Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik P-Kanal-FET - HILFE!


von Dave (Gast)


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Hallöchen,

ich möchte mit meinem Atmega8 einen FET ansteuern und dann damit 9 Volt 
schalten. Irgendwie habe ich es heute schon mal hinbekommen - aber nach 
Anschluss des  µC ging der FET nicht mehr.

Folgendes Problem: Drain-Gate schaltet immer durch - ist das richtig?
Ich möchte einfach nur wissen, wie ich Gate, Source und Drain schalten 
muss, damit der FET erst freigibt, wenn vom µC 3 Volt kommen? Habe 
gerade keinen Schaltplan zur Hand - das spielt prinzipiell auch keine 
Rolle :)

Zwei Grundlegende Fragen:
Masse von 3V und 9 V-Block kann ich zusammenstecken, richtig?
Wie wird der Gate geschalten, dass Spannung drauf ist? Wenn ich den 
direkt an Masse schalte - wo kommen die 3 Volt hin?
Wie werden die Massen geschalten? Ich finde immer Schaltpläne, aber 
direkt eine Beschreibung, wo welcher Teil hinkommt, bräuchte ich für die 
FETs :)

Vielen Dank! Ich habe schon seit zwei Tagen gegoogelt und alles probiert 
- aber ich bekomme es einfach nicht hin :(

Mein Mosfet: IRF 5305


Vielen Dank und einen schönen Montag!!!

Dave

: Verschoben durch Admin
von Tomate (Gast)


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Protip1: FET ist vieles(JFET, IGFET etc), MOSFET ist das was du hast und 
mit welchem all die Elektronikkiddies Probleme haben

Protip2: Datenblatt lesen und sehen, dass mit 3V Gate-Source das Ding 
noch nicht wirklich durchsschaltet.

Protip3: Mosfets mögen ESD überhaupt nicht. Wenn der Mosfet immer an 
ist, ist entweder statische Ladung auf dem Gate, was nicht gut ist, oder 
das MO des Mosfets wurde bereits durch ESD durchlässig gemacht.

Protip4: Mit Voltmeter, Analogoszi, Signalgenerator und Labornetzgerät 
anfangen, erst wenn man die Basics verstanden hat, kommt der AVR, dann 
klapps nämlich

von Tomate (Gast)


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Protip 5: Falscher MOSFET, du brauchst nen N-Channel

von Easylife (Gast)


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von Christian B. (luckyfu)


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Dave schrieb:
> Folgendes Problem: Drain-Gate schaltet immer durch - ist das richtig?
> Ich möchte einfach nur wissen, wie ich Gate, Source und Drain schalten
> muss, damit der FET erst freigibt, wenn vom µC 3 Volt kommen? Habe
> gerade keinen Schaltplan zur Hand - das spielt prinzipiell auch keine
> Rolle :)
Tja, Gate ist der Steuereingang, Source muss an das Bezugspotential (ein 
deinem Fall 9V, wenns n P-Kanal ist) und drain ist der geschaltene 
Eingang, in deinem Fall die Last.
Das ist somit nicht sonderlich schwer. Aber es geht ja noch weiter:

Dave schrieb:
> Zwei Grundlegende Fragen:
> Masse von 3V und 9 V-Block kann ich zusammenstecken, richtig?
Solltest du sogar. Um eine Aktion in einem Schaltkreis auszulösen muss 
Strom fließen, das geht nur, wenn es eine geschlossene Leiterschleife 
gibt. Es gibt Mosfets, welche keine interne Verbindung von Substrat und 
Source haben, bei denen bräuchtest du das nicht.
> Wie wird der Gate geschalten, dass Spannung drauf ist? Wenn ich den
> direkt an Masse schalte - wo kommen die 3 Volt hin?
Hier ist ein Problem: ein P-Kanal schaltet mit einer negativen Gate 
Spannung. d.h. du musst mindestens die Threashold Spannung unter den 9V 
sein. Ob dein Transistor mit 5,7V auskommt musst du aus dem Datenblatt 
lesen.
Das Problem dabei ist: es wird dir nicht gelingen, die Gate-Source 
Spannung auf 0V zu bekommen, damit hast du keine Möglichkeit den 
Transistor wieder abzuschalten, sobald er einmal durchgesteuert ist. Du 
musst somit noch einen N-Kanal oder bipolartransistor zwischen 
Controller und MOSFET bauen. Aber Vorsicht: Der dreht dir ggf. die 
Ansteuerung logisch um.
> Wie werden die Massen geschalten? Ich finde immer Schaltpläne, aber
> direkt eine Beschreibung, wo welcher Teil hinkommt, bräuchte ich für die
> FETs :)

