Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mikrocontroller-/DSP-Board mit hochaufloesenden Wandlern gesucht.


von Hanna B. (intern121)


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Hallo!

Da ich noch nicht viel Erfahrung mit Mikrocontroller-/DSP-Programmierung 
habe, mal abgesehen von so ein paar Laborpraktika an der Uni, bin ich 
nicht sicher, wonach genau ich fragen soll und ob es das, was ich suche, 
so ueberhaupt gibt.

Und zwar moechte ich eine Regelschleife fuer ein optisches 
Kommunikatuionssystem mit Hilfe eines Mikrocontroles/DSPs aufbauen. Die 
Position eines Laserstrahls wird mit Hilfe eines Quadrantendetektors 
bestimmt, dieser gibt mir die Abweichung vom Nullpunkt in Form von 3 
analogen Spannungen aus. Diese moechte ich wandeln und daraus ein 
wiederum ein analoges Steuersignal fuer eine Plattform erzeugen, auf der 
ein Spiegel montiert ist, der den Strahl steuert. Die Plattform hat eine 
sehr feine Winkelaufloesung. Deshalb brauche ich eine hohe Aufloesung 
bei den Wandlern.

Meine Ueberlegungen/Berechnungen ergeben konkret:
- 2 DAC-Kanaele mit 16 Bit Aufloesung
- 3 ADC-Kanaele mit 16 Bit Aufloesung + 1 bis 2 weitere, die auch 
weniger Aufloesung haben duerfen
- mind. 1 ksps Wandelrate, wobei eigentlich sowas wie 10 ksps besser 
waeren

Das ganze soll auf einem Mikrocontroller-/DSP-Board montiert sein, bzw. 
wenn ich es selbst zusammenstellen muss, dann sollte es nicht allzu 
kompliziert werden, da ich wie gesagt noch nicht viel Erfahrung auf dem 
Gebiet habe.

Das einzige, was ich bisher brauchbares gefunden habe ist das hier, 
allerdings ist die Samplerate an meiner unteren Schmerzgrenze (1 ksps):
http://www.bipom.com/products/us/318527.htmla

Kann mir jemand ein Feedback dazu geben?

Was vielleicht auch eine Moeglichkeit waere, sind DSPs fuer den 
Audio-/Videobereich zu verwenden. Allerdings stosse ich da auf das 
Problem, dass der ADC meistens nur 2 Kanaele hat, so wie ich das 
verstehe. Ausserdem weiss ich nicht, ob man die so einfach fuer andere 
Anwendungen einsetzen kann, weil da dann irgendwelche Codecs drin sind 
und ich nicht weiss, ob man die so einfach umgehen kann. (Sorry fuer 
meine unpraezise Ausdrucksweise.) Und ich bin mir nicht sicher, ob mich 
sowas als Anfaengerin nicht ueberfordern wuerde.

Bin fuer jede Hilfe dankbar!

von Alexxx (Gast)


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Hallo,

also ich würde mal bei Analog Devices schauen, die haben DSP's, 
Entwicklungssoftware und hochauflösende Wandler und das als fertige 
Demo-Boards. Die sollten sich einfach zusammen stöpseln lassen.
Habe aber selbst (leider) noch nix mit DSP gemacht.

Wichtig wäre, genau zu überlegen, welcher ADC geeignet ist -> 
Sample-Rate, Bitanzahl, Eingangsspannungsbereich, Referenzspannung,...
Aktuell gibt es SAR-Wandler 16Bit mit mehrere etlichen MSPS, 18Bit 
1MSPS.
Sigma-Delta-Wandler z.B. 24 Bit kommen dagegen auf unter 1 kSPS.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hanna Becker schrieb:
> Allerdings stosse ich da auf das
> Problem, dass der ADC meistens nur 2 Kanaele hat

Das muss kein Problem sein. Bei Audio DSP findet sich meistens noch ein 
Eingang für I2S kodierte Signale und dafür gibt es jede Menge guter A/D 
Wandler. Wenn du also z.B. einen findest (von Analog Devices z.B. den 
Blackfin oder einen OMAP von TI, Freescale liefert die 56k), der onchip 
2 Wandler hat, kannst du zwei weitere (einen 'Stereo' wandler) über I2S 
ankoppeln.

