Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Unterschriebenen Vertrag kündigen?


von syton (Gast)


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Hi, habe einen Ausbildungsvertrag bei einem großen Konzern bekommen, der 
gerade Schlagzeilen durch einen rudimentären Umbau macht (S...).

Kann es für möglich erachtet werden, dass mein Ausbildungsvertrag 
seitens des Unternehmens vor Ausbildungsstart gekündigt wird? Rechtlich 
geht das ja, aber würden die Firma auf Grund des Jobabbaus auch ihren 
"Nachwuchs" vor Antritt entlassen?
Mache mir echt gerade SOrgen über sorgen :(((

von Ich (Gast)


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Das der große bekannte Konzern mit dem "S" den Ausbildungsvertrag vor 
Antritt kündigt (ohne schwerwiegende Gründe, wie dumme Kommentare in 
Foren), halte ich für ausgeschlossen (99,9996%).

von Axel L. (axel_5)


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Sicherlich nicht wegen des Umbaus. Bis in so einem grossen Konzern die 
Umbaupläne bis in diese Ebenen durchsickern, dauert es eine Weile.

Gruß
Axel

von iemens (Gast)


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Die Führungsschichten dieser Firma haben sich in der Vergangenheit 
glücklicherweise stets als Herr der Lage und noch nie als völlig unfähig 
erwiesen, und deshalb würde ich auch jetzt behaupten: wer nicht völlig 
unfähig ist, der muss logischerweise zu Allem fähig sein.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Ich halte es für wahrscheinlicher dass die Azubis nach erfolgter 
Ausbildung nicht übernommen werden.

Im Falle einer Kündigung des Ausbildungsvertrages vor Ausbildungsbeginn 
würde mich allerdings interessieren ob man den Ausbildungsbetrieb 
haftbar machen kann.

von Justus S. (jussa)


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Magnus M. schrieb:
> Im Falle einer Kündigung des Ausbildungsvertrages vor Ausbildungsbeginn
> würde mich allerdings interessieren ob man den Ausbildungsbetrieb
> haftbar machen kann.

auf welcher Grundlage denn bitte schön? Für den (Ex-)Azubi ist es doch 
besser, wenn der Vertrag möglichst früh gekündigt wird, weil dann noch 
mehr Zeit zur Suche eine Alternative ist, statt dann einfach am ersten 
Tag der Ausbildung...

von Klabusterbause (Gast)


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Ich würde die Ausbildung annehmen.

Ob es gut oder schlecht endet weiß heute gar niemand.

Bei einem großen deutschen Automobilkonzern (ein bekannter der mit fast 
Pleite in den Schlagzeilen war) kam mal in einer Doku, daß dort selbst 
Azubis schon über Personaldienstleister drin sind, um sie gleich daran 
zu gewöhnen, und sie später über Personaldienstleistungen dort 
einzusetzen.

Selbst bei der Post stand es 1978 erstmals überhaupt zur Debatte, ob die 
Azubis übernommen werden oder nicht. Es ist natürlich nix passiert, nur 
viel geredet und dummgefaselt worden. Das ist jetzt 36 Jahre her.

von syton (Gast)


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@magnus
klar wäre dies möglich - also vor Ablauf der Probezeit.

Danke, ihr habt mich sehr beruhigt

von Klaus I. (klauspi)


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Mach Dir da keinen Kopf. Das braucht alles seien Zeit und selbst wenn 
umfirmiert wird, wirst Du sicherlich weiterhin den Ausbildungsplatz 
haben. Vielleicht ändert sich etwas am Briefkopf, aber für Dich als 
Azubi wird alles entscheidende erstmal gleich bleiben.

Normalerweise betrifft das die Azubis ja sowieso noch am wenigsten, lass 
Dich also nicht verunsichern wenn die Ausgelernten da ängstlich werden.

von syton (Gast)


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Meine Argumentation sieht so aus:


Die IG-Metall will Entlassungen verhindern, Stellen werden gestrichen -> 
Dem, von dem die Stelle gestr. wurde besetzt meine Stelle und deshalb 
brauchen sie keinen Azubi mehr.

von Bitflüsterer (Gast)


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syton schrieb:
> Dem, von dem die Stelle gestr. wurde besetzt meine Stelle und deshalb
> brauchen sie keinen Azubi mehr.

So einfach ist die Rechnung nicht.

