Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik [Leistungselektronik] OPV Schaltung zur Strommessung


von Philip H. (philiph)


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Hallo zusammen,

im Anhang seht ihr eine Schaltung die den Strom eines Hallsensors 
ausgeben soll. Das Ausgangssignal soll nicht AD gewandelt werden sondern 
nur bei Uberlast ein Fehlersignal generieren (Komparator...). Ich mache 
gerade ein Praktikum und moechte bei meiner ersten Aufgabe nicht gleich 
reinlangen :) Deswegen wuerde ich euch bitten mal ein Auge 
draufzuwerfen.

Vorgaben:
Maximal zu messender Strom: Ipmax=2100A
Vout bei Ipmax: Vout(Ipmax)=11.1V
Vout(0)=0

Das groesste Problem ist denke ich die Stoerfestigkeit. Das Messignal 
wird quasi an den Klemmen der Spannungsquelle ueber wohl mehrere 
Zentimeter lange Kabel angeschlossen. Habe damit leider noch wenig 
Erfahrungen. Der Messtrom geht von 0...420mA. Um Stoerungen zu 
unterdruecken habe ich nun noch Kapazitaeten eingefuegt. Die exakten 
Werte muessen dann eventuell noch experimentell ermittelt werden (so 
klein wie moeglich?). Zu grosse Werte wuerden die Messung aber unnoetig 
verlangsamen. Langen Schottkydioden zum Schutz?
Faellt euch was auf was ich besser machen sollte?

Vielen Dank und viele Gruesse,
Philip

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Philip H. schrieb:
> Faellt euch was auf was ich besser machen sollte?
Den C4 lässt du mal besser raus. Es fällt jedem auf, das da was nicht 
stimmen kann...

> Das groesste Problem ist denke ich die Stoerfestigkeit.
In der Beschreibung kann ich nichts erkennen, was Störungen verursachen 
könnte. Welche Information fehlt?

von Philip H. (philiph)


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>> Das groesste Problem ist denke ich die Stoerfestigkeit.
> In der Beschreibung kann ich nichts erkennen, was Störungen verursachen
> könnte. Welche Information fehlt?

Du hast recht. Es handelt sich um einen Pulsumrichter.

von MaWin (Gast)


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Philip H. schrieb:
> im Anhang seht ihr eine Schaltung die den Strom eines Hallsensors
> ausgeben soll. Das Ausgangssignal soll nicht AD gewandelt werden sondern
> nur bei Uberlast ein Fehlersignal generieren (Komparator...).

> Ich mache
> gerade ein Praktikum in China und moechte bei meiner ersten Aufgabe
> nicht gleich reinlangen :)

Hast du schon.

Hallsensor, und den mit 3.3 Ohm belasten ? Wohl kaum.

Nehmen wir an es ist ein Stromwandeltrafo der auf Grund des hohen 
Stromes mal nicht mit 100 Ohm, sondern eben 3.3 Ohm als Bürde läft.

Dessen unteren Anschluss legst du auf Masse.
Wozu sind dort dann Schutzdioden ?

Was meinst du überhaupt mit einer BAT45 zu schützen, wenn der Sensor 3.3 
Ohm problemlos treiben kann ? Der liefert dann mehr als 1A.

Nehmen wir an, die Schaltung soll das Signal (Wechselspannung? Bei einem 
Stromtrafo wahrscheinlich) 8 fach verstärken, vielleicht von 1V auf 8V, 
und du versuchst einen nicht-invertierenden Verstärker aufzubaun. Was 
sollen dann C2 und C4 da dran ? Aus Symmetriegründen ? Du hast nicht das 
einfachste Operationsverstärkermodell verstanden.

Sorry, lass das mal die Chinesen machen, die können das besser.

Wenn es ein Stromwandelstrafo ist der Wechslespannung liefert, dann 
müsste man zuerst mal gleichrichten, sich dann darum kümmern ob 
Spitzenstrom, mittlerer Strom oder echter (true) rms Effektivwertstrom 
gemessen werden soll.

Wenn er eine 3.3 Ohm Bürde über 1V treiben kann, im Störungsfall aber 
der 10 bis 100 fache Strom fliesst, dann muss man 10-100V vom OpAmp 
abhalten und damit leben können, daß es den Bürdewiderstand zerbläst 
(natürlich sollte man dessen thermische Überlastfähigkeit auf die 
Reaktionszeit der Leitungsschutzschjalter auslegen), wodurch die 
Spannung noch weiter ansteigt. Glücklicherwise brauchen OpAmp basierte 
Auswerteschaltungen keinen relevanten Strom, man kann also den 
Eingangsstrom begrenzen.

Keine Ahnung was du gelernt hast, E-Technik Bachelor, dann sollte dir 
klar sein, was bei hoher Spannung den Strom bgernzen kann. Und 
Gleichrichter, Mittelwertbildner sollte ebenao zu googeeln sein wie 
Komparator mit Hysterese.

