Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 0-10V und 0-20mA Eingang mit Umschaltung


von Max B. (elektrounenmax)


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Hallo Zusammen

Bin gerade dabei eine Analog-Eingangsbeschaltung zu entwerfen. Ziel ist 
es 0-20mA sowie 0-10V Signal messen zu können. Die Umschaltung erfolgt 
mit Hilfe von dem Mikrokontroller (MSP430) über die FETs.
Die Schaltung bzw. der Mikrokontroller Eingang sollte beim Anlegen von 
24V am Analogeingang keinen Schaden nehmen.

Was haltet ihr von diesem Ansatz? Kritik erwünscht! :)

Gruss Max

von Easylife (Gast)


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Sollte so gehen.
C53 ist vielleicht etwas groß geraten.
Bis der über die 101K umgeladen ist vergeht einiges an Zeit.
So 1 Sekunde müsstest du zwischen 2 Messungen wohl warten...

von stefanus (Gast)


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Bei 24V fließen durch den 100 Ohm Widerstand 240mA, macht ca 6 Watt. Das 
war wohl nicht so geplant, oder doch?

von Easylife (Gast)


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stefanus schrieb:
> Bei 24V fließen durch den 100 Ohm Widerstand 240mA, macht ca 6
> Watt. Das
> war wohl nicht so geplant, oder doch?

Da sollte man dann wohl zunächst die Spannung messen, und wenn die sagen 
wir mal 7V überschreitet (mit einem 1/2W 100R) erst gar nicht auf 
Strommessung umschalten.

Oder zur Sicherheit halt wirklich einen 10W Widerstand einbauen.

von Easylife (Gast)


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Bzw. was ist das eigentlich für eine Stromquelle, die du da messen 
möchtest?

von Harald (Gast)


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Den NSI45025 hast Du wohl zur Strombegrenzung - nehme ich an. Der 
versaut Dir bei der Spannungsmessung aber evtl. die Linearität. 
Alternative wäre, den 100R beim MOSFET auf die Sourceseite zu verlegen. 
Dann schnürt bei zu hohem Strom die fallende Gate-Source Spannung den 
MOSFET ab und schützt damit den Bürdenwiderstand. Voraussetzung ist 
allerdings ein genügend hohe Gate-Spannung zum Umschalten, damit der 
MOSFET entsprechend niederohmig im Normalfall bleibt. 5V zur Ansteuerung 
sollten reichen.

Den 100k am Eingang hast evtl. so hochohmig gewählt, damit bei zu hoher 
Eingangsspannung die obere Diode gegen 3.3V die Versorgung nicht abhebt 
- richtig? Vorschlag: hänge die obere Hälfte der Doppeldiode D3 nicht 
gegen 3.3V sondern gegen eine 3.1V Z-Diode. Diese Z-Diode wird mit einem 
Vorwiderstand gegen z.B. 5V im Arbeitspunkt voreingestellt. Kommt es 
jetzt zu einer Überspannung am Eingang wird der Strom über die Z-Diode 
abgeleitet und nicht gegen die 3.3V Hauptversorgung. Wenn so getan kann 
man den 100k deutlich kleiner gestalten. Bei x Eingängen die Z-Diode 
entsprechend auslegen.

von Max B. (elektrounenmax)


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Hallo Zusammen

Danke für eure Rückmeldungen.

Easylife schrieb:
> C53 ist vielleicht etwas groß geraten.
> Bis der über die 101K umgeladen ist vergeht einiges an Zeit.
> So 1 Sekunde müsstest du zwischen 2 Messungen wohl warten...

Werde den Tiefpass nochmals überarbeiten. Hab diesem bis anhin noch 
nicht wirklich Beachtung geschenkt.

Easylife schrieb:
> Bzw. was ist das eigentlich für eine Stromquelle, die du da messen
> möchtest?