DSP scheinen für deine Anwendung jedenfalls richtig zu sein. Per Filtern 
kannst du den Spiegel so ansteuern, das er nicht überschwingt usw. und 
das vorhersehbare Zeitverhalten des DSP ist auch ein Vorteil.
Leider gibt es die kleinen TAS3XXX Audio DSP von TI nicht mehr, die 
konntest du In-Circuit prima per I2C steuern.

: Bearbeitet durch User
von Hanna B. (intern121)


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Danke!

Wie genau meinst du das mit dem Zusammenstoepseln? Mal nur als Beispiel: 
Angenommen ich moechte folgenden Mikrocontroller 
http://www.analog.com/en/processors-dsp/analog-microcontrollers/aduc843/products/product.html 
mit folgendem DAC 
http://www.analog.com/en/digital-to-analog-converters/da-converters/ad5686r/products/product.html 
koppeln, und ich will jetzt kein Platinenlayout machen, welche Teile 
braeuchte ich dann zusaetzlich? Sind die Evaluation Boards, die unten 
aufegfuehrt werden dafuer geeignet? Beim MCU verwirrt mich, dass es 
mehrere unterschiedliche Zusatzsachen gibt und ich nicht genau weiss, 
was ich davon brauch.

von Hanna B. (intern121)


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Hallo Matthias, das mit der I2C-Schnittstelle klingt nach einer guten 
Idee. Fragt sich nur nach wie vor fuer mich, ob ich dabei ein 
Platinenlayout umgehen kann.

Was meinst du mit "das vorhersehbare Zeitverhalten des DSP ist auch ein 
Vorteil"?
Sorry, ich hab wie gesagt noch nicht so viel Erfahrung mit 
Mikrocontroller-/DSP-Programmierung.  :-)

von Hanna B. (intern121)


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Ich habe gesehen, dass fuer den OMAP von TI das BeagleBoard als 
Eval-Board angeboten wird. Waere das fuer meine Anwendung geeignet? Es 
erscheint mir reizvoll, weil es eine grosse Entwicklercommunity dafuer 
zu geben scheint... Oder ist das wie mit Kanonen auf Spatzen zu 
schiessen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hanna Becker schrieb:
> Angenommen ich moechte folgenden Mikrocontroller
> 
http://www.analog.com/en/processors-dsp/analog-microcontrollers/aduc843/products/product.html

Das ist aber gar kein DSP, sondern ein mit einem 8052 unterstützter 
Präzisions AD-DA Wandler, und er hat nur einen gemultiplexten 12-bit AD 
Wandler, sowie zwei 12-bit Wandler und 4 16-bit Hardware PWMs. Ich 
glaube nicht, das es das ist was du willst.
Aus der Blackfin Serie bei AD scheint der hier ganz geeignet zu sein, 
zumal er auch ein Gehäuse hat, das sich auch noch einigermassen manuell 
verarbeiten lässt:
http://www.analog.com/en/processors-dsp/blackfin/adsp-bf506f/products/product.html
Beachte den 'glueless I/F to external ADC'.
SHARC ist eine weitere DSP Familie von AD:
http://www.analog.com/en/processors-dsp/sharc/products/index.html#SHARC_Processors
An die lassen sich auch gut externe Wandler ankoppeln, wie z.B. der neue 
ADAU1966:
http://www.analog.com/en/press-release/11_28_11_ADI_16-Channel_Audio_DAC_Provides_Hi_Perf/press.html