Welche Massen willst du denn schalten? Mit einem P-Kanal schaltet man 
üblicherweise nicht die Masse. Masse ist eh die falsche Bezeichnung, 
besser währe hier: Bezugspotential.

Du musst dir über eines klar werden: die Spannung bezeichnet 
Potentialunterschiede. Vereinfacht kann man das als Füllhöhe eines mit 
Wasser gefüllten Bechers sehen. Du hast 2 Becher, einer ist bis 9cm 
gefüllt, der andere bis 3,3cm. Wenn du beide auf die selbe Oberfläche 
stellst, (d.h. die Bezugspotentiale gleich sind bzw. miteinander 
verbunden) kannst du die Differenzspannung messen. Diese beträgt nach 
Adam Ries in deinem Fall 5,7cm Äh, Volt.

Ich hoffe, jetzt wird es etwas klarer.

von Matthias L. (Gast)


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>Ob dein Transistor mit 5,7V auskommt musst du aus dem Datenblatt
>lesen.

>damit der FET erst freigibt, wenn vom µC 3 Volt kommen?


Ich glaube eher, er will von einem mit 3V3 gespeisten uC-Pin über einen 
IRF5305, also P_Kanal 9V als Hi-Side schalten.

Das geht nur mit mind. einem weiteren Transistor. Etwa so:


9V ---------------------------o---------------o------
                              ¦               ¦
                              ¦               ¦
                             4k7              ¦
                              ¦        G      ¦ S
                              o----------. ¦--o--.
                              ¦          ¦ ¦>-' /¦\
                              ¦          ¦ ¦--o--'
                            ¦/ C              ¦ D
      0V / 3V3 ---4k7-------¦ npn             '------- OUT
                            ¦\ E
                              ¦
                              ¦
GND --------------------------o----------------------- GND

von tmomas (Gast)


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von Dave (Gast)


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http://www.sprut.de/electronic/switch/pkanal/pkanal.html

Die Seiten sind mir klar und das habe ich auch schon alles gelesen, aber 
mir fehlt einfach irgendein Punkt, um das ganze komplett zu verstehen.

@Tomate: wegen solchen Leuten wie dich hasse ich Forem und versuche 
diese zu meiden

@Rest: Solche Antworten wünsche ich mir :)

Laut Datenblatt schaltet mein PMOSFET ab 2 Volt durch - d. h. - ich 
denke, ich habe den richtigen gewählt. Wieso sollte ich zwingend einen 
N-MOS brauchen?

@Lippy - du hast recht - mein µC soll die 9 Volt in dem zweiten Kreis 
auslösen. Wie soll ich vorgehen?

Danke!

von Dave (Gast)


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Ist er ganz, wenn zwischen DRAIN und SOURCE Spannung fließt? (Diodentest 
am Multimeter)

von HildeK (Gast)


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Dave schrieb:
> Folgendes Problem: Drain-Gate schaltet immer durch - ist das richtig?

Ja, denn zum Sperren musst du das Gate auf das Potential der Source 
bringen. Dein µC wird aber nur 3V für HIGH abgeben können, damit ist das 
Gate noch immer 9V-3V=6V unterhalb des Potential, wo er sicher sperrt. 
Selbst wenn du den Ausgangspin auf TriState schaltest, so wird die 
eingebaute Schutzdiode am µC das Potential für HIGH auf ca 3.5V 
begrenzen. Das reicht noch immer nicht ...

a) Verwende die Schaltung von Matthias Lipinsky (lippy)
b) Verwende einen nMOSFET und schalte den GND deines Verbrauchers.