4-20mA und 0-10V ist eine gängige Lösung bei Sensoren. Sprichst du auf 
das Bauteil IC14 an? Hierbei handelt es sich um einen Current 
Controller, mit welchem ich eine Strombegrenzung machen wollte. Jedoch 
hat mit Harald auf folgendes Problem hingewiesen:

Harald schrieb:
> Den NSI45025 hast Du wohl zur Strombegrenzung - nehme ich an. Der
> versaut Dir bei der Spannungsmessung aber evtl. die Linearität.

Danke für diesen Hinweis Harlad!! Werde mal deine Lösung mit dem 100Ohm 
nach den FET und 5V zum schalten testen.

Harald schrieb:
> Den 100k am Eingang hast evtl. so hochohmig gewählt, damit bei zu hoher
> Eingangsspannung die obere Diode gegen 3.3V die Versorgung nicht abhebt
> - richtig?

Genau. Die 100k habe ich zur Strombegrenzung bzw. damit der analoge 
Spannungseingang möglichst hochohmig ist, so hoch gewählt. Den Vorschlag 
von Harald mit der Z-Diode hab ich in V2 mal umgesetzt. Hättet ihr 
Bedenken die obere Diode wie in Version 1 direkt an 3.3V zu hängen?

Gruss Max

von spontan (Gast)


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Die Z-Diodenschaltung ist aber anders beschrieben als gezeichnet.

von Harald (Gast)


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Genau, D4 direkt an D3, R49 gegen eine Hilfsspannnug, z.B. 5V oder 12v 
(oder was auch immer). R49 stellt dann den Arbeitspunkt der Z-Diode nur 
grob ein. Das ist notwendig, damit die Zenerspannung bei geringer 
Belastung schon passt.
Übrigens brauchst Du nur eine Z-Diode für n Kanäle. Die "D3s" der 
anderen Kanäle können parallel mit auf D4 geführt werden. Worst-case 
Belastung der Z-Diode natürlich berücksichtigen.

von Harald (Gast)


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Weiterhin: Mache doch einen festen (nicht geschalteten) 
Spannungsteiler-Widerstand parallel zu R52, z.B. für einen 
Eingangsbereich 5V. Wenn die Umschaltung des Teilers jetzt noch 
unabhängig von der Bürde wird gewinnst Du einen Bereich. Allerdings 
würde sich die Auflösung für die Strommessung entsprechend 
verschlechtern.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Max B. schrieb:
> Easylife schrieb:
>> So 1 Sekunde müsstest du zwischen 2 Messungen wohl warten...
> Werde den Tiefpass nochmals überarbeiten. Hab diesem bis anhin noch
> nicht wirklich Beachtung geschenkt.
1 Sekunde ist auch deutliche zu hoch gegriffen. tau=RC=100k*100n=10ms. 
Und zum Aufladen des Kondensators für eine 8 Bit Wandlung reichen 6tau: 
99,75% der Ladekurve ist dann durchlaufen. Für 10 Bit wären 7tau nötig: 
99,92% der Ladekurve sind dann erreicht.
Dazu kommt, dass dieser schlimmste Fall nur eintritt, wenn ein Sprung 
von 0 auf Maximum oder andersrum passiert. Man könnte diese Sache auch 
einfach über Frequenzverläufe und Dämpfungen berechnen...

Ich würde die Bürde einfach so auslegen, dass bei 20mA die gewünschten 
10V herauskommen. Mit dem passenden 500R Widerstand ist dann auch diese 
hingebastelte Spannungsbereichumschaltung hinfällig.

von Harald (Gast)


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Sorry für die vielen Posts, noch etwas:
Sehe gerade, die BAV99 ist ja eine Standard Siliziumdiode. Damit hast Du 
0.7V Abfall. Bei einer 3,1V Z-Diode hätte man dann max. 3,8V (ca.) am uC 
Eingang - evtl. zu viel für einen uC, der mit 3.3V versorgt wird. Man 
könnte eine 2,7V Z-Diode nehmen, dann wäre man bei 3,4V. Allerdings 
alles mit Toleranzen behaftet, bitte beachten, damit die Messung imm 
oberen Bereich nicht verschliffen wird.

