse,
René

von Ulli B. (ulli-b)


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Paul Baumann schrieb:
> Zur Disko? Mit Spiegelkugel an der Decke und ...

Nein, dazu ist unser Altersdurchschnitt zu hoch.
Es wird mehr so eine Art Jazz-Club ...
Die Azubine muss selber sehen wo sie bleibt ;-)

Ulli

von Amateur (Gast)


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Gibt es bei Euch 8 bis 16 leerstehende Räume, bzw. bleibt bei einer 
eventuellen Raumteilung noch Platz zum Sitzen?
Kann man die Straße sperren; beim Lüften helfen auch keine 3-fach 
Fenster?
Ist es möglich eine Klimaanlage einzubauen und wer soll die bezahlen?

Neben dem Wollen gibt es auch noch den Aspekt des Könnens.

Wart Ihr auch so fleißig, dass Euer Chef genügend Geld für ein neues 
Firmengebäude angespart hat oder alternative Räume zusammen mit dem 
nicht ganz billigen Umzug finanzieren kann?

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Ulli B. schrieb:
> Nein, dazu ist unser Altersdurchschnitt zu hoch.
> Es wird mehr so eine Art Jazz-Club ...

oder Tanztee mit Herb Alpert und James Last ...

von Dipl.-Ing. (TH) (Gast)


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Amateur schrieb:
> bleibt bei einer
> eventuellen Raumteilung noch Platz zum Sitzen?


Wenn durch eine Raumteilung zu wenig Platz ist, müssen einfach ein paar 
Mitarbeiter gehen.
Durch die gewonnene Ruhe und dadurch gesteigerte Produktivität können 
die anderen doch locker deren Arbeit mitmachen.

von nackenschläge gratis (Gast)


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KlausM schrieb:
> Hallo Community,
.... nicht schon wieder!

Was ist nerviger? Der "Lärm" im Büro oder euer rumgewinsel hier im 
Forum?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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KlausM schrieb:
> Gespräche in Meetings in denen das Thema forciert wurde, wurde durch
> Vorgesetzte eigentlich immer nur belächelt, da es ja schon nicht so
> schlimm sein kann. Daher jetzt mein nächste Versuch mit Fakten.

HöHöH! Mit Fakten, da werden die aber vor lachen auf den Rücken sich 
wälzen!

Ein Saustall bleibt ein Saustall!
Den sonst hät der Bauer draus einen Kuhstall gemacht, wenn er was ändern 
wollte!

Grrruuuuuuuuunnnnnnnnzt!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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nackenschläge gratis schrieb:
> Was ist nerviger? Der "Lärm" im Büro oder euer rumgewinsel hier im
> Forum?

Mein Kontostand!

von Amateur (Gast)


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>Wenn durch eine Raumteilung zu wenig Platz ist, müssen einfach ein paar
>Mitarbeiter gehen.

Um Himmels Willhelm!

Mitarbeiter müssen nicht gehen und werden schon garnicht entlassen!
Bestenfalls werden diese freigesetzt.
Das klingt so gut, dass man gleich mitmachen will.
Viele liebe Grüße
Euer G. Orwell

von Nürnberger (Gast)


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> Mich macht die Situation völlig verrückt...

Wäre interessant zu wissen, wie lange du schon in diesem Büro sitzt.
Ich wage zu behaupten, dass man sich an alles gewöhnen kann.
Wenn man schon ein paar Jahre in so einem Büro sitzt,
wird es keinen Unterschied machen.

von Ulli B. (ulli-b)


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Nürnberger schrieb:
> Ich wage zu behaupten, dass man sich an alles gewöhnen kann

Nein, so einfach ist das nicht.
Man kann sich schon daran gewöhnen, doch sowohl die Produktivität als 
auch die Gesundheit leidet nachweisbar unter ständigem Lärm. Selbst 
dann, wenn derjenige es zum dem Zeitpunkt nicht einmal als Lärm 
empfindet.

Vernünftige Arbeitgeber werden Abhilfe schaffen.
Ich arbeite im Sondermaschinenbau und bei so mancher IB ist es so laut, 
dass man sich gegenseitig anschreien muss. Das ist dann eben so.
Doch wenn es nicht sein muss, wie zB. im Büro, dann darf es auch nicht 
laut sein.

