Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Lötstation für Anfänger


von Andi (Gast)


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Hallo,
ich habe mich nun etwas in Mikrocontroller eingelesen und habe auch 
schon einen fertigen Warenkorb ;)
Nun bleibt mir nur noch eine Entscheidung übrig. Welchen Lötkolben 
sollte ich kaufen.

Geplant ist jetzt erst mal folgendes:
Ich möchte mir eine Übungsplatine aufbauen. Also mit konstanter 
Stromversorgung zum µC, Temperatur messen und auswerten, LCD ansteuern 
und Daten über UART an PC senden.

Ich bin Student und muss deshalb schon auf mein Budget achten. Ich weiß 
aber auch nicht wie oft ich die Station in Zukunft noch brauche. Denn 
wenn es mir keinen Spaß macht, dann verstaubt das gute Ding nur.

Jetzt meine Frage: Reicht ein einfacher Baumarktkolben aus um mein 
geplantes zu verwirklichen oder sollte ich gleich eine Station kaufen. 
Ich habe auch gelesen , dass die XYTronic ganz gut sein sollen. Aber 
wenn ich mir die 70€ für die LP 1600 sparen kann ist auch nicht 
schlecht.

Hoffe ihr habt ein paar Tips für mich.
Danke

von toralf (Gast)


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Zum Einstieg sollte sowas eigentlich reichen:
http://www.pollin.de/shop/dt/NTY4OTUxOTk-/Werkstatt/Loettechnik/Loetgeraete/Loetkolben_230_V_.html
und ein bleihaltiges 1mm starkes Lot.
Gruß

von tiny (Gast)


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Für den Einstieg in das Thema würde ich am Anfang eher zu einem 
Breadboard greifen. Dein Projekt finde ich als erste Gehversuche so wie 
ich das hier lese sehr sportlich.

von Andi (Gast)


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Hmm wie meinst du das? Bzw. wie soll ein Breadboard da abhilfe schaffen? 
Die Bauteile sind doch die selben. Macht es so einen großen Unterschied, 
ob ich auch einer Lochrasterplatine arbeite oder auf einem Breadboard?

Danke

von René K. (cyprius)


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Für den Einstieg wäre wohl eine günstige Lötstation sinnvoll, diese 
Billigst-Kolben machen einem als Anfänger das Leben nicht gerade leicht. 
Für ~50€ sollte sich da was annehmbares finden lassen.

von Dennis K. (scarfaceno1)


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Ich würde von dem Pollin Lötkolben abraten.

Der ist schnell zu heiss und du hat dir den µC oder andere kleine 
Komponenten schnell überhitzt...

schon eher was regelbares...

http://www.ebay.de/itm/Original-Fixpoint-Profi-Loetstation-Loetkolben-Set-/170628375467

muss nichts dolles sein, aber Temperatur runter drehen ist von Vorteil.

: Bearbeitet durch User
von Dirk K. (dekoepi)


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Ich stand vor derselben Entscheidung, allerdings mit nicht ganz so 
knappem Budget damals. Bin jetzt seit 5 Jahren hiermit glücklich:
http://www.ebay.de/itm/ERSA-Multitip-25-Lotkolben-25Watt-inkl-Ablagestander-0920BD-/291134939152

Habe den als Tipp vom Elektronikprofi genommen - der schwört auf 
einigermaßen felxibles Kabel. Kann ich bestätigen, steiferes Kabel 
nervt.

Dazu noch ordentliches Lötzinn, ich komme hiermit sehr gut zurecht:
http://www.ebay.de/itm/Lotzinn-durchmesser-1-0-mm-100-g-Rolle-Material-L-Sn-60-Pb-38-Cu-2-/141107399709

Dann natürlich einen Schwamm zum Reinigen:
http://www.ebay.de/itm/Lotzinn-Abstreifer-Profi-Metall-Schwamm-Lotkolben-Lotschwamm-BGA-Werkzeug-LS4-/131043246875 
und
http://www.ebay.de/itm/ERSATZSCHWAMM-FUR-LOTKOLBENSTANDER-UND-LOTSTATION-NEU-/140750066536

