Hallo, mein Chef hat heute einen Trenntrafo für die Werkstatt gekauft. Auf dem Teil steht drauf, dass es eine maximale Leistung von 3,6kVA hat. Ist auch ein relativ fettes teil und wiegt 30-40kg. Allerdings weiß ich nicht so ganz, wie ich mit dem Teil umgehen soll. Kann ich da einfach irgendwas anschließen? Ich habe hier z.B. einen 230V Motor, der 2kW zieht. Der Anlaufstrom ist sehr viel höher. Ich habe aber kein Problem damit, den Motor bei uns in der Werkstatt an einem Anschluss zu betreiben, der mit 10A abgesichert ist. Kann ich den Motor einfach an den Trafo hängen?
Mathias Braun schrieb: > Ich habe hier z.B. einen 230V Motor, der 2kW > zieht. Der Anlaufstrom ist sehr viel höher. Es wird ein Asynchronmotor in Steinmetzschaltung sein. Da ist der Anlaufstrom nicht soo viel höher als beim Normalbetrieb. Zeigt sich auch daran, daß die Sicherung bisher nie gekommen ist...
Mathias Braun schrieb: > Kann ich den Motor einfach an > den Trafo hängen? Ein Trafo ist immer ein Scheinwiderstand mit Induktivität. Die Leistung ist immer in VA angegeben. Man kann diese Scheinleistung VA Pi mal Daumen immer mal gut 20-30% höher wählen, als die maximal erwartete angehängte Wirkleistung. Wenn ein Motor in PS (oder kW) angegeben ist, ist das immer die Wirkleistung. Mit dem cos phi kann man aber auch dessen Scheinleistung errechnen. Bspw. hat ein Staubsauger in meinem Haushalt auch 2kW Wirkleistung, das sind aber 2,3kW Scheinleistung, nach der man auch die Netzsicherung bestimmen muß. Denn durch die Anschlußleitung fließt der Scheinstrom, nicht der Wirkstrom. Bei großen Motoren ist meistens der cos phi auf dem Typenschild angegeben. 3,6kVA mit 2kW Motor dran sollte in der Regel kein Problem machen.
Elektrobratze schrieb: > Denn durch die > Anschlußleitung fließt der Scheinstrom, nicht der Wirkstrom es gibt kein Scheinstrom oder Wirkstrom.
Peter II schrieb: > es gibt kein Scheinstrom oder Wirkstrom. Stimmt. Aber wie soll man es sonst nennen?
Elektrobratze schrieb: >> es gibt kein Scheinstrom oder Wirkstrom. > > Stimmt. Aber wie soll man es sonst nennen? Strom. Es fließt einfach der Strom. Diesen sieht auch die Sicherung. Sie sieht nur nicht die Leistung.
Peter II schrieb: > Es fließt einfach der Strom. Diesen sieht auch die Sicherung. Sie sieht > nur nicht die Leistung. Die Haarspalterei ist hiermit eröffnet! ;-)
> Kann ich den Motor einfach an den Trafo hängen? Warte ein paar Sekunden bevor Du ihn ansteckst. Das könnte einen Weg zum Sicherungskasten ersparen. Ein Trenntrafo schützt noch nicht vor Unwissen oder Stromschlag. http://de.wikipedia.org/wiki/Trenntransformator
Der Trenntrafo ist wie andere Trafos auch ein eher träges System. Kurzzeitg (etwa für die Anlaufströme eines Motors) kann man also auch deutlich mehr als die 3,6 kVA entnehmen. Sofern die nicht schon dran ist, wäre ggf. ein passender Sicherungsautomat (13 oder 16 A, ggf. mit gerigner Toleranz) zu empfehlen um den Trafo vor Überlast zu schützen.
0815 schrieb: > Mathias Braun schrieb: >> Ich habe hier z.B. einen 230V Motor, der 2kW >> zieht. Der Anlaufstrom ist sehr viel höher. > Es wird ein Asynchronmotor in Steinmetzschaltung sein. Bei 2kW wird das wohl nicht so sein. > Da ist der Anlaufstrom nicht soo viel höher als beim Normalbetrieb. Doch. > Zeigt sich auch daran, daß die Sicherung bisher nie gekommen ist... Die ist halt ziemlich träge.
> Die Haarspalterei ist hiermit eröffnet!
Nein, das ist keine Haarspalterei.
Elektrobratze schrieb: > Wenn ein Motor in PS (oder kW) angegeben ist, > ist das immer die Wirkleistung. Die Wirkleistungsangabe eines Motors ist die mechanische Leistung (Abgabe) an der Welle bei Nennbetrieb. Die Wirkleistungsaufnahme ist um den Kehrwert des Wirkungsgradfaktors höher.
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