... Ulli

von KlausM (Gast)


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Amateur schrieb:
> Gibt es bei Euch 8 bis 16 leerstehende Räume, bzw. bleibt bei
> einer
> eventuellen Raumteilung noch Platz zum Sitzen?
> Kann man die Straße sperren; beim Lüften helfen auch keine 3-fach
> Fenster?
> Ist es möglich eine Klimaanlage einzubauen und wer soll die bezahlen?
>
> Neben dem Wollen gibt es auch noch den Aspekt des Könnens.
>
> Wart Ihr auch so fleißig, dass Euer Chef genügend Geld für ein neues
> Firmengebäude angespart hat oder alternative Räume zusammen mit dem
> nicht ganz billigen Umzug finanzieren kann?
Bei mehr als 30K Mitarbeitern Weltweit kann man das sicher irgendwie 
finanzieren.... wenn man denn will...

Nürnberger schrieb:
>> Mich macht die Situation völlig verrückt...
>
> Wäre interessant zu wissen, wie lange du schon in diesem Büro sitzt.
> Ich wage zu behaupten, dass man sich an alles gewöhnen kann.
> Wenn man schon ein paar Jahre in so einem Büro sitzt,
> wird es keinen Unterschied machen.

Seit ca. 1 1/2 Jahren und ich kann und will mich an diesen Geräuschpegel 
nicht gewöhnen.

Cha-woma M. schrieb:
> KlausM schrieb:
>> Gespräche in Meetings in denen das Thema forciert wurde, wurde durch
>> Vorgesetzte eigentlich immer nur belächelt, da es ja schon nicht so
>> schlimm sein kann. Daher jetzt mein nächste Versuch mit Fakten.
>
> HöHöH! Mit Fakten, da werden die aber vor lachen auf den Rücken sich
> wälzen!
>
> Ein Saustall bleibt ein Saustall!
> Den sonst hät der Bauer draus einen Kuhstall gemacht, wenn er was ändern
> wollte!
>
> Grrruuuuuuuuunnnnnnnnzt!

Sie werden vielleicht lachen, aber ich hab wenigstens versucht etwas zu 
ändern. Die meisten Sklaven nehmen ihr Schicksal ja leider einfach nur 
an... daher wohl auch der Ausdruck "Sklaven"...

von Udo S. (urschmitt)


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Nürnberger schrieb:
> Ich wage zu behaupten, dass man sich an alles gewöhnen kann.

Na dann gewöhne dich mal an dein tägliches Gramm Strichnin, oder 200g 
Knollenblätterpilze.

Sorry aber selten einen blöderen Spruch gehört.

von chris (Gast)


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ich versteh nicht, wo das Problem ist.
Wenn du mitgeteilt hast, dass du bei Lärm weniger produktiv bist und es 
wird nichts geändert, ist das doch nicht dein Problem, sondern das der 
Firma.
Dann arbeitet man halt entsprechend langsam und gemütlich vor sich hin.

von Wattestäbchen (Gast)


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KlausM schrieb:
> Mich macht die Situation völlig verrückt... Ich habe mir jetzt
> vorgenommen einen kompletten Arbeitstag "lärmgrafisch" darzustellen.

Besorg dir einfach Schaumstoff Ohrstöpsel. Die sind sehr effektiv, wenn 
es darum geht, Bürolärm auf ein tolerierbares Niveau zu senken. Ohropax 
Soft kann ich z.B. ehrlich empfehlen.

von Ralf (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Rene schrabte:
>>ich arbeite in einem Grossraumbüro mit 168 anderen Kollegen
ab einer gewissen Zahl steigt der Lärmpegel nicht mehr, weil die Distanz 
zu den Kollegen sinkt. Ausserdem wird alles nur unverständlicher und 
damit teilweise sogar wieder unproblematischer. Ich könnte mitten in 
einem Fussballstadion mit 80.000 Leuten software entwicklen, solange es 
ein einziges Volksgemurmel ist. Ein einzige Kollege direkt neben mir 
bringt mich dagegen komplett raus.