Interessant wird die Schaltung eher dann, wenn man nicht mit +/-15V 
auskommen muss, sondern mit einer Versorgung, und der Sensor diese 
Spannung liefert so daß man kein extra Netzteil braucht.
Aber solche technisch eleganten Lösungen überlasse dann mal den 
Chinesen.

von Philip H. (philiph)


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> Hallsensor, und den mit 3.3 Ohm belasten ? Wohl kaum.

Ich habe jetzt das Datenblatt nich hier, sondern nur in der Arbeit auf 
dem Rechner. Der Sensor gibt einen dem Primärstrom propotionalen Strom 
mit dem Verhältnis 1:5000 aus. Im Datenblatt sind bei Messströmen bis 
2100 Ampere Widerstandswerte von 0...4 Ohm zugelassen. In meinem Fall 
ergibt das bei 2100A einen Messstrom von 420mA und damit eine 
Messspannung von maximal 1,386V. Das wird dann über den 
nichtinvertierenden Verstärker aufbereitet auf maximal +-11,1V

> Nehmen wir an es ist ein Stromwandeltrafo der auf Grund des hohen
> Stromes mal nicht mit 100 Ohm, sondern eben 3.3 Ohm als Bürde läft.
>
> Dessen unteren Anschluss legst du auf Masse.
> Wozu sind dort dann Schutzdioden ?

Da der Sensor über mehrere Zentimeter lange Kabel angeschlossen wird 
dachte ich mir, dass es da wohl zu Einkopplungen kommen kann. Die 
Schutzdioden sollen Eingangsseitig die Spannung begrenzen damit meine 
Schaltung dahinter nichts abbekommt. Aber wiegesagt habe ich da wenig 
Erfahrung, deswegen hab ich gefragt.

> Nehmen wir an, die Schaltung soll das Signal (Wechselspannung? Bei einem
> Stromtrafo wahrscheinlich) 8 fach verstärken, vielleicht von 1V auf 8V,
> und du versuchst einen nicht-invertierenden Verstärker aufzubaun. Was
> sollen dann C2 und C4 da dran ? Aus Symmetriegründen ? Du hast nicht das
> einfachste Operationsverstärkermodell verstanden.

Wiegesagt, ich kenne mich mit EMI wenig aus, mein Gedanke war, das 
Signal über diese Kapazitäten zu stabilisieren. Ich lerne immer gerne 
von anderen dazu.

> Wenn es ein Stromwandelstrafo ist der Wechslespannung liefert, dann
> müsste man zuerst mal gleichrichten, sich dann darum kümmern ob
> Spitzenstrom, mittlerer Strom oder echter (true) rms Effektivwertstrom
> gemessen werden soll.

Es soll der Spitzenstrom gemessen werden, kein RMS oder Sonstiges.

> Wenn er eine 3.3 Ohm Bürde über 1V treiben kann, im Störungsfall aber
> der 10 bis 100 fache Strom fliesst, dann muss man 10-100V vom OpAmp
> abhalten und damit leben können, daß es den Bürdewiderstand zerbläst
> (natürlich sollte man dessen thermische Überlastfähigkeit auf die
> Reaktionszeit der Leitungsschutzschjalter auslegen), wodurch die
> Spannung noch weiter ansteigt. Glücklicherwise brauchen OpAmp basierte
> Auswerteschaltungen keinen relevanten Strom, man kann also den
> Eingangsstrom begrenzen

Die 2100A sind sowieso der maximal mögliche Peakstrom des Wandlers. Was 
darüber hinaus passiert weis ich leider nicht. Aber das System verfügt 
über eine Kurzschlussabschaltung, sollte die funktionieren, dachte ich 
nicht das das zum Problem werden könnte. Wenn es den Messwiderstand 
zerbläst (was eigentlich nicht sein sollte, der ist momentan auf 1W 
dimensioniert, bei 2100A (Peakstrom)) bekommt der <600mW ab. Denkst du 
das ist OK?

> Gleichrichter, Mittelwertbildner sollte ebenao zu googeeln sein wie
> Komparator mit Hysterese.

Gleichrichter ist mir bekannt.
Aber in meiner Anwendung nicht benötigt. Ein Komparator (kommt erst nach 
meiner OPV-Schaltung) würde dann die endgültige Auswertung übernehmen.

Viele Grüße,
Philip

von MaWin (Gast)


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Es ist also ein Stromwandeltrafo, kein Hallsensor.
Wie viel Spannung an deinem Widerstand maximal anliegt, kannst du mit 
einem schnellen Speicherscope messen: Anschliessen und Kurzschluss 
hinter dem Trafo auslösen damit eure Sicherung auslöst Dann weisst du, 
was deine Schaltung aushalten muss. Stromwandeltrafis gehen in 
Sättigung, ich rechne mit 20V.
Um ab einem Spitzenwert zu schalten, musst du nicht verstärken, du 
gewinnst dadurch nichts, der Komparstor kommt direkt an den Widerstand 
und vergleicht die maximale positive Amplitude.

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