Damit bist du schon ganz gut aufgestellt, ich fühle mich damit gut 
versorgt zumindest. Dann vielleicht noch Kupferlackdraht und Silberdraht 
zum Leitungen ziehen (mögen die Profis mir das nachsehen):

http://www.ebay.de/itm/Silberdraht-mit-Kupferkern-0-25mm-Schmuckdraht-Perlenfadeldraht-100m-28258-/321134174474
http://www.ebay.de/itm/0-03-m-140m-Cu-Lackdraht-0-1mm-Kupferlackdraht-/380814334838

: Bearbeitet durch User
von Tom W. (niederrhymer)


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Wenn du die Möglichkeit hast, kauf dir lieber etwas Gutes. Es macht 
keinen Spaß mit den Billigdingern zu löten / herumzubraten.

Ich stand vor kurzem vor der gleichen Frage und habe mich für eine 
Weller WS80 entschieden, tat bei mir im Budget weh und ich wusste auch 
nicht, ob die was "für immer" ist, jedoch haben die Markengeräte einen 
hohen Wiederverkaufswert, so dass du nicht so viel verlierst, wenn du 
kein Interesse mehr dran hast.

Ansonsten kann ich mich einem meiner Vorredner nur anschließen, probier 
erst mal 'ne Weile mit Breadboards und wenn du feststellts ja das ist 
es, dann hol dir eine gute Station.

Preistechnisch sind die Stationen von ERSA auch sehr interessant. Und 
dauert auch nicht mehr lange, dann kommt einer ums Eck und empfiehlt dir 
eine JBC.

Auch gibt das Forum zu diesem Thema sehr viel her, nimm dir einen halben 
Tag Zeit und lies dich ein, das ist ein kurzweiliger Zeitvertreib und 
macht klug.

Es gibt doch nichts schöneres und zu gleich frustrierenderes als sich 
über neues Werkzeug einzulesen.

: Bearbeitet durch User
von Jay W. (jayway)


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Andi schrieb:
> Hmm wie meinst du das? Bzw. wie soll ein Breadboard da abhilfe schaffen?
> Die Bauteile sind doch die selben. Macht es so einen großen Unterschied,
> ob ich auch einer Lochrasterplatine arbeite oder auf einem Breadboard?

Du musst beim Breadboard aber nicht löten, sondern nur stecken.

Für die ersten Lötübungen ist es eigentlich egal, was du für einen 
Kolben nimmst. Ich hatte auch so ein 5,- € Pollin-Teil und habe damit 
Lötübungen gemacht und die ersten kleinen Schaltungen auf Lochraster 
gebracht. Nachdem ich sicher war, dass ich diesem Hobby weiter frönen 
werde, wurde dann eine Lötstation angeschafft. Dazwischen lagen aber gut 
zwei Jahre. ;-)

von Rene H. (Gast)


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Hallo Andi,

ich habe hier noch eine ältere Analog Lötstation von Ersa stehen. Ich 
muss nachsehen welche (MS 60 oder so). Für THT sollte die Lötspitze noch 
gehen, SMD musst Du neue besorgen.
Gegen Porto und Verpackung kannst Du sie haben (Versand aus der 
Schweiz).

Gruss,
René

von Thomas Z. (tezet)


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auch wenn ich mich nun oute: ich habe so ein Billigding und bin 
zufrieden. Aber ich habe auch mit einem DDR-Lötkolben angefangen...

http://www.reichelt.de/Diverse-Loetstationen/STATION-ZD-99/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=90921&GROUPID=555&artnr=STATION+ZD-99

von Chris W. (wolke91)


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hast pn
danke

von gaylord (Gast)


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Tom Weeting schrieb:
> Preistechnisch sind die Stationen von ERSA auch sehr interessant. Und
> dauert auch nicht mehr lange, dann kommt einer ums Eck und empfiehlt dir
> eine JBC.

Und was ist Dein Problem damit Du kleiner Weller-Fanboy? Muss doch nicht 
jeder den überteuerten Weller-Plunder kaufen. Alternativen gibt es 
genug.


