Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Parallelschaltung von Knopfzellen


von Patrick (Gast)


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Hallo!

Ich suche eine Möglichkeit eine Logikschaltung möglichst lange mit Strom 
zu versorgen :)

Das ganze sollte möglichst flach und auch günstig sein. Moment 
experimentiere ich mit 7 Knopfzellen parallel geschaltet. Ich nutze da 
CR2025 Knopfzellen mit je 170mAh. Rechnerisch ist das alles Top. Meine 
komplette Batterieeinheit darf nicht höher sein als 3mm, welches auch 
gut hinhaut.

Das Problem ist jedoch das diese Batterien in Wirklichkeit nur ein paar 
Tage halten. Ich vermute das aufgrund den Querströmen sich die Batterien 
alle mehr oder weniger entladen.

Daher nun, endlich, meine Frage. Ist es möglich alle Batterien in Serie 
zu schalten und dann einen Stepdown Wandler auf 3V (oder 2,8v) zu 
nutzen? Die LDO Regler wandeln den Strom ja alle in Wärme um, daher ist 
das keine gute Lösung.

Mein Stromverbrauch liegt bei 10mA im Aktiven und weniger als 1mA im 
Ruhemodus. Das Ziel ist die Schaltung ein knappes Jahr am leben zu 
halten.

von Jan H. (jhnet)


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Naja so eine CR2025 hat ca. 170mAh. Wenn man nun von 1mA Ruhestrom 
ausgeht, macht das aufs Jahr knapp 8700mAh. Du brauchst also im 
idealsten Fall dann ca. 50 Batterien :)

Oder anders gerechnet:

Mit 7 Batterien hast du maximal 7*170mAh = 1190mAh. Bei 1mA Ruhestrom 
kommst du also nur auf knapp 2 Monate.

: Bearbeitet durch User
von Simpel (Gast)


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Nun musst du nur noch verraten, wie dein Verhältnis zwischen Leerlauf 
und Vollast im Tagesmittel aussieht. Z.B. 1 Stunde Vollast, 23 Std. 
Standby....
oder 23 Stunden Vollast und 1 Std. Standby... oder...?  Dann könne wir 
deinen 3-Satz gemeinsam zu Ende rechnen. ;-)

von Helge A. (besupreme)


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Versuchs mit einer Fotobatterie, ich mein die flachen Dinger wie z.B. in 
den Sofortbildkassetten drin sind. Die Batterien müßte es einzeln zu 
kaufen geben.

von BR3032 (Gast)


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Guck mal nach der BR3032. Die hat was bei 500 mAh, wenn ich mich nicht 
irre. Wird auch auf Mainboards genutzt. Vielleicht würde dir sowas 
helfen?

von Carsten R. (kaffeetante)


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Ich schlage vor, bevor du mit Reihenschaltung plus Step-Down-Converter 
experimentierst, teste deine Konstrukt mit einer einzelnen Zelle. In den 
2 Monaten die die Schaltung mit einer Zelle laufen muß, optimiere das 
Design wo du nur kannst in Punkt Stromverbrauch.

Wie Jan es schon vorgerechnet hat, benötigst du bei 1 mA über 50 Zellen 
im Jahr. Finde heraus wie weit du tatsächlich unter 1 mA liegst. Allen 
Anschein nach vebrauchst Du einfach zuviel Strom, als daß du es mit der 
Kapazität von 7 Zellen oder sonst wie mit den 3 mm Bauhöhe decken 
könntest, egal ob mit Reihenschaltung und Schaltregler oder anderen 
Zelltypen.

: Bearbeitet durch User
von stefanus (Gast)


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Durch Reihenschaltung gewinnst Du nichts. Eher wirst Du die Verluste 
erhöhen, weil Du dann einen Spannungswandler hunzufügen musst. 
Spannungswandler verbrauchen selbst Strom und haben typischerweise 20% 
(oder mehr) Verluste.

Du kannst Batterien mit gleichem Füllgrad problemlos parallel schalten. 
Da fließen keine Querströme - jedenfalls nicht lange.

von Erwin (Gast)


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Bevor es mit dem lustigen Ratschlag-Weitwerfen ausufert:

A) Wie lange hält EINE Zelle?
B) Wie lange halten 2 Zellen parallel?

Wenn B < 2 * A, vergiss das Parallelschalten.

C) Wofür braucht "ein bisschen Logik" 10 mA?
   Schon mal was von CMOS gehört? Gibt es
   allerdings noch keine 50 Jahre...