Das soll allerdings nicht bedeuten, das TI oder Freescale nichts taugen. 
Es ist mehr eine Frage des Entwicklungskomforts, für welche Familie man 
sich entscheidet.
TI z.B. benutzt Code Composer, bei dem man sich fertige Bausteine 
zusammenklappern kann, als Beispiel ist hier unten auf der Seite mal das 
Audioflussdiagramm des TAS3208 meines Bassverstärkers als Screenshot von 
CodeComposer:
http://www.schoeldgen.de/bassalizer/index3.html
Freescale setzt auf (ex. Metrowerks) CodeWarrior mit Processor Expert - 
ist nicht meine Welt und ich empfand es als extrem kompliziert, eigene 
Codeblöcke in PE einzubinden.
http://www.freescale.com/webapp/sps/site/homepage.jsp?code=CW_HOME&tid=vanCODEWARRIOR
Die 56k DSP sind aber auch recht brauchbar und den alten 68k 
Architekturen gar nicht so unähnlich.

Evaluation Bords sind eigentlich immer eine gute Idee. Du bekommst ein 
fertiges Board und dazu die passende Entwicklungsumgebung. Allerdings 
setzt diese meistens Windows voraus, das musst du also haben.

Du kümmerst dich dann mehr um die Anbindung deiner Peripherie und nicht 
so sehr ums Arbeiten des DSP.

Hanna Becker schrieb:
> Ich habe gesehen, dass fuer den OMAP von TI das BeagleBoard als
> Eval-Board angeboten wird. Waere das fuer meine Anwendung geeignet?

Jo, mit Sicherheit ist das Beagleboard keine schlechte Wahl, eben wg. 
der Community und der Flexibilität. Es gibt nichts, was man mit dem 
Beagle nicht machen könnte - so heisst es zumindest.
Es ist zu Anfang ein bisschen dicke, aber wer weiss, ob du die Leistung 
nicht später brauchen kannst.

Hanna Becker schrieb:
> Was meinst du mit "das vorhersehbare Zeitverhalten des DSP ist auch ein
> Vorteil"?

DSP verarbeiten ja Signale - das passiert in 99% der Fälle in einer 
endlosen Schleife, die am Anfang das Datum des AD Wandlers eingefüttert 
kriegt und am Ende etwas auf den DA Wandler ausgibt. Die Zeit, die 
dazwischen vergeht ist immer die gleiche (Latenz).
Die Signalverarbeitung ziwschen Anfang und Ende sind dann deine DSP 
Algorithmen.

: Bearbeitet durch User
von Hanna B. (intern121)


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Danke, das war sehr hilfreich!

Ich denke, ich werde mich fuer das BeagleBoard entscheiden und versuchen 
ueber SPI oder I2C die Wandler anzusteuern.

Der DA-Wandler, den du empfohlen hast, ist auch der beste, den ich 
finden konnte. Was ist wohl der Unterschied zwischen dem ADAU1966 und 
dem ADAU1966A? Fuer mich sehen die voellig identisch aus.

TI hat auch gute Wandler, aber ich finde irgendwie keine Evaluation 
Boards dazu. Beim PCM1680 (http://www.ti.com/product/pcm1680) ist zum 
Beispiel ein Datenblatt eines Eval Boards verlinkt, aber ich sehe 
nirgendwo, wo man es kaufen kann und wieviel es kostet.

Auch interessant finde ich diesen Baustein hier, da dort ADC und DAC auf 
einem Chip sind: http://www.ti.com/product/pcm3168a. Aber auch hier ist 
leider kein Evaluation Board verlinkt...

von Hanna B. (intern121)


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Bei Analog gibt es aehnliche Bausteine und hier sind jeweils Eval Boards 
verlinkt:
http://www.analog.com/en/audiovideo-products/audio-codecs/ad1937/products/product.html
http://www.analog.com/en/audiovideo-products/audio-codecs/ad1938/products/product.html

Der Unterschied zwischen den beiden ist, dass man einen ueber SPI und 
den anderen ueber I2C ansteuert.