Wenn eine Firma es sich leisten kann, dann stellt sie deutlich mehr 
Lehrlinge ein, als sie nachher brauchen kann. Das hat den Zweck, dass 
man sich die besten heraussuchen kann. Einfache Statistik zeigt, 
wieviele Lehrstellen man schaffen muss, um X mit der Note 3, Y mit der 
Note 2 und Z mit der Note 1 zu bekommen. Ob die Grenze nun genau bei der 
Note 3 oder sonstwo verläuft - so funktioniert die Planung.

von Klabusterbause (Gast)


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Also strampeln strampeln Jung, damit du immer für alle gut genug bist.

Ein Prof. hatte mal Kontakte zu Siemens Bahntechnik, wo er auch 
Absolventen unter bekam: Die stellen vier ein, um nach einem Halbjahr 
den besten zu behalten, und die anderen drei zum Teufel zu jagen, sagte 
er.

Aber selbstverständlich ist damit dem Genüge getan, daß alle nach dem 
Studium einen Job bekommen. Wer sich hinterher am Arsch kratzen gehen 
muß, weil er raus flog, das interessiert da keine Sau.

Aber ich würde mir immer noch lange keine Sorgen machen: Mein 
Großkonzern war auch immer mal wieder in der Presse, aber ich persönlich 
lernte gar keine Übelkeit dort kennen, es war ímmer durchweg positiv.

Nicht jeder muß sich jeden Schuh anziehen. Wer jedem Unglück hinterher 
geht, der zieht es irgendwann auch magisch an, andere nicht so.

In meiner Ausbildung im Konzern trat auch mal einer Azubi in die 
Gewerkschaft ein, erst Jugendvertreter, und ist heute ein höheres 
IGM-Tier, das ist auch mal ein ganz anderer Weg.

von Marx W. (Gast)


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syton schrieb:
> Mache mir echt gerade SOrgen über sorgen :(((
Mach dir keine!
Tritt deine Ausbildung an, und wart ab.
Bestenfalls ist der Bereich wo du bist von der Umorganisation garnicht 
betroffen.
Schlechtestenfalls biste da, wo Big S keine Zukunft mehr sieht.
Aber bis die dann den Laden wo du bist zumachen, biste schon Anfang 
Dreißig!

von Brater (Gast)


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Ja, mach dir da mal keinen Stress. Das Ding ist eine halbe Behörde... eh 
da was passiert. Die benennen die Abteilungen noch dreimal um und dann 
ist gut.

Eine so große Firma für die Ausbildung zu haben, hat eigentlich fast nur 
Vorteile. Hochwertige Ausbildung unter guten Bedingungen und wenn du 
doch nicht übernommen werden solltest, steht im Lebenslauf wenigstens, 
wo du gelernt hast. Das bringt auf jeden Fall Punkte.

von Marx W. (Gast)


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Brater schrieb:
> Das bringt auf jeden Fall Punkte.

allerdings  sollte man im Falle der Nichtübernahme schon gute Gründe 
vorweisen können!
Sonst schaut es nach Punktabzug aus!

von syton (Gast)


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Über die Übernahme mache ich mir keine Gedanken, da ich recht 
zielstrebig, ehrgeizig und mit Respekt an die sache rangehe. Meine 
einzigste Sorge ist, dass ich vor Ablauf der Probezeit eine Kündigung 
bekommme

von syton (Gast)


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bin*

von Autor (Gast)


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S. kündigt sicherlich keinen Ausbildungsvertrag aus betrieblichen 
Gründen. Das würde dermaßen durch die Presse gehn und schadet dem Image. 
Mach dir keine Sorgen, S. ist ein großer Konzern - da brennt gar nichts 
an!

Und wenn ich sehe was dort teilweise für Azubis herumlaufen, musst du 
dir als letzter Sorgen machen ;-)

Selbst die Übernahme für 1 Jahr ist durch die IG Metall gesichert. Also 
auf jeden Fall annehmen!

Gruß

von Rudi Radlos (Gast)


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Marx W. schrieb:
> allerdings  sollte man im Falle der Nichtübernahme schon gute Gründe

Bei einer großen Firma zu lernen, hat den Vorteil, daß es später mehr 
Einsatzmöglichkeiten gibt, als bei einem 1-Mann-Betrieb. Allerdings 
haben einige größere Firmen die Salami-Strategie entdeckt und spalten 
immer wieder Firmenteile zum Verkauf ab oder bauen die Firma 
marktgerecht um. Dabei bleiben auch Leute übrig...

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