Hallo, hab hier ein HM205-3 vom Flohmarkt auf dem Tisch liegen das leider nichts anzeigt. Alle Spannungen an der Röhre sind ok (wie im Schaltplan angegeben), Testsignale werden von den X-/Y-Verstärkern richtig erzeugt und können an den Anschlüssen für die Ablenkplatten gemessen werden. Beim Test mit Kleinspannung zwischen Kathode und Wehnelt-Zylinder kann ich einen Strom messen. Glühwendel glüht brav, keine Kurzschlüsse zwischen den Elektroden messbar. Kann die Röhre intern eine Unterbrechung haben? Gruß kradman
kradman schrieb: > Kathode und Wehnelt-Zylinder kann > ich einen Strom messen Z-Diodenkette an Wehnelt & Co: alle Z-Dioden ok?
Ja, alle Spannungen liegen, wie im Servicemanual abgedruckt, am Röhrensockel an, auch die neg. Hochspannung für Kathode/Wehnelt.
Schau mal, ob der Helligkeits- und der Fokusregler zu sich ändernden Spannungen an der Röhre führen. Das Gerät sollte eigentlich so alt nicht sein, das sich da Feinschlüsse im System gebildet haben, wenn du allerdings Zugriff auf einen Bildröhrendiagnose und -regeneriergerät hast, schadet es nicht, da mal zu messen. Ansonsten solltest du nochmal an den Ablenkplatten messen und dabei mal an Y-Pos und X-Pos drehen. Bei null Volt sollte der Strahl ja mittig aufm Schirm landen.
Hab leider keinen Zugriff auf solch ein Testsystem. Die alten Radio- und Fernsehtechnikläden sind ja leider ausgestorben. Über Helligkeit, Focus und Astigmatismus kann ich schön die Spannungen an G1, G3 und G2/G4 einstellen. An den Ablenkplatten liegt ein sauberer Sägezahn (X) bzw. das Messsignal(Y) an, beidesmal schön symmetrisch. Die Dunkeltastung zeigt sich ebenfalls sauber an K. Anhand von den gemessenen Werten kann ich eine Fehlfunktion der Elektronik eigentlich ausschliessen. Ich kann sogar an R601 einen Spannungsabfall messen, also habe ich einen beeinflußbaren Strahlstrom. Aber keinerlei Leuchtzeichen auf dem Phosphor :/
Der eigentliche Test wäre nun, die Differenz der 2 Spannungen von Kathode und Wehnelt zu messen - nur liegen die beide auf knapp -2000V, also viel Vorsicht (und ein Multimeter, das so viel Potential gegen Erde abkann, etwa ein MA5D, eventuell mit kleinem Umbau). Dann hat man die Info, ob Elektronen den Wehnelt passieren können.
Falls du über eine HV-Probe(Bild) verfügst, miss mal die Hochspannung unter der Anoden-Kappe, aber ohne diese von der Röhre gänzlich zu entfernen.
Die Spannungen sind wie im Servicemanual. Deshalb ja das Rätseln. Glühwendel gegen GND: ca. -1900V Kathode gegen GND: ca. -1900V..-1880V durch Dunkeltastung Wehnelt gegen GND: ca. -1940V..-1900V über Helligkeit einstellbar Gemessen mit 2,5kV-Hochspannungstastkopf (Spannungsteiler 99MOhm zu (1MOhm || 10MOhm (DMM))) und entsprechend rechnerisch korrigiert. Vielleicht sollte ich testweise mal die Röhre aus meinem funktionierenden HM203-5 anhängen? Ist zwar eine D14-362er, aber beim Vergleich der Datenblättern zur 362 und 364 konnte ich keine Unterschiede feststellen.
Es ist eine Röhre ohne Nachbeschleunigung, also auch keine Anodenkappe.
Wieviel Strom bzw. wieviel Spannungsabfall misst du denn an R601, und wie stark ändert der sich wenn du an der Helligkeit drehst? Durch den fließt ja nicht nur der Strahlstrom, sondern die gesamte Hochspannungsversorgung. Nur die Änderung dürfte m.E. eindeutig auf einen Strahlstrom hindeuten. Der eigentliche Strahlstrom sollte lt. Datenblatt der Röhre bei <=120uA liegen. @mazze96: bei diesen Oszi-Röhren liegt die Anode auf Masse und die Kathode auf negativer Hochspannung am Röhrensockel. Eine Anodenkappe gibt's da also nicht. @kradman: Ich hoffe, du bist schön vorsichtig bei den Messungen im Hochspannungsbereich! Die Isolation normaler Multimeter, Messkabel, Prüfspitzen etc. ist für die ~2kV bei weitem nicht ausgelegt!!