Dave schrieb:
> Ist er ganz, wenn zwischen DRAIN und SOURCE Spannung fließt? (Diodentest
> am Multimeter)

Spannung fließt nicht. Strom fließt.
Der Multimetertest ist erst dann vollständig, wenn du
a) das Gate mit der Source verbunden hast
b) dein Multimeter richtig herum angeschlossen hast: die Body-Diode kann 
auch Strom fließen lassen.

von Dave (Gast)


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Verstehe ich das jetzt richtig? Der PMOSFET sperrt, wenn ich Spannung 
drauf gebe (Gate) und ist standardmäßig auf leitend? Kann er ja 
eigentlich nicht sein? Was ist mit einem NMOSFET anders?

Und zuletzt: Kann mir jemand die Schaltung von Lippy erklären? Warum und 
wieso und überhaupt? :) Welcher Transistor würde sich eignen?

Danke!!!

von Martin R. (m-joy)


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Ist die Spannung am Gate identisch mit der Spannung am Source, dann 
sperrt der Transistor.

In der Schaltung von lippy hängt der PFET immer auf 9V durch den PullUp 
widerstand 4,7kOhm, solange der transistor unten nicht schaltet. Also 
sperrt er, weil Gate-Source Spannung 0V ist. Wenn der Transistor unten 
durch einen Strom (definiert durch die Spannung am UC pin geteilt durch 
den Vorwiderstand 4,7k) schaltet, zieht er quasi den Ground pegel auf 
das Gate. Die Gate Source Spannung ist dann ~9V, der Transistor 
schaltet.
Es gibt viele Transistoren die dafür geeignet sind, solange der Strom 
ausreichend ist, um den Transistor zu steuern und die Spannungen 
eingehalten werden.

von Matthias L. (Gast)


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>Es gibt viele Transistoren di

Wald und Wiesentyp BC547 zB.

Die Schaltung funktioniert, aber nur für langsames Ein/Aus. Fèr PWM ist 
das so nicht geeignet.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Dave schrieb:
> Verstehe ich das jetzt richtig? Der PMOSFET sperrt, wenn ich Spannung
> drauf gebe (Gate) und ist standardmäßig auf leitend?

Nein. Ein P-MOSFET leitet, wenn zwischen Gate und Source eine negative 
Spannung anliegt. Und sperrt, wenn die Spannung 0 ist. Im Prinzip genau 
wie ein n-MOSFET, nur alle Spannungen/Ströme mit umgekehrter Polarität.

> Und zuletzt: Kann mir jemand die Schaltung von Lippy erklären? Warum und
> wieso und überhaupt?

Selber Denken macht schlau. Überleg dir einfach, was passiert, wenn der 
Eingang der Schaltung 0V sieht und was wenn er 3.3V sieht. Wie ändert 
sich die Kollektorspannung des Transistors? Wie die Gate-Source-Spannung 
des MOSFET?

Aber die Schaltung ist nur eine Prinzipschaltung. Besser ist die 
Schaltung hier: Snippets - "Wie schließe ich einen MOSFET an einen 
Mikrocontroller an?" und da die Schaltung ganz unten "Indirekte 
Methode".


XL

von Matthias L. (Gast)


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>Aber die Schaltung ist nur eine Prinzipschaltung. Besser ist die
>Schaltung hier:

>Indirekte Methode: Ansteuerungen mit Push-Pull-Transistoren


Die Schaltung ist schon besser, aber die von mir gepostete Schaltung 
funktioniert solange kein PWM genutzt werden soll.

von Martin R. (m-joy)


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Axel Schwenke schrieb:
> Aber die Schaltung ist nur eine Prinzipschaltung. Besser ist die
> Schaltung hier: Snippets - "Wie schließe ich einen MOSFET an einen
> Mikrocontroller an?" und da die Schaltung ganz unten "Indirekte
> Methode".

Was ist da besser?

von Schimanski (Gast)


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Beim P-Kanal ist Masse "oben".
Heist ja auch U_gs also Spannung über Gate Source.