Ansonsten (Atmel-Beispiel):
Bei 8 MHz braucht ein Tiny24 2,5 mA, ein Mega8 6 mA
Bei 1 MHz sind es 0,4 mA / 1,7 mA.
Im Sleep-Mode kann man die auf einige µA drücken.
Haben die zu wenig Logik?

von Takao K. (takao_k) Benutzerseite


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Handybatterie?

von c-hater (Gast)


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Patrick schrieb:

> Das Problem ist jedoch das diese Batterien in Wirklichkeit nur ein paar
> Tage halten. Ich vermute das aufgrund den Querströmen sich die Batterien
> alle mehr oder weniger entladen.

Unsinn. Natürlich kann und wird es Querströme bei unterschiedlichem 
Ladezustand geben. Wenn aber alle Zellen neu sind, wird das nach kurzer 
Zeit erledigt sein. Und immerhin wird die dabei ausgetauschte Energie 
nicht vollständig in nutzlose Wärme umgewandelt, sondern ein kleiner 
Teil landet in den weniger entladenen Zellen.

> Daher nun, endlich, meine Frage. Ist es möglich alle Batterien in Serie
> zu schalten und dann einen Stepdown Wandler auf 3V (oder 2,8v) zu
> nutzen?

Natürlich. Es ist allerdings zumindest zu bezweifeln, daß das letztlich 
die energieeffizientere Lösung sein wird. Das hängt im starken Maße vom 
Profil der Energieentnahme ab.

> Mein Stromverbrauch liegt bei 10mA im Aktiven und weniger als 1mA im
> Ruhemodus. Das Ziel ist die Schaltung ein knappes Jahr am leben zu
> halten.

1mA im Ruhemodus spricht für ein ruchlos schlechtes Design. Da würde ich 
als Allerererstes heftig nachbessern. Damit löst sich das Energieproblem 
vermutlich von ganz alleine. Parallelschaltung hin, Reihenschaltung her: 
beides am Ende vielleicht völlig unnötig.

von Peter L. (luidoltp)


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Erwin schrieb:
> A) Wie lange hält EINE Zelle?
> B) Wie lange halten 2 Zellen parallel?
>
> Wenn B < 2 * A, vergiss das Parallelschalten.

Bin mir deiner Aussage nicht ganz einverstanden ...

B > 2*A   wird nie auftreten (woher soll auch die zusätzliche Energie 
kommen?).
B = 2*A   ist wohl das Ziel aber eben nur der Idealfall.
B < 2*A   wird wohl am ehesten der Realität entsprechen.

Solange die Querströme aber gering sind und nur am Anfang kurz 
auftreten, dann kann man das durchaus hinnehmen (man verliert dadurch 
nicht so viel).
Dies sollte dann der Fall sein, wenn die Zellen sehr ähnlich sind (also 
z.B. neu und vom gleichen Hersteller).

Prallelschalten an sich sollte somit also kein Problem darstellen.

@ Patrick:
Ich glaube auch, dass das meiste Potential noch in der optimierung 
deiner Schaltung liegt.
Poste doch einmal genauer was du vor hast (Schaltplan, Layout, 
Beschreibung); in diesem Forum kann man dir sicher Tipps geben wie man 
den Energieverbrauch noch minimieren kann.

Liebe Grüße,
Lui

: Bearbeitet durch User
von Carsten R. (kaffeetante)


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Erwin schrieb:
> A) Wie lange hält EINE Zelle?

Die Frage hatte ich auch. Das mit der Antwort könnte aber etwas länger 
dauern. :-P

Sie muß mindestens 2 Monatte halten oder er muß seinen Schaltplan oder 
Batteriekonzept komplett überarbeiten. Da die Parallelschaltung aber 
nach ein paar Tagen erschöpft ist, ist es eher unwahrscheinlich daß eine 
Zelle lange hält.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Lithiumprimärzellen vertragen nur einen sehr geringen Rückwärtsstrom. 
Bei Varta [1] werden kurzzeitig 5 µA angegeben. Langfristig sogar nur 
1-3 % der Zellkapazität bezogen auf die Lebensdauer.

3 % * 100 mAh / 1 Jahr = 0,34 µA

Ob die Ausgleichsvorgänge beim parallelschalten der Zellen darüberliegen 
kann ich nicht sagen, das sollte man aber nachmessen.

[1]http://www.varta-microbattery.com/applications/mb_data/documents/sales_literature_varta/HANDBOOK_Primary_Lithium_Cells_en.pdf

: Bearbeitet durch User
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