Ich kann an R601 bis 0,8V variabel messen, d.h. bis zu 80uA fliessen. Der Tastkopf ist bis 2,5kV zugelassen (Testec TT-HV 250). Man könnte aber die Hochspannung auch harmlos am Spannungsteiler R623..R629 messen. Kommt dasselbe raus. Hab mir Drähte an die neuralgischen Messpunkte gelötet so dass ich gefahrlos mit dem Tastkopf messen kann ohne durch eine falsche Bewegung von einer Messstelle abzurutschen.
SolarRainer schrieb: > @mazze96: bei diesen Oszi-Röhren liegt die Anode auf Masse und die > Kathode auf negativer Hochspannung am Röhrensockel. Eine Anodenkappe > gibt's da also nicht. Danke für den Hinweis. Wußte garnicht, dass es CRTs ohne HV-Kappen gibt.
Die ganzen kleinen Hamegs (203, 205, 303, 305) haben "nur" einfach beschleunigte Röhren. Ist wohl billiger. http://frank.pocnet.net/sheets/011/d/D14-364GY-123_1988.pdf Bislang die Seite mit den meisten Datenblättern zu Osziröhren.
Hmm, 80uA ist komisch. Sicher, dass die Messung genau ist? Allein die beiden Widerstandsketten (R608-609 und R623-629) sollten schon ~570uA ziehen. Oder meinst du 0,8V Änderung? Noch eine Idee: Kannst du den Strom an der Anode (Pin 6 der Röhre) messen? Dann hättest du direkt den Strahlstrom. Falls du da kein Amperemeter dazwischen bekommst, evtl. die Spannungen an R636/R637 messen und daraus rechnerisch ermitteln. Wenn der Strahlstrom den richtigen Wert hat, könntest du zumindest ausschließen dass die Röhre Luft gezogen hat.
PS: Der Link zum Servicemanual (HV S.43): http://www.hameg.com/typo3conf/ext/hm_downloads/pi1/download.php?uid=719
SolarRainer schrieb: > Oder meinst du 0,8V Änderung? Ja, 0,8V Spannungsabfall am R601. Fließt der ganze Strahlstrom über G5? Was ist mit G2/G4?
Hmm komisch, dann fließen also insgesamt nur 80uA über R601?! Das kann ich mir so nicht erklären, wenn die Spannungen an der Röhre alle korrekt sind... Ja, wenn die Röhre korrekt funktioniert(!) sollte der gesamte Strahlstrom über die Anode (G5) fließen. G2/G4 sorgen nur für die richtigen elektrischen felder, um den Elektronenstrahl zu fokussieren. Über die sollte normalerweise kein Strom (oder nur sehr wenig) fließen.
Wer mißt, mißt Mist. Und schaltet beim erneuten Messen das Multimeter auf DC. Ergebnis der erneuten Messung: ca. 5,3V bei Helligkeit am linken Anschlag, ca. 6,2V am rechten Anschlag. An R637 fallen ca. 4V ab.
Ah, das passt schon besser mir R601. Aber 4V an R637 ist zu wenig, über dem sollten Größenordnung ~70V liegen. Welche Spannungen (gegen Masse) hast du an Pin 6, Pin 12 und zwischen R638 u. R637? Stimmen die 150V? Wenn da was nicht stimmt, wäre das auch ein plausibles Fehlerbild. Die Elektronen werden beschleunigt (also Strahlstrom vorhanden), aber nicht korrekt fokussiert.
Was tut sich im Bereich der Ablenkung? Schickst Du den Strahl, via konstanter Gleichspannung, ins Nirwana (Hals), so tappst Du, von vorne gesehen, im Dunkeln;-) Gleiches wie bei Helligkeit = null.
Amateur schrieb: > Was tut sich im Bereich der Ablenkung? > Schickst Du den Strahl, via konstanter Gleichspannung, ins Nirwana > (Hals), so tappst Du, von vorne gesehen, im Dunkeln;-) > Gleiches wie bei Helligkeit = null. Das kann man auch mittels Magnet prüfen.