> Das ist die sog. Intensivhaltung...
:-)

von Ralf (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Nürnberger schrieb:
jaja, nur ist dabei die Frage:

- wie lange dauert es?
- mit wieviel Stress ist das verbunden?
- welche Konsequenzen hat der Lärm für (LOOP Beginn)
  - den Arbeiter
  - die Firma
  - die Kollegen
  - das Projekt und damit, was sind die Konsequenzen schlechter Projekte
     - auf die Firma
     - die Kollegen
     - den Arbeiter, aber hier (LOOP Ende)

von Nürnberger (Gast)


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>Nürnberger schrieb:
>> Ich wage zu behaupten, dass man sich an alles gewöhnen kann.
>
>Sorry aber selten einen blöderen Spruch gehört.

:-)
Bitte Dinge nicht aus dem Zusammenhang reißen!
Es war nicht die Rede von giftigen Sachen oder Dinge, die die Gesundheit 
nachhaltig zerstören.
Im Thread ging es subjektive Unannehmlichkeiten, die 90% der 
Büro-Insassen nichts ausmachen, ein paar wenigen aber stören.

von Ulli B. (ulli-b)


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> Nürnberger schrieb
> Im Thread ging es subjektive Unannehmlichkeiten, die 90% der
> Büro-Insassen nichts ausmachen, ein paar wenigen aber stören.

Wo steht denn, dass es 90% nichts ausmacht?
Also bei uns ist es so, dass es 95% etwas ausmacht, aber davon nur 5 
Prozent sich trauen etwas dagegen zu sagen oder zu tun.

... Ulli

von Nürnberger (Gast)


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Ulli B. schrieb:
>> Nürnberger schrieb
>> Im Thread ging es subjektive Unannehmlichkeiten, die 90% der
>> Büro-Insassen nichts ausmachen, ein paar wenigen aber stören.
>
> Wo steht denn, dass es 90% nichts ausmacht?
> Also bei uns ist es so, dass es 95% etwas ausmacht, aber davon nur 5
> Prozent sich trauen etwas dagegen zu sagen oder zu tun.
>
> ... Ulli

Es setzt sich immer der Wunsch der Mehrheit durch.
Eine Minderheit kann diesen Wunsch kippen, wenn die Minderheit sich 
dadurch sehr eingeengt fühlt.
10% habe ich mal so angenommen als Mindest-Anteil, welcher einen 
Mehrheits-Entschluss zur Diskussion bringen kann.

von Nürnberger (Gast)


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Ich muss mich korrigieren:
Ich gebe zu, dass es einen signifikanten Anteil von Personen geben kann, 
die in Großraumbüros weniger leisten als in Einzelzimmer, bzw. in 
garantiert ruhiger Umgebung.
Aber: In Großraumbüros können Minderleister und Faulpelze leichter 
lokalisiert und eleminiert werden. Außerdem kann man sehen was der 
andere macht und besser an einem Strang ziehen und somit weniger 
redundante Arbeit machen.
Diese Vorteil überwiegen den obigen Leistungsverlust.
Vermutlich deshalb sind Großraumbüros die beste Option.

von Entwickler (Gast)


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Nürnberger schrieb:
> in Großraumbüros
> ... kann man sehen was der
> andere macht und besser an einem Strang ziehen und somit weniger
> redundante Arbeit machen.

???? du must andere beobachten, damit nicht doppelt gearbeitet wird? 
Kompletter Quatsch! Sag das nirgendwo laut. :-)

Gegenseitiges Sehen dient eher der subjekiven Überwachung. und die 
funktioniert nicht - jedenfalls nicht so. Von einem Teamleiter kann man 
erwarten, dass er weiss, wer was tun sollte und wann er es fertig hatte, 
auch wenn er nicht dauernd hinter ihm stand.

Was du da proklamierst, gilt vielleicht für Arbeiter in der Fabrik.

von Nürnberger (Gast)


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> Gegenseitiges Sehen dient eher der subjekiven Überwachung.

Klar. Aber das darf man sooo nicht sagen. Das muss man euphemistisch 
ausdrücken.

> und die funktioniert nicht - jedenfalls nicht so.

macht nichts. Es reicht, dass der Mitarbeiter immer das Gefühl hat, er 
könnte überwacht und gesehen werden.

von Somebody123 (Gast)


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Nürnberger schrieb:
>> Gegenseitiges Sehen dient eher der subjekiven Überwachung.
>
> Klar. Aber das darf man sooo nicht sagen. Das muss man euphemistisch
> ausdrücken.
>
>> und die funktioniert nicht - jedenfalls nicht so.
>
> macht nichts. Es reicht, dass der Mitarbeiter immer das Gefühl hat, er
> könnte überwacht und gesehen werden.