Thomas Z. schrieb:
> auch wenn ich mich nun oute: ich habe so ein Billigding und bin
> zufrieden. Aber ich habe auch mit einem DDR-Lötkolben angefangen...
>
> 
http://www.reichelt.de/Diverse-Loetstationen/STATION-ZD-99/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=90921&GROUPID=555&artnr=STATION+ZD-99

Mit der habe ich auch angefangen, die hat lange ausgereicht.

von stefanus (Gast)


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Ich habe seit 15 Jahren die Weller WHS-40, und bin damit sehr zufrieden. 
Ich mag an diesem Gerät, dass das Kabel leicht und flexibel ist und dass 
der Lötkolben schön kurz ist.

von Mike (Gast)


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Dennis Kaufmann schrieb:
> schon eher was regelbares...
>
> 
http://www.ebay.de/itm/Original-Fixpoint-Profi-Loetstation-Loetkolben-Set-/170628375467
>
> muss nichts dolles sein, aber Temperatur runter drehen ist von Vorteil.

Das Ding steuert nicht die Temperatur, sondern die Heizleistung, i.e. 
braucht entweder ar...lange zum Hochheizen oder überhitzt sich im 
Ständer, wenn man nicht Dauern am Regler dreht.

von Gerd E. (robberknight)


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Tom Weeting schrieb:
> Und
> dauert auch nicht mehr lange, dann kommt einer ums Eck und empfiehlt dir
> eine JBC.

Dann komm ich mal ums Eck.

Kauf Dir die billigste JBC:

http://www.weidinger.eu/shop/loettechnik/jbc/jbc_loet-_und_entloetgeraete/jbc_loetstationen/wl26830

Warum? Mit ner richtig guten Lötstation ist es viel viel einfacher zu 
löten, das ganze macht Spaß und Du hast sofort gute Ergebnisse. Mit 
schlechtem Werkzeug zu arbeiten erfordert viel mehr Können, Erfahrung 
und Zeit. Auch hast Du schneller mal schlechte Ergebnisse, wie z.B. 
kalte Lötstellen die dann viel Frust bei der Fehlersuche erzeugen.

Bei JBC hast Du mit eine der größten Auswahlen an Lötspitzen. Zu den 
beiden Spitzen die beim Weidinger-Angebot dabei sind, würde ich Dir noch 
eine Hohlkehl-Spitze dazu empfehlen, z.B. die C245-931 oder C245-067. 
Die musst Du nicht bei Weidinger kaufen, kriegst Du auch für so 
vielleicht 10 EUR rum auf ebay.

JBC ist eine der besten Marken im Lötbereich. Das bedeutet die Stationen 
verlieren nur wenig an Wert. Solltest Du an Elektronik keinen Spaß mehr 
haben, kannst Du die Station mit nur geringem Wertverlust hier oder auf 
ebay wieder verkaufen.

Dazu unbedingt noch Flussmittelgel kaufen, z.B. dieses hier:
http://www.reichelt.de/Flussmittel-Loetpasten/EDSYN-FL-22/3/index.html?&ARTICLE=32673

Beim Löten immer schön Flussmittelgel zugeben, gerade Anfängern hilft 
das enorm.

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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Gerd E. schrieb:
> Kauf Dir die billigste JBC:

Das kann ich nur unterschreiben. Meine JBC-Station (gebraucht hier im 
Forum) ist das beste, was ich bisher (im Hobbybereich) in den Fingern 
hatte. Der Kolben liegt sehr gut in der Hand und die Auswahl an Spitzen 
ist wirklich spitze.

Was ich an den JBC-Lötkolben besonders gut finde, ist der dünne Schafte 
(fast wie ein Füllhalter) und die kurze Spitze. Man kann sehr gut mit 
aufgelegtem Handballen arbeiten. Das ist vor allem bei fortgeschrittenem 
Alter und SMD sehr hilfreich - auch wenn man unter einer Lupe arbeitet.
Mit dem JBC-Lötkolben löte ich auch schon mal extrem kleine SMD-Bauteile 
auf flexiblen Display-Leiterbahnen. Mit den anderen Kolben hätte ich das 
nicht hinbekommen.