Kann ich so einen Baustein fuer meine Regelschleife verwenden?

von Schnickschnak (Gast)


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>den anderen ueber I2C ansteuert.

Bitte den Unterschied zwischen I2C und I2S beachten!

von Student N. (newbie1)


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Vtl keine qualifizierte Antwort und entspricht evtl auch nicht ganz 
deinen Vorgaben zwecks Auflösung usw aber wie wärs mit nem PSoC 5LP?
http://www.cypress.com/?docID=47570

von Hanna B. (intern121)


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Schnickschnak schrieb:
>>den anderen ueber I2C ansteuert.
>
> Bitte den Unterschied zwischen I2C und I2S beachten!

Ja, die haben beide auch I2S. Trotzdem hat der eine eine SPI- und der 
andere eine I2C-Schnittselle.

Haette die I2S-Schnittstelle irgendwelche Auswirkungen auf meine 
Anwendung?

von Hanna B. (intern121)


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Student N. schrieb:
> Vtl keine qualifizierte Antwort und entspricht evtl auch nicht
> ganz
> deinen Vorgaben zwecks Auflösung usw aber wie wärs mit nem PSoC 5LP?
> http://www.cypress.com/?docID=47570

Wow, sieht ziemlich praktisch aus, mit so vielen 
Konfigurationsmoeglichkeiten! Ist aber Mikrocontroller-basiert... Gibts 
PSoCs auch DSP-basiert? Ich werd mal recherchieren.

von Hanna B. (intern121)


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Noch eine Frage: Viele Audio-Wandler haben differentielle Spannungen als 
Ein-/Ausgangsspannungen.

Wenn ich jetzt aber von meinem Sensor ein nicht-differentielles Signal 
bekomme... Heisst das, ich muesste einfach nur einen Eingang des ADCs 
auf Masse legen?

von Mr. X (Gast)


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Hanna B. schrieb:
> Die Plattform hat eine sehr feine Winkelaufloesung. Deshalb brauche
> ich eine hohe Aufloesung bei den Wandlern.

Gibt es inzwischen Zahlen für "sehr fein" und "hohe"? Plattform hört 
sich nach Mechanik an und Mechanik hört sich nicht nicht nach Mrad/s an, 
also wird man auch den Frequenzbereich und damit die Abtastfrequenz 
spezifizieren können. Oder habe ich das nur überlesen?

von Hanna B. (intern121)


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Hanna B. schrieb:
> Meine Ueberlegungen/Berechnungen ergeben konkret:
> - 2 DAC-Kanaele mit 16 Bit Aufloesung
> - 3 ADC-Kanaele mit 16 Bit Aufloesung + 1 bis 2 weitere, die auch
> weniger Aufloesung haben duerfen
> - mind. 1 ksps Wandelrate, wobei eigentlich sowas wie 10 ksps besser
> waeren

Je nachdem, fuer welchen Spiegel ich mich entscheide, brauche ich 2 Mal 
16, evtl. sogar 17 Bits um die Winkelaufloesung voll auszuschoepfen. Die 
Samplerate muss ich leider nach oben korriegieren, sie sollte mind. 3 
ksps sein.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hanna B. schrieb:
> Wenn ich jetzt aber von meinem Sensor ein nicht-differentielles Signal
> bekomme... Heisst das, ich muesste einfach nur einen Eingang des ADCs
> auf Masse legen?

Im Einzelfall ist es sinnvoll, im Datenblatt nach den erlaubten 
Eingangsspannungsbereichen zu schauen. Wenn GND da zulässig ist, kannst 
du das natürlich machen. Differenzbetrieb kann aber sehr sinnvoll sein, 
um
externe Störungen oder Drifts zu kompensieren, lass dir also die 
Möglichkeit offen, den Differenzeingang nutzbar zu machen.

