Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schrittmotorsteuerung: l297, l298


von Martin (Gast)


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Hallo,

habe eine Frage zu der bekannten Steuerung mit L297/L298:
Und zwar benötigt man beim L298 ja eine Spannung bis 36V die dann auch 
den Motor versorgt. Zusätzlich benötigt man ja eine 5V Spannung für die 
ganze Logik.. Bin leider noch nicht so der Experte, was ich mich jetzt 
Frage: Nimmt man zwei Netzteile?
Andere Frage: angenommen ich nehme statt 36V nur 12V, da mein 
Schrittmotor nicht viel leisten muss. Würde es Sinn machen die 12V für 
den Rest der Schaltung mittels Spannungsregler auf 5V einzustellen? Oder 
ist das nur unnötiger Stromverbrauch? Wie macht mans?

Eine Frage am Rande. Habe noch einen Schrittmotor aus einem 
Canonscanner. Weiß jemand bei welchen Werten (Spannung, Strom) die 
üblicherweise laufen? Finde leider keine Infos im Netz. Ist ein EPOCH 
mit einer Nummer, die ich gerade nicht nachsehen kann.

Viele Dank und viele Grüße,
Martin

von Karl H. (kbuchegg)


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Martin schrieb:

> den Motor versorgt. Zusätzlich benötigt man ja eine 5V Spannung für die
> ganze Logik.. Bin leider noch nicht so der Experte, was ich mich jetzt
> Frage: Nimmt man zwei Netzteile?

Bei 36V und 5V würde ich das tun, ja.

> Andere Frage: angenommen ich nehme statt 36V nur 12V, da mein
> Schrittmotor nicht viel leisten muss. Würde es Sinn machen die 12V für
> den Rest der Schaltung mittels Spannungsregler auf 5V einzustellen?

Bei 12V und 5V würde ich allerdings schon umschwenken und lediglich 1 
Netzteil benutzen. Eines welches mir die 12V ungeregelt erzeugt (also im 
Prinzip einfach nur ein geeigneter Trafo samt Gleichrichtung und 
Siebung). Diese ca. 12V (Motoren sind ja nicht heikel was die Spannung 
angeht) leg ich direkt auf den Motor und dann kommt noch ein 7805 mit 
drann, der mit die 5V für die Elektronik erzeugt.

> Oder
> ist das nur unnötiger Stromverbrauch?

Die paar Milliamper, die der 7805 für sich selber braucht, spielen bei 
dem was ein Motor typischerweise so frisst kaum eine Rolle.


> Canonscanner. Weiß jemand bei welchen Werten (Spannung, Strom) die
> üblicherweise laufen?

Falls keiner eine Idee hat:

Probiers aus.
Fang mit 5V an (auch wenn ich nicht glaube, dass 5V korrekt sind) und 
leg die einfach mal an eine Wicklung. Wenn der Motor einen Schritt 
ruckelt, dann reicht ihm die Spannung schon. Wenn nicht: probiers mit 
12V. Wenn kein Ruckler, probiers mit 18V, etc. etc.

Motoren sind nicht heikel. Das ist einfach nur zu einer Spule 
aufgewickelter Draht. Entweder das dadurch entstehende Magnetfeld reicht 
um den zentralen Magnet zu sich herzuziehen oder es reicht nicht. 
Solange du nicht mit massiver Überspannung (und damit auch Strom) in die 
Spule gehst, passiert der nichts.

: Bearbeitet durch User
von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo zusammen,

>> den Motor versorgt. Zusätzlich benötigt man ja eine 5V Spannung für die
>> ganze Logik.. Bin leider noch nicht so der Experte, was ich mich jetzt
>> Frage: Nimmt man zwei Netzteile?
>
> Bei 36V und 5V würde ich das tun, ja.

Die Frage ist, ab wann sind es wirklich zwei Netzteile? Ich habe auf 
meinem Trafo basierten Netzteil einen kleinen Schaltregler für die 5V 
integriert. Damit ist gleichzeitig sichergestellt, dass die Logik mit 
Spannung versorgt ist so bald nennenswert Spannung am Motortreiber 
anliegt. Beim Ausschalten hängt dann der Schaltregler als Last am 
Zwischenkreis-Elko und zieht den leer. Die Logik bleibt am Leben, so 
lange der Elko noch seine 7-8V hat. Das vermeidet viele der typischen 
Probleme beim Ein- und Ausschalten.

Bei neueren Schaltungen (meist mit anderen Treibern) integriere ich 
inzwischen immer einen kleinen Schaltregler um die Logik zu versorgen. 
Kein Kunde will mehr eine 2. Versorgungsspannung bereit stellen müssen.

>> Andere Frage: angenommen ich nehme statt 36V nur 12V, da mein
>> Schrittmotor nicht viel leisten muss. Würde es Sinn machen die 12V für
>> den Rest der Schaltung mittels Spannungsregler auf 5V einzustellen?
>
> Bei 12V und 5V würde ich allerdings schon umschwenken und lediglich 1
> Netzteil benutzen. Eines welches mir die 12V ungeregelt erzeugt (also im
> Prinzip einfach nur ein geeigneter Trafo samt Gleichrichtung und
> Siebung). Diese ca. 12V (Motoren sind ja nicht heikel was die Spannung
> angeht) leg ich direkt auf den Motor und dann kommt noch ein 7805 mit
> drann, der mit die 5V für die Elektronik erzeugt.
...
> Die paar Milliamper, die der 7805 für sich selber braucht, spielen bei
> dem was ein Motor typischerweise so frisst kaum eine Rolle.

Die paar mA für den 7805 sind weniger das Problem. Die L297 ziehen sich 
aber schon einiges rein. Wenn man davon mehrere versorgen muss will der 
7805 gut gekühlt sein. Bei 12V Eingangsspannung mag das noch gehen, aber 
ein LM2574 ist inzwischen so billig und so einfach zu handhaben, dass 
ich einen Linearregler eigentlich nicht mehr empfehlen würde, wenn es 
nicht auf jeden Cent ankommt.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Helge A. (besupreme)


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L297-L298 ist zwar bewährt, aber recht verlustbehaftet. Mit z.B. L6208 
hat man beide Teile incl. der notwendigen Dioden in einem Baustein, und 
mit ausreichend Platinenkupfer spart man sich noch den Kühlkörper weg.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Naja, aber wenn schon SMD, dann kann man auch gleich einen modernen 
Treiber nehmen und nicht alten Wein in neuen Schläuchen. Allegro, TI und 
Trinamic haben da reichlich Auswahl, Toshiba und On Semi sollte man auch 
nicht unerwähnt lassen.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Helge A. (besupreme)


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Thorsten Ostermann schrieb:
> aber wenn schon SMD

Wer im Löten weniger geübt ist, kann ja bei DIP bleiben.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Im PDIP bekommst du aber die Verluste nicht weg, d.h. du gibst viel Geld 
(8 EUR bei Reichelt) für einen Chip aus, der kaum Strom liefern kann.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

: Bearbeitet durch User
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