Ich "spiele" momentan mit einem warmweißen 10 W Power-LED Scheinwerfer, den ich zerlegen und in einen Deckfluter einbauen möchte. Bekanntlich ist die Wärmeabfuhr das Hauptproblem. Der vorhandene Kühlkörper ist ausreichend bemessen, er, und auch die Matallplatte der LED, werden nicht wärmer als 40 Grad C (bei T-Umgebung 20 Grad). Soweit alles okay. Ich habe nun aber festgestellt (Fingertest), daß der "Filter", also der passive "Umwandler" von blauem in weißem Licht, ziemlich heiß wird. Schon nach einigen Sekunden ist er für den Finger zu heiß. Nach dem Ausschalten wird er aber auch schnell wieder "kalt". Hat davon jemad "Ahnung"? Wird der "Umwandler" als solches warm oder ist es doch der LED-Halbleiter? Falls Ersteres zutrifft wäre es doch sinnvoll, den "ZÚmwandler" etwas entfernt von der LED zu montierern, oder?
Dein "Umwandler" heißt wahrscheinlich UV-Filter? Dieses Glas zu entfernen scheint mir weniger klug, da sich der Hersteller bestimmt was dabei gedacht hat. Lies nochmals die genaue Bescheibung Deiner Lampen durch! Je nach Verspieglung gibt es welche mit Abstrahlung nach unten und welche speziell für den Deckeneinbau. Bei Osr*m fand ich da z.B. vor einiger Zeit einige Hinweise dazu.
Hanns-Jürgen "Yogy" Mostert schrieb: > Ich habe nun aber festgestellt (Fingertest), daß der "Filter", also der > passive "Umwandler" von blauem in weißem Licht, ziemlich heiß wird. > Schon nach einigen Sekunden ist er für den Finger zu heiß. Nach dem > Ausschalten wird er aber auch schnell wieder "kalt". Der "Umwandler" ist ein Leuchtstoff, der sich ziemlich direkt auf dem LED-Chip befindet. Darüber ist dann noch eine Verkappung aus i.d.R. Silikongummi. Und erst die kannst du überhaupt anfassen. Ein Gutteil der Wärme, die du so mit dem Finger detektierst, ist aber auch Strahlung. Über die Oberflächentemperatur der Verkappung sagt deine "Messung" recht wenig aus. Überdies ist die Wärmeleitung durch Chip, Chipträger und Alukern-Platine deutlich besser als durch den Silikongummi. Die Kühlung des Chips findet also praktisch komplett über die Rückseite statt. > Hat davon jemad "Ahnung"? Wird der "Umwandler" als solches warm oder ist > es doch der LED-Halbleiter? Der Leuchtstoff wird sicher auch warm, er muß ja die Energiedifferenz zwischen den ankommenden "blauen" und den ausgesendeten "gelben" etc. Photonen loswerden. Der Hauptanteil der Wärme entsteht aber im LED-Kristall selber. XL
Axel Schwenke schrieb: > Darüber ist dann noch eine Verkappung aus i.d.R. > Silikongummi. Und erst die kannst du überhaupt anfassen. es gibt auch LEDs wie: http://www.leds.de/High-Power-LEDs/Chip-On-Board-LEDs/Bridgelux-LED-Array-BXRA-50C1100-weiss-1300lm.html da ist nichts mit Silikon. @Hanns-Jürgen "Yogy" Mostert (yogy) hast du mal ein Bild von der LED?
Danke für eure schnellen Antworten und die Infos. "Meine" LED hat einen "gleben" Silikondeckel. Ob dieser die Umwandlung selber vornimmt oder nicht, keine Ahnung. Strahlungswäre: Wenn ich den Finger 1..2 cm vor das Silikon halte und die Lampe einschalte, spüre ich (quasi) keine Wärmestahlung. Sobald aber der "Umwandler" oder das Silikon heiß wird, spüre ich vmtl. dessen Wärmestrahlung. Klar ist mir, daß die Hauptverlustwärme über die Rückseite abgegeben wird. Ich denke nur, daß eine Erwärmung des Silikons vorne (ich muß mal die Temp messen...) dem Wärmehaushalt und damit der LED Lebensdauer eher nicht förderlich ist. Ich hoffe mal, die LED-Entwickler haben das alles berücksichtigt. .. Ach ja, das "Ding" ist ein No-Name China-Teil. Ich weiß, das ist "Baaah"...
>"Meine" LED hat einen "gleben" Silikondeckel.
Der "glebe" "Silikondeckel" ist natürlich kein Silikon sondern ein
Leuchtstoff, üblicherweise Cer-dotierter Yttrium-Aluminium-Granat.