So, ich hab mal mutig den Röhrenanschluß verlängert und auf die Röhre von meinem HM203-5 gesteckt: Bild gut erkennbar. Werde nun zur Gegenprobe die Röhre vom HM205-3 am 203-5 anschliessen.
hinz schrieb: > Das kann man auch mittels Magnet prüfen. Aua, nein, ganz schlechte Idee! Da gibt es nämlich magnetisierbare Metallteile. Habe in alten Bastelzeiten Stunden damit verbracht mein Oszi zu entmagnetisieren (nach einem fetten Kurzschluss Masse Messeingang zu PE), mit nur 95%igem Erfolg...
Bei einer Monoröhre stellt sich diese Problematik nicht. Man sollte nur aufpassen, das Mumetall nicht zu verbiegen, denn dann verliert es seine Eigenschaften.
Ich würde mal die Ablenkplatten ganz abklemmen. Dann sollte wenigstens ein Punkt auf dem Bildschirm erscheinen. Ralph Berres
Ralph Berres schrieb: > Ich würde mal die Ablenkplatten ganz abklemmen. Dann sollte wenigstens > ein Punkt auf dem Bildschirm erscheinen. Der Tip kam schon, hat sich aber vermutlich durch den Röhrentausch erledigt, denn die Elektronik scheint in Ordnung zu sein. Mich würde es ja reizen, die Röhre mal an mein CRT Messgerät zu hängen für die Wissenschaft. Aber ich sitz in Berlin... Das Gerät dreht hier schon seit Einführung der LCD/TFTs Däumchen.
Es würde mich trotzdem nicht wundern, wenn der Leuchtpunkt zu sehr abgelenkt auf die Seite der Röhre trifft weil irgenwo eine Spannung oder ein Regler falsch ist?
Irgendwas ist wohl in der Röhre kaputt. Was, das würde mich interessieren. Gibt es Möglichkeiten das mit Hausmitteln zu messen?
Falls was klappert, ist natürlich auch was kaputt (z.B. Gitter lose). Hausmittel sind Hochspannungsmessspitze und andere AUSREICHEND hochohmige Messgeräte, die die Du wahrscheinlich nicht hast?
Die Spannungen sind okay sonst würde ja die ersatzweise angeklemmte Röhre aus nem anderen Oszilloskop nicht funktionieren. Mich interessiert nun was in der originalen Röhre defekt ist. Aufschrauben geht ja nicht. Vermutlich irgendein Gitter ohne Kontakt.
kradman schrieb: > Vermutlich irgendein Gitter ohne Kontakt. Damit liegst Du mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig. In dem Fall müßtest du ggfs. mit Geduld nach einer Ersatzröhre Ausschau halten. Wird gelegentlich bei e..y angeboten, Zeit sollte man also mitbringen.
Ist ja nicht tragisch. Die Röhre aus dem 203 transplantiere ich in das 205er. Und wenn ich mal an einer günstigen Ersatzröhre vorbeikomme wird das 203er wieder aktiviert. Eigentlich müsste ich doch über eine angelegte Spannung einen Stromfluss von der Kathode zu den einzelnen Gittern messen können um so herauszufinden welches eine Unterbrechung hat?
kradman schrieb: > Eigentlich müsste ich doch über eine angelegte Spannung einen Stromfluss > von der Kathode zu den einzelnen Gittern messen können um so > herauszufinden welches eine Unterbrechung hat? ja, das ist das gleiche, was mein Röhrenmessgerät auch macht. Kathode heizen und negativ machen, dann ab dem G1 aufwärts den Strom gegen Masse messen. Dazu brauchst du auch nicht die -1600V, sondern weniger reicht auch. Sehen kann man vermutlich nichts?
Nein, man sieht leider von aussen keinen erkennbaren Schaden (Röhre liegt nun ohne Mumetallkleidchen vor mir). Werde nun mal die Gitter mit 0-50V durchmessen. Gibt es irgendwo eine gute Erklärung der verschiedenen Gitter vielleicht sogar gut illustriert? Die üblichen kennen Kathode, Wehnelt und Anode, aber die Osziröhren haben ja noch G2, G3, G4, G5, G6. Würde mich mal interessieren :)
So, Röhre mal rudimentär durchgemessen. Mit geheizter Kathode bekomme ich zu jedem Gitter G1..G5 einen Strom, allerdings habe ich festgestellt, dass das Gitter G2/G4 auf leichtes Klopfen am Röhrenhals reagiert. Der Strom K->G2/G4 zeigt dann Spikes im Oszillogramm. Wäre ein loses G2/G4 (sind wohl zwei verbundene Gitter) eine plausible Erklärung für die bildlose Röhre?