I2S ist im Gegensatz zu I2C eine schnelle Schnittstelle, die gerne für 
Digital Audio genommen wird. Viele AD und DA Wandler aus dem 
Audiobereich unterstützen diese und viele DSP auch.

Hanna B. schrieb:
> Bei Analog gibt es aehnliche Bausteine und hier sind jeweils Eval Boards
> verlinkt:
> 
http://www.analog.com/en/audiovideo-products/audio-codecs/ad1937/products/product.html
> 
http://www.analog.com/en/audiovideo-products/audio-codecs/ad1938/products/product.html

Klar. Ob die integrierten Filter in deiner Anwendung sinnvoll sind, 
musst du ausprobieren, aber als kombinierte Peripherie für AD und DA 
sehen sie doch gut aus.

Mr. X schrieb:
> Gibt es inzwischen Zahlen für "sehr fein" und "hohe"? Plattform hört
> sich nach Mechanik an und Mechanik hört sich nicht nicht nach Mrad/s an,
> also wird man auch den Frequenzbereich und damit die Abtastfrequenz
> spezifizieren können. Oder habe ich das nur überlesen?

Schau nochmal im ersten Post, es geht um die Steuerung eines Spiegels 
zur Positionierung eines Laserstrahls. Es handelt sich vermutlich also 
wirklich um Bogensekundenbruchteile in der Auslenkung.
Die Jungs im VLT machen ja sowas ähnliches, wenn sie ihr Spiegelteleskop 
in Segmenten 'zittern' lassen, um trotz Luftbewegungen scharfe Bilder zu 
kriegen. Die Aktuatoren bei denen müssen nette Dingerchen sein.

Das die ganze Sache mit der Mechanik steht und fällt ist klar. M.E. ist 
zur Vermeidung von Über- und Unterschwingen sowie Resonanzeffekten ein 
DSP als Steuerung gar nicht fehl am Platz. Und ein Beagleboard ist ja 
nicht nur ein reiner DSP sondern ist auch für niedrige Steuerungen gut 
zu gebrauchen.

Hanna B. schrieb:
> Je nachdem, fuer welchen Spiegel ich mich entscheide, brauche ich 2 Mal
> 16, evtl. sogar 17 Bits um die Winkelaufloesung voll auszuschoepfen. Die
> Samplerate muss ich leider nach oben korriegieren, sie sollte mind. 3
> ksps sein.

Die Samplerate ist für alle hier erwähnten AD und DA Wandler kein 
Problem, aber ein Aufbau für etwa 20 bit genaue Wandler ist höchst 
anspruchsvoll.
Und zwar auch in Bezug auf die Betriebsspannung als auch in der 
Verdrahtung und etwaigen Platinenlayouts. Falls du so etwas noch nie 
gemacht hast, musst du dir unbedingt Applikationen anschauen,die so 
etwas können und dir am besten Hilfe von einem Spezi für Wandlertechnik 
holen, z.B. von den Medizintechnikern oder Audiotypen.

: Bearbeitet durch User
von Hanna B. (intern121)


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Danke fuer die ausfuehrliche Antwort!

Matthias Sch. schrieb:
> Die Samplerate ist für alle hier erwähnten AD und DA Wandler kein
> Problem, aber ein Aufbau für etwa 20 bit genaue Wandler ist höchst
> anspruchsvoll.
> Und zwar auch in Bezug auf die Betriebsspannung als auch in der
> Verdrahtung und etwaigen Platinenlayouts. Falls du so etwas noch nie
> gemacht hast, musst du dir unbedingt Applikationen anschauen,die so
> etwas können und dir am besten Hilfe von einem Spezi für Wandlertechnik
> holen, z.B. von den Medizintechnikern oder Audiotypen.

Genau deshalb versuche ich ja, ein Platinenlayout zu umgehen und 
entweder ein passendes Board zu finden oder mir alles mit Eval Boards 
zusammenzustecken, bei denen ich mal davon ausgehe, dass die gut designt 
wurden.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hanna B. schrieb:
> Genau deshalb versuche ich ja, ein Platinenlayout zu umgehen und
> entweder ein passendes Board zu finden oder mir alles mit Eval Boards
> zusammenzustecken, bei denen ich mal davon ausgehe, dass die gut designt
> wurden.