Ugatschaka schrieb: > "Meine" LED hat einen "gleben" Silikondeckel. > > Der "glebe" "Silikondeckel" ist natürlich kein Silikon sondern ein > Leuchtstoff, üblicherweise Cer-dotierter Yttrium-Aluminium-Granat. Es dürfte wohl in Silikon gebetteter Leuchtstoff sein. Hälst du den Finger drauf, muss alle Energie über deinen Finger abgegeben werden. in zwei Zentimeter Abstand wird ein grossteil der Energie schon wegreflektiert. Mach einen Temperatursensor bei normalem Betrieb ins Silikon, und du wirst sehen, da wird nix heiss.
Hanns-Jürgen "Yogy" Mostert schrieb: > Wird der "Umwandler" als solches warm Ja, und das geht auch gar nicht anders. > oder ist es doch der LED-Halbleiter? Auch.
So, mal mal mit Thermoelement-"Schätzeisen" gemessen. Nach knapp 2 Minuten ist die Silikonoberfläche je nach Meßpunkt 70..90 Grad C heiß. Nach Abschalten ist sie nach ein paar Sekunden wieder auf Raum-Temp...
Peter II schrieb: > Axel Schwenke schrieb: >> Darüber ist dann noch eine Verkappung aus i.d.R. >> Silikongummi. Und erst die kannst du überhaupt anfassen. > > es gibt auch LEDs wie: > http://www.leds.de/High-Power-LEDs/Chip-On-Board-LEDs/Bridgelux-LED-Array-BXRA-50C1100-weiss-1300lm.html > da ist nichts mit Silikon. Dann eben Epoxidharz. Jacke wie Hose. Hanns-Jürgen "Yogy" Mostert schrieb: > "Meine" LED hat einen "gleben" Silikondeckel. Ob dieser die Umwandlung > selber vornimmt oder nicht, keine Ahnung. Sieht auch eher wie Epoxidharz aus. Außerdem bildet der Leuchtstoff keine eigenständige Schicht, sondern ist in die Vergußmasse gemischt. XL
Nimm mal dein Schätzeisen und miß die Temperatur von dem Aluträger, auf dem die LEDs montiert sind, im Verhältnis zur Gehäusetemperatur. Die Lackschicht deines Gehäuses dürfte kein allzu guter Wärmeleiter sein. Ich hatte hier eine ähnliche Konstruktion, die nur durch Planfräsen unterhalb der LED stabile Funktion hatte.
Das sind die gleichen LEDs, die auch Reichelt verkauft. Sie haben in der Tat einen Silikonverguss mit eingebettetem Leuchtstoff. Und das mit der heißen Frontseite wird explizit so vom Hersteller angegeben! Auf den Orginalverpackungen steht extra drauf, dass man die Front aufgrund Verbrennungsgefahr nicht berühren soll. Die Wärme aber, die Du fühlst kommt aus drei Quellen: 1. Echte LED-Chip Temperatur durchs Silikon 2. Wärme durch Umwandlungsverluste nur im Leuchtstoff 3. Wärme der Strahlung in Deinem Finger. 20% der elektrischen Leistung werden als Licht abgegeben. Dein Finger nimmt die auf, wandelt die - unter ordentlichen Blaulicht-induzierten Zellschäden - in Wärme um. Die kommt nicht weg und Dein Finger wird wärmer und wärmer. Genauso das Thermoelement, was ebenfalls absorbiert. Für eine sinnvolle Messung empfiehlt sich ein IR-Thermometer, besser eine Wärmebildkamera. Aber Emissionsfaktor beachten. Kurz: was Du beobachtest ist völlig normal und eine Mischung aus normalem LED-Verhalten und Messfehler.
>Planfräsen unterhalb der LED stabile Funktion hatte.
Klingt etwas seltsam. Was leitet Wärme denn besser als das Alu, was da
vorher war?
Karl Otto schrieb: > Klingt etwas seltsam. Eine krumme lackierte Alufläche mit viel "Matsche" zwischen chip und Gehäuse ist keine gute thermische Kopplung ;) Solche "Technologie" treffe ich in LED-Lampen leider häufiger an :/
Axel Schwenke schrieb: >> da ist nichts mit Silikon. > > Dann eben Epoxidharz. Jacke wie Hose. Je nach Hersteller. Silikon geht über einen größeren Temperaturbereich, aber altert stärker. > Sieht auch eher wie Epoxidharz aus. Außerdem bildet der Leuchtstoff > keine eigenständige Schicht, sondern ist in die Vergußmasse gemischt. Philips Lumileds ("Luxeon Rebel") hat ein Patent, den Leuchtstoff als Folie auf den Chip aufzubringen. Damit schaffen die sehr geringe Farbort-Toleranzen. Die anderen mischen den Phosphor in die Vergussmasse und selektieren anschließend.
Wärmeleitpaste soll die Poren im Metall schließen. Wenn die Schicht so dick ist, dass es am Rand rausläuft, dann stimmt was nicht. Ein Bergquist GapPad wäre dann vielleicht die bessere Wahl.
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