kradman schrieb: > dass das Gitter G2/G4 auf leichtes Klopfen am Röhrenhals > reagiert. Normal ist das jedenfalls nicht. Wenn es mechanisch geht, kannst du dir Röhre ja jetzt mal in das 203 reinfummeln und dann im Betrieb mal vorsichtig klopfen. Wenn du mir versprichst, die Heizung vorher abzuschalten, kannst du auch mal mit niedrigem Strom und ein paar dutzend Volt (max. etwa 200V) die Trennung des G2/G4 von den Nachbargittern 'freizuklopfen'. So etwas macht der Regenerierer hier auch. Um da nichts zu gefährden, schaltet meine Kiste dabei sofort die Heizung ab.
Die Röhre läuft auch im 203er nicht. Wenn ich sanft klopfe kann man im dunklen Raum sehen wie die Ecken leicht "hell" werden. Aber nix was man auch nur ansatzweise als definierte Leuchterscheinung bezeichnen könnte. Die Gitter G1-G5 untereinander haben keinen Kontakt. G2/G4 sollten intern verbunden sein. Vermute dass entweder G2 oder G4 einen Wackler zum Anschluss hat. Wie meinst du "freiklopfen"?
kradman schrieb: > Wie meinst du "freiklopfen"? Mit der o.a. Gleichspannung (und Strombegrenzung) Potential zwischen dem G2/G4 und den Nachbargittern aufbauen, um etwaige Feinschlüsse zu beseitigen. Wenn du so etwas hast, können das auch mal 300V-500V sein, du solltest aber den Strom auf unter 1mA begrenzen. Umpolen schadet auch nichts. Bei den normalen Bildröhren waren übrigens die häufigsten Fehler Feinschlüsse zwischen Heizfaden und Kathode (bei dir ja nicht) und zwischen Kathode und Wehneltzylinder. kradman schrieb: > Vermute dass entweder G2 oder G4 einen Wackler > zum Anschluss hat. Wenn du in die Röhre schauen kannst, guck doch mal, ob G2/G4 noch an einem anderen Stützpunkt liegt. Oft haben die Röhrenbauer aus Stabilitätsgründen mehr als einen Befestigungspunkt benutzt.
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Matthias Sch. schrieb: > Mit der o.a. Gleichspannung (und Strombegrenzung) Potential zwischen dem > G2/G4 und den Nachbargittern aufbauen, um etwaige Feinschlüsse zu > beseitigen. Wenn du so etwas hast, können das auch mal 300V-500V sein, > du solltest aber den Strom auf unter 1mA begrenzen. Umpolen schadet auch > nichts. Achso, freibrennen ;) Matthias Sch. schrieb: > Wenn du in die Röhre schauen kannst, guck doch mal, ob G2/G4 noch an > einem anderen Stützpunkt liegt. Oft haben die Röhrenbauer aus > Stabilitätsgründen mehr als einen Befestigungspunkt benutzt. Da käme dann wohl nur Pin 5 in Frage der mit i.c. gekennzeichnet ist, bei anderen Röhren mit separaten G2 und G4 liegt hier immer das andere von beiden. Muß ich mal testen. Aber jetzt wird erstmal das HM205-3 und sein Spenderorgan kalibriert :)
Wenn die Röhre keine oder stufenförmige Nachbeschleunigung hat dann ist folgende Reihenfolge üblich: G1 - Wehnelt - eine negative Spannung steuert den Strahlstrom G2&4 oder A1 - vorderes und hinteres Anodenrohr der Elektronenkanone - je nach Größe 500V bis 2KV Beschleunigungsspannung G3 - Fokuselektrode zwischen den Anodenrohren - oft so um die 30% der Beschleunigungsspannung G5 - Abschirmung zwischen den Ablenkplatten - verbunden mit G2&4 G6 - Astimatismus- oder Geometriekorrekturelektrode - ein paar 10V zwischen G6 und G2&4 können Bildfehler verringern A2 - Nachbeschleunigung - bis zu 2KV positiver als G2&4 um den Strahl weiter zu beschleunigen Wenn die Röhre einen graduelle Nachbeschleunigung mit Widerstandsspirale hat dann ist oft G5 - Geometriekorrekturelektrode G6&7 - Abschirmung und hinteres Ende der Spirale A2 - Leuchtschirmmetallisierung und vorderes Ende der Spirale - bis zu 16KV positiver als G2&4 Mit freundlichen Grüßen vom A-Freak
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