Das ist auf jeden Fall besser, als zu Fuss und von vorne zu beginnen. 
Auch meinen o.a. Bassverstärker habe ich auf Basis des EVM-LowCost 
Boards von TI gebaut. Allerdings ist der Lifecycle der EV Boards oft 
sehr kurz, die werden bei der Neuvorstellung des Chips aufgelegt und 
dann abverkauft.

Es bleiben sowieso noch genug Probleme zu lösen, als da wären die 
saubere Versorgung und die Verkabelung zwischen Sensorik und AD, 
Wandlerboard und Beagleboard und vor allem auch die 
Positionierendstufen.

: Bearbeitet durch User
von Hanna B. (intern121)


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Kann mir jemand helfen, den Ausgangsspannungsbereich dieses DACs zu 
bestimmen:
http://www.analog.com/en/digital-to-analog-converters/audio-da-converters/adau1966/products/product.html

Im Datenblatt steht:

Full-Scale Differential Output Voltage 3.00 (+/- 8.49) V rms (V p-p).

Ich verstehe diese Angabe nicht. Von der V p-p Angabe her wuerde ich 
denken, der Bereich geht von -8.49 V bis + 8.49 V. Das ergibt eine 
"range" von ca. 17 V. Wie passt das mit den 3 V zusammen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ah, die verbale Erklärung auf Seite 15 bringt es ans Licht:

"When AVDD is supplied with 5 V, each analog output pin has a
nominal common-mode (CM) dc level of 2.25 V and swings
±2.12 V above and below the 2.25 V for a for a 1.5 V rms signal
on each pin. Differentially, the signal is 3 V rms, 8.48 V p-p,
from a 0 dBFS digital input signal."

Die Jungs gehen nämlich von +/- 1,5 Vrms pro Ausgang aus, das 
Differenzsignal liegt dann bei 3Vrms.

von Hanna B. (intern121)


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Gut, von der Erklaerung her verstehe ich jetzt, wo die 8.48 V p-p 
herkommen.

Das mit 3 V rms bzw. +/- 1,5 Vrms pro Ausgang verstehe ich leider nicht. 
Wo kommen diese Zahlen her?

von Hanna B. (intern121)


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Ich moechte dieses Wandlermodul 
http://www.analog.com/en/audiovideo-products/audio-codecs/ad1937/products/product.html 
auf diesem Eval-Board
http://www.google.co.jp/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0CCcQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.analog.com%2Fstatic%2Fimported-files%2Fuser_guides%2FUG-040.pdf&ei=uUJ0U9uXNcmKuATE2YDQBg&usg=AFQjCNHjIFCn30cnqmB36DSd8hlJ0JpPqA&bvm=bv.66699033,d.c2E 
benutzen.

Der Sensor liefert 3 analoge Eingangssignale von je max. ca. +/- 50 mV. 
Wieviel es wirklich sind, wird sich erst im Aufbau zeigen. Diese Signale 
moechte ich jetzt verstaerken, so dass der Eingangsbereich meiner DACs 
voll ausgenutzt werden kann.

Folgende Dinge sind zu beruecksichtigen:
- Sensorsignale: Single-ended
- Wandler-Eingangssignale: eigentlich differentiell, aber so wie ich es 
verstehe, gibt es auf dem Board Single-ended Eingaenge (TRS jacks). 
Oder?
- Eingangsbereich der Wandler laut Datenblatt: Full-Scale Input Voltage 
(Differential) 1.9 V rms

Die 1. Frage lautet:
Wie uebersetzt sich der differentielle Eingangsbereich der Wandler in 
den Single-Ended Eingangsbereich des Eval Boards?

von Jonas Biensack (Gast)


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>Der Sensor liefert 3 analoge Eingangssignale von je max. ca. +/- 50 mV.