Sonst würde es ja heissen U_gg, also Spannung über Gate Ground.

man kann hergehen und Masse "oben" einzeichnen. Dann muss man eben alles 
auf die Betriebsspannung, hier 9Volt, beziehen. Aber das setzt schon 
erhebliches Nerdpotenzial voraus.
Dann kann man nämlich den µC sehr wohl mit (-)5Volt betreiben.
Niemand zwingt dich, deine High-Low-Logik auf GND zu referenzieren.
Vorwiderstand, Z-Diode:

Von 9Volt kommend 5.1V-Z-Diode in Sperrrichtung. In Reihe Vorwiderstand 
gegen GND. Parallel zur Z-Diode kommt dein µC. Schaltet er nun HIGH 
Pegel sind es (gegen GND) 9 Volt. LOW Pegel hingegen sind es fünf Volt 
weniger als neun. Exakt das, was dein P-MOS "sehen" will.
Problematisch ist hier nur die Anbindung an die Aussenwelt, weil DIE 
eben nicht gegen 9Volt referenziert, sondern gegen GND.
Da kann man sich mit einem Optokoppler oä am Eingang behelfen.

Mir fällt auf, das hier in letzter echte "Experten" unterwegs sind, die 
zwar sehr "schlau" daherkommen, aber erhebliche Defizite im 
theoretischen Fachwissen zu haben scheinen. Etweder zuhören, was die 
anderen schreiben oder gern Interesse an der Thematik bekunden und dabei 
nächstes Mal das fachliche aussen vor, oder sich ein Hintertürchen offen 
lassen.

Viele "Jungnutzer" lesen hier mit und halten das geschriebene für bare 
Münze! Davon muss man immer ausgehen. Es ist überhaupt nicht schlimm, 
etwas nicht geanu zu wissen, dann kann man das ruhig dazu schrieben. 
Dann kann das der Anfänger aber auch entsprechend einordnen.

ist nicht böse gemeint...
Schimanski.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Martin Rox schrieb:
> Axel Schwenke schrieb:
>> Aber die Schaltung ist nur eine Prinzipschaltung. Besser ist die
>> Schaltung hier: Snippets - "Wie schließe ich einen MOSFET an einen
>> Mikrocontroller an?"
>
> Was ist da besser?

Der MOSFET wird schneller abgeschaltet - weniger Schaltverluste. 
Wirklich relevant ist das freilich nur für PWM.


XL

von Schimanski (Gast)


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1
12V------------------------o------o---------------o-------------
2
                            |      |               |
3
                            |      |               |
4
                           .-.     |               |
5
                           | |2k2  |               |
6
                           | |R2   |               |
7
                           '-'     |T2             |
8
                            |      |BC338          |
9
                            |    |/                |
10
                            o----|                 |
11
                            |    |>         P-FET  |
12
                            |      |    ___ IRF4905|
13
                            o---|<-o---|___|----||-+
14
  .---------.               |  1N4148  R3 10R   ||->
15
  |         |               |                   ||-+
16
  |         |    ___      |/                       |
17
  |         |---|___|-----|   T1                   o---------
18
  |         |   R1 2k2    |>  BC338                |         |
19
  |   µC    |               |                     .-.        |
20
  |         |               |                     | |        |
21
  |         |               |                     | | Last   - 1N5819
22
  |         |               |                     '-'        ^
23
  '---------'               |                      |         |
24
                            |                      |         |
25
 GND------------------------o----------------------o---------o---
26
(created by AACircuit v1.28.6 beta 04/19/05 www.tech-chat.de)

ich habe diese Schaltung - allerdings mit einem PUMH11 - als PWM 
Schaltglied im Einsatz und bin sehr zufreieden

von Schimanski (Gast)


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also die Schaltung aus dem Snippets-Link

von Dave (Gast)


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Danke für die zahlreichen Antworten. Ich habe nun alles durchgelesen und 
mich informiert - fühle mich aber genau so wie heute Morgen ;)

Wo sehe ich im Datenblatt den Laststrom des o. g. Transistors (BC547) - 
es werden 980 mA durchgehen - und ich weiß nicht, welcher Wert im 
Datenblatt der richtige ist :(

Wenn ich statt dem P-MOSFET einen BUZ11 nehme (N) - ändert sich doch an 
der Tatsache nichts oder? Wieso benötige ich dort plötzlich keinen 
Transistor mehr?