Daher ebenfalls JBC als Empfehlung.

von Sebastian W. (wangnick)


Angehängte Dateien:

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Hallo Andi,

Andi schrieb:
> Jetzt meine Frage: Reicht ein einfacher Baumarktkolben aus um mein
> geplantes zu verwirklichen oder sollte ich gleich eine Station kaufen.
> Ich habe auch gelesen , dass die XYTronic ganz gut sein sollen. Aber
> wenn ich mir die 70€ für die LP 1600 sparen kann ist auch nicht
> schlecht.

ich würde den Baumarktkolben nicht empfehlen, der wird schnell zu heiss 
und räuchert das ganze Flussmittel im nu weg.

Ich habe mir vor einem Jahr auch die LP-1600 zugelegt und bin recht 
zufrieden. Lötspitzenwechsel geht nur nach abkühlen, ist aber nicht so 
wild. Ich löte damit Prototypen mit 0402 (siehe Foto) mit der 
0,4mm-Spitze, mit einer 6-diop-Brille für 40 Euro Sonderangebot vom 
Optiker und Kontrolle unter dem Mikroskop.

LG, Sebastian

von Andi, spar Deine Kohle (Gast)


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Ach Du lieber Gott, wie sieht DAS denn aus?!?! Lässt Du das etwa so?

Andi schrieb:
> Ich bin Student und muss deshalb schon auf mein Budget achten. Ich weiß
> aber auch nicht wie oft ich die Station in Zukunft noch brauche. Denn
> wenn es mir keinen Spaß macht, dann verstaubt das gute Ding nur.
>
> Jetzt meine Frage: Reicht ein einfacher Baumarktkolben aus

Locker!
Viele wohlgemeinte Tipps hier, keine Frage, aber sei versichert: die 
ersten Gehversuche funktionieren wunderbarst mit einem 5 Euro-Kolben, 
mit dem möglicherweise ein Großteil der hier Anwesenden auch selber 
angefangen haben dürfte. Nimm dazu für einen guten Wärmeübergang eine 
eher meisselförmige Klinge ("Schraubenzieherform") statt dieser 
spitzkegeligen Modelle, und schon geht es los!

Diese Einschätzung gibt Dir übrigens einer, der seit über 35 Jahren 
lötet und dabei alle möglichen Gerätschaften in Gebrauch hatte oder hat. 
Aktuell besitze ich 2 ungeregelte Einfachkolben, 2 Lötstionen (Marke und 
China) und 2 Heissluftstationen für Rework (Marke und China), das Ganze 
zu ein- bis vierstelligen Preisen. Und was benutze ich am liebsten? 
Ungelogen: den guten alten Dildo für DM4,95, den ich seit 15 Jahren habe 
und für den ich erst vor 2 Wochen wieder Mal ein paar Spitzen im 
örtlichen Fachhandel nachgekauft habe. Stückpreis 1 Euro.

Wenn Du nach einiger Zeit mit der ganzen Löterei im wahrsten Sinne des 
Wortes "warm" geworden bist, dann kannst Du Dir immer noch eine Station 
zulegen und den 5 Euro-Kolben als Reserve oder für mobile Einsätze aller 
Art ins Sturmgepäck legen.

Und so einen Kolben in Reserve zu haben ergibt den allerhöchsten Sinn, 
denn auch die teuerste Station der Welt hat ein ganz realistisches 
Ausfallrisiko, und dann bist Du froh und glücklich, wenn Du wieder mit 
Dankbarkeit und Wehmut auf Deine alte Jugendliebe, den 5 Euro-Kolben 
zurückgreifen kannst, der Dich einst das Löten lehrte und der dann all 
die Jahre treu im Kästchen auf Dich gewartet hat. :-D