Die musst du auf jeden Fall verstärken und in den positiven 
Spannungsbereich verschieben. Dafür gibts fertige Schaltpläne. Das wird 
aber haarig.

Gruß Jonas

von Hanna B. (intern121)


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Ja, und in welchen Spannungsbereich?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hanna B. schrieb:
> Ja, und in welchen Spannungsbereich?

Du solltest jetzt mal anfangen, ein wenig zu rechnen und 
Spannungsbereiche zu erfassen.
Also, deine Sensoren liefern ca. +/-50mV = 100mV Spannungshub. Um den 
vollen Eingangsbereich des AD Wandler zu nutzen, wirst du also etwa eine 
20-50 fache Verstärkung brauchen. Vergiss jetzt mal die RMS Angaben, 
denn du brauchst, um Übersteuerungen das AD Wandlers zu vermeiden, die 
Vpp des Eingangsbereiches.
Um die beste Ausnutzung des AD Wandlers zu bekommen, sollte eine 
Sensorspannung von 0V per Offset genau in die Mitte des 
Eingangsbereiches des Wandlers kommen.
Nehmen wir mal an, der AD Wandler verarbeitet einen Bereich von 0 bis 5 
V (also +/- 2,5V), verstärkst du den Sensor um Faktor 50 (50mV * 50 = 
2500mV) und verschiebst den Nullpunkt auf 2,5V.
Du wirst also einen Eingangsverstärker mit regelbarer Verstärkung und 
regelbarem Ausgangsoffset brauchen. Das ist eine Grundschaltung in der 
Instrumentenverstärkertechnik und leicht im Netz zu finden. Such dir was 
mit Differenzausgang, weil:

Jonas Biensack schrieb:
> Das wird
> aber haarig.

Naja, 50mV sind schon eine anständige Hausnummer. Mich wundert nur, das 
die Sensoren keine Differenzspannungen liefern, aber selbst wenn nicht, 
sind 50mV nicht soo wenig. Ich würde den Verstärkerkopf in der Nähe der 
Sensoren plazieren und dann die verstärkten Signale Richtung Wandler/DSP 
führen, am besten differentiell. So vermeidet man Einstreuungen und 
transportiert niederohmige, unempfindliche Signale.

: Bearbeitet durch User
von Hanna B. (intern121)


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Danke fuer die Antwort! Dass ich das Signal an den Eingangsbereich 
anpassen muss, war mir aber klar und war auch gar nicht Thema meiner 
Frage.

Matthias Sch. schrieb:
> Nehmen wir mal an, der AD Wandler verarbeitet einen Bereich von 0 bis 5
> V (also +/- 2,5V)

Genau das ist meine Frage. Was ist denn nun der Eingangsbereich dieses 
ADCs? Warum wird er mit V rms angegeben und was heisst das uebersetzt?

Um weiterzukommen, muss ich den Eingangsbereich estmal kennen, sonst 
weiss ich ja gar nicht, um welchen Faktor ich verstaerken muss.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hanna B. schrieb:
> Genau das ist meine Frage. Was ist denn nun der Eingangsbereich dieses
> ADCs? Warum wird er mit V rms angegeben und was heisst das uebersetzt?

Schau dir einfach mal den Umrechner hier an:
http://www.referencedesigner.com/rfcal/vrms-to-vpeak-conversion.php

RMS ist in der Audiotechnik verbreitet, deswegen geben die Jungs bei 
Audiowandlern das so an. Ich stimme dir allerdings zu, es ist zum 
Designen mit Eingangsbereichen unpraktisch und teilweise sogar 
verwirrend.

von Hanna B. (intern121)


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Danke! Vpp ist dann 5 V, das heisst ich hab einen Eingangsbereich von 
ungefaehr +/- 2,5 V.

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