Wenn ich eine Testschaltung baua - wie lege ich die Spannung an das 
Gate, wenn ich die Stromkreise getrennt voneinander haben möchte? Wie z. 
B. beim µC geht doch nur der Pin zum Gate, richtig? Der ist in einem 
eigenem Stromkreis, oder? Wenn ich den µC nun rauslasse - wie müsste ich 
anschließen? (Bspw. ein Schalter und einen Widerstand mit 3 Volt - soll 
Stromkreis mit 9 Volt ansteuern)

Ich blick hier echt kaum durch - Transistoren waren nie mein Ding ;)
Deswegen fragte ich auch, ob jmd. die Schaltung erklären kann, da ich 
bei aller Vorstellungskraft trotzdem zu keinem Ergebnis komme :)

Danke!

von Schimanski (Gast)


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So sieht das aus.

von Dave (Gast)


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Was muss ich jetzt sehen? :)

von Schimanski (Gast)


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So sieht die Platine hierzu aus. Funktioniert tadellos

von Schimanski (Gast)


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Na wie man den Pkanal fet ansteuert. Zwei npn und eine kleine Diode habe 
ich verwendet. So wie im Link oben. Mit dem beiden Bildern wollte ich 
demonstrieren, das es auch tatsächlich funktioniert.

von Martin R. (m-joy)


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Der NPN Transistor brauch dann einen Kollektorstrom IC zulässig 
mindestens 980 mA. Dazu musst du so dimensionieren, dass der basisstrom 
multipliziert mit dem Verstärkungsfaktor min 980mA erreicht. Am besten 
etwas mehr auf die Basis (10% Sicherheit).
hFE = Ic/Ib
Der vorgeschlagene Transistor geht also nicht....

von Matthias L. (Gast)


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>Der NPN Transistor brauch dann einen Kollektorstrom IC zulässig
>mindestens 980 mA.

Wie kommt man auf 980mA ?

von Dave (Gast)


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Mein Verbraucher (Last) brauch 980 mA + 1 LED = 30 mA = >1 A

von Dietrich L. (dietrichl)


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Dave schrieb:
> Mein Verbraucher (Last) brauch 980 mA + 1 LED = 30 mA = >1 A

Aber die Last wird doch vom P-MOSFET geschaltet und der BC547 ist 'nur' 
der Pegelwandler. Der braucht nicht viel Strom - es sei denn, Du 
willst/musst sehr schnell abschalten.

Das gilt zumindest für diese Schaltung:

Matthias Lipinsky schrieb:
>
> 9V ---------------------------o---------------o------
>                               ¦               ¦
>                               ¦               ¦
>                              4k7              ¦
>                               ¦        G      ¦ S
>                               o----------. ¦--o--.
>                               ¦          ¦ ¦>-' /¦\
>                               ¦          ¦ ¦--o--'
>                             ¦/ C              ¦ D
>       0V / 3V3 ---4k7-------¦ npn             '------- OUT
>                             ¦\ E
>                               ¦
>                               ¦
> GND --------------------------o----------------------- GND

Oder redest Du inzwischen über eine andere Schaltung?

Gruß Dietrich

von Schimanski (Gast)


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Man kann ja den 4K7 im Kollektor durchaus auf 470R oder 330R 
verrrrringern. Dann fliessen eben 20-30mA durch den BC547 und dann ist 
auch das (fast) schnell genug. Sieht man ja in soo vielen Brushless 
Motor Steuerungen, die so im Netz rumgeistern.

von Dave (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallöchen,

kann ich nun den MOSFET eigentlich komplett weg lassen und nur mit einem 
Transistor schalten?
Würde es erstmal ohne µC zum laufen bringen wollen. Könnte man das 
derart schalten? (Widerstände und Transistor sind nur ausgedacht).
Ich versuche momentan erst einmal die Sache an sich zu verstehen :)
Müste hier der Kollektor-Emitter-Strom >1 Ampere aushalten? Theoretisch 
ja nicht, oder?
Auf welche Sachen muss ich bei der Wahl eines npn's achten? Ich kann 
nicht mit allen Angaben aus Datenblatt etwas anfangen, finde aber 
teilweise auch nichts bei Google..
UB ist also die Spannung, welche die Basis brauch, damit Transistor 
schaltet - IB der Strom.

Danke!

von Dietrich L. (dietrichl)


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Dave schrieb:
> kann ich nun den MOSFET eigentlich komplett weg lassen und nur mit einem
> Transistor schalten?