Deshalb spar Dir um Himmels Willen vorerst die Kohle und lass die Finger 
ganz besonders von BILLIGEN Stationen, auch wenn die vielleicht 
irgendwie sexy aussehen, denn diesen ist praktisch ausnahmslos eines 
gemein: sie sind nicht in der Lage, bei Wärmeverlust in ausreichend 
kurzer Zeit mit richtig Power nachzuheizen, so daß spätestens bei 
größeren Masseflächen, Multilayer-Platinen, Steckern, Abschirmgeflechten 
von Kabeln etc. pp. immer dasselbe ekelhafte Phänomen droht: der Kolben 
bleibt im zu kalt gewordenen Lot geradezu "stecken" und Du musst dann in 
diesem störrischen Quark irgendwie herumrühren und warten, bis die 
widerspenstige Pampe wieder flüssig geworden ist. Als Mittel, um diesem 
Zustand abzuhelfen, wird dann von fröhlichen Betreibern derartiger 
Billig-Stationen stets das gleiche Heilmittel empfohlen, nämlich einfach 
die Ausgangs- (also Leerlauf-) temperatur höher zu drehen. Von 350 bis 
400 Grad ist dann gern die Rede, und damit oft sogar mehr als bei vielen 
der ungeregelten 5 Euro-Kolben! Zur Erinnerung: bleihaltiges Standardlot 
Sn60Pb40 ist bereits bei 192 Grad Celsius volständig aufgeschmolzen...
Mit diesem Höherdrehen der Temperatur mangels ausreichender Heizleistung 
ist der eigentliche Zweck einer temperaturgeregelten Lötstation aber 
total konterkariert, nämlich mit einer niedrigeren Maximaltemperatur 
auszukommen als beim ungeregelten Kolben! Die Heizleistung dieser Gurken 
reicht eben einfach nicht aus, um, von einem vergleichsweise niedrigen 
Temperaturwert zu Lötbeginn kommend, während des Lötvorgangs durch 
kraftvolles Nachheizen diese Temperatur dann gefälligst auch unter 
thermischer Last halten zu können. Die Wärmekapazität und 
Leistungselastizität sind zu mickrig. Und das Höherdrehen der 
Ausgangstemperatur ahmt dann letztlich nur das Verhalten eines 
ungeregelten Kolbens nach, der immer mit gleichbleibender Full-Power 
drauflosheizt und dann unter Last ebenfalls etwas einbricht, aber meist 
nicht sehr stark. Im erkalteten Sumpf einer Lötstelle steckenzubleiben 
wirst Du jedenfalls selbst mit nur 30W eines ungeregelten 230V-Kolbens 
schwerlich erleben.

Bei wirklich höherpreisigen Stationen wie z.B. den genannten JBCs (und 
ähnlichen Produkten anderer Hersteller) sieht das freilich anders aus - 
die haben wirklich Dampf unter der Haube und dazu eine sehr 
leistungsfähige Regelung dieser Kraftentfaltung.

Der viel wichtigere Tipp aber wurde hier noch nicht genannt und deshalb 
kommt er jetzt besonders deutlich:
mache Deine ersten Lötversuche mit bleiHALTIGEM Lot (z.B. Sn60Pb40 mit 
Flußmittelseele), denn das hat ein viel, viel besseres und gutmütigeres 
Schmelz-, Fließ- und Erstarrungsverhalten als bleifreies Lot, und der 
bleihaltigen Lötstelle siehst Du auch auf den ersten Blick an, ob sie 
gelungen ist oder nicht: ihre Oberfläche ist glatt und glänzend. Wenn 
sie dagegen irgendwie mürbe oder brüchig aussieht, ist sie untauglich. 
Bei bleifreiem Lot ist der Unterschied leider oft nicht so klar zu 
erkennen, denn da sehen auch gute Lötungen zuweilen ziemlich besch... 
aus, je nach Lot.

Außerdem ist der Schmelzpunkt von Bleiloten niedriger, was gerade 
Anfängern sehr entgegen kommt, weil die Dauer eines Lötvorganges kürzer 
ist (1-2s Gesamtdauer) und damit die Gefahr sinkt, irgendetwas auf der 
Platine durch unnötig langes Gebrate zu überhitzen.

Und drittens sind bleihaltige Lote auch deutlich billiger.

