Hallo, ich wollte heute eine einfache Messung machen und dabei haeb ich bei meinem Osziloskop einen Transformator verwendet, der nicht netzgetrennt war. Diesen Trafo habe ich an einem Ohmschen Verbraucher angeschlossen. Nun wollte ich mir die Spannung am Ohmschen Verbraucher über ein Oszi anzeigen lassen mittels eines passiven Tastkopfes. Als ich das tat ging sofort der FI los. Was ist da genau oassiert? Kann mir jmd. weiterhelfen ?
Spannung gegen Erde auf Messmasse, liegt auch am Oszilloskop-Gehäuse (Achtung Lebensgefahr!) Strom fließt über mit Netz verbundenen PE ab -> Fehlerstrom
Ray schrieb: > Spannung gegen Erde auf Messmasse, liegt auch am > Oszilloskop-Gehäuse > (Achtung Lebensgefahr!) Strom fließt über mit Netz verbundenen PE ab -> > Fehlerstrom Ok, aber das versteh ich nicht genau, wo ist da genau das Problem ?
Oszi-Gehäuse liegt auf Schutzleiter. So verständlicher? Strom fließt nicht nur über Neutralleiter zurück, sondern teilt sich auf N und PE auf. Deshalb löst der Fi aus.
Benutze einen Trenntrafo/galvanisch getrennten Trafo dann passiert dies nicht wieder, alternativ könntest du theoretisch auch den Schutzleiter durchtrennen, die möglichen Folgen sind aber dann doch nicht sooo wirklich toll.
Alternativ mit zwei Tastköpfen messen (Masse nicht anschliessen) und die beiden Signale im Scope wieder subtrahieren. Gruß Jobst
Manfred Holtzheimer schrieb: > Oszi-Gehäuse liegt auf Schutzleiter. So verständlicher? > Strom fließt nicht nur über Neutralleiter zurück, sondern teilt sich auf > N und PE auf. Deshalb löst der Fi aus. Leider nicht. Irgendwie versteh ich das nicht ganz wo die Problematik bzw. die Lebensgefahr ist? Ich glaub ich steh ufm Schlauch
Student schrieb: > Leider nicht. Irgendwie versteh ich das nicht ganz wo die Problematik > bzw. die Lebensgefahr ist? Ich glaub ich steh ufm Schlauch Einer der beiden Stromleiter ist die Phase, der andere die Masse = Erdpotential. Die Schirmung vom Tastkopf liegt auf dem Erdleiter vom Stromanschluss des Scopes. Da gibts dann 2 Anschlussmöglichkeiten vom Tastkopf an Netzspannung, wenn du dessen Masse mit anschliesst: - Bei der einen blitzt und donnert es, die Sicherung fliegt raus und dein Tastkopf könnte was weghaben. Wenn die Phase auf der Tastkopfmasse liegt. - Bei der anderen fliesst ein Teil des Stroms über die Erdung vom Oszi am Masseleiter vorbei, weshalb im FI auf Phase mehr Strom fliesst als auf dem Masseleiter. Es ist die Aufgabe des FI, genau dann auszulösen.
Jobst M. schrieb: > Alternativ mit zwei Tastköpfen messen (Masse nicht anschliessen) > und die > beiden Signale im Scope wieder subtrahieren. Common-Mode Range beachten. Siehe Handbuch vom Oszi.
Alles klar, dann weiß ich bescheid. Vielen dank für eure ANtworten meine lieben.
Warum glaubt hier jeder, mit einem Oszilloskop an der Netzspannung herummessen zu müssen? Das ist der ungefähr hundertste Beitrag zu dem Thema und die Antworten sind auch alle nicht zielführend.
Bürovorsteher schrieb: > auch alle nicht zielführend. Also alle falsch! Dann erleuchte uns mal oder sei besser still.
> Also alle falsch!
Nein nicht grundsätzlich falsch, aber trotzdem hochgefährlich.
Für Messungen an Netzspannung gibt es entweder galvanisch getrennte
Differentialtastkopfvorsätze oder entsprechende Oszilloskope (Tektronix
hatte da mal was).
Die 0815-Tastköpfe sind meist nur bis irgendwas um die 60 V max
Eingangsspannung spezifiert.
Die Antworten beziehen sich also auf Gemurkse mauf hohem Potential.
An der Netzspannung messe ich immer mit einem Soundkarten-Software-Oszi über den Laptop im Akkubetrieb (Ladekabel abgezogen!) Einen Spannungsteiler-Tastkopf hab ich selbst gebaut aus mehreren seriell geschalteten Wid. Mein Arbeitsplatz ist ausserdem durch Bodenbelag so gut isoliert, dass man selbst bei versehentlicher Berührung der Phase kein Kribbeln verspürt. Gab bislang nie Probleme diesbezüglich. Take care, but don't panic... ;-)
Bürovorsteher schrieb: > Warum glaubt hier jeder, mit einem Oszilloskop an der Netzspannung > herummessen zu müssen? Das ist nach Erhalt eines neuen Scopes die erste Möglichkeit, um seinen Tastkopf irgendwo reinstecken zu können, ohne irgendwas vorher aufbauen zu müssen.