Bitte mal etwas rechnen, Toleranzen beachten und evtl statt der BAV99 
eine BAT54S (Schottky) einplanen.

von Harald (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Ich würde die Bürde einfach so auslegen, dass bei 20mA die gewünschten
> 10V herauskommen. Mit dem passenden 500R Widerstand ist dann auch
> diese hingebastelte Spannungsbereichumschaltung hinfällig.

Gute Idee, allerdings ist man bei vielen Stromsensoren bei einer 
Bürdenspannung von 10V aus der Spec., bei 2-Draht-Sensoren sowieso.

von Max B. (elektrounenmax)


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Hallo Zusammen,

Die angehängte Schaltung ist wieder aktuell und ich bitte euch um 
weiteren Rat.

Harald schrieb:
> Alternative wäre, den 100R beim MOSFET auf die Sourceseite zu verlegen.
> Dann schnürt bei zu hohem Strom die fallende Gate-Source Spannung den
> MOSFET ab und schützt damit den Bürdenwiderstand. Voraussetzung ist
> allerdings ein genügend hohe Gate-Spannung zum Umschalten, damit der
> MOSFET entsprechend niederohmig im Normalfall bleibt. 5V zur Ansteuerung
> sollten reichen.

Nun meine Frage. Wird eine zu hohe Spannung angelegt, steigt die 
Spannung über dem Bürdewiderstand und der MOSFET schnürt, wie Harald 
schrieb, ab. Mein Verständnis nun ist, dass aber durch das Abschnüren 
die Spannung über dem Bürdewiderstand wieder kleiner wird und somit die 
Wirkung des "Abschnüren" entfällt. Dies führt zu einem ständigen ein und 
ausschalten vom MOSFET. Bin ich richtig mit dieser Annahme und habt ihr 
Verbesserungsvorschläge? Kann dies zu Problemen führen?

Gruss Max

von Harald (Gast)


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Der MOSFET wird nicht schalten sondern sich in einem Arbeitspunkt 
einstellen.
Eine hohe Spannung an der Bürde lässt die Spannung an Source steigen und 
verringert so die Gate-Source Spannung (weil G "fest" an 5V). Der Strom 
wird abgeschnürt und verringert die Spannung an der Bürde. Ein gewisser 
Arbeitspunkt stellt sich ein.
Wie hoch ist denn jetzt deine Referenz im Controller? Mit 2.5V könnte 
das perfekt funktionieren, denn mit 2.5V GS Spannung ist der zusätzlich 
verursachte Bürdenwiderstand durch die DS Strecke noch vernachlässigbar.

von Harald W. (wilhelms)


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Max B. schrieb:

> Ziel ist es 0-20mA sowie 0-10V Signal messen zu können.

Hmm, die 0-20mA kann man bequem mit einem 500 Ohm-Widerstand
in 0-10V umwandeln.

von Harald (Gast)


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Hallo Namensvetter,
Das stimmt soweit, für viele industrielle Sensoren ist diese Bürde aber 
schon viel zu hoch, auch für viele 24V Dreidraht-Sensoren. Außerdem 
müsste man mit Derating und etwas Luft bei den zulässigen 
Kurzschlussspannungen schon einen 2W Widerstand einbauen. Nicht gerade 
schön. Hat man z.B. 8 Eingänge kann man dann schon fast einen Lüfter 
vorsehen.

von Max B. (elektrounenmax)


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Hallo Haralds,

Danke für eure Rückmeldungen. Habe nun gleich mal den FET mit 
Bürdewiderstand aufgebaut und eine Messung durchgeführt. Der FET stellt 
sich auf einem Arbeitspunkt ein und begrenzt somit den Strom über der 
Bürde auf ~27mA bei 33V am Analogeingang. Wie gewünscht, danke nochmals 
für den Input Harald. :)
Meine Referenzspannung für den ADC beträgt 2.5V. Die zusätzliche DS 
Strecke (<100mOhm) bei 2.5V GS kann meiner Meinung nach vernachlässigt 
werden. Der Bürdewiderstand ist 100Ohm 0.1%.

Gruss Max

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