Zusätzlich zum Lötkolben auch noch ein paar Steckbretter zu besitzen, 
ist übrigens auch nicht verkehrt...

von stefanus (Gast)


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Hallo Andi,
ich bin vom Elexia Verlag und habe Interesse, ihren obigen Roman zu 
publizieren...
:-)

von F. F. (foldi)


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Rene H. schrieb:
> Hallo Andi,
>
> ich habe hier noch eine ältere Analog Lötstation von Ersa stehen. Ich
> muss nachsehen welche (MS 60 oder so). Für THT sollte die Lötspitze noch
> gehen, SMD musst Du neue besorgen.
> Gegen Porto und Verpackung kannst Du sie haben (Versand aus der
> Schweiz).
>
> Gruss,
> René

Das finde ich toll!

von exakt79 (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Tom Weeting schrieb:
> Und dauert auch nicht mehr lange, dann kommt einer ums Eck und empfiehlt
> dir eine JBC.
>
> Dann komm ich mal ums Eck.
>
> Kauf Dir die billigste JBC:
>
> http://www.weidinger.eu/shop/loettechnik/jbc/jbc_l...
>
> Warum? Mit ner richtig guten Lötstation ist es viel viel einfacher zu
> löten, das ganze macht Spaß und Du hast sofort gute Ergebnisse. Mit
> schlechtem Werkzeug zu arbeiten erfordert viel mehr Können, Erfahrung
> und Zeit. Auch hast Du schneller mal schlechte Ergebnisse, wie z.B.
> kalte Lötstellen die dann viel Frust bei der Fehlersuche erzeugen.


Ich habe hin und wieder das Problem das unser altes Schätzchen im Büro 
es nicht schafft genug Wärme zum Löten von großen Steckverbindern zu 
liefern. Schafft das die kleine JBC oder sollte ich da zur 75W Version 
greifen?

von Dennis K. (scarfaceno1)


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Ich habe diese Station und bin glücklich damit.

http://www.ebay.de/itm/Weller-WS81-Station-LR21-Lotkolben-Lotspitzen-LT-normal-adapter-Stand-/281328237126?pt=DE_Haus_Garten_Heimwerker_Elektrowerkzeuge&hash=item4180783a46

Auch gibt es viele Lötspitzen, die einfach zu beziehen sind.

Vielleicht kann man die in Ebay günstig schiessen...

von Gerd E. (robberknight)


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exakt79 schrieb:
> Ich habe hin und wieder das Problem das unser altes Schätzchen im Büro
> es nicht schafft genug Wärme zum Löten von großen Steckverbindern zu
> liefern. Schafft das die kleine JBC oder sollte ich da zur 75W Version
> greifen?

Die oben verlinkte "kleine" JBC hat auch 75W. Die größeren Stationen 
haben halt nur noch Displays, man kann damit die Sleep-Timer einstellen 
etc. Aber vom Löten selber und der Regelung her steht die den größeren 
nichts nach.

Bei den Stationen aus der Modular- und Professinal-Line ist der Halter 
und die Station getrennt. Das nimmt nicht so viel Platz auf dem Tisch in 
der bequemen Griffzone weg. Ach so, man kann bei den kleinen auch keine 
Lötpinzetten (PA120 etc.) anschließen.

Aber das ist alles für einen Anfänger oder nicht so häufiges Löten nicht 
wirklich nötig.

von asdf (Gast)


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Ich habe ueber viele Jahre - auch noch als Student - mit einem Ersatip 
Kolben meine Schaltungen (alle bedrahtet) geloetet. Hat auch fuer EPROM 
Adapter fuer den C64 u.ae. voellig ausgereicht.

Als die Schaltungen aufwaendiger wurden, habe ich, so um 1990, eine 
Weller WECP gekauft, die mich bis heute begleitet.

Also: Mit kleinem Geld aber brauchbarem Equipment anfangen, dann aber, 
wenn Du siehst es macht Spass und Du bleibst dabei, einmal ein gutes 
Werkzeug kaufen.

Und auf jeden Fall, gerade fuer Dich als Einsteiger: BLEIHALTIGES LOT!

von Dennis R. (dennis_ec) Flattr this


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Ich habe mir 2007 diese gekauft:
http://m.ebay.de/itm/400594216144?nav=SEARCH

Bin damit zufrieden und löte mit ihr beinnahe täglich, kann man nicht 
mit einer jbl vergleichen aber für mich reicht das aus, mit passenden 
spitzen ist TQFP auch kein Thema.
Im schnitt habe ich aber alle 2 jahre ein neues handstück gebraucht da 
das heizelement durchgebrannt ist. Das wär ein negativpunkt für mich, 
ich muss aber sagen ich löte sehr viel daher verbuch ich es unter 
normalem verschleiß und ein neuer kolben kostet grade mal 13-15€

von Andi, spar Deine Kohle (Gast)