Ja

> Würde es erstmal ohne µC zum laufen bringen wollen. Könnte man das
> derart schalten? (Widerstände und Transistor sind nur ausgedacht).
> Ich versuche momentan erst einmal die Sache an sich zu verstehen :)

Deine Schaltung ist sehr ungewöhnlich.
1. In der Schaltung hast Du eine potentialfreie 5V-Spannungsquelle 
eingezeichnet. Hast Du die auch?
2a. Muss die Last an Masse hängen und musst/willst Du +5V schalten?
2b. Oder darf die Last auch an +5V hängen und Du schaltest Masse?

Im Fall 2b könntest Du mit nur 1 Transistor arbeiten.
Im Fall 2a brauchst Du 2 Transistoren (einer zur Pegelanpassung 3V -> 5V 
und einer der +5V durchschaltet).
Im Fall 1 (falls die 5V potentialfrei ist) muss die Schaltung anders 
aussehen. Aber ich vermute, dass der Fall nicht zutrifft ist.

> Müste hier der Kollektor-Emitter-Strom >1 Ampere aushalten? Theoretisch
> ja nicht, oder?

Ja. Aber bei einen "normalen" Transistor brauchst Du auch einen 
entsprechend hohen Basisstrom zum durchschalten. Aber den wird der µC 
nicht liefern können.
Alternative wäre ein N-MOSFET (mit entsprechend niedriger 
Gate-Source-Spannung). Da geht es direkt. Aber dann hast Du den Fall 2b 
(Last an +5V).

Gruß Dietrich

von Dave (Gast)


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Hallo,

ja, die Last soll an 9 (nicht 5) Volt (+) hängen - ein Verbraucher und 
eine LED mit Vorwiderstand. Der Transistor soll später an meinen µC 
gekoppelt sein, und wenn der Controller 3 Volt gibt, soll er 
durchschalten und den zweiten Stromkreis aktiv schalten (Es müssen 9 
Volt fließen). Wieso muss der Kollektor-Emitter-Strom so hoch sein? Ich 
dachte, wenn ich die Last parallel geschalten habe, teilt sich der Strom 
auf? (Und es dürften keine 1 A durch CE fließen?) Wenn ich ein N-Mosfet 
verwende, habe ich doch das Problem, dass ich dann nur 9-3 = 6 Volt zum 
arbeiten habe, oder? (Da die +-Pole am Gate beide Strom geben?)

Danke

von Matthias L. (Gast)


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>(Es müssen 9Volt fließen)
...
>(Da die +-Pole am Gate beide Strom geben?)


Eigentlich hatte ich weiter oben vorgeschlagen, das Du Dich mit den 
Grundlagen der Transistoren beschäftigen sollst. Aber wenn wir in dem 
Satz das Transistor weglassen, ist es richtiger.

von Dave (Gast)


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Das mache ich seit zwei Tagen - was ist jetzt wieder falsch :D
Transistor ist für mich ein rotes Tuch...
nochmal zum Thema:
https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A100%2FBD233-ISC.pdf
Würde der nicht für mein Vorhaben gehen? (Als NPN ohne MOSFET)

von Dave (Gast)


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Was ist daran jetzt aber falsch? Wenn ich nur einen N-MOSFET nehme und 
zwei Spannungsquellen (3 und 9 Volt) am am Gate zusammenmstecke, habe 
ich doch noch 6 Volt, mit denen ich arbeiten kann, wenn der MOSFET 
durchschaltet oder nicht? MOSFET ist nochmal ein wenig komischer als 
normaler NPN :(

von Matthias L. (Gast)


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>was ist jetzt wieder falsch :

Spannung fliesst nicht.


>Wieso muss der Kollektor-Emitter-Strom so hoch sein?

Der C-E Strom ist der Laststrom.