Hallo,

auch das klappt nur kurz.
Ich habe auch in einem Hühnerstall gearbeitet: ca. 200 MA in einer 
Fabrikhalle mit 1,6m Trennwänden. Dort wurden sogar die Kunden 
durchgeführt, so 10 Führungen am Tag. Die Kunden durften sich 
anscheinend sogar Souvenirs einstecken und knippsen, zumindest haben sie 
das getan.

Kurz nach dem Umzug von den Arbeitsplätzen in den Hühnerstall konnte man 
beobachten, wie die hinlänglich bekannten Kandidaten wieder gleich lange 
im  Internet surfen, privat telefonieren etc. Nur ist meist das Fenster 
des Browsers meistens kleiner. Gearbeitet wurde dann eher weniger.

Was bleibt, ist die Störung und permanente klauen von Arbeitsgerät. Und 
eine extrem hohe Fluktutation, die Firma hat eine Menge gute Leute 
verloren und dafür Neulinge eingestellt.

--> Ich glaube, dass Hühnerställe mehr Schaden anrichten, als sie 
nutzen.

von Nürnberger (Gast)


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> --> Ich glaube, dass Hühnerställe mehr Schaden anrichten, als sie
nutzen.

Es ist ja so, dass alles in der Wirtschaft auf maximalen Gewinn 
optimiert wird.
Keine Firma kann es sich leisten, Arbeits-Räumlichkeiten zu haben, die 
für das Arbeits-Ergebnis ungünstig sind.
Da haben Arbeitspsychologen und -mediziner alles in unzähligen Studien 
untersucht.
Und die Frage nach der optimalen Raum-Größe ist bekannt und war bereits 
Gegenstand vieler Untersuchungen.

Man muss auch sehen, dass viele Menschen einen akustischen Stimulus 
brauchen, um überhaupt arbeiten zu können. Wenn siea alleine wären, 
würden sie das Radio einschalten.

von Entwickler (Gast)


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Somebody123 schrieb:
> Und eine extrem hohe Fluktutation, die Firma hat eine Menge gute Leute
> verloren und dafür Neulinge eingestellt.
> --> Ich glaube, dass Hühnerställe mehr Schaden anrichten, als sie
> nutzen.

Wobei die Hühnerställe vereinzelt geradezu dazu genutzt werden, um die 
Firma zu verschlanken.

von Nürnberger (Gast)


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Die Firmen geben Unsummen an Beratern wie McKinsey aus.
Da wird nichts dem Zufall überlassen.

> Wobei die Hühnerställe vereinzelt geradezu dazu genutzt werden, um die
> Firma zu verschlanken.

Interessanter Gedanke.
Wobei eine Verschlankung nur ein zeitbegrenzter Vorgang sein kann, und 
es die Großraumbüros immer gibt.
Ich habe eher daran gedacht, dass lärmempfindliche vielleicht 
unerwünscht sind, da sie weniger in ein Team passen (nicht 
anpassungsfähig, individualistisch, ...)
Die Personaler lassen ja auch keine Leute rein, die sich als 
Einzelgänger outen (Hobbys: Lesen usw), obwohl sie sonst fähige Leute 
wären.

von John D. (Gast)


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Nürnberger schrieb:
>
> Es ist ja so, dass alles in der Wirtschaft auf maximalen Gewinn
> optimiert wird.

LOL. Hast du schon einmal in einer größeren Firma gearbeitet? Korrekter 
wäre vielleicht: "Es ist ja so, dass alles in der Wirtschaft auf 
maximalen Gewinn
optimiert werden sollte".
Billigere Miete - passt. Mehr wird da nicht analysiert - bestenfalls, 
wenn etwas deutlich sichtbar schiefläuft.

von Nürnberger (Gast)


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> auf maximalen Gewinn optimiert werden sollte".

Das klingt nach Verschwörungstheorie: Alle Firmen stecken unter einer 
Decke (Kartell) und haben die gleichen kontroproduktiven 
Arbeitsbedingungen ...