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Dennis R. schrieb:
> Ich habe mir 2007 diese gekauft:
> http://m.ebay.de/itm/400594216144?nav=SEARCH
>
> Bin damit zufrieden und löte mit ihr beinnahe täglich, kann man nicht
> mit einer jbl vergleichen aber für mich reicht das aus, mit passenden
> spitzen ist TQFP auch kein Thema.
> Im schnitt habe ich aber alle 2 jahre ein neues handstück gebraucht da
> das heizelement durchgebrannt ist. Das wär ein negativpunkt für mich,
> ich muss aber sagen ich löte sehr viel daher verbuch ich es unter
> normalem verschleiß und ein neuer kolben kostet grade mal 13-15€

Das ist die ZD931 alias TP5 alias LS450 alias ...

Das ist jetzt genau eine der oben von mir angesprochenen 
Billig-Stationen, die auch EXAKT das dort skizzierte Verhalten zeigt: 
sexy Optik, aber sobald es an Masseflächen, Multilayer-Platinen, 
Stecker, Abschirmgeflechte von Kabeln etc. pp. geht, geht ihr schnell 
die Puste aus. Und um damit irgendwie zurechtzukommen, musst Du die 
Temperatur hochdrehen. DAS kann der ungeregelte 5 Euro-Kolben aber auch 
:-D

Außerdem hat die Station eine extrem unschöne Eigenheit:
aufgrund ihres Schaltungsdesigns neigt sie dazu, regelmäßig ihren 
eigenen Lötkolben zu zerstören. Der ist als Ersatz zwar nicht teuer, 
aber wenn das am Wochende passiert, dann ist es trotzdem ärgerlich.
Ist alles hier beschrieben: www.mikrocontroller.net/topic/42652
Die Punktverschweissung des Heizelements war im Forum ebenfalls schon 
eimal Thema, weil ihre Qualität und Dauerbelastbarkeit offenbar sehr von 
der Tagesform des zuständigen Chinesen abhängt. Den Link finde ich 
gerade nicht.

Letzter Kritikpunkt:
für die Station gibt es nur 4 verschiedene Lötspitzen, die obendrein 
fast identisch aussehen, und zwar mehr oder weniger 
kegelförmig-bleistiftspitz.
Diese faktische Nicht-Auswahl ist in der Praxis sehr schlecht.

Rene H. schrieb:
> ich habe hier noch eine ältere Analog Lötstation von Ersa stehen. Ich
> muss nachsehen welche (MS 60 oder so). Für THT sollte die Lötspitze noch
> gehen, SMD musst Du neue besorgen.
> Gegen Porto und Verpackung kannst Du sie haben (Versand aus der
> Schweiz).

Wenn das klappt, dann wäre das schon wirklich fein - besonders von Rene 
;-)
Ich hatte mal die MS80 und habe sie einst ebenfalls verschenkt, weil ich 
glaubte, eine Station mit Display haben zu müssen. Heute würde ich 
sagen, muß man überhaupt nicht ;-)

von Andi, spar Deine Kohle (Gast)


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MS8000 hieß das Gerät, sorry.

von Dennis K. (scarfaceno1)


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Vielleicht auch noch den Verwendungszweck mit einfließen lassen...

http://www.mikrocontroller.net/articles/L%C3%B6tkolben

von Dennis R. (dennis_ec) Flattr this


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Für meine Anwendungen reicht dieser Chinakracher zur zeit noch aus,
Kleinere Masseflächen klappen, größere nicht, aber dazu hab ich noch das 
80W Brateisen in der Schublade.

Ich löte damit viel THT , für SMD nutze ich meistens eine 
heißluftstation.


Ich muss sagen ich habe aber immer ein Reservelötkolben parat falls 
einer mal wieder stirbt.
Einer ist beim ersten anheizen kaputt gegangen, dieser ist aber 
kostenlos ersetzt worden.

von Rene H. (Gast)


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Andi, spar Deine Kohle schrieb:
> Wenn das klappt, dann wäre das schon wirklich fein - besonders von Rene
> ;-)

Hat geklappt :-)

Grüsse,
René

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