>ja, die Last soll an 9 (nicht 5) Volt (+) hängen

Dann nimm einen N-Fet, welcher mit 3V3-Gatespannung klarkommt und 
schalte das so:
                           .-------------.
                           ¦             ¦
                           ¦             ¦
                         Last            ¦
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                        ¦¦-'D            +
                      G ¦¦>. N-Ch        9V
 0V/3V3 vom uC ---o-----'¦-+             -
                  ¦        ¦S            ¦
                 10k       ¦             ¦
                  ¦        ¦             ¦
 GND -------------o--------o-------------o-----

Das ist die einfachsr Lösung.

von Dave (Gast)


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Danke :) Wieso sperrt der MOSFET, wenn der µC kein Signal gibt? Am Gate 
liegen demnach 0Volt an, und an Source GRND - dann sollte er sperren, da 
beides 0V, richtig? (rein von der Theorie her).
Wenn der µC nun Spannung auf Gate gibt, sollte er anfangen zu Leiten und 
der zweite Stromkreis bekommt 9 Volt und Last geht an :)
Klingt ja sehr gut. Und wieso geht das mit dem PMOS nicht? (nur wegen 
neg. Spannungen?)

Danke

von Dave (Gast)


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Und wenn ich den o. g. NPN statt den FET reinstecke? Wieso sollte das 
dann nicht gehen?..ich wills nur verstehen :)

von Dave (Gast)


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Der sollte Funktionierenim Falle nMOSFET, richtig?
https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A100%2FIRF3205_IR.pdf

:)

von Dietrich L. (dietrichl)


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Dave schrieb:
> ja, die Last soll an 9 (nicht 5) Volt (+) hängen - ein Verbraucher und
> eine LED mit Vorwiderstand. Der Transistor soll später an meinen µC
> gekoppelt sein, und wenn der Controller 3 Volt gibt, soll er
> durchschalten und den zweiten Stromkreis aktiv schalten

OK

> (Es müssen 9 Volt fließen)

Spannung fließt nicht, es liegt an.

> Wieso muss der Kollektor-Emitter-Strom so hoch sein? Ich
> dachte, wenn ich die Last parallel geschalten habe, teilt sich der Strom
> auf?

Was teilt sich da auf? Wenn die Last eingeschaltet ist, fließt 100% 
durch sie. Wenn sie abgeschaltet ist, dann 0%. Wenn nur ein Teil durch 
den Transistor fließt, fließt der Rest durch die Last und so ist sie 
nicht abgeschaltet. (Und es dürften keine 1 A durch CE fließen?)

Wenn Du die Last parallel zum Transistor schaltest, schließt Du die 
+9V-Quelle kurz. Dann muss der Transistor noch mehr schalten und geht 
kaputt :-(

Eine Last schaltet man durch Reihenschaltung von Quelle, Schalter 
(Transistor) und Last. Jetzt geht es nur darum, in welcher Reihenfolge 
die 3 Teile zusammenarbeiten.

Also Dein Verständnis für Grundlagen muss noch sehr verbessert werden!

> Wenn ich ein N-Mosfet
> verwende, habe ich doch das Problem, dass ich dann nur 9-3 = 6 Volt zum
> arbeiten habe, oder? (Da die +-Pole am Gate beide Strom geben?)

??? Das verstehe ich gar nicht. Ein Gate gibt keinen Strom, und hat auch 
keine +-Pole (was soll das sein?).

Schaltung:
1
9V o----------------+
2
                    |
3
                  Last
4
                    |
5
                  D |
6
                ||--+ 
7
              G ||<-.
8
µC  o----R-----'|--|  N-MOSFET
9
                  S |             ¦
10
GND o---------------+

Angesteuert wird der MOSFET mit der Gate-Source-Spannung (U_GS). Ist sie 
0V, ist der Transistor gesperrt. Ist sie groß genug (z.B. +3V), schaltet 
er durch und an der Last liegen ca. +9V.
Damit der FET bei +3V auch durchschaltet, muss ein passender Typ gewählt 
werden, ein sogenannter "logic-level MOSFET". Siehe hierzu auch 
http://www.mikrocontroller.net/articles/MOSFET-%C3%9Cbersicht

In das Gate fließt kein Strom, da es sehr hochohmig ist. Lediglich 
beim Umschalten wird zum Laden oder Entladen der Gate-Kapazität ein 
Strom benötigt. Zur Strombegrenzung (d.h. zum Schutz des µC) kann daher 
der Widerstand "R" sinnvoll sein (z.B. 100-1000 Ohm).