Ich kenne keine Firma, wo die kleinen Entwickler alle Einzelbüros haben, 
und die Firma deswegen sehr erfolgreich wäre.

von John D. (Gast)


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Nürnberger schrieb:
>
> Das klingt nach Verschwörungstheorie: Alle Firmen stecken unter einer

VT? WTF? Es wird ganz einfach nicht alles ausanalysiert und 
ausoptimiert. Du scheinst wirklich keine Erfahrung zu haben.

von ein kleiner Dipl.-Ing. (Gast)


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Nürnberger schrieb:
>> auf maximalen Gewinn optimiert werden sollte".
> Das klingt nach Verschwörungstheorie: Alle Firmen stecken unter einer
> Decke (Kartell)
Rede keinen Unfug! Es ist doch jedem leicht verständlich, dass im Umfeld 
des Gewinnstrebens solche Optimierungen ein Automatismus sind. Das ist 
die logische Folge von gegenseitigem Unterbieten.

Dass es zu Lasten der Arbeitsbedingungen geht ist so zu erklären, dass 
den Entscheider nicht bewusst ist, dass sie sich da was 
kaputtoptimieren. Das sind dieselben Leute, die die Abteilungen 
kaputtsparen, wenn sie an den Arbeitsmitteln sparen bzw am Druckpapier 
oder dem Toilettenlicht.


> Ich kenne keine Firma, wo die kleinen Entwickler alle Einzelbüros haben,
> und die Firma deswegen sehr erfolgreich wäre.
Ich kenne da einige! Die Einzelbüros sind kaum teuerer, als die 
Massenbüros! Die Raumkosten machen bei Ingenieuren keine 8% an den 
Gesamtkosten im Jahr aus. Einzelplätze sind aber viel effektiver.

Was sind denn bei Dir eigentlich "kleine Entwickler"?

von Nürnberger (Gast)


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> Was sind denn bei Dir eigentlich "kleine Entwickler"?

der sog. "kleine Mann" mit Diplom/Master. Also teamfähiges Fußvolk ohne 
Führungsverantwortung und Privilegien.

> Einzelplätze sind aber viel effektiver.

Das wird dann ein Geheimnis der Geschichte bleiben, warum 
gewinn-Orientierte Konzerne diese einfache Erkenntnis ignorieren und auf 
beträchtliche Arbeitsleistung ihrer Entwickler verzichten.

D.h. sie kaufen Sportwagen, aber lösen die Handbremse nicht und 
verzichten auf einen spürbaren Teil der Fahrleistung.

Warum hat man diese Erkenntniss den Beratern und ihren 
Arbeitspsychologen nicht erzählt?

von Nürnberger (Gast)


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> dass den Entscheider nicht bewusst ist, dass sie sich da was kaputtoptimieren.

Ok, der Versuch einer Erklärung. Wobei dann fast alle Großkonzerne den 
gleichen Fehler machen der "Kaputt-Optimierung".

Ich denke auch oft, dass über manche Entscheidung nicht viel nachgedacht 
wird, z.B. welches Toilettenpapier oder Druckerpapier.
Aber bei der Raumaufteilung denke ich das nicht, d.h. ich vermute die 
Großraumbüros sind bewusst gewollt.

von wendelsberg (Gast)


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Nürnberger schrieb:
> Warum hat man diese Erkenntniss den Beratern und ihren
> Arbeitspsychologen nicht erzählt?

Weil die in einer anderen Abteilung sitzen und andere Kennziffern zu 
erfuellen haben. Die, die Grossraumbueros fordern und durchsetzen, haben 
als Kennziffer "Raumkosten/Angestellter". Alles andere interessiert die 
nicht.

wendelsberg

von Nürnberger (Gast)


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> Ich kenne da einige! Die Einzelbüros sind kaum teuerer, als die
> Massenbüros!

Ja, die gibt es bei kleinen Klitschen, wo man auch viel vom Privatleben 
teilt, auf die Grillpartys vom Chef geht,
und man auf individuelle Schwächen gerne Rücksicht nimmt.

Wird das Unternehmen größer, verschwinden diese Privilegien.

Wirtschaftlich stabiler sind aber die Groß-Unternehmen.
(Die kleinen Klitschen kommen und gehen.)

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