Bürovorsteher schrieb: > Für Messungen an Netzspannung gibt es entweder galvanisch getrennte > Differentialtastkopfvorsätze oder entsprechende Oszilloskope (Tektronix > hatte da mal was). ist für privat praktisch nicht bezahlbar. Es gab durchaus richtige Hinweise: Ray schrieb: > Spannung gegen Erde auf Messmasse, liegt auch am Oszilloskop-Gehäuse > (Achtung Lebensgefahr!) Strom fließt über mit Netz verbundenen PE ab -> > Fehlerstrom Manfred Holtzheimer schrieb: > Oszi-Gehäuse liegt auf Schutzleiter. So verständlicher? > Strom fließt nicht nur über Neutralleiter zurück, sondern teilt sich auf > N und PE auf. Deshalb löst der Fi aus. Ray schrieb: > Benutze einen Trenntrafo/galvanisch getrennten Trafo dann passiert dies > nicht wieder, Allerdings war der Hinweis wirklich nicht der Bringer: Ray schrieb: > alternativ könntest du theoretisch auch den Schutzleiter > durchtrennen, die möglichen Folgen sind aber dann doch nicht sooo > wirklich toll. Es bringt dem TO und denen die es später lesen nichts wenn man nur sagt alles Mist, alles falsch. Besser ist es man erklärt was genau falsch ist und wie man es richtig macht. @TO: Versorge das zu prüfende Gerät immer über einen Trenntrafo wenn es nicht potentialgetrennt ist. Und NIEMALS das Oszilloskop über einen Trenntrafo betreiben!
Da ich kein Gegner der Sterbehilfe bin, plädiere ich dafür, dass
ausnahmslos jeder, der es wünscht, weiterhin unter direkter Netzspannung
und anderen gefährlichen Spannungen frickeln darf.
In gut 50 Jahren aktiver Bastel- und Entwicklertätigkeit bin ich nicht
einmal ansatzweise auf den Gedanken gekommen, selbiges zu tun.
Wahrscheinlich bin ich so ein übervorsichtiger Typ und Mittelspurfahrer.
Schaltnetzteile und FU kann man heute komplett und preiswert kaufen.
> ist für privat praktisch nicht bezahlbar.
Wurde hier im Forum erst unlängst für wenig Geld verkauft.
D. V. schrieb: >> Warum glaubt hier jeder, mit einem Oszilloskop an der Netzspannung >> herummessen zu müssen? > > Das ist nach Erhalt eines neuen Scopes die erste Möglichkeit, um seinen > Tastkopf irgendwo reinstecken zu können, ohne irgendwas vorher aufbauen > zu müssen. Solange man nicht auf die Idee kommt, das Massekabel vom Tastkopf an den Minuspol der Steckdose ;-) zu klemmen, spricht da auch nicht viel dagegen. Bei max. 50V/div mit einem 1:10-Tastkopf passt die Wellenform aber nur äusserst stramm aufs Bild. Wenn man das in der Firma macht, sollte auf dem Tastkopf "CAT II 400V" draufstehen.
> Wenn man das in der Firma macht, sollte auf dem Tastkopf "CAT II 400V" > draufstehen. Ich habe hier einen 1:1 mit 400Vp CAT I und einen umschaltbar 1:1/1:10 mit 600Vp CAT I würden die theoretisch ausreichen? bzw. was ist der Unterschied zwischen CAT I und CAT II?
Guckst Du IEC1010/EN61010. Im wesentlichen gibt das an, welche Überspannungen das Messwerkzeug aushalten muss. Mit Deinem 400V-Tastkopf kannst Du erstmal problemlos die 325V Spitzenwert der Netzspannung messen. Wenn jetzt aber nebenan der Kran bei Vollgas auf Notaus geht oder ein dicker Vogel auf der 10kV-leitung landet, dann kann es schonmal eine kurzzeitige Überspannung geben. Solche Transienten gehen bis 2kV im Heimbereich, bis 6kV in der Industrie, und bei einem Blitzschlag kann es auch noch mehr sein. Hier ist eine Tabelle drin: http://www.ni.com/white-paper/2827/en/ Der 600V CAT I Tastkopf wurde also mit 2500V geprüft. Das reicht für Wohngebiete, aber nicht für industrielles Umfeld. Das Problem sind nicht die 230V. Die tun Dir nichts und sind mit 0,2mm Kriechstrecke auf der Leiterplatte problemlos zu isolieren. Das Problem sind die zig Kilo-Ampere, die das Kraftwerk bei Bedarf nachschiebt, um den im Kurzschlussfall gezündeten Lichtbogen am Brennen zu halten. Daher diese paranoiden Sicherheitabstände auf der Primärseite von Netzteilen, und daher diese fetten Riesensicherungen in anständigen Multimetern. Es gibt genug Videos im Netz, wo nach dem Spannungsmessen im Strombereich der Strom durch die durchgebrannte 5x20-Feinsicherung einfach weiterfloss.
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