Gruß Dietrich

PS: ich sehe gerade: einiges davon wurde schon vor mir geschrieben ;-(

von Dietrich L. (dietrichl)


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Dave schrieb:
> Und wenn ich den o. g. NPN statt den FET reinstecke? Wieso sollte das
> dann nicht gehen?..ich wills nur verstehen :)

Weil Du bei 1A Kollektorstrom (wahrscheinlich) mehr Basisstrom brauchst 
als der µC liefern kann. Ein MOSFEt braucht fast keinen Strom am Gate, 
s.o.

Gruß Dietrich

von Dietrich L. (dietrichl)


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Dave schrieb:
> Der sollte Funktionierenim Falle nMOSFET, richtig?
> https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A100%2FIRF3205_IR.pdf
>
> :)

Nein, der schaltet bei +3V am Gate noch nicht sicher durch. Siehe hier:

Dietrich L. schrieb:
> Damit der FET bei +3V auch durchschaltet, muss ein passender Typ gewählt
> werden, ein sogenannter "logic-level MOSFET". Siehe hierzu auch
> http://www.mikrocontroller.net/articles/MOSFET-%C3%9Cbersicht#N-Kanal_MOSFET

Gruß Dietrich

von Dave (Gast)


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https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/H100%2FIRLZ34N.pdf
Dann der - der ist ein LL und schaltet ab 2 Volt durch :)

Was verstehe ich nun an MOSFETs falsch? Wieso kann ich den P-Kanal nicht 
verwenden?

von Matthias L. (Gast)


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>Wieso kann ich den P-Kanal nicht verwenden?

Ein P-Fet schaltet durch, wenn das Gate gegenüber dem Source eine 
negative Spannung bekommt. Allerdings muss aufgrund der Stromrichtung 
der Source des P-Fets auf eine höhere Spannung geklemmt werden als das 
Drain. Somit kann ein P-Fet nur dann direkt geschaltet werden, wenn die 
Schaltspannung (deine 0/3,3V vom uC) dieselbe Spannungsversorgung haben 
und diese am Source des P angeschlossen ist.

Mach dir nichts draus. Transistoren war Thema des kompletten zweiten 
Ausbildungsjahres. Das lernst du nicht mal schnell durch Lesen zweier 
FOreneinträge...

von Dave (Gast)


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Danke :) langsam bekomme ich aber ein wenig Verständnis für die Materie 
- ich geh mit heute NPNs und nMOSFETs kaufen und probiere auf meinem 
brandneuen Steckbrett :) Immer schön messen und mehren, dadurch bekommt 
man das beste Verständnis :)

von Dietrich L. (dietrichl)


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Dave schrieb:
> Dann der - der ist ein LL und schaltet ab 2 Volt durch :)

Nein! "Gate Threshold Voltage" heißt, dass der FET im ungünstigsten Fall 
(wegen Exemplarstreuung) gerade noch sperrt (I_D = 250μA).
Der garantierte Wert zum Durchschalten steht hier:

R_DS(ON) = 0,06 Ohm bei U_GS = 4V und I_D = 16A und 25°C.

Bei 3V und 1A wird es aber wohl gehen. Dazu muss man das Datenblatt 
etwas "interpretieren". So richtig "garantiert" findest Du die Daten für 
Deine Arbeitsbedingungen aber nicht. Für ein Bastelprojekt wird das 
vermutlich reichen.

Gruß Dietrich

von Dave (Gast)


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Hallöle und Danke!
Ich habe endlich den passenden Mosfet und einen Widerstand in mein Board 
gesteckt und siehe da - wenn 3 Volt kommen, werden die 9 Volt 
durchgeschalten :)
DANKE!!!!!

Damit wäre die erste Hürde überwunden.
Nun gehts aber schonwieder mit der Programmierung weiter :(

Schönen Tag wünsche ich!
Dave

von Matthias L. (Gast)


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> :(

Wirst Du gezwungen, Dich damit zu beschäftigen?

von Dave (Gast)


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Nee :D Ich baue einen Geocache mit einem Kumpel und ich liebe es, 
irgendwelche Sachen zu basteln und µC zu progrmmieren - aber leider 
hatte ich 2 Jahre pause :( Und daher ziemlich viel Verlust im Kopf ;)

Danke :)

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